Mittwoch, 31. August 2011

Västtrafik will eigene Kontrollen einführen

Nachdem bei den diesjährigen Kontrollen der Busse, die im Västra Götaland für Västtrafik unterwegs sind, rund 90 Prozent der Fahrzeuge Fehler aufwiesen, die die Sicherheit der Passagiere gefährden, will nun Västtrafik eigene Kontrollen einführen, die dazu führen sollen, dass die bei ihnen unter Vertrag stehenden Unternehmen ihre Busse korrekt und regelmäßig warten.

Bei Kontrollen der Verkehrspolizei vom 17. bis zum 19. August wiesen 26 von 31 Bussen insgesamt 145 teils bedeutende Probleme auf. Den Rekord führten zwei Busse des neu gegründeten Unternehmens Terminal G in Göteborg, da einer der Busse der Gesellschaft 18 und der andere 17 Mängel aufwies. In sehr vielen Fällen handelte es sich um Bremsprobleme, die Hydraulik, Öldichtungen und Beleuchtungsprobleme.

Bereits in naher Zukunft will nun Västtrafik eigene Kontrolleure beschäftigen, die permanent Stichproben bei Linienbussen unternehmen, sowohl angemeldete als auch unangemeldete, damit die Sicherheit der Fahrgäste wieder gewährleistet ist. Gegenwärtig haben über die Hälfte der Passagiere von Västtrafik kein Vertrauen in die Sicherheit der Busse und die Busunternehmen.

Herbert Kårlin

Dienstag, 30. August 2011

Göteborger Umweltpreis geht an Kofi Annan

Gestern wurden die Preisträger des diesjährigen Göteborger Umweltpreises bekannt gegeben, wobei der Preis erneut geteilt wurde und zum einen an Kofi Annan für seine Leistungen im Kampf gegen den Hunger in Afrika geht und zum anderen an das Tigray-Projekt in Äthiopien, das die Landwirtschaft im Land revolutionierte. Sowohl Kofi Annnan als auch die Vertreter des Tigray-Projektes werden den Preis in einer Gesamthöhe von einer Million Kronen Ende des Jahres persönlich in Göteborg in Empfang nehmen.

Die Kosten für den Göteborger Umweltpreis in einer Gesamthöhe von rund zwei Millionen Kronen werden zwischen der Stadt und einer Anzahl von Sponsoren geteilt, was regelmäßig die Frage aufwirft, ob die hohen Ausgaben der Stadt für einen Umweltpreis auch sinnvoll sind oder ob man mit dieser Summe nicht Leistungen finanzieren sollte, die der Bevölkerung der Stadt zu Gute kommen, da in allen Sparten, vor allem bei Erziehung, Altersversorge und Gesundheit immer mehr eingespart wird.

Die Stadtverwaltung Göteborg will mit der Vergabe des Umweltpreises jedoch nicht nur die hohen Leistungen der Gewinner belohnen, sondern gleichzeitig ihr Warenzeichen als Stadt vermarkten, die sich für umweltfreundliche Lösungen einsetzt und als Vorbild für andere europäische Städte dienen soll. Dies ist auch der Grund, warum der Umweltpreis in entsprechendem Niveau vergeben werden muss.

Herbert Kårlin

Montag, 29. August 2011

Göteborg blickt auf Abfall aus Italien

Das Göteborger Unternehmen Stena Recycling AB, ein Unternehmen, das sich auf die Aufbereitung von Abfall und die Wiederverwertung von Müll spezialisiert hat, ist nun am Müll aus Neapel interessiert, der dort in und um die Stadt bergeweise zur Verfügung steht und die italienischen Kapazitäten weit übersteigt, während schwedischen Müllverbrennungsanlagen bei weitem nicht ausgelastet sind.

Nach Stena Recycling soll der Müll aus Neapel importiert und auf die verschiedenen schwedischen Anlagen für Müllverbrennung verteilt werden, die Energie beim Verbrennungsprozess gewinnen und diese wieder in den Kreislauf zurückführen. Auch wenn der Verbrennungsprozess in Schweden als umweltfreundlich betrachtet werden kann, so ist eine weitere Frage inwieweit beim Transport CO2 oder andere schädliche Stoffe in die Atmosphäre verbreitet werden.

Da mittlerweile jedoch ein harter Markt innerhalb der Müllverwertung entbrannt ist, muss Stena Recycling nun in Neapel ein Angebot unterbreiten und für die Tonne Müll ein Angebot machen, das erheblich über dem schwedischen Marktpreis von 400 Kronen pro Tonne Müll liegt. Sollte Neapel das schwedische Angebot akzeptieren, so erfolgt erst eine Probesendung an Müll, da im Abfall weder Metall noch Essensreste enthalten sein dürfen, sondern dieser ausschließlich aus brennbaren Stoffen wie Papier, Holz oder Plastik bestehen muss.

Herbert Kårlin

Sonntag, 28. August 2011

Weniger ausländische Studenten bei Chalmers

Nachdem der schwedische Staat für dieses Jahr eine Studiengebühr für nichteuropäische Studenten an allen Hochschulen des Landes einführte, ging die Anzahl an ausländischen Studenten an der Technischen Hochschule Chalmers in Göteborg erheblich zurück. Am kommenden Montag beginnen gerade einem 135 Studenten, die die Jahresgebühr von 150.000 Kronen bezahlen konnten.

Allerdings ist auch diese Anzahl noch verfälscht, da rund die Hälfte unter ihnen ein Stipendium erhielten und daher entweder ganz von den Studiengebühren befreit wurden oder nur einen geringen Anteil selbst zahlen müssen. Die Anzahl der nichteuropäischen Studenten erreicht daher nur noch rund 25 Prozent der Vorjahre und verändert das Studentenbild der Hochschule bedeutend, auch wenn alle Studienplätze vergeben werden konnten.

Von den staatlichen Maßnahmen, die von Chalmers extrem kritisch aufgenommen wurden, sind insbesondere Studenten aus Pakistan, Indien, Iran, Bangladesh, Nigeria und China betroffen. Bei der Entscheidung eine Studiengebühr an schwedischen Hochschulen einzuführen, nannte die Regierung vor allem die hohen Kosten für den Steuerzahler, die bisher die Studien nichteuropäischer Studenten finanzieren mussten ohne dass der Staat nach Studienende diese Summen wieder an Steuern einnehmen kann.

