Donnerstag, 31. März 2011

Göteborg beginnt mit Bau von Maut-Stationen

Noch hat die schwedische Regierung nicht endgültig über die Maut in Göteborg entschieden und noch ist nicht klar, ob die Partei Vägvalet nicht doch einen Volksentscheid durchdrücken kann oder einen sinnvollen Alternativvorschlag bietet, aber schon beginnt die Stadt mit den Bauarbeiten.

Seit zwei Wochen werden in Guldheden und am Schlosswald die Straßen aufgerissen und die Rohre für die notwendigen Leitungen verlegt, nach dem Straßenverkehrsamt eine Notwendigkeit, da sonst die Maut nicht rechtzeitig zum Jahre 2013 eingeführt werden kann.

Nach der Projektleiterin Marianne Nyberg sind die Kosten für die bisherigen Bauarbeiten kaum von Bedeutung und 60 Prozent der Rohre, die ausschließlich dem Bau der Zahlstationen dienen, können ohne weiteres verlegt werden. Etwas mehr Sorgen machen ihr die Baugenehmigungen für die Zahlstationen, da diese auch von der Bevölkerung vor Gericht gebracht werden können und bisher nicht eine Genehmigung vorliegt.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 30. März 2011

Energiesparen im Västra Götaland

Wer eine energiepassive Wohnung in Schweden sucht, hat die größte Chance im Västra Götaland fündig zu werden, wie eine Studie der Technischen Hochschule Chalmers beweist. Bereist 24 Prozent der Neubauwohnungen werden auf eine Weise gebaut, die den Energieverbrauch um 25 Prozent reduzieren.

Mit dieser hohen Quote liegt das Västra Götaland an der Spitze Schwedens, zumal man im Landesschnitt gerade einmal auf die Hälfte der Werte kommt. Der Grund für diese Werte ist vermutlich die Zusammenarbeit von Forschung, Gemeinden und Unternehmen, die sich im Västra Götaland in den letzten Jahren entwickelte.

In der zweiten Stufe sollen nun auch Miethäuser, die dringend renoviert werden müssen, entsprechend umweltfreundlich und energiepassiv ausgebaut werden, was dazu führen wird, dass das Västra Götaland seine Vorreiterrolle auch in den nächsten Jahren weiterhin behalten wird.

Herbert Kårlin

Dienstag, 29. März 2011

Weniger Kapitäne in Göteborg

Im gleichen Takt, in dem schwedische Schiffe ausflaggen und sich in Dänemark, Norwegen, Holland oder England registrieren, da dort die Bedingungen weitaus vorteilhafter sind als in Schweden, verschwinden auch die Praktikantenstellen für die schwedische Seefahrtausbildung.

Allein die Seefahrthochschule Chalmers verlor in den letzten Jahren 160 von etwa 1000 Praktikantenplätzen, was bedeutende Folgen für die Ausbildung zu Kapitänen und Seefahrtingenieuren hat, da eine Ausbildung ohne Praktikum auf See nicht möglich ist. Die Folge ist daher, dass die Hochschule Chalmers in Zukunft nur noch weniger Studenten akzeptieren kann und damit immer weniger schwedische Fachkräfte auf See zur Verfügung stehen werden.

Weniger Studenten bedeutet jedoch auch, dass für die Ausbildungen weniger Geld zur Verfügung steht, worunter die Qualität des Studiums leidet und vor allem die teuren Teile der Ausbildung wie die Arbeit an Simulatoren reduziert werden müssen. Ohne baldige Gesetzesänderungen werden Kapitäne in Zukunft nur noch außerhalb Schwedens ausgebildet werden können.

Herbert Kårlin

Montag, 28. März 2011

Die Göteborger Partei Vägvalet bietet Alternative zum Västlänken

Während eines Seminars mit verschiedenen Fachkräften für Verkehrsfragen bot die Göteborger Partei Vägverket, die gegründet wurde um die geplante Maut in Göteborg zu kippen, Alternativen zum kostenaufwendigen Västlänken, der die Stadt für viele Jahre in die größte Baustelle Schwedens verwandeln soll.

Die vermutlich optimalste Alternative ist der Bau einer Wendeschleife um den Hauptbahnhof und die Anwendung des Lisebergs-Bahnhofs statt dem Bau eines neuen Bahnhofs unter dem Verkehrsknotenpunkt Korsvägen. Diese Alternative würde nur rund 30 Prozent der geplanten Kosten verlangen und könnte in weitaus kürzer Zeit fertig gestellt werden.

Auf die Frage, ob dieser Vorschlag nicht zu spät kommt, da sich der Göteborger Stadtrat bereits für den Västlänken entschieden hat, sagt Theo Papaioannou, dass die Göteborger Regierung jederzeit neue Vorschläge aufgreifen kann und verweist auf den Volksentscheid zur Kernenergie, die in Schweden nach 30 Jahren von der Regierung für ungültig erklärt wurde.

