Freitag, 30. April 2010

Die ersten Parkuhren Göteborgs akzeptieren Visa und Mastercard

Ende April wurden nun die ursprünglich bereits für Februar angekündigten ersten Parkuhren installiert, die dank der Lesemöglichkeit von Chips, sowohl Visa als auch Mastercard für die Bezahlung akzeptieren. Die ersten der rund 400 neuen Parkuhren wurden am Kungstorget und der Basargatan aufgestellt.

Gleichzeitig mit der Umstellung der Parkuhren stellen auch die Tankstellen Göteborgs stufenweise ihr gesamtes Kartensystem um, damit die Bezahlung von Benzin in Göteborg sowohl mit Visa als auch mit der Mastercard erfolgen kann, was vor allem für deutsche Touristen sowohl das Tanken als auch das Parken vereinfacht, da auf Grund der Umstellung nun auch mit den in Deutschland üblichen EC-Karten bezahlt werden kann.

Da das Verkehrsamt jedoch nur zwei bis fünf Parkuhren täglich aufstellen kann, wird die Aktion erst bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Allerdings betrifft diese Umstellung vorerst nur die zentralen öffentlichen Parkplätze Göteborgs und nicht die Parkuhren privater Betriebe, die sich jedoch voraussichtlich ebenfalls bald dem Wunsch der Kunden beugen müssen.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 29. April 2010

Junge Straftäter aus Göteborg dürfen nach Nicaragua

Junge Straftäter, die sich von ihren kriminellen Kreisen lossagen wollen um einen Neustart zu beginnen, können nun beantragen ein Jahr lang in Nicaragua zu verbringen. Sie werden dort bei Familien von Polizisten wohnen, die schwedische Schule besuchen und vor allem gemeinnützige Arbeit leisten. Nach einem Jahr wird ihnen dann die Eingliederung in Göteborg versprochen, was nichts anderes bedeutet als dass sie einen Praktikantenplatz oder eine Ausbildung vermittelt bekommen.

Das Projekt ist im Stadtrat sehr umstritten, da bei dieser Art von Programm keinerlei statistische Werte vorliegen und mehrere Mitglieder des Stadtrats der Meinung sind, dass ein gleiches Resultat auch erreicht werden kann, wenn die Jugendlichen mit krimineller Vergangenheit irgendwo in Schweden ein entsprechendes Programm durchlaufen. Sie befürchten, dass Nicaragua von einigen Kriminellen sogar als Belohnung betrachtet werden kann.

Die Kosten für die vom Sozialamt, nach Antrag, ausgewählten Jugendlichen betragen 200.000 Kronen im Jahr, zuzüglich Taschengeld, Flugkosten, Versicherungen und Impfungen. Das Projekt richtet sich an Jugendliche zwischen 18 und 21 Jahren mit krimineller Vergangenheit und startet nun in den beiden Stadtteilen Biskopsgården och Lärjedalen.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 28. April 2010

Zwei Reservate für Schmetterlinge in Göteborg

Noch in diesem Jahr sollen zwei Reservate in Göteborg angelegt werden, die als Paradies für Schmetterlinge gedacht sind und die von den Schulen des Göteborger Raumes im Rahmen des praktischen Unterrichts eingesetzt werden sollen, da man an Hand von Schmetterlingen sehr eindringlich Umweltbedingungen erklären kann und gleichzeitig auf einfache Weise das Leben von Insekten zu entdecken ist.

Im ersten Schritt sollen die Schüler Göteborgs nun auf visuelle Schmetterlingsjagd gehen, um zu erfahren welche Schmetterlingsarten in welcher Menge im Raume Göteborgs vorkommen. Der zweite Schritt ist, dass ab Mai 20 Lehrer eine spezifische Ausbildung in Fragen Schmetterlinge erhalten, damit sie ihre neu erworbenen Kenntnisse an Schüler weitergeben können.

Das erste Schmetterlingsreservat soll an den Delsjön errichtet werden, wo Schmetterlinge in einem abgegrenzten Gebiet die für sie nötigen Wildblumen und Kräuter finden werden. Das zweite Reservat wird im Schlosswald entstehen, dort jedoch mit Gartengewächsen, die sich um einige Buddlejas gruppieren, also die berühmten Schmetterlingssträucher.

Herbert Kårlin

Dienstag, 27. April 2010

10. Gartenmesse in Göteborg

Vom 7. bis zum 9. Mai 2010 findet im Göteborger Vergnügungspark Liseberg die 10. Gartenmesse, die sogenannten Lisebergs Trädgårdsdagar, statt, die voriges Jahr 55.000 Besucher zählte und die größte Gartenmesse Westschwedens ist.

Während des Wochenendes kann man auf der Gartenmesse nicht nur jede Art von Pflanzen, Samen, Geräten und Gartenzubehör erwerben, sondern auch sachkundigen Rat in allen Gartenfragen einholen, an einer Grillschule teilnehmen und entdecken, welche Kreationen allein mit Blumenarrangements möglich sind. Balkonbesitzer können sich auch am Design von neun blühenden Musterbalkonen inspirieren lassen.

Gleichzeit mit der Göteborger Gartenmesse öffnet Liseberg auch seinen Lustgarten für die kommende Saison und bietet sachkundige Führungen durch die Anlage an, wo man nicht nur zehntausende von Blumen findet, sondern auch geschmackvolle Arrangements und einen Weg, der von Künstlern zum Weg der Menschenrechte verwandelt wurde.

Herbert Kårlin

Montag, 26. April 2010

Rollstuhlfahrer haben Probleme mit dem öffentlichen Verkehr in Göteborg

Unter den 240 Straßenbahnen, die zur Zeit in Göteborg verkehren, hat die Hälfte keinerlei Platz für Rollstuhlfahrer, da die Modelle nicht für Behinderte, und zum Großteil auch nicht für den Transport von Kinderwagen, gebaut wurden. Von den restlichen 120 Straßenbahnen können 80 je einen Rollstuhlfahrer mit an Bord nehmen und 40 neue Modelle erlauben zwei Rollstühle.

