Freitag, 31. Mai 2013

Erstes Hafenfestival in Göteborg


Nach dem großen Erfolg des europäischen maritimen Tages des vergangenen Jahres, der tausende von Besuchern an das südliche Flussufer des Göta Älv zwischen der Göteborger Oper und dem Stenpiren lockte, hat sich der Verein Kajen mit seinen rund 30 Mitgliedern dazu entschlossen dieses Jahr auf der gleichen Strecke ein großes Hafenfestival zu veranstalten, das einen Teil des vorjährigen Aktivitäten übernimmt, aber auch andere Ereignisse hinzufügt. Geplant ist, dass das Hafenfestival in Zukunft ein jährliches Unternehmen sein soll.

Wer sich schon immer in die Vergangenheit zurückträumte, kann während des Hafenfestivals auf einer der ältesten Dampfer-Fähren Göteborgs eine Hafenrundfahrt machen, einen der alten Schoner genauer unter die Lupe nehmen und selbst ein Lotsenboot besichtigen. Da an diesem Tag das Maritiman seinen Besuchern kostenlos Zutritt gewährt, kann sich dann der Besuch noch auf ein U-Boot und einen militärischen Kreuzer ausdehnen, davon abgesehen, dass auch die Boote, die den Göta Kanal entlangfahren dem Besucher geöffnet sein werden.

Entlang des Kais wird man natürlich auch zu einer musikalischen Unterhaltung geladen und kann in der Menschenmenge einige Piraten und Seeleute des 17. Jahrhunderts entdecken. Da die Oper selbst, außer dem schiffähnlichen Gebäude, nicht nur einen Chor bieten will, hat sich die Leitung der Oper dazu entschlossen Kinder zu einer kostenlosen Vorstellung einzuladen und ihnen im Foyer die Möglichkeit zu bieten sich in einen Opernstar zu verkleiden. Am Samstag ist nicht nur die Zufahrt von Autos in der Innenstadt kostenlos, sondern die Parkhäuser von Stena Line und Nordstan bieten zudem kostenlose Parkplätze.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 30. Mai 2013

Göteborger Verkehrsbetriebe werden teurer

Obwohl im Januar in Göteborg die Citymaut eingeführt wurde und damit den Göteborger Verkehrsbetrieben zusätzliche Kunden in die Hände getrieben wurden, meldet Västtrafik nun, dass 80 Millionen Kronen eingespart werden müssen. Als einen der Gründe gibt das regionale Unternehmen an, dass der Verkauf von SMS-Fahrscheinen zurückging seit man sich für diesen Dienst vorher registrieren muss, betont aber, dass das Schwarzfahren nicht anstieg.

Auch wenn klare und einleuchtende Angaben für die angeblich notwendigen Einsparungen von der Chefetage des öffentlichen Unternehmens nicht gefunden wurden, scheint schon jetzt klar zu stehen, dass die Fahrpreise nach der Sommerpause erneut angehoben werden sollen und damit das Autofahren, trotz Citymaut, wieder interessanter wird, also die indirekten Steuern, die Göteborg erhält in die Höhe gehen sollen.

Da Västtrafik gleichzeitig bekannt gibt, dass ab Herbst die abendlichen Fähren zwischen dem Zentrum Göteborgs und der Insel Hisingen eingestellt werden, ist dies sicher ebenfalls eine Sparmaßnahme, obwohl Västtrafik deutlich widerspricht. Für alle, die abends auf einfache Weise über den Göta Älv setzen konnten, wartet nun eine umständliche und langwierige Busfahrt. Aber vielleicht ist auch hier das Ziel, dass man wieder zum Auto greifen soll, damit die schlechte Luftqualität Göteborgs erhalten bleiben kann.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 29. Mai 2013

Privatgymnasium in Göteborg unter Druck

Nur zwei Wochen bevor die Schüler des Privatgymnasiums Aniaragymnasiet in Göteborg, das auf seiner Homepage mit hoher Qualität und einem Qualitätssiegel aus dem Jahre 2010 wirbt, die Schule endgültig verlassen und ins Arbeitsleben wechseln oder ihre Ausbildung an einer Hochschule fortsetzen, musste man feststellen, das die Schüler der Sektion Handel keinen Abschluss haben, da sie nie in theoretischer Religionswissenschaft unterrichtet wurden, einem Fach, das für die Hochschulreife vorgeschrieben ist und mit einer Prüfung beendet werden muss.