Herbert Kårlin

Sonntag, 27. März 2011

Ausgedehnter Fahrradverleih in Göteborg

Am 1. April beginnt die zweite Saison für das Göteborger Fahrrad-Verleihsystem Styr & Ställ. Dieses Jahr können Bewohner und Besucher der Stadt an 50 verschiedenen Verleihstellen insgesamt 800 Fahrräder ausleihen, weitaus mehr als noch im Vorjahr, auch wenn man am Rande Göteborgs weiterhin keinerlei Station Styr & Ställ findet.

Dieses Jahr wird bei Bezahlung mit Kreditkarte keine Garantiegebühr mehr verlangt und die Drei-Tageskarten können direkt an den Automaten der Verleihstellen erworben werden. Allerdings wurde der Preis für die Saisonkarte von 100 Kronen auf 250 Kronen erhöht, die es weiterhin erlaubt, die Fahrräder jeweils eine halbe Stunde lang umsonst zu benutzen.

Für Touristen ist das Göteborger Modell jedoch auch in diesem Jahr nur sehr bedingt geeignet, denn bei einem Tagesausflug mit Styr & Ställ wird die Miete relativ teuer, da bereits die zweite halbe Stunde 10 Kronen kostet, die dritte dann 20 Kronen und jede weitere halbe Stunde 40 Kronen. Ein Tagesausflug von 10 Stunden kosten daher die stolze Summe von 710 Kronen, den Preis eines gebrauchten Fahrrades bei blocket.se. Und dies, obwohl sich Göteborg als Stadt der Fahrräder auszeichnet.

Herbert Kårlin

Samstag, 26. März 2011

Spikesverbot wird in Göteborg aufgehoben

Nach der Kritik des schwedischen Straßenverkehrsamts und dem Widerstand der Autofahrer Göteborgs überlegt die Führung der Stadt das Verbot von Spikesreifen in der Odinsgatan und Friggagatan wieder aufzuheben. Nur die Grünen und die Linkspartei sind weiterhin für das aktuelle Verbot.

Im Mai wird der Stadtrat alle Aspekte des Verbots abwägen und eine Entscheidung hinsichtlich des Projekts treffen, wobei sich jedoch die Tendenz zeigt, dass die sozialistische Führung den Widerstand der Autofahrer wichtiger nimmt als gesundheitliche Probleme der Bewohner der Straßen oder Umweltpolitik.

Owe Nilsson, Leiter des Verkehrsausschusses in Göteborg gibt sich bereits nun mystisch und erklärt, dass man andere Lösungen finden kann, ohne jedoch eine einzige Alternative zu nennen. Er fügt auch unmittelbar hinzu, dass das Problem mit Spikes staatlich geregelt werden muss und nicht von einzelnen Städten.

Herbert Kårlin

Freitag, 25. März 2011

Evert Taube Preis in Orust gestiftet

Nach dem Evert Taube Stipendium und dem Gröna Lunds Evert Taube Preis richtete die Gemeinde Orust im Västra Götaland gestern einen weiteren Preis zu Ehren des Dichters und Sängers Evert Taube ein, der den Namen der Insel Vinga unsterblich machte.

Das Besondere des neuen Evert Taube Preis ist indes, dass er an einen Poeten vergeben wird, der im Sinne des großen Dichters schreibt und damit die Dichtkunst Evert Taubes in moderner Form weiterführt.

Bereits Ende Mai wird die Jury in Orust den ersten Preisträger benennen, der natürlich nicht nur die Ehre mit Evert Taube teilt, sondern auch einen Scheck in Höhe von 50.000 Kronen überreicht bekommt. Ab Herbst 2011 können sich dann alle Poeten, die im Sinne Evert Taubes schreiben, für den kommenden Preis bewerben.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 24. März 2011

Vägvalet will Alternative zur Maut in Göteborg

Die westschwedische Partei Vägvalet fordert die Politiker Göteborgs auf eine Alternative zur geplanten Maut in Göteborg zu suchen, da das geplante System Geringeinkommer am härtesten trifft und Fahrer von Firmenfahrzeugen oder Personen, die im inneren Kreis Göteborgs wohnen, von dieser Steuer nicht betroffen sind.

Vägvalet fordert ebenfalls, im Falle, dass die Maut dennoch eingeführt wird, diese nur dort zu fordern, wo der Verkehr auch überlastet ist und nicht an Stellen wie der Älvsborgsbron, die nur selten Probleme verursacht, aber für viele Bewohner Hisingens die einzige Chance ist auf die andere Seite des Flusses zu kommen.