Nach einem Problem im Januar, als ein Fahrer sich weigerte mit zwei, unkorrekt platzierten, Rollstühlen am Järntorget seine Fahrt fortzusetzen und damit eine starke Polemik und ein Chaos im öffentlichen Verkehr verursachte, wird nun von den Verkehrsbetrieben studiert, ob man die 80 älteren Wagen, die Platz für je einen Rollstuhl haben, für den Transport von zwei Rollstühlen umbauen kann, was pro Wagen Kosten in Höhe von 50.000 Kronen erfordern würde.

Nach den ersten Vorstudien zweifeln die Göteborger Verkehrsbetriebe jedoch an dieser Lösung, da der Umbau für zwei Rollstühle neue Probleme verursachen werden, diesmal für den sicheren Transport von breiten oder mehreren Kinderwagen in den entsprechenden 80 Straßenbahnen. Bevor nun die Studien weiter betrieben werden, werden die Verkehrsbetriebe daher eine Bedarfsstudie beauftragen, da es relativ selten ist, dass zwei Rollstühle im gleichen Wagen transportiert werden wollen.

Herbert Kårlin

Sonntag, 25. April 2010

Kleidung tauschen statt kaufen in Göteborg

Als der schwedische Naturschutzverband den gestrigen Tag zum Kleidungstauschtag ausrief, war das Weltkulturmuseum (Världskulturmuséet) in Göteborg mit auf dem ersten Rang. Als das Museum öffnete, warteten 300, vor allem jüngere, Göteborger bereits darauf ihre Kleidung abzugeben um später dann mit neuen Kleidern, Hosen, Schuhen oder anderem Gewand das Museum wieder zu verlassen. 50 der Tauschwilligen mussten letztendlich bereits abgewiesen werden, da der Platz im Museum sonst für die Aktion nicht ausgereicht hätte.

Vor allem modebewusste junge Leute greifen in Göteborg immer häufiger zum Kleidungstausch und sparen damit nicht nur Geld, sondern helfen damit auch der Umwelt. Zahlreiche Jugendliche warten regelmäßig auf die verschiedensten Kleidungstauschaktionen, die in Göteborg zu den unterschiedlichsten Ereignissen statt finden.

Ein Durchschnittsschwede kauft im Jahr 24 Kilogramm Kleidung und Textilien, was einem enormen indirekten Verbrauch an Energie entspricht. Nach Berechnungen des schwedischen Naturschutzverbandes kann man bei jedem getauschten oder in einem Secondhandlanden gekauften Kleidungsstück 97% der für die Herstellung eines Kleidungsstück nötigen Energie einsparen. Auch wenn der Kleidertauschtag nicht in Zusammenhang mit dem gleichzeitigen Göteborger Wissenschaftsfestival in Verbindung steht, so kann das Ereignis dennoch im Rahmen des Klimaschutzes gesehen werden, der beim Vetenskapsfestivalen eine bedeutende Rolle spielt.

Herbert Kårlin

Samstag, 24. April 2010

Alte Autos werden aus der Göteborger Innenstadt verbannt

Wenn das Verkehrsamt in Göteborg mit seinem jüngsten Vorschlag den Stadtrat überzeugen kann - und die Chancen sind hoch, so werden ab 2012 aus der Innenstadt, bzw. der sogenannten Milieuzone Göteborgs, sämtliche Fahrzeuge verbannt, die älter als 16 Jahre alt sind.

Nach den Berechnungen des Verkehrsamts wird dadurch der gesundheitsschädliche NO-Ausstoß in der Innenstadt um rund 30% reduziert, was die Lebensqualität in Göteborg erhöhen soll. Um dieses Ziel zu erreichen, sind jedoch nicht nur alte Autos betroffen, sondern jedes Fahrzeug, das mehr als 11 Liter auf 100 Kilometer verbraucht oder eine CO2- Ausstoß von über 250 Gramm aufweist.

Nach den aktuellen Statistiken sind von dieses Maßnahme nicht nur ältere Fahrzeuge, hochtourige Fahrzeug und Sportwagen betroffen, die damit das zentrale Göteborg meiden müssen, sondern auch 18.000 Autos, deren Besitzer im zentralen Göteborg wohnen und ihr Fahrzeug dann außerhalb der Milieuzone parken müssen und selbst Lasten nicht mehr mit ihrem privaten Auto vor die eigene Tür fahren dürfen.

Herbert Kårlin

Freitag, 23. April 2010

Naturreservate in der Göteborger Region in Gefahr

Im Einzugsbereich Göteborgs findet man rund 50 Naturreservate unterschiedlicher Größe, die jedes Jahr fast zwei Millionen Besucher anziehen. Vor allem die Bewohner der Stadt Göteborg sind stark von der Natur angezogen und 90% unter ihnen besuchen mindestens einmal im Jahr eines der Naturreservate und nahezu die Hälfte davon fährt mindestens zehn Mal im Jahr ins Grüne.

Die große Besuchermenge verursacht jedoch auch eine starke Belastung für die Natur, vor allem wenn die Besucher zu wenige Parkplätze, zu wenig oder zu volle Papierkörbe und zu wenige oder schlecht gereinigte Toiletten finden. Das Ergebnis ist, dass die Abfallmenge in den Naturreservaten eine extreme Umweltverschmutzung verursacht und sowohl der Tierwelt als auch der Pflanzenwelt erheblichen Schaden zufügt..

Das aktuelle Budget für die Reinigung, Aufrechterhaltung und Markierung aller Wanderwege der Göteborger Naturreservate umfasst elf Millionen Kronen, was in der gegenwärtigen Lage nicht mehr ausreicht, zudem die Region Göteborg, der Hauptnutznießer nur 1,50 Kronen pro Einwohner an die Verwaltungsgemeinschaft Västkuststiftelse bezahlt, jedoch 3, 50 Kronen bezahlen müsste, da sie die früher angerechnete Arbeitsleistungen nicht mehr liefern. Während die Naturreservate unter immer größeren Abfallbergen leiden, treten die Verhandlungen, vor allem in der Stadt Göteborg, auf der Stelle.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 22. April 2010

Praktikantenplätze bei der Stadt Göteborg ein Flop

Obwohl in Göteborg 9,3% der Jugendlichen zwischen 18 und 24 Jahren arbeitslos sind, konnten von den 950 Praktikantenplätze, die die Stadt Ende letzten Jahres ausschrieb nur 144 Stellen besetzt werden. Wenn man bedenkt, dass über 2000 Jugendliche dieser Altersgruppe sehr aktiv eine Arbeit in Göteborg sucht und etwa 5000 beim Arbeitsamt eingeschrieben sind, so kann man von dieser Aktion nur von einem Flop sprechen.