Herbert Kårlin

Samstag, 27. August 2011

Weitere Betrügereien in Göteborg aufgedeckt

Bestechung und Betrug scheinen bei Göteborger Stadtunternehmen an der Tagesordnung zu sein, da Kontrollen fehlen und die gleichen Personen in zahlreichen Vorständen sitzen ohne die nötige Fachkenntnisse zu besitzen. Nicht nur, dass beim Bauunternehmer Stefan Allbäck, der als erster ins Visier der Staatsanwaltschaft geriet, weitere betrügerische Fälle auftauchen, sondern nahezu jede Woche kommen neue Fälle zu den bisherigen hinzu.

Heute wurden zwei ehemaligen Direktoren der städtischen Spårvägar und ein Bauunternehmer wegen Betrugs festgenommen, da sie gefälschte Rechnungen in Millionenhöhe ausstellten um Arbeiten an eigenen privaten Gebäuden vornehmen zu lassen. Die Rechnungen wurden, wie in Göteborg nahezu üblich, ungeprüft bezahlt und gehen auf Kosten des Steuerzahlers.

Einer der festgenommenen Direktoren hatte sich auf falsche Rechnungen eine Summe von 1,2 Millionen Kronen erschlichen und sein Stellvertreter ließ sich vom Steuerzahler Fenster für 400.000 Kronen finanzieren. Seit einem Jahr verspricht die sozialistische Regierung Göteborgs unter Annelie Hulthén endlich Ordnung in die städtischen Unternehmen zu bringen, was durch die unzähligen Verflechtungen jedoch ein Ding der Unmöglichkeit scheint.

Herbert Kårlin

Freitag, 26. August 2011

Göteborger Schule macht Lehrer krank

Ein Gymnasium mit 275 Schülern im Göteborger Stadtteil Lindholmen wurde vom Gesundheitsamt geschlossen, weil die Angestellten und Schüler durch den Aufenthalt im Schulgebäude erkranken. Die üblichsten Symptome sind Hustenreiz, Schweißausbrüche, Atemprobleme und starke Kopfschmerzen, weshalb bereits im vorigen Jahr, nachdem die Schule dort eingezogen war, die Krankmeldungen von Angestellten und Schülern weit über dem Durchschnitt lag.

Auf Grund der Probleme wurde dieses Jahr die Schule vollständig saniert und auch die gesamte Belüftungsanlage und die Fenster ausgetauscht, damit diesen Herbst ein unbeschwerter Schulbesuch gewährleistet werden sollte. Da die Probleme erneut und in voller Stärke wieder auftauchten, blieb dem Gesundheitsamt keine andere Wahl mehr als die Schule zu schließen.

Auch die neuen Untersuchungen im Gebäude brachten bisher keine Resultate, so dass weiterhin nach der Ursache der Erkrankungen gesucht werden muss. Die 275 Schüler des Gymnasiums haben nun, bereits zum Schulbeginn, jedoch keine Schule mehr und warten darauf, dass die Schulverwaltung oder die Stadt ihnen ein neues Gebäude findet, damit der Unterricht wieder aufgenommen werden kann.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 25. August 2011

Fahrräder für Göteborgs Angestellte

Mehrere Anläufe sollten bereits die Angestellten der Stadt Göteborg dazu bringen, dass sie statt mit dem Auto mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen und damit ein Vorbild für die anderen Bürger werden. Obwohl bisher kaum Interesse von Seiten der Angestellten besteht, hat der Stadtrat nun beschlossen seinen 48.000 Angestellten ab nächstem Jahr einen Zuschuss in Höhe von 1500 Kronen beim Kauf eines Fahrrads zu bieten, ohne hinterher zu kontrollieren zu welchen Zwecken das Fahrrad auch verwendet wird.

Die rot-grüne Regierung der Stadt setzt seit Jahren auf Fahrräder, obwohl die Statistiken des letzten Jahres belegen, dass die Maßnahmen in Göteborg eher einen entgegengesetzten Effekt zeigen, da voriges Jahr die Anwendung von Fahrräder in Göteborg rückläufig war. Da Göteborg den Fahrradkäufern auch garantiert, die Wartung der Fahrräder zu bezahlen, so liegen die Kosten, bei Erfolg der Aktion, jährlich bei etwa fünf Millionen Kronen, die selbstverständlich die Steuerzahler aufbringen müssen, ohne davon den geringsten Nutzen zu haben.

Die Aktion, die bei manchem wohl zum Kauf eines Familienfahrrads führt, das legal zweckentfremdet werden kann, zeigt jedoch auch, dass die Mietfahrräder Styr & Ställ selbst bei städtischen Angestellten kaum den erwünschten Erfolg zeigen, obwohl die Jahreskarte hier nur 250 Kronen kostet, also selbst billiger ist als die jährliche Wartung der städtisch teilfinanzierten Fahrräder.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 24. August 2011

Göteborger Kran wird Kulturdenkmal

Seit 1959, zur Hochzeit des Werftbetriebes in Göteborg, wurde am Norra Älvstranden ein Kran mit 75 Meter freier Höhe gebaut, der es erlaubte in der ehemaligen Werft Schiffe von bis zu 500.000 Tonnen zu bauen. Als die Fabrikhallen dann luxuriösen Wohnungen weichen mussten, blieb als Relikt dieser Kran bestehen, der zeitweise für Bungysprünge verwendet wird und ein kleiner Restaurant mit bester Aussicht erhalten soll.

Nun will die Regionalregierung diesen Kran, der auch ein Symbol für Göteborg ist und für seine Design-Beleuchtung weltweit berühmt wurde, zum Kulturdenkmal ernannt werden, zumal von dieser Art an Bockkränen weltweit nur noch wenige Exemplare erhalten sind, da sie mehrheitlich verschrottet wurden. Sollte in wenigen Wochen der Kran unter Denkmalschutz gestellt werden, so darf er auch in Zukunft nicht mehr abgebaut werden und muss regelmäßig unterhalten werden.