Die Partei Vägvalet hebt auch hervor, dass man die Situation Göteborgs nicht mit jener Stockholms vergleichen kann, da man die Innenstadt Stockholms durch seinen Ringverkehr vermeiden kann, in Göteborg jedoch keine Umgehungsstraße existiert und Autofahrer daher gezwungen sind durch das Zentrum zu fahren.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 23. März 2011

Göteborg führt Integrationsrat ein

Die politische Leitung der Stadt Göteborg hat beschlossen einen Integrationsrat einzuführen, der sich aus 15 bis 20 Personen zusammensetzt und Vorschläge zu einer in Zukunft erfolgreichen Integration erarbeiten soll, die anschließend von den Politikern der Stadt umgesetzt werden sollen.

Der Rat soll sich nach der Sozialistischen Partei, den Grünen und der Linkspartei aus Wissenschaftlern der Göteborger Universität, Vereinen, Firmenbesitzern und Hausverwaltungen zusammensetzen, um möglichst breit gefächerte Vorschläge in unterschiedlichsten Bereichen zu entwickeln.

Die Moderaterna und die Folkspartiet widersetzen sich der Idee die Ausarbeitung von Vorschlägen außerhalb die Stadtverwaltung zu vergeben, da dies die Verantwortung verlagert und ein unklares Verhältnis schafft. Sie stützen jedoch die Idee ein Programm zur besseren Integration in Göteborg zu erarbeiten.

Herbert Kårlin

Dienstag, 22. März 2011

Göteborgs Paddan bekommen Konkurrenz

Ab dem 16. Mai 2011 bekommen die Paddan in Göteborg Konkurrenz mit dem Boot Lotsen 1, das jedoch nicht an der Kungsportsbron ablegt, sondern neben dem Erlebnismuseum Maritiman, das sich am Göta Älv neben der Oper befindet.

Mit Lotzen 1 kommt für die Besucher Göteborgs eine sehr attraktive Konkurrenz, die die gleiche Runde nimmt wie die Paddan, jedoch auch an der Feskekôrkan und am Kungstorget anhält um Reisende zu- und aussteigen zu lassen, die die Reise dann an jeder Anlegestelle unterbrechen können.

Eine weitere Neuerung ist, das Lotsen 1 nur etwas über die Hälfte dessen von dem kostet was die Paddan kosten und das Ticket den ganzen Tag über gültig ist. Die Führung sind vorerst nur in Englisch und Schwedisch vorgesehen und sind vor allem auf die Geschichte Göteborgs ausgerichtet.

Herbert Kårlin

Montag, 21. März 2011

Parkinson im Västra Götaland

Nach einer Untersuchung der schwedischen Parkinson-Gesellschaft haben innerhalb Schwedens die Betroffenen im Västra Götaland die größte Chance an einen Neurologen überwiesen zu werden und damit schnellstmöglich die richtige Hilfe zu erhalten.

Nach der Studie der Gesellschaft werden im Västra Götaland nur fünf Prozent der Parkinson-Patienten zum Hausarzt geschickt, während es in Norrbotten elf Prozent sind. Nach der schwedischen Parkinson-Gesellschaft haben sich zwei Drittel aller schwedischer Neurologen in den Regionen Västra Götaland, Stockholm und Skåne niedergelassen.

Da man in Schweden nur 33 Neurologen auf eine Million Einwohner findet, fordert die Gesellschaft die Anzahl an Neurologen in den nächsten Jahren zu verdoppeln, damit auch Schweden an den europäischen Durchschnitt von 66 Neurologen pro Million Einwohner gelangt. Im Nachbarstaat Norwegen findet man 49 und in Finnland 58 Neurologen auf eine Million Einwohner.

Herbert Kårlin

Sonntag, 20. März 2011

Göteborg rechnet Drogenabhängige

Als Göteborg vor 13 Jahren eine Studie beauftragte, die feststellen sollte wie viele Personen in der Stadt drogenabhängig sind, wurden 2011 Personen gezählt, eine relativ geringe Zahl im Vergleich zu den 26.000 Drogenabhängigen, die sich auf ganz Schweden verteilten.

Da Göteborg nun die aktuelle Ziffer an Drogenabhängigen wissen will, hat die Stadt nun eine neue Studie beauftragt, die jedoch über das letzte Ziel hinausgeht. Die Stadt will nun auch wissen in welchen Stadtteilen die Drogenabhängigen wohnen, ob sie Kinder haben und vor allem auch wovon sie sich ernähren.

Die neue Studie basiert insbesondere auf Umfragen unter Personen, die ständig mit Drogenabhängigen zu tun haben, so Polizei und Sozialarbeiter. Als drogenabhängig rechnet eine Person, die sich während der letzten zwölf Monate Narkotika injizierte und während der letzten 30 Tage täglich oder nahezu täglich Drogen zu sich nahm.