Wenn man die Situation näher betrachtet, so findet man jedoch mehrere Gründe für diesen Flop. Zum einen führen diese Praktikantenstellen nur für drei Monate zu einer mehr als prekären und sehr schlecht bezahlten Arbeitsstelle, denn eine Weiterbeschäftigung von Seiten der Stadt ist ausgeschlossen und private Unternehmen bevorzugen selbst Praktikanten anzustellen, unter denen sie dann die besten übernehmen können.

Zum anderen aber können die Jugendlichen die ausgeschriebenen Praktikantenplätze der Stadt nicht selbst per Internet konsultieren, sondern müssen sich zum Arbeitsamt begeben, was von der Zielgruppe sehr schlecht aufgenommen wird, da es in Schweden üblich ist vorher zu erfahren welche Stellen zur Verfügung stehen. Das Arbeitsamt kritisiert jedoch auch die Stadt, da Verantwortliche bei einem Anruf oft nichts von einem Praktikantenplatz wissen und Göteborg auch Stellen aussschrieb, die nicht für Praktikanten bestimmt sind, sondern über den üblichen Arbeitsmarkt besetzt werden müssen.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 21. April 2010

Die Maut schafft neue Probleme in Göteborg

Während die Stadt Göteborg mittlerweile fast einheitlich zufrieden ist mit dem neuen Infrastrukturpaket, das darauf baut, dass die Maut eingeführt wird und den Västlänken, eine Brücke über den Göta Älv und andere Projekte finanziert, macht sich bemerkbar, dass Göteborg bei seinen Planungen und Kalkulationen die Randgemeinden vergessen hat.

Mit Einführung der Maut wird sich der Verkehr auf mehreren kleineren Straßen, vor allem in Lerum, Partille und Mölndal verdoppeln und zu erheblichen Staus führen. Dass diese Situation weitere Investitionen von bis zu 500 Millionen Kronen erfordert, war nicht nur den Randgemeinden, sondern auch Göteborg bewusst, ohne jedoch diese Planungen und Kosten im Infrastrukturpaket aufzunehmen.

Auch wenn die Randgemeinden sich bereit erklären die Hälfte der Kosten zu übernehmen, will Göteborg von weiteren Straßen und Ausbauten nichts wissen und verweist dabei darauf, dass die Randgemeinden auf öffentliche Verkehrsmittel nach Göteborg setzen sollen. Aber auch wenn die Randgemeinden in Busse investieren würden, so wird sich der Verkehr in der Nähe ihrer Wohngebieten noch um mindestens 50% erhöhen, da auch der heutige Transitverkehr durch Göteborg nach Einführung der Maut teilweise auf Nebenstraßen ausweichen wird und die reinere Luft Göteborgs wird zu Lasten der Randgemeinden gehen.

Herbert Kårlin

Dienstag, 20. April 2010

Bei Brustkrebs lange Wartezeiten in Göteborg

Im Sahlgrenska Universitätskrankenhaus in Göteborg werden jedes Jahr zwischen 650 und 700 Frauen wegen Brustkrebs operiert, was pro Arbeitswoche bis zu 20 Operationen entspricht. Nach internationalen Empfehlungen soll bei entsprechender Diagnose die Operation innerhalb von zwei Wochen vorgenommen werden, und in Ausnahmefällen innerhalb von drei Wochen.

Bei der aktuellen Operationskapazität im Göteborger Universitätskrankenhaus muss eine Frau mittlerweile jedoch sechs Wochen warten bevor eine Operation durchgeführt kann, was viele Frauen verzweifeln lässt, da für sie jeder Tag wichtig ist. Ohne weitere Operationsräume ist das Sahlgrenska jedoch nicht in der Lage diese Situation zu verbessern, da der Operationssäle jede Minute ausgebucht ist.

Das Problem mit den langen Wartezeiten beruht vor allem auf einer falsche Politik im Gesundheitswesen, wodurch Mammographien im Jahre 2009 nur in sehr beschränktem Masse durchgeführt werden konnten, ab 2010 jedoch nicht nur die Anzahl der Mammographien erneut ansteigt, sondern nun auch zusätzlich alle Frauen bis zum Alter von 74 Jahren zu den entsprechenden Vorsorgeuntersuchungen geladen werden.

Herbert Kårlin

Montag, 19. April 2010

Göteborger Motorshow in der Svenska Mässan

Vom 22. bis zum 25. April 2010 findet in der Svenska Mässan die 9. Göteborger Motorshow statt, die größte Automesse Schwedens, die wie bereits vor drei Jahren, alle Motorenthusiasten Skandinaviens anzieht. Im Rhythmus von drei Jahren werden hier die neuen Modelle und Prototypen des Jahres vorgestellt, die dieses Jahr das gesamte Spektrum zwischen E-Autos und Sportwagen umfasst.

Während der diesjährigen Göteborger Motorshow kann der Besucher jedoch nicht nur die neuesten Modelle aller europäischen Autohersteller entdecken, sondern auch viel über den Motorsport erfahren, den Renault R23 von Fernando Alonso aus aller Nähe betrachten oder einen Blick auf den Monster Jam von Johan Gunnarsson werfen.

Die Göteborger Motorshow zeigt und spricht jedoch nicht nur über Auto, sondern auch über Motorräder, über Racing, Rallye und Karting und unter den rund 160 Ausstellern finden sich auch alle bedeutenden Firmen, die Zubehör und Gadgets anbieten. Gleichzeitig kann man auf der Göteborger Automesse einige der bekanntesten Motorsportler Schwedens treffen.

Herbert Kårlin

Sonntag, 18. April 2010

Lastwagen statt Flugzeuge und Probleme mit Rosen

Am Göteborger Flughafen Landvetter werden im Durchschnitt jeden Tag Waren für 500 Millionen Kronen per Flug transportiert. Nachdem nun die Aschewolke des Eyjafjallajökull über dem schwedischen Luftraum schwebt, haben Lastkraftswagen unmittelbar den Transport übernommen, wodurch die Mehrheit der Betriebe in Göteborg und die Betriebe, die von Göteborg aus beliefert werden, mit keinerlei Konsequenzen für ihre Betriebe zu rechnen haben.