Der Schutz des Kranes stellt jedoch noch einige Fragen, denn die heutige orange Farbe entspricht nicht der ursprünglichen, da der Bockkran ursprünglich grün war und mit blauen Buchstaben den Text Eriksberg trug. Nach dem Schutz muss der Kran daher neu gemalt werden, was die Design-Beleuchtung zerstören wird. Hinzu kommt, dass die jährlichen Wartungskosten in Höhe von rund einer Million Kronen ebenfalls von jemandem bezahlt werden müssen, da keinerlei Aktivität im und am Kran diese Summer erwirtschaften kann.

Herbert Kårlin

Dienstag, 23. August 2011

Rollstuhlfahrer fordern Geschäfte Göteborgs heraus

Als die Gruppe GIL (Göteborgskooperativet Individual Independent Living) im letzten Herbst gegen 30 Restaurants Göteborgs vorging, die es Rollstuhlfahrer unmöglich machten sie zu besuchen, da keinerlei Rampen installiert waren, Treppen zu den Toiletten führten oder andere Mängel aufwiesen, reagierten neun unter ihnen auf die Vorwürfe und ließen bauliche Änderungen vornehmen, die nun auch Rollstuhlfahrern den Zugang ermöglichten.

Nun wendet sich GIL an 40 Geschäfte der Innenstadt, die man nur über ein bis zwei Stufen erreichen kann, was für einen Rollstuhl ein unüberwindliches Hindernis ist. Während zehn Wochen versucht man das Problem über einen Dialog mit den Geschäftsbesitzern zu lösen. Sollte der Zugang dann weiterhin unmöglich für Rollstuhlfahrer sein, so wird GIL die entsprechenden Geschäfte mit deutlichen Hinweisen auf Internet veröffentlichen um dadurch einen Druck ausüben zu können.

Die Gruppe GIL sieht sich zu diesem Schritt gezwungen, da in Schweden ein Gesetz geschaffen wurde, das Geschäftsinhaber und Restaurants dazu zwingt, Rollstuhlfahrern einen Zugang zu gewähren, aber weder die Besitzer der Geschäfte, noch Stadt oder Polizei in Göteborg für die Durchführung des Gesetzes sorgt, da dieses Gesetz kaum ernst genommen wird und auf der Prioritätsliste ganz unten landet, obwohl eine Rampe kaum Investitionen fordert.

Herbert Kårlin

Montag, 22. August 2011

Göteborger Flughafen Landvetter wird Einkaufszentrum

Der Göteborger Flughafen Landvetter soll sich in den nächsten Jahren zu einer Airport City verwandeln und außer zu einem gigantischen Reisezentrum zu werden auch über eines der größten Einkaufszentren Schwedens verfügen. Allein der Anbau für das neue Logistikcenter und für Büroräume wird mehrere hunderttausend Quadratmeter umfassen, was Landvetter zu einem der modernsten Flughäfen Schwedens machen wird.

Die Bauherren Swedavia und die Gemeinde Härryda planen jedoch zusätzlich den Bau eines Einkaufszentrums, das doppelt so groß sein wird wie heute Frölunda Torg. In diesem Einkaufszentrum wird man von Lebensmitteln bis zur Mode und Elektronik alles finden was der schwedische Markt zu bieten hat. Auf Grund der Größe der Gesamtanlage wird daher Landvetter Flugplatz zu Airport City.

Nach Bertil Widén der Gemeinde Härryda bieten die Milliarden, die dort investiert werden, eine sichere Investition, da es auf dieser Seite Göteborgs und selbst im nahen Bollnäs, bisher kein bedeutendes Einkaufszentrum gibt. Das halbmondformige Gebäude wird in mehreren Etappen erstellt und soll zwischen 2015 und 2020 als Ganzes eingeweiht werden und das Flughafengelände in eine kleine Einkaufsstadt verwandeln.

Herbert Kårlin

Sonntag, 21. August 2011

Studenten in Göteborg ohne Wohnung

Für Studenten, die nun im Herbst ihr Studium in Göteborg aufnehmen wollen, die aber nicht bereits eine Wohnung haben oder bei Freunden und Verwandten unterkommen, sieht die Situation im Wohnungsmarkt nahezu aussichtslos aus, denn die Wartezeit auf ein Zimmer in einem Studentenwohnheim beträgt gegenwärtig 18 Monate und die Wartezeit auf eine kleine Wohnung sogar drei Jahre, also die Zeit eines kürzeren Studiums.

Obwohl auf Grund der Studiengebühren dieses Jahr zwei Drittel weniger ausländische Studenten in Göteborg erwartet werden, wiederholt sich nun die Situation des Vorjahres, da in Göteborg beim Wohnungsbau immer mehr auf Bostadsrätt gesetzt wird und selbst Studentenwohnungen in gewöhnlichen Mietraum verwandelt wurden. Der Neubau von Studentenwohnheimen gehört nicht zu den vordringlichen Plänen der Universitätsstadt.

Für die rund 60.000 Studenten in Göteborg stehen gerade einmal 9.200 Wohnungen in Studentenwohnheimen zur Verfügung, was bedeutet, dass sich die Mehrheit der Studenten anderweitig eine Unterkunft beschaffen muss. Als Argument dafür, dass keine Wohnungen für Studenten geschaffen werden, gilt die Aussage, dass man ja nicht im Voraus weiß wie viele Studenten sich in Göteborg einschreiben und sich die Situation permanent ändert. Eine Untersuchung darüber, unter welchen Umständen Studenten in Göteborg leben müssen, ist nicht geplant, zumal man sich die Stadt dann Tatsachen stellen müsste über die man lieber schweigt.

Herbert Kårlin

Samstag, 20. August 2011

Göteborg in hundert Jahren entvölkert

Nach einem Interview, das die schwedische Nachrichtenagentur TT mit dem Meteorologen Pär Holmgren führte, gibt es in hundert Jahren kaum noch jemanden, der in Göteborg leben will, da die Klimaveränderungen, die jährlich fortschreiten, das Leben an der süd- und westschwedischen Küste unmöglich machen werden. Niemand wird sich, nach Meinung von Pär Holmgren, freiwillig einem Klima aussetzen, wie es in Göteborg zu erwarten ist.