Herbert Kårlin

Samstag, 19. März 2011

Göteborger kennen ihre Politiker kaum

Nach einer Untersuchung des SOM-Instituts kennt die Mehrheit der Göteborger nur zwei Politiker, die in der Stadt einen gewissen Einfluss haben, allen voran den ehemaligen Präsidenten des Göteborger Stadtrats Göran Johansson, der in ganz Westschweden etwa so bekannt ist wie die bedeutendsten schwedischen Minister im Reichstag.

Knapp über 50 Prozent der Einwohner des Västra Götalands kennen auch die heutige Präsidentin des Göteborger Stadtrats, nämlich Anneli Hulthén. Die Göteborger Politikerin wird nicht nur jedes Jahr bekannter, sondern steigt auch im Beliebtheitsgrad der Bevölkerung.

Die restlichen Poltiker Göteborgs sind von weniger als 20 Prozent der Bürger bekannt, mit zwei Ausnahmen, denn Helene Odenjung der Folkspartiet kommt mit ihrer aktiven Pressearbeit auf knapp über 25 Prozent Bekanntheit und Marie Lindén, die mehr zurückgezogen arbeitet, kommt auf ein ähnliches Niveau.

Herbert Kårlin

Freitag, 18. März 2011

Natoübungen in den Schären Göteborgs

Bei einer Anhörung im Göteborger Rathaus machte es die schwedische Verteidigung klar, dass die Meinung der Anwohner, der touristische Wert der Inseln oder andere Argumente ihre Entscheidung, die südlichen Schären als internationales militärisches Übungsgebiet zu verwenden, nicht beeinträchtigen kann.

Das schwedische Militär lässt sich mit Argumenten und Protesten der Bewohner nicht davon überzeugen, dass Schießübungen an 115 Tagen im Jahr, die Abgabe von 1,3 Millionen Schüssen und zwei Tonnen Blei in der Natur in so kurzer Zeit das Leben auf den Schären vor Göteborg erheblich beeinträchtigen und das wichtigste Ausflugsgebiet Göteborgs zu einer Militärbasis machen.

Nur die gerichtliche Entscheidung des Umweltgerichts kann nun die Übungen des schwedische Militärs und die internationalen Übungen von Nato und Europa stoppen. Das Gericht will seine Entscheidung am 1. April bekannt geben, wobei Göteborg und Bewohner der Schären darauf hoffen, dass dies kein übler Aprilscherz wird.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 17. März 2011

Ein neuer Stern für Göteborger Restaurant

Während in ganz Schweden Restaurants ihre Michelin-Sterne behalten konnten, kam in Göteborg ein Stern hinzu, denn Thörnströms kök, ein Restaurant, das bereits bisher Haute Cuisine anbot, erhielt heute ebenfalls einen Stern im begehrten Restaurantführer 2011.

Håkan Thörnström hat mit seinem elfköpfigen Personal seit Jahren auf diesen Stern hingearbeitet und sowohl Leistung als auch Atmosphäre des Restaurants jedes Jahr weiter verfeinert, um selbst dem anspruchsvollsten Publikum noch die kleinsten Wünsche erfüllen zu können.

Das Göteborger Restaurant Sjömagasinet, das bisher einen Stern hatte, ist ab diesem Jahr ohne Stern. Dies jedoch nicht wegen mangelnder Leistung, sondern weil Leif Mannerström sein Restaurant verkaufte und der neue Besitzer, nach den Regeln Michelins, nun erneut seine Fähigkeiten unter Beweis stellen muss.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 16. März 2011

Beschneidung im Västra Götaland ein Problem

Bereits seit zwei Jahren soll in Schweden jedes Krankenhaus die Beschneidung auch aus nichtmedizinischen Gründen vornehmen, wenn sich jüdische oder islamische Eltern an die Krankenhäuser wenden, was jedoch im Västra Götaland auf erheblichen Widerstand stieß.

Nachdem sich sämtliche Ärzte der Krankenhäuser im Västra Götaland weigerten diesen kleinen Eingriff durchzuführen, ist die Regionalregierung nun gezwungen private Ärzte mit dieser Aufgabe zu betrauen um mit zwei Jahren Verspätung eine offizielle Beschneidung zu ermöglichen.

Grund für die Maßnahme ist, dass die betroffenen Jungen unter korrekten medizinischen Bedingungen beschnitten werden sollen und nicht, wie bei rein privaten Eingriffen, oft mit Komplikationen und Entzündungen zu rechnen ist. Warum die Ärzte in den Krankenhäusern des Västra Götalands die Beschneidung verweigern wurde nicht untersucht.