Die großen Handelsketten Schwedens lassen im Schnitt weniger als ein Prozent ihrer Waren per Flug liefern, was bedeutet, dass es auch bei länger anhaltenden Störungen im Flugbetrieb keinerlei Engpässe im Lebensmittelbereich geben wird. Exotische Früchte, die normalerweise nach Landvetter geliefert werden, werden nun in Madrid auf Lastwagen umgeladen und kommen über dem Land-Wasserweg nach Schweden.

Die einzige Mangelware Schwedens wurden Rosen, die zu über 30% über den Luftweg aus Kenia eingeflogen werden. In Schweden werden im Durchschnitt täglich für über 600.000 Kronen Rosen aus Kenia verkauft. Die Folge ist nun einerseits, dass Rosenpreise steigen und die Blumen rar werden, was jedoch nicht zu vergleichen ist mit den Verlusten der Züchter aus Kenia, die mittlerweile Personal entlassen müssen. Auch andere Schnittblumen Schwedens werden zu zwölf Prozent aus Kenia und Kolumbien per Luftfracht importiert.

Herbert Kårlin

Samstag, 17. April 2010

Göteborgs Taxigesellschaften eine Alternative für Flugreisen

Einige Taxichauffeure in Göteborg machen in diesen Tagen die Fahrten ihres Lebens. Da die Maschinen der schwedischen Fluggesellschaften wegen der Aschewolke am Boden bleiben müssen, greifen so manche Gestrandete nun zum Taxi. In Doppelbesetzung sind sie nun unterwegs nach Krakau, Paris und Barcelona, aber auch nach Stockholm, Kopenhagen und Oslo.

Die Reisen kosten, je nach Entfernung zwischen rund 700 Euros (Stockholm) und können auch 4000 Euros übersteigen. In der Regel sind es Schauspieler oder Wirtschaftsberater, die zu diesem Verkehrsmittel greifen und sich wenig Gedanken über den Preis machen müssen. Und so manche Taxifahrer sehen nun Städte, die sie ohne den Vulkanausbruch nie gesehen hätten.

Diese Sonderreisen lassen leicht die Krise der Branche vergessen, die der Vulkanausbruch des Eyjafjallajökull in Island verursacht, denn in gewöhnlichen Zeiten sind die Hauptstrecken für Taxis zwischen Innenstadt und Landvetter oder City Airport. Hunderte von Taxis warten daher darauf, dass die Flughäfen wieder öffnen, denn die Sonderreisen einiger Fahrer versorgen nicht die Fahrer der über 1000 Taxis, die in Göteborg stationiert sind.

Herbert Kårlin

Freitag, 16. April 2010

Eine neue Brücke über den Göta Älv in Göteborg


Da die bisherige Götaälvbron ab dem Jahre 2020 wegen Einsturzgefahr nicht mehr benutzt werden darf, war es dringend nötig eine neue Lösung zu finden, die die bisherige Brücke ersetzt. In Frage kamen ein Tunnel und mehrere verschiedene Brückenkonstruktion, die alle gemeinsam hatten den Schiffsverkehr auf dem Göta Älv so wenig wie möglich zu behindern.

Nun steht fest, dass eine neue mittelhohe Fallbrücke über den Göteborger Fluss Göta Älv gebaut wird, die nur etwas nördlich von der bisherigen Brücke liegen wird und in der Verlängerung auch ein Viadukt über das Bahngelände erfordert. Die neue Brücke wird zwischen 10 und 13 Metern über dem Göta Älv liegen und somit auch für Fußgänger und Radfahrer kein Hindernis bieten.

Die Entscheidung zu dieser Brückenkonstruktion, die ab 2015 erbaut werden soll, wurde vor allem aus Kostengründen gefällt, da jede andere Lösung weitaus höhere Kosten verursacht hätte. Man rechtet nach aktueller Kalkulation damit, dass die Brücke knapp fünf Milliarden Kronen kosten wird, die zum Teil aus dem Infrastrukturpaket mit der Maut (Trängselskatt) finanziert werden soll und zum anderen Teil aus dem Stadtbudget. Der nächste Schritt ist nun eine Ausschreibung, um einen Architekten zu finden, der der Stadt die sinnvollste Lösung anbieten kann.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 15. April 2010

Rumänische Bettler werden aus Göteborg abgeschoben


Seit dem 14. April 2010 fährt die Stadtpolizei Göteborgs mit ihrem Kleinbus durch die Innenstadt, um Bettler, die sich seit längerer Zeit in der Stadt aufhalten, mit unmittelbarer Wirkung auszuweisen. In der Regel handelt es sich um ältere Frauen, die täglich an der gleichen Stelle ihrer Tätigkeit nachgehen und aus Rumänien kommen. Oft handelt es sich dabei um Roma, die im Heimland, in das sie nun abgeschoben werden, ebenfalls verfolgt werden.

Anlass ist der Verdacht, dass es sich bei der Bettelei um eine organisierte Kriminalität handelt, bei der die Frauen zwar Opfer sind, die Ausweisung aber die einzige Möglichkeit bildet ein klares Zeichen zu geben, dass diese Art von Kriminalität in Göteborg in Zukunft nicht mehr funktioniert. Als Beweis für die organisierte Kriminalität nimmt die Polizei die Entdeckung einer Wohnung, die für zwei Personen bestimmt war, wo sich aber bis zu 25 Bettler aufhielten.

Da europäische Bürger in der Regel nicht ausgewiesen werden können, greift die Polizei nun zu einem Paragraphen des Ausländergesetzes, der besagt, dass Ausländer, die sich nicht selbständig und auf ehrliche Weise innerhalb der Nordischen Union versorgen können oder dort einer Tätigkeit nachgehen, die eine Arbeitsgenehmigung erfordert, diese aber nicht vorweisen können, mit unmittelbarer Wirkung ausgewiesen werden können.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 14. April 2010

Maut in Göteborg auch für ausländische Fahrzeuge

Nach mehreren Änderungen und Anpassung an die gegenwärtige Rechtslage scheint es nun sicher zu sein, dass zum 1. Januar 2013 die Maut für Göteborgs Straßen eingeführt wird. Je nach Tageszeit wird eine unterschiedliche Summe fällig, wobei ein täglicher Maximalsatz von 60 Kronen vorgesehen ist und eine Fahrt innerhalb einer Zone von voraussichtlich 60 Minuten nur einmal bezahlt werden muss.