Eines der grundlegenden Probleme innerhalb der nächsten hundert Jahre ist bereits das steigende Wasserniveau, das bei Stürmen große Teile der Stadt unter Wasser setzen wird und die Autotunnels, auch jenen, den Göteborg für die nächsten Jahre plant, überschwemmen wird ohne dass das Wasser ins Meer zu pumpen ist. Zum anderen werden die häufigen starken Regenfälle das Leben ungemütlich machen und den Straßenverkehr regelmäßig zum Stillstand bringen.

Göteborg ist, wie andere Städte an der Küste, nicht auf die kommenden Klimaveränderungen vorbereitet und weder Straßen noch Gebäude sind so gebaut, dass sie die häufigeren Regenfälle verkraften. Stadtplaner richten sich nur auf vergangene und gegenwärtige Werte, beziehen jedoch nicht die globalen Konsequenzen der Klimaveränderungen ein. Selbst Gebäude an Meer und Flüssen werden von Zerstörungen nicht verschont bleiben.

Herbert Kårlin

Freitag, 19. August 2011

Västtrafik in Göteborg weiterhin mit Problemen

Trotz der Probleme des letzten Jahres und der Zusage der Geschäftsführung, dass die Busse von Västtrafik nun regelmäßig gewartet werden und die Sicherheit der Passagiere an erster Stelle steht, zeigt die erste spontane Kontrolle der Polizei ein völlig anderes Bild und belegt, dass die Busse so unsicher sind wie im letzten Winter, als dies teilweise zu einem Chaos und stillgelegten Fahrzeugen führte.

Unter den 20 Bussen von Västtrafik, die die Polizei in zwei Tagen kontrollierte, hatte die Hälfte Bremsprobleme bei denen das ABS-System nicht funktionierte. Bei dreizehn der 20 Busse tropfte zudem Öl aus den verschiedensten Leitungen. Dieses erste Ergebnis entspricht allen früheren Ergebnissen, die insbesondere auftreten, seit Veolia mit seinem Billigangebot einen Großteil des städtischen Verkehrs in Göteborg übernommen hat.

Die Geschäftsführung von Västtrafik hat nun die für die Busse verantwortlichen Unternehmen um eine Stellungsnahme gebeten und will, wie schon so oft während der letzten Jahre, die Unternehmen dazu zwingen die Verkehrssicherheit der Busse ernst zu nehmen und für die notwendige Wartung zu sorgen.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 18. August 2011

Göteborger Moschee fühlt sich bedroht

Auch wenn in der Göteborger Moschee am Ramberget in Hisingen mittlerweile alle Gerüste abgebaut sind und selbst der letzte Bauarbeiter zu einer neuen Baustelle gerufen wurde, sind die Schutzzäune um das Gebäude nach wie vor vorhanden, und werden auch in Zukunft nicht verschwinden, sondern von einem neuen Schutzzaun ersetzt werden, der eine klare Grenze setzt zwischen dem Gebiet der Moschee und seiner Umgebung.

Nach der Leitung der Moschee leben wir in einer unsicheren Welt und daher muss die Moschee mit Überwachungskameras und bedeutenden Vorkehrungen geschützt werden. So ausgiebige Schutzmaßnahmen findet man jedoch nicht nur an der Göteborger Moschee, sondern auch der Synagoge der Stadt, die beide damit zeigen wie gering die Akzeptanz der beiden Religionen in Göteborg gegenwärtig ist und wie wenig für das religiöse Zusammenleben mehrerer Kulturen getan wird.

Die nur 300 Meter von der Moschee entfernte Polizeistation teilt jedoch nicht die Meinung der Führung der Synagoge und sieht mittlerweile keinerlei Hassbild mehr gegenüber dem Gebäude und vergleicht die Situation mit der Moschee in Malmö, die in einem weitaus islamfeindlicheren Gebiet liegt, denn obwohl dort keine Zäune vorhanden sind, kommt es höchstens zu vereinzelten Schmierereien an der Außenmauer der Moschee.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 17. August 2011

Straßenmusik weiterhin verboten in Göteborg

Obwohl der Stadtrat bereits vor einem Jahr entschied, dass die restriktive Bestimmung in Göteborg für Straßenmusiker aufgehoben werden soll, konnte die Stadt bis heute keine Entscheidung mit klaren Regeln fällen, was bedeutet, dass Straßenmusik immer noch an zahlreichen Stellen der Innenstadt verboten ist und selbst eine Strafe nach sich ziehen kann.

Auch wenn die Polizei die restriktiven Bestimmungen heute kaum noch anwendet und in gewissen Fällen die Straßenmusikanten nur bittet sich um einige Meter von bestimmten Geschäften zu entfernen, so bleibt die Tatsache, dass Göteborg nicht in der Lage ist eine simple Bestimmung im Laufe eines Jahres zu ändern, sondern ein Angestellter schiebt die Papiere nur von den Schreibtisch eines anderen.

Geschäfte in Nordstan und entlang der Avenyn, die die restriktive Bestimmung durch ihre Lobbyarbeit forderten, sind dagegen teilweise weniger kulant als Polizeibeamte und drohen den im Prinzip legalen Straßenmusikanten, wenn sie sich von der Musik gestört werden, zumal ihnen nicht bewusst scheint, dass gerade Straßenmusikanten vor einem Geschäft auf die Auslagen aufmerksam machen können und damit auch Kunden anziehen.

Herbert Kårlin

Dienstag, 16. August 2011

Weltkulturmusik in Göteborg mit wenig Nachwuchs

Nachdem dieses Jahr Studenten aus nichteuropäischen Ländern hohe Studiengebühren in Schweden bezahlen müssen, zeigen die Anträge in mehreren Fakultäten einen bedeutenden Rückgang ausländischer Studenten. Über die Maße betroffen ist der Zweig Weltkulturmusik der Universität Göteborg, an dem dieses Jahr maximal fünf Personen aus nichteuropäischen Ländern teilnehmen werden.