Herbert Kårlin

Dienstag, 15. März 2011

Veolia gerät in Göteborg unter Druck

Nachdem gestern ein Bus des Unternehmens Veolia gestern während der Fahrt ein Rad verlor, weil die Muttern nicht richtig angezogen waren und bei einem weiteren Bus, nur Stunden später, die Bremsen zu brennen begannen, stellte die Leitung der Göteborger Verkehrswerke Västtrafik dem Unternehmer nun ein Ultimatum.

Veolia hat nun 30 Tage Zeit um sämtliche Probleme an den Bussen abzustellen und sie zu reparieren, damit sich die Reisenden auf den öffentlichen Verkehr Göteborgs verlassen können und nicht vergebens auf Busse warten dürfen oder bei Verkehrskontrollen ihre Reisemittel verlassen müssen, weil der Bus mit einem Fahrverbot belegt wird.

Sollte Veolia nicht sämtliche Probleme innerhalb von 30 Tagen beseitigt haben, so wird der Vertrag gekündigt, damit in einem Jahr ein zuverlässigeres Unternehmen den Verkehr in Göteborg unternehmen kann. Als Veolia 2009 den Vertrag erhielt, wählten die Verantwortlichen das billigste Unternehmen, nicht das zuverlässigste.

Herbert Kårlin

Montag, 14. März 2011

Wenig weibliche Kunst im Göteborger Kunstmuseum

Ein Forschungsprojekt, das in mehreren Kunstmuseen Schwedens durchgeführt wurde, beweist, dass man im Göteborger Kunstmuseum nur acht Prozent an Kunstwerken findet, die unter der Hand von weiblichen Künstlern entstanden sind, eine Situation, die Göteborg mit nahezu allen Kunstmuseen des Landes teilt.

Das Kunstmuseum in Göteborg reagiert auf diesen Bericht nun mit einer Ausstellung, die Künstlerinnen in den Vordergrund stellt. In einer Sonderausstellung im April werden daher die Besucher des Museums einen Saal finden, der ausschließlich weiblichen Künstlern gewidmet ist.

Die Ursache, dass so wenige Frauen in der Kunstwelt anerkannt werden ist wenig bekannt, liegt aber nach Per Dahlström, Indendent des Kunstmuseums Göteborg, daran, dass das allgemeine Bild eines Künstlers mit all seinem Verhalten und Aussehen noch heute männlich ist, denn die Anzahl an weiblichen Künstlern ist in den jüngeren Epochen ebenso hoch wie jene männlicher Künstler.

Herbert Kårlin

Sonntag, 13. März 2011

Neue Telefonhäuschen in Göteborg

Obwohl die Mehrheit der Schweden Telefonhäuschen bereits als ein Relikt aus der Vergangenheit betrachten, werden in Göteborg nun alle 58 bestehenden Telefonhäuschen durch neue ersetzt und teilweise an zentralere Stellen verlegt. Bei dieser Aktion handelt es sich, laut Telia um die letzten Telefonhäuschen, die das Unternehmen in ganz Schweden aufstellt.

Nach Telia besteht in Göteborg nach wie vor eine große Nachfrage nach Telefonhäuschen, die nicht nur von ausländischen Besuchern der Stadt geschätzt werden, sondern auch von den Bewohnern der Stadt, die vergessen haben ihre Handys aufzuladen oder bei denen die vorausbezahlte Karte zu Ende ging.

Alle neuen Telefonhäuschen sind Behinderten angepasst und akzeptieren, im Gegensatz zu den alten Automaten, auch Münzen. Da die Unterhaltung der Telefonhäuschen jedoch relativ teuer ist, werden die Telefonkosten entsprechend angepasst. Ein fünf Minuten langes Gespräch zu einem schwedischen Handy wird daher 34 Kronen kosten.

Herbert Kårlin

Samstag, 12. März 2011

Göteborgs Polizei schickt Rechnung an Kulturkalaset

Nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts muss die Firma Träffpunkt AB, die das Göteborger Kulturfestival veranstaltet, eine Rechnung der Polizei über rund 100.000 Kronen bezahlen, da der Polizeieinsatz nötig war und die Firma, auch wenn keine Gewinne erzielt werden sollten, nicht als gemeinnützig betrachtet werden kann.

Während des letzten Göteborger Kulturfestes (Kulturkalaset) im Jahre 2010 musste die Veranstaltung von 52 Polizeibeamten und 12 berittenen Polizisten während acht Stunden bewacht werden. Der Polizeieinsatz kostete insgesamt 427.520 Kronen, wovon die Polizeiverwaltung dem Veranstalter ein Viertel der Kosten berechnete.