Eine Neuerung ist vor allem, dass die Mautgebühren vom Steuerindex abhängig gemacht wird, also jährlich angepasst wird, was bedeutet, dass die Abgaben jedes Jahr etwas teurer werden und eine Passage, die zu Beginn 13 Kronen Maut kostet nach einigen Jahren bereits 15 oder gar 20 Kronen kosten kann.

Ein weiterer Zusatz, der in Einklang mit der Maut in Stockholm im Jahre 2013 eingeführt wird, erlaubt es nun auch von ausländischen Fahrzeugen eine Mautabgabe zu fordern. Wie die Abrechnung mit ausländischen Fahrzeugen erfolgen wird, ist bisher noch nicht vollständig geklärt, aber es besteht die Möglichkeit, dass die entsprechende Summe bei der Ausreise aus Schweden an Fähren oder der Öresundsbrücke verlangt wird.

Herbert Kårlin

Dienstag, 13. April 2010

Lisebergs Restaurants in Göteborg mit Rekordgewinn

Während die Hälfte der Gaststätten Göteborgs im letzten Jahr wegen mangelndem Umsatz in die Krise geriet und für einige die Zukunft mehr als ungewiss ist, verzeichneten die Restaurants der mittleren und oberen Kategorie Göteborgs in vielen Fällen einen bedeutenden Aufschwung.

Allen voran kann man die Restaurantkette Liseberg nennen, zu der die Lokale in Liseberg, das Veranstaltungsrestaurant Rondo, Hotell Liseberg und die Barken Viking gehören und eine Untergesellschaft der Gesellschaft Liseberg sind, deren Eigener wiederum die Stadt Göteborg ist.

Im Jahr 2009 machte die Liseberg-Kette einen Rekordumsatz von 249 Millionen Kronen, was einem Gewinn von 7,7 Millionen Kronen entspricht und gleichzeitig 277 Angestellte ernährt. Dieser Rekordgewinn beruht zu einem gewissen Teil mit Sicherheit auf der schwachen Krone im Jahre 2009, aber noch mehr darauf, dass immer mehr Personen anspruchsvolles Essen in entsprechender Atmosphäre suchen und Besucher Göteborgs die hohe Qualität der Restaurants Göteborgs entdecken.

Herbert Kårlin

Montag, 12. April 2010

Der Bau einer Moschee in Göteborg weckt Gefühle

Geplante Moschee (Modell der Architekten)

Bereits seit 16 Jahren soll eine zweite Moschee in Göteborg erbaut werden. Diese Woche erfolgt nun der erste Spatenstich, da die Finanzierung endgültig gesichert ist. Wegen der hohen muslimischen Bevölkerung in Göteborg wurde diese zweite Moschee geradezu eine Notwendigkeit. Zum einen liegt die bereits existierende Nasir Moschee in Höbsbo wenig zentral, sie ist zu klein, und zum anderen wird die dortige Lehre von der Mehrheit der Moslems in Göteborg nicht als klassische Lehre akzeptiert.

Während die Entscheidung zum Bau einer weiteren Moschee auf Hisingen eine gute Entscheidung war, so war die Platzwahl vermutlich eine Fehlentscheidung, die rechtsextremen Parteien die Karten in die Hände spielt und zukünftige Auseinandersetzungen geradezu einkalkuliert. Direkt zu Fuße des Rambergets im Keillers Park wird die neue Moschee stehen, an und teilweise in einem der schönsten historischen Parks Göteborgs und besser sichtbar als jedes andere religiöse Bauwerk Göteborgs.

Kein Wunder daher, dass rechte Gruppen Göteborgs am Sonntag zu einer Demonstration aufriefen und 150 Personen zu Füßen des Parkes sammeln konnten. Ebenso normal, dass sich dann eine 400 Personen starke Gegendemonstration bildete und die Polizei alle Hände zu tun hat die beiden Gruppen auseinander zu halten. Die Platzwahl für die Moschee führte jedoch dazu, dass die rechten Gruppen keine rassistischen Motive benutzen mussten, sondern sich für die Erhaltung des Parkes einsetzen, was ihnen zahlreiche Sympathisanten zuführt, die eine religiöse oder rassistische Auseinandersetzung meiden würden.

Herbert Kårlin

Sonntag, 11. April 2010

Der Kauf von Sex ein Ehrendelikt in Göteborg

Obwohl der Kauf von Sex in ganz Schweden unter Strafe gestellt ist und bis ins Gefängnis führen kann, gilt der Kauf von sexuellen Handlungen im Bereich Rosenlund in Göteborg als problemlos und als gefahrenlos. Während in Stockholm und Malmö die Anklagen wegen Sexkauf eine respektable Höhe erreichen, wurden im Jahre 2009 in Göteborg gerade einmal acht Sexkäufer vor Gericht gestellt, die auf Fragen der Polizei den Kauf auch unmittelbar zugaben. Einige von ihnen wären ohne das unmittelbare Eingeständnis völlig straffrei aus der Affäre hervorgegangen.

Der Grund für die geringe Quote an Anklagen in Göteborg ist mehrschichtig. Zum einen will die Polizei Göteborgs die Methoden Stockholms, die weibliche Polizisten als Lockvögel benutzt, nicht übernehmen, zum anderen wollen sie sich mehr auf Trafficking und andere größere Straftaten im Sexhandel stützen, wo sie jedoch ebenfalls nur wenige Erfolge vorweisen können und Göteborg sich auf der Hauptachse zu Dänemerk und Norwegen befindet, von wo aus Frauen „importiert“ werden.