Da sich Weltkulturmusik gerade durch seine internationale Zusammensetzung auszeichnet und die Ausbildung darauf aufbaut Studenten mit unterschiedlichstem musikalischem Hintergrund zusammenzuführen, kann diese Tendenz zum Ende eines bedeutenden Ausbildungszweiges in Schweden werden. Da Göteborg im Rahmen der Weltkulturmusik noch nicht so bekannt ist wie andere Städte, wählten Studenten nach Einführung der Studiengebühr von bis zu 150.000 Kronen im Jahr, nun wieder die klassischen Orte London, Paris oder auch Berlin.

Um die Weltkulturmusik in Göteborg zu retten, will die Universität nun nicht nur daran arbeiten das Profil der Ausbildung und den Ruf des Studiums zu verbessern, sondern ist auch auf der Suche nach Sponsoren, die bereit sind Weltkulturmusik zu fördern, indem sie Studenten aus nichteuropäischen Ländern zu Stipendien verhelfen, damit sich fähige Studenten einen Ausbildungsplatz in Göteborg wieder leisten können.

Herbert Kårlin

Montag, 15. August 2011

Überschwemmungen in Göteborg

Die Regenfälle, die am Sonntag Nachmittag über Göteborg einsetzten und bis zu den heutigen Morgenstunden anhielten, verursachten ein bedeutendes Verkehrschaos in der Stadt, da die Wassermassen sowohl Umgehungsstraßen als auch Teile der Autobahn überschwemmten und für den Verkehr gesperrt werden mussten. Der einsetzende Berufsverkehr am frühen Morgen musste sich auf kleinen Nebenstraßen zur den Arbeitsplätzen durchkämpfen.

Die starken Regen, der eine Menge erreichte, die in Göteborg bisher noch nie gemessen wurden, setzte auch über 300 Keller unter Wasser, was die Feuerwehr noch den gesamten Montag über beschäftigen wird. Während der Nacht und der frühen Morgenstunden gingen bei den Rettungszentralen über 50 Anrufe die Stunde ein.

Obwohl das Wasser am Vormittag rückläufig ist, stehen noch überall am Rande der Straßen Fahrzeuge, die vom Regen überrascht wurden und abgestellt werden mussten. Da der Wetterdienst im Laufe des Tages weitere starke Regenfälle über Göteborg voraussagt, wird sich die Lage voraussichtlich erst in der Nacht zum Dienstag beruhigen und der Verkehr wieder reibungslos laufen.

Herbert Kårlin

Sonntag, 14. August 2011

Wenig Interesse für das Göteborger Riesenrad

Auch wenn die genauen Zahlen jener, die das Göteborger Riesenrad benutzten, und dieses Jahr noch benutzen werden, nicht festliegt, so kann man bereits verzeichnen, dass die Anzahl der zahlenden Besucher dieses Jahr bisher noch unter jener des Vorjahres liegt. Im ersten Halbjahr 2011 setzten sich gerade einmal 103.000 Personen in die 42 Gondeln der 60 Meter hohen Attraktion.

Alle Werbeaktion, wie ein kostenloses Pilsner, Kleinigkeiten zum Essen oder kostenlose Zusatzrunden, helfen nicht Schwung in das Geschäft zu bringen, was die Mehrheit der Göteborger bereits sagte, bevor das Riesenrad an seinem heutigen Platz stand, den es jedoch zu Beginn 2012 mit seinem endgültigen Platz in Liseberg eintauschen wird, von wo aus die Aussicht über Göteborg auch weitaus besser sein wird.

Im vorigen Jahr erwirtschaftete das Göteborger Riesenrad einen Verlust von einer Million Kronen, einer Summe, die sich dieses Jahr multiplizieren wird und letztendlich vom Steuerzahler der Stadt finanziert werden muss, da sowohl Liseberg als auch Göteborg & Co, die Betreiber des Riesenrades, der Stadt gehören. Göteborg & Co zieht aus dem Verlust dennoch eine positive Bilanz, da das Riesenrad während der letzten zwei Jahre Besucher der Stadt auch nach Lilla Bommen geführt hat und nicht nur zur Avenyn.

Herbert Kårlin

Samstag, 13. August 2011

Göteborg sucht Zugang zu europäischem Karneval

Das Stadtmuseum Göteborg beantragte in Europa eine finanzielle Unterstützung um die Rolle und die Veränderung des Hammarkullekarnevalen dokumentieren zu können, da die Unterstützung Schwedens für diese Art von Untersuchungen rückläufig ist und als nebensächlich behandelt wird. Göteborg selbst sieht jedoch den Hammarkullekarnevalen als wichtigen Teil eines Integrationsprogramms, das nicht vernachlässigt werden darf und international mehr Aufmerksamkeit verdient.

Gemeinsam mit acht anderen Städten Europas, in denen ebenfalls Karnevale stattfinden, will Göteborg nun die Entwicklung der Karnevale im letzten Jahrhundert untersuchen und Unterschiede aufzeichnen, aber auch nach den Elementen suchen, die allen Karnevalen Europas gemein sind. Die Untersuchung soll auch zu einem Gedankenaustausch dienen, der allen an der Untersuchung beteiligten Karnevalen zu Nutzen sein kann.

In erster Linie geht es Göteborg bei dieser Untersuchung natürlich darum den eigenen Karneval in Europa bekannter zu machen, zumal die Untersuchung zum 40-jährigen Jubiläum des Hammarkullekarnevalen in vier Jahren präsentiert werden soll. Da der Hammarkullekarnevalen insbesondere von Einwanderern gegründet und geleitet wird und nur am Rande auch schwedische Eigenheiten integriert, ist ein Vergleich der verschiedenen Karneval-Ereignisse eine gewisse Herausforderung für das Stadsmuseet in Göteborg.