Noch ist natürlich nicht alles verloren, denn offiziell setzt die Schule, auch für Abiturienten, noch zwei Wochen fort, auch wenn alle Schulen tolerieren, dass die Schüler in dieser Zeit zu Hause bleiben oder einer anderen Tätigkeit nachgehen, zudem kann die Prüfung auch noch im Herbst nachgeholt werden, die Frage ist nur, wie die Direktorin des Gymnasiums, die das Problem verursachte, die Lösung sieht und wie sie die Schüler nun motiviert.

Die Grundidee war, dass alle betroffenen Schüler ab dem gestrigen Dienstag einen Schnellkurs mit täglich fünf Unterrichtseinheiten absolvieren um noch rechtzeitig ihre Prüfungen zu machen. Auch wenn die Idee nicht schlecht war, so zeigte sich jedoch, dass gestern keiner der Schüler zum Unterricht kam. Aber selbst wenn die Klasse vollzählig gewesen wäre, so hätte sich ein zweites Problem ergeben, denn die Lehrerin des Faches steht kurz vor der Geburt eines Kindes und unterrichtet bereits nicht mehr. Vielleicht kann nun die nachlässige Direktorin als Religionslehrerin einspringen um den Schülern ihren Abschluss zu garantieren.

Herbert Kårlin

Messetermine in Göteborg

Dienstag, 28. Mai 2013

Trotz Problemen mit der Citymaut eine stabile Regierung

Nach einer gemeinsamen Untersuchung der regionalen Radiostation P4 und der regionalen Fernsehstation SVT Väst, verfügt die rot-grüne Regierung Göteborgs nach wie vor über die absolute Mehrheit unter den Wählern, auch wenn die Debatte über die Citymaut der letzten Monaten gegen die aktuelle Regierung der Stadt gerichtet war. Die Wähler scheinen daher die Parteipolitik nicht von einer einzigen politischen Entscheidung abhängig zu machen.

Die Partei Vägvalet, die seit Monaten gegen die Citymaut kämpft, liegt nach wie vor nur bei zehn Prozent, dem gleichen Niveau, das die Partei bei den Wahlen 2010 erreichte. Innerhalb der rot-grünen Regierung haben sich indes kleinere Verschiebungen ergeben, denn auch wenn der Gesamtblock über eine Unterstützung von 52 Prozent verfügt, so haben die Sozialdemokraten seit 2010 vier Prozent ihrer Wähler verloren, die eine klarere politische Linie bei den Grünen und den Linken fanden.

Auch wenn das Göteborger SOM-Institut das Zahlenmaterial und die Auswertung als zuverlässig und repräsentativ bezeichnet, muss man bedenken, dass es bei der Umfrage von 1000 Personen in erster Linie um die Citymaut ging und knapp 600 der Befragten auch darauf antworteten welche Partei sie gegenwärtig wählen würden. Aber selbst wenn die Aussage repräsentativ sein sollte, so sagen diese Zahlen nichts über die Motivation der Befragten aus, da unsichere Wähler bei Umfragen oft die Partei nennen, die sie üblicherweise wählen.

Herbert Kårlin

Montag, 27. Mai 2013

Göteborger Café unter den Top 5 der Spitzenklasse

Nach der britischen Agentur Travel PR, die eine Liste der fünft besten Cafés weltweit zusammenstellte, findet man an der fünften Stelle ein Café in Göteborg, das sich aus mehreren Gründen aus der Masse hervorhebt, obwohl nach der Agentur Göteborg mehrere Cafés der Spitzenklasse besitzt, die alles bieten, was man in einem Café der Weltklasse suchen kann, eine Tatsache, die auch die Veranstalter der Fachmesse World of Coffee bereits feststellten.

Als bestes Café Göteborgs wurde jedoch da Matteo gewählt, da dort nicht nur der angebotene Café vor Ort geröstet wird, sondern auch eine biologische Bäckerei angeschlossen ist. Der angebotene Kaffee des relativ kleinen Unternehmens zeichnet sich nicht nur durch den Geschmack aus, sondern die Besitzer wissen auch woher er kommt und können der gesamten Kette vom Strauch bis zum Verbraucher folgen und so nebenbei auch noch garantieren, dass die Angestellten jeder Instanz korrekt behandelt und bezahlt werden.