Der Veranstalter Träffpunkt AB wollte die Rechnung nicht bezahlen, da, nach eigenen Aussagen, das Unternehmen nicht das Ziel hat einen Gewinn zu erwirtschaften, da der Eintritt zu den Veranstaltungen kostenlos ist. Das Verwaltungsgericht teilte diese Ausführung nicht, da das Unternehmen als Aktiengesellschaft geführt wird und nicht als gemeinnütziger Verein. Der Mehrheitsaktionär von Träffpunkt AB ist das städtische Unternehmen Göteborg & Co.

Herbert Kårlin

Freitag, 11. März 2011

Erneut Skandal in Göteborger Hausverwaltung

Nachdem die Radiostation P4 bereits vor einer Woche aufdeckte, dass in der Göteborger Baugesellschaft Higab ein Angestellter eine Wohnung in einem denkmalgeschützen Gebäude einem Familienangehörigen vermittelte statt die Wohnung auszuschreiben, konnte der Radiokanal nun veröffentlichen, dass auch das städtische Konkurrenzunternehmen Poseidon ähnliche Methoden bei der Vergabe von Wohnungen wählt.

Obwohl es bei Poseidon bereits eine Warteliste für die freie Wohnungssuche und eine bevorzugte für Angestellte des Unternehmens und bereits bestehende Mieter gibt, vermittelte ein Angestellter eine Drei-Zimmer-Wohnung direkt an einen nahen Kollegen, der später die Wohnung an den Sohn weitergab, eine Situation, die man vielleicht bei einem privaten Unternehmen verstehen kann, nicht aber bei einem städtischen.

Nachdem Higab ihrem Angestellten bereits nach einer Woche, mit schriftlicher Verwarnung, den bisherigen Arbeitsplatz mit gleicher Verantwortung zurückgab und der Mieter die Wohnung selbstverständlich behalten kann, gibt die Stadt das Zeichen, dass Korruption und interne Vorteile in Göteborg fast schon normal sind, was das Vertrauen in ein gerechtes Göteborg stark beeinträchtigt. Nun bleibt abzuwarten, wie Poseidon die Affäre behandelt.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 10. März 2011

Immer mehr Göteborger benötigen Unterstützung

Auf Grund der schwierigen Situation auf dem Arbeitsmarkt benötigen immer mehr Göteborger eine staatliche Unterstützung um über die Runden zu kommen. Im letzten Jahr stieg die Anzahl jener, die mindestens während zehn Monaten Sozialhilfe in Götenborg beantragen mussten um zwölf Prozent.

Im Jahre 1910 waren rund 9400 Haushalte, also mindestens 30.000 Personen, in Göteborg nahezu ausschließlich von Sozialhilfe abhängig, was etwa sechs Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Dies entspricht rund 1000 Haushalten mehr als noch im Vorjahr.

Aber auch die Anzahl jener, die 2010 nur vorübergehend Sozialhilfe beantragen mussten stieg, im Verhältnis zum Vorjahr, bedeutend an. Insgesamt waren es etwa 12.000 Haushalte in Göteborg, die zumindest vorübergehend Sozialhilfe beantragen mussten. Die Stadt hofft nun, dass mit dem wirtschaftlichen Aufschwung auch die Zahl der Arbeitslosen wieder sinkt und damit die Anzahl der Bedürftigen.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 9. März 2011

Göteborgs Universität im Topniveau

Erstmals beauftragte die Göteborger Universität 120 ausländische Experten um die 44 Fachbereiche unabhängig beurteilen zu lassen, wobei insbesondere die Forschungsarbeit im Zentrum lag. Der nun vorliegende, 650 Seiten umfassende Rapport beweist, dass die Universität in Göteborg im Topniveau zu suchen ist.

Insgesamt wird 70 Prozent der Forschungsarbeit als sehr gut oder selbst herausragend bezeichnet und nicht einmal findet man die Universität im Niveau mangelhaft oder ungenügend. Aber dennoch wurde die Universität Göteborg auch kritisiert, wenn auch nicht hinsichtlich der Leistung.

Göteborg wurde insbesondere dafür kritisiert, dass die Gehälter für Forscher nicht dem allgemein üblichen Niveau entsprechen, der Anteil an Frauen in der Forschungsarbeit mit Abstand zu niedrig ist und eine zu große Anzahl an Forschern aus der eigenen Universität rekrutiert werden, ein Problem, das man allerdings in jedem öffentlichen Bereich Göteborgs wiederfindet.

Herbert Kårlin

Dienstag, 8. März 2011

Frauen erhalten bei Herzinfarkt weniger Hilfe als Männer

Nach einem Rapport, den der Hjärt-Lungfonden gestern veröffentlichte, müssen Frauen bei Herzinfarkt im ganzen Land mit einer zweitklassigen Behandlung rechnen. Bei allen drei untersuchten Behandlungsmethoden schneiden Frauen schlechter ab als Männer, auch wenn die Unterschiede von Region zu Region noch große, generelle Variationen aufweisen.