Herbert Kårlin

Freitag, 12. August 2011

Die Schattenseiten von Way out West

Beim gestrigen Start von Way out West in den verschiedenen Göteborger Nachtklubs, dem früheren Theater Storan und der Annedalskyrkan nahe am Slottsskogen entstanden lange Schlangen und viele enttäuschte Gesichter, denn nur ein Bruchteil der Wartenden, die alle ihre Dauereintrittskarte in Form eines Armbandes hatten, fand dann auch tatsächlich Zugang zu den Konzerten, da die Räume in kürzester Zeit bis zum letzten Platz gefüllt waren. Wer sich daher nicht bereits Stunden vorher anstellte, musste enttäuscht nach Hause zurückkehren.

Nach dem Erfolg von Way out West der letzten Jahre waren die Eintrittskarten dieses Jahr bereits einen Monat vor Festivalbeginn ausverkauft, allerdings nicht nur an Besucher, sondern auch an jene, die sich damit ein Zusatzeinkommen schaffen wollten und von inoffiziellen Verkaufsstellen, die die Tickets über Internet anbieten. Wer daher noch Way out West besuchen will, muss nun bis zu 2000 Kronen mehr bezahlen um an einem oder mehreren Konzerten teilzunehmen.

Am Donnerstag Abend wurden auch von der offiziellen Ausgabestelle der Armbändern in Göteborg eine unbekannte Menge an Bändern gestohlen, die dann auf der Straße und per Internet zum Verkauf angeboten wurden. Da den Dieben jedoch Intelligenz fehlte, konnten sie von der Polizei am späten Abend festgenommen werden, da sie ein privates Handy für die Kontaktaufnahme angegeben hatten. Wie viele der Armbänder bereits verkauft wurden, ist unbekannt, aber die Einnahmen der Diebe übersteigt mit Sicherheit 100.000 Kronen.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 11. August 2011

Way out West in Göteborg , Lob und Kritik

Die 30.000 Eintrittskarten für das heute im Göteborger Slottsskogen beginnende Festival Way Out West mit Künstlern wie Prince, Kanye West und Robyn sind bereits seit einem Monat ausverkauft und verwandelt den Schlosswald nach einigen Tagen Musikspektakel, auf Grund des Regens, in eine einzige Morastfläche, die völlig ungeeignet für Spiele und Picknicks sein wird, die der Steuerzahler wieder herstellen darf.

Nach der Handelshochschule in Göteborg entspricht der immaterielle Gewinn von Way Out West für die Stadt rund 30 Millionen Kronen, da Festivals wie dieses Göteborg als Warenzeichen heben und Besucher anziehen, die die Stadt nicht nur entdecken, sondern hier auch übernachten und essen. Hinzu kommt, dass die Presse weltweit über das Ereignis spricht und Göteborg damit ins Zentrum Schwedens hebt.

Die andere Seite von Way Out West ist jedoch die Tatsache, dass das Festival vom amerikanischen Konzertgiganten Live Nation veranstaltet wird, dem auch Ticnet gehört, dem einzigen Unternehmen, das die Eintrittskarten zu Way out West verkaufen darf. Die Gewinne des Festivals fließen daher vollständig in die USA, wobei die hohen Gewinne nur entstehen, weil rund 1000 kostenlose Freiwillige in Göteborg für das Gelingen des Festivals sorgen. Sollte Way out West Gehälter bezahlen müssen, so würde das Festival trotz der 30.000 Besucher mit roten Zahlen abschließen.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 10. August 2011

Göteborg – Stockholm auf Umwegen

Wer im Raume Göteborg wohnt und mit seinem Fahrzeug nach Stockholm will, beachtet in der Regel nicht die Hinweisschilder Richtung Hauptstadt, sondern benutzt die Straßen, auf denen er schneller und sicherer nach Stockholm kommt. Nur Fremde folgen den Schildern und geraten damit in Staus und auf einer Straße, die sich durch seine Unfallhäufigkeit auszeichnet. Was man jedoch als Schildbürgerstreich betrachten könnte, ist nichts anderes als die Auslegung von Bestimmungen durch das schwedischen Straßenverkehrsamt.

Wer daher als Fremder von Göteborg nach Stockholm aufbricht folgt dem Hinweisschild, das die logische alte Verbindung mit dem Verkehrsknotenpunkt Örebro aufnimmt, einen Weg, der bereits in geschichtlicher Zeit für Güterverkehr angewandt wurde, einer Zeit, als man noch mit Pferdewagen unterwegs war und sich niemand vorstellen konnte, dass irgendwann einmal Autos und Autobahnen entstehen könnten.

Während das schwedische Straßenverkehrsamt immer noch die Strecke über die E20 vorschlägt, auf der man gut eine halbe Stunde länger nach Stockholm braucht als über die Alternativstrecke R40 und E4, haben die Internetseiten und GPS längst die veränderte Situation verstanden und sagen dem Benutzer sogar, dass man über die vom Straßenverkehrsamt empfohlene Strecke nur rund 250 Kilometer Autobahn zur Verfügung hat, während die Logik rät, die über 400 Kilometer Autobahn der GPS-Strecke zu benutzen.

Herbert Kårlin

Dienstag, 9. August 2011

Die Kunstwelle in Öckerö, Västra Götaland

Seit 1982 veranstaltet die Gemeinde Ockerö an einem Wochenende im August die sogenannte Kunstwelle bei der die Künstler, die auf den nördlichen Schären Göteborgs leben oder arbeiten, auf den fünf Inseln Björkö, Fotö, Hälsö, Hänö und Öckerö ihre Werke ausstellen und den kunstinteressierten Besuchern ihre Ateliers öffnen.

An der diesjährigen Kunstwelle, die am vergangenen Wochenende statt fand, nahmen 84 Künstler der nördlichen Schären an diesem Ereignis teil, was einen neuer Rekord darstellt und die Besucher dazu zwang eine gewisse Auswahl zu treffen, da es innerhalb von drei Tagen unmöglich ist alle Künstlerateliers zu besuchen und dann auch noch von der Kunst zu profitieren und einige Worte mit den Künstlern zu wechseln.

Die Entdeckungen, die man an diesem Tag auf einigen Inseln im Västra Götaland machen kann, zeigen das gesamte Spektrum der gegenwärtigen Kunst, denn Malerei und Fotos werden hier ebenso präsentiert wie Glasbläserei, Keramik, Möbel, Schmuck, Betonkunst oder Strickwaren. Kaum eine Ausstellung ist fähig das künstlerische Schaffen auf den nördlichen Schären Göteborgs besser darzustellen als das Wochenende der Kunstwelle in Öckerö.