Die Göteborger Sittenpolizei hat im Jahre 2009 auch die Überwachung von Internetseiten aufgegeben, die noch ein Jahr zuvor gewisse Erfolge brachte, obwohl man auf offizieller Seite weiß, dass mehrere hundert Frauen in Göteborg per Internet ihre Dienste anbieten und die Hotels der Stadt bei Sexbesuchern beide Augen schließen. Eine Nacht mit einer Prostituierten bei der man in Göteborg, trotzt abschreckendem Gesetz, keine Folgen befürchten muss, kostet zwischen 5000 und 10000 Kronen, je nach Alter und Herkunft der Prostituierten. Die Preise bei der Straßenprostitution in Rosenlund liegen natürlich weit unter jenen von Frauen, die Internet als Plattform benutzen und dann ein Hotel als Treffpunkt benutzen. Nachdem letzte Woche ein Fall bekannt wurde, wo organisierter Sexhandel in einer geschlossenen Abteilung eines psychiatrischen Abteilung in Göteborg statt fand, denkt die Polizeieinheit nun über ein härteres Vorgehen nach.

Herbert Kårlin

Samstag, 10. April 2010

Göteborger Luft schlechter als die Europanorm fordert

Der kalte Winter im Raume Göteborg hatte eine Nebenwirkung, die bei jedem Medikament dafür sorgen würde, dass es aus dem Verkehr gezogen wird, denn die klimatische Kondition verursachte, dass acht von neue Stickstoffdioxid-Messtationen Messwerte ausspuckten, die erklärten, dass während der ersten drei Monate des Jahres die Göteborger Luft gesundheitsschädlich war und teils weit über den von Europa zugelassenen Werten lag.

Einen Zusammenhang mit dem starken Verkehr in Göteborg will die Stadtverwaltung nicht sehen, auch wenn die Verantwortlichen zugeben, dass sie die Wirkung des Verkehrs auf die NO2-Belastung nicht kennen. Erstaunt scheint die städtische Verwaltung auch darüber zu sein, dass am Botanischen Garten die Luft ebenso schlechte Werte aufweist wie in verkehrsstärkeren Gebieten, obwohl offensichtlich ist, dass entlang des Botanischen Gartens eine stark befahrene Schnellstraße führt.

Dass die Stadtverwaltung keinen Zusammenhang zwischen Verkehr und schlechter Luft sehen will ist verständlich, denn mit der Einführung der Straßenmaut hoffen sie auf ein möglichst starkes Verkehrsaufkommen, damit das gewünschte Infrastrukturpaket der Stadt finanziert werden kann. In diesem Zusammenhang wollen sie sich keine Gedanken darüber machen müssen vielleicht eine Umgehungsstraße zu bauen, damit Göteborg als letzte Stadt Schwedens ebenfalls vom Durchfahrtverkehr befreit wird und Västtrafik endlich eine sinnvolle Alternative für den Autoverkehr bietet.

Herbert Kårlin

Freitag, 9. April 2010

Wasserwerk in Göteborg eine Falle für Vögel

Als eine weitere Stufe des Wasserwerkes im Naturreservat Rya Skog in Göteborg geplant wurde, wollte der Architekt an alles denken. Ästhetik, Ergonomie und moderne Architektur sollten das Werk auszeichnen, das, als letzte Stufe des Wasserwerkes, Phosphorreste entfernt, damit nur gutes Wasser in die Leitungen gerät.

Wie so häufig in unserer Zeit, war eines der wichtigsten Bauelemente Glas. Da das Gebäude mitten im Wald steht, so ist es auch völlig normal, dass eine Glasfront den Wald spiegelt und leider ebenso normal ist, dass Architekten zwar sichere Glasfronten integrieren können, von Natur aber meist wenig Ahnung haben und sich lieber zwischen Beton und Glas bewegen als zwischen Bäumen. Auch die Stadtverwaltung betrachtete das Gebäude nur als Modell ohne die zahlreichen Vögel, die in einem Naturreservat nun einmal leben.

Als das Gebäude denn Mitte 2009 eingeweiht wurde, kam es, wie es kommen musste. Zahlreiche Vögel, vor allem Raubvögel und Eulen, aber auch Amseln und andere Bewohner des Waldes flogen gegen die Scheiben, was für einige ein fatales Ende hatte. Auch wenn nun Gegenmaßnahmen angegangen werden, so befürchtet der Architekt, der sich nur im Internet etwas informieren müssen hätte, dass die Schönheit des Gebäudes durch Sicherheitsvorkehrungen für Vögel verloren geht. Nicht eine Sekunde kommt er auf die Idee, dass man sich bei Bauten in der Natur auch mit der umgebenden Natur und seinen Lebewesen auseinandersetzen sollte bevor man sich an eine Zeichnung macht.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 8. April 2010

Gaststätten in Göteborg, eine ungewisse Zukunft

Jede zweite Gaststätte in Göteborg schlitterte im letzten Jahr erheblich in die Krise, was sich besonders an den Anmerkungen bei den Kreditüberwachungsgesellschaften und beim Gerichtsvollzieher deutlich macht. Die Hälfte der Gaststätten Göteborgs verfügen mittlerweile über keinerlei Kapital mehr, haben bereits Schulden in erheblicher Höhe oder sind mit den Zahlungen ihrer Abgaben mehrere Monate hinterher. Dies bedeutet letztendlich auch, dass sie keinerlei Kredite mehr von Banken und Lieferanten bekommen und neue Lösungen finden müssen oder im Jahre 2010 in einen Konkurs rutschen.

Gaststätten konnten in den letzten Jahren vor allem auf Konferenzen setzen, sowie Veranstaltungen und Firmenessen für Göteborger Unternehmen ausrichten, was sich im Jahr der Krise als Nachteil auswirkte, da fast jedes Unternehmen an Sparmaßnahmen interessiert war und große Essen wie der Julbordet als erstes auf der Strecke blieben.

Ein neues Problem entstand auch dadurch, dass immer mehr Tische reserviert wurden, die Gäste sich dann aber im letzten Moment anders entschieden und weder abbestellten noch auftauchten. Diese Situation zwingt die Göteborger Gaststätten nun eine Gebühr zu verlangen, eine sogenannte Couvertabgabe, die fällig wird, wenn jemand einen Tisch bestellt ohne dann auch zu erscheinen.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 7. April 2010

Polemik um Straßenmusik in Göteborg

Während Besucher Göteborgs Straßenmusik sehr positiv aufnehmen, da sie einer Straße Leben und eine besonderes Ambiente vermitteln, fühlen sich jene, die in anliegenden Geschäften arbeiten, davon gestört, vor allem, wenn Straßenmusiker gerade einmal einen oder zwei Melodien oder Songs auf Lager haben. Jemand, der die Straße entlang spaziert hört diese Melodie vielleicht ein- oder zweimal, wer jedoch dort arbeitet, lauscht den gleichen Tönen tagelang. Positiver Tourismus und normales Arbeitsleben treten hier in einen Konflikt.