In den Krankenhäusern Göteborgs hat sich die Kluft bei der Herzinfarkt-Behandlung zwischen Männern und Frauen während der letzten beiden Jahre verringert, aber dennoch ist sie immer noch größer als in den meisten anderen Regionen Schwedens, ohne dass ein offensichtlicher Grund dafür erkennbar wäre.

Im Västra Götaland erleiden jedes Jahr rund 2300 Frauen einen Herzinfarkt und jede dritte stirbt daran. Der Hjärt-Lungfonden weist in seinem Rapport auch darauf hin, dass man sehr wenig über die Unterschiede zwischen Frauenherzen und Männerherzen weiß und kaum Forschungsergebnisse über Risikofaktoren bei Frauen und notwendige, unterschiedliche Behandlungsformen vorliegen.

Herbert Kårlin

Montag, 7. März 2011

Sichere Straßen vor Göteborgs Schulen

Beim zweiten Test, den die Göteborger Tageszeitung GP, in Zusammenarbeit mit der NTF (Nationalföreningen för Trafiksäkerhetens Främjande), vor Göteborger Schulen unternahm, um festzustellen, wie schnell Autofahrer vor Schulen fahren, war das Ergebnis wie zu erwarten und entsprach der früheren Untersuchung.

Jede Minute fuhr mindestens ein Fahrzeug um die 50 km/h statt der zulässigen 30 km/h, wie auch die Verkehrszeichen klar anzeigten. Die Mehrheit der Fahrzeuge überschritt die zulässige Geschwindigkeit um bis zu fünf km/h und nur einzelne Autos bremsten auf die vorgeschriebene Geschwindigkeit ab.

Obwohl jede überhöhte Geschwindigkeit das Unfallrisiko und das Risiko für lebensgefährliche Schäden heraufsetzt und die Göteborger Verkehrspolizei seit Jahren die Autofahrer auf diese Gefahr hinweist, hat sich das Verhalten der Autofahrer vor Schulen kaum geändert. Nur das Aufstellen von blinkenden Ampeln führt zu einem gewissen Erfolg.

Herbert Kårlin

Sonntag, 6. März 2011

Datenpanne in Göteborg

Über längere Zeit waren die Daten aller Benutzer des kommunalen Lundbybadets und des Saktås Gym- und Motioncentrums in Göteborg frei über Internet zugängig, ohne dass die Stadt oder die Firma, die für das Programm zuständig war, dies bemerkten. Erst ein Anruf der Radiostation P4 machte die Verantwortlichen auf die Datenlücke aufmerksam.

Insgesamt waren die Daten von 11.711 Mitglieder der Zentren frei abrufbar und von jedem über Internet zu ändern. E-mail-Adressen, Telefonnummern und Passwords standen daher jedem zur Manipulation offen. Auch die Daten von Vorbuchungen waren für jeden ersichtlich.

Diese neue Panne gehört zu einer Serie an Problemen, die sich in Göteborg in den letzten Monaten zeigten und beweisen, wie nachlässig die Stadt jede Kontrolle betreibt, trotz der zahlreichen Versprechen von Seiten der städtischen Regierung. Selbst das von Göteborg beauftragte IT-Unternehmen hatte das selbst entwickelte Programm nicht getestet.

Herbert Kårlin

Samstag, 5. März 2011

Hohe Werte an Stickstoffdioxid in Göteborg

Göteborg gehört nach wie vor zu den drei Städten Schwedens, die im letzten Jahr erneut so hohe Werte an giftigem Stickstoffdioxid (NO2) aufwiesen, dass die nationale Norm nicht eingehalten wurde. Die zulässigen Werte wurden in Göteborg im Jahre 2010 bei allen Messstationen der Stadt überschritten.

Allerdings wies Göteborg mit bis zu 200 µg/m3 die schlechtesten Werte Schwedens auf, was zum einen natürlich an der geografischen Lage der Stadt liegt, aber auch bedeutend von der Seefahrt, unter anderem den Fähren von Stena Line, beeinflusst wird. Eine Verlegung der Fähren und Kreuzfahrtschiffe außerhalb die Älvsborgsbron würde die Werte jenen von Malmö und Stockholm anpassen.

Wird Stickstoffdioxid in einer Konzentration von 40-100 µg/m3 über längere Zeit hinweg eingeatmet, so führt es zu Kopfschmerz und Schwindel, kann aber auch zu Atemnot und zu Lungenödeme führen. Stickstoffdioxid ist extrem giftig und kann bei geringer Konzentration nicht wahrgenommen werden.