Herbert Kårlin

Montag, 8. August 2011

Keine Strafe bei Umweltverschmutzung in Göteborg

Obwohl die schwedische Polizei seit dem 10. Juli die Möglichkeit hat auch bei einfacher Umweltverschmutzung vom Sünder eine Strafe in Höhe von 800 Kronen zu fordern und im Västra Götaland mit 14 Strafzettel härter gegen Umweltsünder vorgegangen wird als in anderen Teilen Schwedens, teilte die Polizei in der Stadt Göteborg selbst bisher nicht einen einzigen Strafzettel aus, was das Gesetz gewissermaßen außer Kraft setzt.

Auch in Zukunft will die Polizei Umweltsünder nur in Sonderfällen zur Kasse bitten, wobei die Polizeileitung an Ereignisse wie Mittsommer oder Schulabschlussfeiern denkt, wenn sie wegen Alkohol- und Drogenmissbrauch im Einsatz sind und gleichzeitig am meisten Flaschen und Abfall auf den Straßen landet. In diesen Fällen ist es denkbar, dass auch Umweltverschmutzung geahndet wird.

Inwieweit das Gesetz in Göteborg überhaupt seine Wirkung zeigen kann, hängt jedoch nicht nur von der Polizei ab, sondern auch von der Stadt selbst, da an vielen Stellen Papierkörbe völlig abwesend sind, an anderen diese einmal die Woche geleert werden und selbst an extrem stark frequentierten Plätzen der Abfall nur einmal am Tag abgeholt wird, was insbesondere die Benutzer von Parkanlagen dazu verleitet den Abfall nicht mit nach Hause zu nehmen, sondern neben den Papierkörben einen Abfallberg zu bauen, was nach Gesetz bereits verboten ist.

Herbert Kårlin

Sonntag, 7. August 2011

Lange Wartezeiten bei Brustkrebs in Göteborg

Obwohl im Sommer im Sahlgrenska Universitätskrankenhaus bereits dringende Operation, zum Beispile Krebsoperationen, vorrangig behandelt werden, stiegen die Wartezeiten bei Brustkrebspatienten von üblichen zwei bis drei Wochen auf bis zu sieben Wochen an, was in der Ferienzeit die Angst und den psychischen Druck bei Kranken erheblich steigen lässt.

Diese Situation ist zwischen Mittsommer und Mitte August nicht neu in Göteborg, sondern wiederholt sich von Jahr zu Jahr, ohne dass entsprechende vorbeugende Schritte eingeleitet werden. Nach den Ärzten des Universitätskrankenhauses bildet eine zusätzliche Wartezeit von vier bis fünf Wochen jedoch kein erhöhtes Risiko bei Brustkrebs und belastet lediglich den Patienten, der auf eine schnellstmögliche Operation wartet.

Die Verzögerung betrifft im Sommer jedoch nicht nur Patientinnen mit Brustkrebs, sondern erstreckt sich auch auch andere Krebsarten, da in Schweden auch Ärzte das Recht darauf haben einen Teil ihres Urlaubs im Sommer zu nehmen und der steigende Ärztemangel im Land bereits in Normalzeiten selbst dringende Behandlungen verzögert.

Herbert Kårlin

Samstag, 6. August 2011

Der Göteborger Fußballklub IFK distanziert sich von Hulligans

Nach den Straßenschlachten zwischen 250 IFK-Anhängern und AIK-Anhängern auf der Göteborger Avenyn einen Tag vor dem Spiel und den Krawallen unmittelbar vor dem Spiel, hat sich die IFK (IdrottsFöreningen Kamraterna) Göteborg nun in einem offenen Brief, der auch vom Personal und der Leitung des Fußballvereins unterzeichnet wurde, von ihren Supportern auf das äußerste distanziert.

In ihrem offenen Brief erklären sie ihren gewaltsamen Supportern, dass sie vom Sportverein nicht als Anhänger und Freunde bezeichnet werden, da diese Gewalt 107 Jahre Freundschaft und gemeinschaftlichen Sport untergräbt. Der Sportklub unterzeichnet den Brief damit, dass die IFK Gewalttäter nicht in ihrem Freundeskreis benötigt.

Nach der IFK ist der Schaden, den die gewalttätigen Supporter an diesen zwei Tagen anrichteten, unermesslich, da damit gewalttätiger Fußball in der Presse diskutiert wird und niemand an die 14.000 zufriedenen Zuschauer denkt, die Atmosphäre im Stadion und alles Positive, das der Sport Fußball bringen kann.

Herbert Kårlin

Freitag, 5. August 2011

Granate in den südlichen Schären Göteborgs gesprengt

Am gestrigen Donnerstag wurde nur wenige Meter vor der Insel Törnö in den südlichen Schären Göteborgs eine Granate gezielt gesprengt. Freizeitboote, Sonnenbader und Badende mussten dafür in einem Radius von 500 Metern evakuiert werden, da die Stärke der Detonation nicht vorher zu berechnen war.

Zwei Personen, die beim Schnorcheln die Unterwasserwelt vor den Inseln entdecken wollten, waren kurz zuvor auf die Granate gestoßen, die in einer Tiefe von zwei Metern lag, und hatten unmittelbar die Polizei informiert, die sich dann mit der schwedischen Verteidigung in Verbund setzten, die für das Sprengen von Granaten zuständig ist.

Die Herkunft der Granate konnte nicht festgestellt werden und kann daher sowohl zu jenen gehören, die bereits während des Zweiten Weltkrieges im Wasser landeten, kann aber auch auf die militärischen Übungen, die in den südlichen Schären statt finden und erheblich ausgedehnt werden sollen, stammen. Da sie in sehr geringer Tiefe lag, war sie jedoch eine Gefahr für Taucher und Eigner für Freizeitboote, da sie von jedem Berühren ausgelöst werden konnte.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 4. August 2011

Fliegeninvasion in Göteborg

Im Grunde sollten die bisherigen rund 36.000 Tonnen Haushaltsabfall in der Müllhalde Tagene im Winter dafür sorgen, dass viele Haushalte in Göteborg im nächsten Winter mit günstiger Wärme rechnen können. Gut in Plastik verpackt sollten die Essensreste und ähnlicher Abfall auf der Müllhalde im Norden Göteborgs, auf ihre sinnvolle Anwendung warten.