Die permanenten Klagen von Anwohnern und Geschäftsinhabern führten im Jahre 2009 zu einer städtischen Verordnung, die die Straßenmusik in der Innenstadt teils verbot, in jedem Fall aber sehr stark einschränkte. Mittlerweile halten sich die vor allem aus anderen Ländern stammenden Straßenmusiker in Göteborg immer weniger an die Bestimmungen des vorigen Jahres und Polizeieinsätze sind an der Tagesordnung, was die sinnvolle Arbeit der Polizei stark einschränkt, zumal sie wenig Handhabe gegen Straßenmusiker haben und sie in der Regel nur vom Platz verweisen können.

Das Jahr 2010 zeigt nun eine weitere Folge dieser Verordnung, die noch im Frühjahr von der Stadtverwaltung neu überdacht werden soll, um zu einer sinnvolleren Regelung zu führen. Immer mehr Straßenmusikanten wählen nun die Göteborger Straßenbahnen als Szene, nach dem gleichen Prinzip, nach dem voriges Jahr mehrere anerkannte Künstler kurze Vorstellungen in Straßenbahnen gaben. Musik in Straßenbahnen kommt jedoch noch weniger bei Passagieren an als Straßenmusik in der Innenstadt, da man bei, oft eintöniger Musik, weder telefonieren kann noch ein Buch lesen oder sich entspannen. Neue Konflikte und Spannungen werden Verantwortliche in Göteborg bald zum Handeln zwingen.

Herbert Kårlin

Dienstag, 6. April 2010

Berufsfischerei in Göteborg am Verschwinden

Die Berufsfischerei in Göteborg findet immer weniger Nachwuchs und viele Boote werden mittlerweile verschrottet sobald die Besitzer in Rente gehen. Wenn die aktuelle Tendenz fortsetzt, so wird sich bereits in 10 Jahren die Göteborger Fischereiflotte halbieren.

Umso erstaunlicher war, dass im Jahre 2009 das Fischereiwerk in Göteborg zwei jüngeren Fischern eine Million Kronen Zuschuss gewährte, damit sie sich ein neues Fischerboot bauen konnten. Die beiden Fischer bezahlten selbst, teils über Kredite, weitere vier Millionen Kronen, um dann, zu Beginn des Jahres 2010 eine kalte Dusche zu bekommen.

Das Fischereiwerk teilte ihnen nach den neuen Regeln 46 Tage für den Fischfang zu, in denen sie vor der westschwedischen Küste fischen dürfen, also einen Tag pro Woche. Da es natürlich nicht möglich ist von einem Tag Fischfang zu leben und noch das Schiff zu finanzieren, mussten sie von anderen Fischern Tage hinzukaufen, was natürlich nur rentable ist wenn sie an diesen Tagen auch reichlich Fisch aufs Boot ziehen können. Die Zukunft der beiden verschuldeten Jungfischer ist also ungewiss.

Die Ursache dieser Problematik liegt im schwedischen Artenschutz von Kabeljau, der zu den bedrohten Fischarten vor der Westküste gehört. Um Kabeljau nicht auszurotten, mussten Quoten eingeführt werden, aber da die gleiche Ausrüstung, die man zum Fangen von Kabeljau benutzt, auch zum Fangen anderer Fischarten dient, wird durch die neue Verordnung der gesamte Fischfang begrenzt, was die Arbeit für viele Berufsfischer unrentabel macht. Der Artenschutz wird dennoch nicht gewährt, da die dänische Regierung keine entsprechenden Gesetze verabschiedete und nun weiterhin Kabeljau vor der schwedischen Küste an Land ziehen, während der schwedische Fischfang vom Aussterben bedroht ist.

Herbert Kårlin

Montag, 5. April 2010

Fotomesse auf der Svenska Mässan in Göteborg

Vom 9. bis zum 11. April 2010 findet auf der Svenska Mässan in Göteborg die fünfte skandinavische Fotomesse statt, die mittlerweile ein Treffpunkt für alle Amateurfotografen und professionelle Fotografen Skandinaviens wurde. Da Digitalfotografie die Fotowelt einem weiten Publikum öffnete wurde eine Fotomesse im nordischen Raum nahezu ein Zwang.

Die Fotomesse in Göteborg bedeutet natürlich in erster Linie die gesamte Palette an Material und Zubehör zu finden, die die aktuelle Fotografie zu einem Erlebnis macht oder aber einfach der Dokumentation von Ereignissen dient. Außer Kameras, Objektiven, Büchern und anderem zu Messepreisen kann der Besucher der Messe auch an Vorträgen teilnehmen oder von den Tipps und Tricks professioneller Fotografen profitieren.

Aber die Fotomesse 2010 in der Svenska Mässan in Göteborg ist nicht nur eine Verkaufs- und Informationsmesse. Einige der weltweit anerkanntesten Fotografen stellen während der Messe ihre Bilder zu den unterschiedlichsten Themen aus. Jeder Fotograf weiß, wie wichtig es ist die Werke der Meister zu betrachten um die Geheimnisse der Fotografie zu entdecken und Inspirationen für eigene Kunstwerke zu finden.

Herbert Kårlin

Sonntag, 4. April 2010

Baby & Barn auf der Svenska Mässan

Vom 9. bis zum 11. April findet auf der Svenska Mässan in Göteborg die fünfte Messe Baby & Barn (Baby und Kind) statt, die in einer Zeit, wo in Schweden immer mehr Babys geboren werden, mehr als willkommen ist. Allein im Jahr 2009 konnte man im Land rund 112.000 Geburten verzeichnen.

Während man natürlich, wie auf jeder Messe dieser Art, alle Produkte findet, die ein Kind nur glücklich machen können oder Eltern das Leben etwas erleichtert, findet man auch Gotlands Turistföreningen vertreten, die sich besonders für Tourismus mit Kleinkindern einsetzten oder das Göteborger Liseberg, das zur kinderfreundlichsten Einrichtung Schwedens gewählt wurde.