Herbert Kårlin

Freitag, 4. März 2011

Öffentlicher Verkehr in Göteborg erneut in Kritik

Als im Sommer 2009 entschieden wurde, dass das französische Unternehmen Veolia 30 Buslinien der Göteborger öffentlichen Verkehrsbetriebe übernehmen sollte, sollten nicht nur neue Busse eingesetzt werden, sondern den Fahrgästen auch jede erdenkliche Sicherheit und jeder Komfort geboten werden.

Bereits unmittelbar nachdem das Unternehmen die Linien im Juni 2010 übernommen hatte, begannen jedoch die Probleme und die Göteborger Verkehrspolizei stellte bei zahlreichen Bussen erhebliche Fehler fest, die teilweise zum Fahrverbot führten und auf eine schlechte Wartung zurückzuführen waren.

Diesen Winter kontrollierte die Verkehrspolizei 100 Busse unter denen nur zehn ohne Reparaturen weiterhin angewendet werden durften. Diese Woche wurde wegen abgefahrenen Reifen erneut ein Bus von Veolia stillgelegt, am Dienstag erneut und am Mittwoch fiel eine Scheibe bei bloßem Berühren durch die Polizei aus dem Rahmen. Nun überlegt Västtrafik den Vertrag mit Veolia zu kündigen, mit einem Jahr Kündigungsfrist.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 3. März 2011

Göteborg vergisst Kinder in Pflegefamilien

Obwohl alle Kinder, die in Göteborg in Pflegefamilien untergebracht werden, mindestens alle sechs Monate von Sizialhelfern besucht werden müssen, damit eventuelle Probleme so schnell wie möglich aufgedeckt werden, wurden zahlreiche Pflegekinder drei Jahre lang in den Familien vergessen.

Im Göteborger Stadtteil Kortedala, wo sich 73 Kinder bei Pflegefamilien befinden, ist die Situation am schlimmsten, denn bei elf von zwölf Kindern haben sich bis zu drei Jahren weder Sozialpfleger bei den Familien gemeldet, noch hat die Stadt die sechsmonatige administrative Überprüfung übernommen.

Niemand im Göteborger Sozialdienst kann die Frage beantworten, warum Kinder, die aus Problemfamilien kommen und besondere Hilfe brauchen, einfach vergessen werden können. Die einzige Aussage, die Verantwortliche zu bieten haben ist, dass zu wenig Personal vorhanden ist um die Aufgabe zu bewältigen.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 2. März 2011

Verdacht auf Vogelpest im Västra Götaland

Nachdem bei wilden Tauben in Alingsås und Mariestad eine Infektion durch den Newcastle-Virus entdeckt wurde, werden im Västra Götaland mit der Hauptstadt Göteborg alle Geflügelhalter dazu aufgerufen ihre Tiere nicht mehr ins Freie zu lassen, um das Risiko einer Infektion so gering wie möglich zu halten.

Der Newcastle-Virus überträgt sich vor allem auf Tauben und Federvieh, kann jedoch auch bei Papageien und im Käfig gehaltenen Vögeln vorkommen. Der Virus greift das Nervensystem der Tiere an, betrifft aber auch die Atemorgane und die Därme. Zahme Tauben im Västra Götaland müssen dringend gegen den Paramyxovirus geimpft werden.

Landwirte im Västra Götaland müssen jeden Verdacht auf Vogelgrippe unmittelbar beim zuständigen Veterinär melden, der dann seinerseits den staatlichen Veterinär der Regionalregierung und das Landwirtschaftsministerium über den Verdacht informieren muss.

Herbert Kårlin

Dienstag, 1. März 2011

Neue Affäre im Göteborger Immobiliensektor

Selbst nach mehreren bedeutenden Problemen im Göteborger Immobiliensektor und der permanenten Versicherung der Stadt, dass alle Routinen und Kontrollen verbessert werden, wird nahezu jede Woche ein neues Problem entdeckt, das das Vertrauen in die städtischen Unternehmen immer mehr untergräbt.

So konnte der schwedischen Radiokanal P4 entdecken, dass eine Mietwohnung in einem denkmalgeschützten Haus bester Lage direkt an ein Familienmitglied eines Angestellten vermietet wurde ohne je öffentlich angeboten worden zu sein. Der Vermieter war erneut ein städtisches Unternehmen, in diesem Fall Higab, das bereits mehrmals negativ in der Presse auftauchte und kürzlich das Storan an die Stadt vermietete.

Im Unternehmen Higab findet man keinerlei Dokumente auf welche Weise die Vermietung der Wohnung mit Blick auf Liseberg und Svenska Mässan geschah, was deutlich macht, dass die Angelegenheit von Beginn an unter den Tisch gekehrt werden sollte. Higab will nun die Angelegenheit untersuchen, während der Angestellte mit voller Lohnzahlung beurlaubt wurde und der Mieter weiterhin von der Wohnung profitieren kann.

Herbert Kårlin