Da nun jedoch die gesamte Umgebung im Stadtteil Kärra, angefangen von Bürohäusern bis zum Einkaufszentrum von immensen Fliegenschwärmen geradezu überrollt werden, muss nun der gesamte Wärme-Abfall direkt zur Müllverbrennung transportiert werden, damit die Umgebung in Kärra wieder fliegenfrei werden kann. Als Ursache sehen viele, dass Vögel die Plastiksäcke aufgepickt oder zerrissen haben und damit den Fliegen eine ideale Brutstelle lieferten.

Auch wenn diese Aussage über die Vögel bisher nicht bewiesen werden konnte und der Abfall nun schnellstmöglich beseitigt wird, liegt der Verdacht nahe, dass Küchenabfall und Fliegeninvasion eng zusammenhängen, denn bereits vor vier Jahren, als erstmals biologischer Abfall für Wärmezwecke gelagert werden sollte, kam es in Kärra zu einer ähnlichen Überbevölkerung an Fliegen, die das Leben in der Umgebung nahezu unerträglich machen.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 3. August 2011

Die Jagd auf Kormorane in Västra Götaland

Da während der letzten drei Jahre nicht einmal die Hälfte der 2000 Kormorane, die vor der Küste des Västra Götalands zur Jagd freigegeben waren, erlegt wurden, will die Lokalregierung die Jagd auf die schwarzen Vögel, die mit ihren offenen Wingen auf den Klippen sitzen, auch auf die nächsten beiden Jahre ausdehnen, zumal diese Vogelart in Europa nicht als gefährdet gilt.

Auch wenn bisher in Europa kein bedeutender Schaden durch Kormorane nachgewiesen werden konnte, klagen die Fischer darüber, dass ihnen die Kormorane das Wasser leer fischen und ihre Netze zerstören. Natürlich hat der eine oder andere Kormoran mittlerweile gelernt Netzte aufzubeißen, einen der Aale zu verzehren und die anderen durch die Öffnung zu befreien, aber bisher handelt es sich hier um Einzelfälle, die durch eine Jagd nicht verhindert werden können.

In Schweden kommen zwei Unterarten von Kormoranen vor, wobei die eine Unterart im Winter mehrheitlich in südliche Gefilde zieht und die andere Unterart der Phalacrocorax carbo nur einen Teil des Winters in Schweden verbringt, die Jagd sich also auf beide Unterarten erstreckt. Naturschützer fordern, dass auch die europäischen Kormorane unter Schutz gestellt werden müssen, da jede Umweltkatastrophe ihre Anzahl erheblich dezimieren und dadurch gefährden kann.

Herbert Kårlin

Dienstag, 2. August 2011

Schlechteste Vermieter machen höchste Gewinne in Göteborg

Von den Bruttoeinnahmen der privaten Groß-Vermieter in Göteborg gehen jeweils knapp 50 Prozent an den Unterhalt der Gebäude, Wohnungen und der Umgebung, ein Prozentsatz, der den Besitzern immer noch einen hohen Gewinn garantiert. Noch höher jedoch ist der Gewinn, wenn man, wie das Unternehmen Wallenstam, nur 37 Prozent in Wohnungen und Gebäude steckt.

Nicht verwunderlich ist es daher, dass das Unternehmen Wallenstam mit seinen rund 3000 Mietwohnungen in Göteborg einen sehr schlechten Ruf unter den Mietern hat und die Aktien der Firma zu Höchstwerten gehandelt werden. Der Bruttogewinn des vorigen Jahres konnte mit dieser Sparpolitik über 2 Milliarden Kronen erreichen und die Aktien warfen über 200 Millionen Kronen ab, ein wirtschaftliches Wachstum, das auf Kosten der Mieter erwirtschaftet wird.

Aber selbst das von Mietern am besten bewertete Unternehmen Stena Fastigheter konnte einen Gewinn von knapp 400 Millionen Kronen im vorigen Jahr erwirtschaften und 190 Millionen Kronen an die Aktionäre weitergeben, und dies, obwohl 49 Prozent der Einnahmen für die Instandhaltungen und Reparation der Gebäude, Wohnungen und Grünanlagen investiert wird, was die Mieter und Mieterverbände mehr als zufriedenstellend betrachten.

Herbert Kårlin

Montag, 1. August 2011

Schutzjagd auf Seehunde im Västra Götaland

Ab heute beginnt an der Küste des Västra Götalands die Schutzjagd auf Seehunde (Phoca vitulina), deren Anzahl nach dem Jägerverband bei mindestens 20.000 Tieren an der gesamten Westküste liegt, nach dem Umweltsamt bei etwa 15.000, aber deren Zahl auch noch etwas tiefer liegen kann. Sicher ist, dass sich die Bevölkerung mittlerweile vollständig erholt hat und wieder wächst.

Obwohl die Jäger das Töten von 240 Tieren forderten, erfolgte vom Umweltsamt im Västra Götaland nur eine Genehmigung für 50 Tiere und in Halland für weitere 40 Tiere. Als Argument für die Schutzjagd gilt insbesondere, dass die Seehunde, nach Aussage der Berufsfischer, jährlich einen Schaden von über 50 Millionen Kronen anrichten.

Die Schutzjagd auf Seehunde im Västra Götaland findet bis zum 31. Dezember des Jahres statt, allerdings im Rahmen der zugelassenen Quote. Die Jagdverbände klagen jedoch, dass die Jagd auf Seehunde erneut nur von Land aus erfolgen darf und nicht, wie in anderen Ländern, von Booten aus. In Schweden dürfen nur Berufsfischer unter gewissen Bedingungen und nach Sondergenehmigung vom Boot aus einen Seehund erlegen.

Herbert Kårlin