Erstmals findet man auf der Messe Baby & Barn in der Svenska Mässan auch eine Teststrecke für Kinderwagen, wo Eltern und kommende Eltern etwa zehn unterschiedliche Kinderwagen selbst testen können. Hier werden Kinderwagen wirklich auf die Probe gestellt, wenn sie über Kies geschoben werden, Sand meistern sollen oder Treppen nehmen müssen. Im Vordergrund steht natürlich die Sicherheit für das Kleinkind.

Im Rahmen von Konferenzen und anderen Veranstaltungen kommt bei Baby & Barn auch das Thema Mobbing aufs Tablett, denn nur wenn Eltern erste Zeichen rechtzeitig erkennen und ihre Kinder zeitnah erziehen kann Mobbing bekämpft werden. Mobbing beginnt heute bereits im Kinderhort und im Kindergarten, was viele Eltern nicht wahr haben wollen.

Herbert Kårlin

Samstag, 3. April 2010

2474 Einwanderer wurden 2009 echte Göteborger

Im Jahre 2009 haben 2474 Einwanderer in Göteborg die schwedische Staatsbürgerschaft erhalten, geringfügig weniger als im Vorjahr, als knapp über 2500 Einwanderer zu Schweden wurden. In der Woche nach Ostern erhalten nun alle 2474 Neu-Schweden eine Einladung zur Einbürgerungszeremonie am 6. Juni im Göteborger Schlosswald.

Wie jedes Jahr wird dieser Tag mit viel Musik und Volkstanz gefeiert. Es steht bereits fest, dass die Volksmusikgruppe „Den Fule“ ihr Comeback haben wird, ein Blasorchester aus Venezuela zum Tanz aufspielen wird und natürlich, wie jedes Jahr, der Göteborger Folksdansringen um die schwedische Flagge tanzen wird. Zu diesem Fest sind natürlich alle Göteborger in den Slottsskogen eingeladen.

Wie bereits im Jahre 2009 wird auch dieses Jahr Anneli Hulthén die neuen schwedischen Bürger mit einer Rede willkommen heißen. Da nicht alle, die im letzten Jahr eingebürgert wurden, auch zum Fest kommen werden, rechnet die Stadt mit etwa 2000 eingebürgerten Schweden, die zu einem Imbiss eingeladen werden und außer einem Willkommensbrief auch ein kleines Geschenk der Stadt erhalten. Die jüngsten schwedisch gewordenen Besucher wird erneut ein Clown unterhalten.

Herbert Kårlin

Freitag, 2. April 2010

Die Kanalmauer am Göteborger Brunnsparken wird zur Gefahr

Als der Kanal am Göteborger Brunnsparken im Jahre 1850 erbaut wurde, dachte niemand an die Belastung die die Norra Hamngatan 140 Jahre später verkraften sollte. Weitaus weniger Gedanken machte man sich dann jedoch 1950, als man die bestehende Mauer noch um 50 Zentimeter erhöht wurde, damit sie das Straßenniveau erreichte. Und vergessen waren alle voraussehbaren Probleme als 1990 ein reger Straßenbahnverkehr über die Norra Hamngatan geleitet wurde und die Mauer dadurch ständigen Belastungen und Erschütterungen ausgesetzt war.


Als sich nun an drei Stellen Teile der Mauer deutlich sichtbar Richtung Kanal bewegten, begann das Göteborger Verkehrswerk sich doch Gedanken zu machen und beauftragte ein Gutachten. Da man, auch wegen dem Bau eines Riesenrades, die Straßenbahn nicht über Lilla Bommen leiten will, müssen nun die Kanalmauern mit einer Metallkonstruktion verstärkt werden, was das Einsturzrisiko, zumindest vorübergehend, reduziert. Ende letzter Woche wurden nun die Vorbereitungen für die entsprechenden Arbeiten eingeleitet, die den Verkehr mit den Paddan-Booten, einer bedeutenden touristischen Attraktion Göteborgs, nicht behindern sollen.

Trotz der Erfahrung mit dem Kanal am Brunnsparken will die Stadt Göteborg nun auch die Arbeiten für den Västlänken, der die Einführung der Maut in Göteborg rechtfertigen soll, planen, auch wenn eigenen Gutachten vor Gefahren für die Mauern des Stora Hamnkanalen warnen und mehrere historische Gebäude an der Södra Hamngatan und am Lilla Torget unter Umständen bereits die Bauarbeiten nicht unbeschadet überstehen können.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 1. April 2010

Erfolgreiche Fehlinformation in Göteborg

Wer am 1. April seine Zeitung öffnet, den Nachrichten im Radio lauscht oder sich im Fernsehen über akteulle Geschehnisse informieren will, muss sich bei jeder Information fragen, ob sie glaubhaft ist oder nicht, denn seit 1962, als eine unbekannte Zahl an Schweden fest glaubte, dass man mit Hilfe von Nylonstrümpfen sein Schwarz-Weiß-Gerät zu einem Farbfernseher verwandeln könne, haben Aprilscherze in Schweden Hochkonjunktur.

So wurde man beim Radiokanal P4 Göteborg mit der Neuheit geweckt, dass Göteborg nach dem Verkauf von Volvo an die chinesische Firma Geely nun am Södra Älvstranden ein Chinatown bekommt, in dem die chinesische Führung Volvos wohnen wird. In unbekannter Zukunft sollen diese Wohnungen dann verkauft werden und der Erlös aus den mit Göteborger Steuergeldern erbauten Gebäude an Geely fließen. Die empörten Anrufe bei der Radiostation häufen sich und auch eine Umfrage zeigt, wie wie ernst viele Bürger diese Neuheit nehmen.

In der lokalen Tageszeitung GP (Göteborgs Posten) konnte man lesen, dass die gleiche australische Firma, die bereits das viel diskutierte Zahlsystem für Västtrafik lieferte auch für die Entwicklung des Mautsystems zuständig sein wird, damit die gleiche Karte für die Zahlung beider Systeme verwendet werden kann. Dieses System soll unter der Bezeichnung ACDC, Automatic Car and Device Controller, eingeführt werden, was viele sicher an die Gruppe AC/DC erinnert. Da man die Anfangsprobleme in Adelaide mittlerweile kennt und gelöst hat, sollte die Einführung des Maut-Zahlsystems in Göteborg im Jahre 2013 keinerlei Probleme verursachen.

Herbert Kårlin