Auch wenn die Rösterei mit dem ersten Café da Matteo von vielen Besuchern Göteborgs ohne Tipp kaum gefunden wird, ging die Expansion der Minikette mittlerweile so weit, dass mittlerweile vier Einrichtungen in Göteborg und jeweils eine in Borås und in Stockholm zu finden sind. Damit ist allerdings das Ausdehnungsbestreben von da Matteo beendet. Wer einen besseren Kaffee trinken will als in Göteborg, muss sich, nach Travel PR, nach Budapest, London, Chicago oder Syndey begeben.

Herbert Kårlin

Sonntag, 26. Mai 2013

Kunst und Kultur in Göteborg

Wenn am heutigen Sonntag erneut der Tag der Kunst- und Kulturschulen in Göteborg gefeiert wird, werden auf den drei Bühnen des Vergnügungsparks Liseberg und im Weltkulturmuseum insgesamt 3500 Schüler und etwa 150 Musiklehrer auftreten um ihr Publikum zu unterhalten. Die Mehrheit der bisher unbekannten Künstler werden in der Altersgruppe zwischen sechs und 19 Jahren zu finden sein.

Während sich früher nur die Musikschulen Göteborgs an diesem Tag beteiligten, sind es dieses Jahre nahezu alle Schulen, die im Kulturbereich arbeiten, was das Spektrum bedeutend erweiterte, denn dieses Jahr wird neben Musik auch Tanz, Theater und jede Art von Bildkunst vorgeführt, was für fast alle Beteiligten eine erste Chance ist sich der Öffentlichkeit zu stellen.

In Göteborg findet man gegenwärtig in den verschiedensten Stadtteilen neun Kulturschulen unterschiedlicher Größe und mit einem unterschiedlich gefächerten Programm, die alle aufgefordert waren sich am Kunst- und Kulturtag zu beteiligen. Vor allem in Liseberg führt dieses Ereignis auf drei Bühnen gleichzeitig zu einem Marathon der Kultur, denn nach der Eröffnung dieses Ereignisses um elf Uhr auf der Großen Bühne des Vergnügungsparks, werden sich die zukünftigen Künstler anschließend bis 19 Uhr 45 permanent ablösen.

Herbert Kårlin

Göteborger Flugschau 2013

Samstag, 25. Mai 2013

Göteborger Studie zu süßen Getränken

Nach einer Studie der Göteborger Universität hängt der Konsum von süßen Getränken bei Kindern von der Menge der Zeit vor dem Fernsehgerät ab. Je länger daher Kinder dem Fernsehprogramm folgen, um so mehr Zucker nehmen sie in Form von Getränken auf. Nach Stina Olafsdottir hängt dieses Verhalten mit der Art der Fernsehreklame zusammen, da diese Kinder mehr von Werbung beeinflusst werden als Erwachsene.

Für die Studie wurden rund 1700 Eltern von Kindern zwischen zwei und neun Jahren über die Zeit der Kinder vor dem Fernseher und der Menge an süßen Getränken, die die Kinder zu sich nehmen, befragt. Die Studie lässt daher im Prinzip keine Rückschlüsse zu wie die Forscherin behauptet, sondern ist lediglich eine Bestandsaufnahme. Um tatsächlich den Zusammenhang zwischen Fernsehzeit und dem Trinken von Süßgetränken zu belegen, sind daher weitere detaillierte Untersuchungen nötig.

Eine wichtige Frage, die in dieser Studie nicht geklärt wurde ist jene, ob Eltern von Kindern, die sehr viel süße Getränke zu sich nehmen die gleichen Getränke zu sich nehmen oder aber zu anderen Getränken greifen. Ebenso wenig geklärt wurde ob die Kinder ihre Getränke selbst aus dem Kühlschrank holen oder ob sie ihnen von den Eltern präsentiert werden. Insbesondere bei der jüngsten Gruppe ist daher der Zusammenhang zwischen Fernsehzeit und dem Trinken von süßen Getränken nicht als einzige Erklärung zu sehen.

Herbert Kårlin

Freitag, 24. Mai 2013

Volksbefragung zur Citymaut in Göteborg

Auch wenn eine Volksbefragung die Politiker der Stadt letztendlich zu nichts zwingt und die Regierung bereits deutlich machte, dass nicht eine Volksbefragung, sondern nur das Parlament die Citymaut in Göteborg abschaffen kann, hat sich gestern Abend der Stadtrat Göteborgs mit einer einzigen Stimme Unterschied mehrheitlich für die Durchführung einer Volksbefragung zur Citymaut entschieden.

Über Stunden hinweg haben die Politiker ihre Meinungen vorgetragen, wenn auch zum Teil sehr unsachlich und manipulativ, so entsprach das Wahlergebnis den vorherigen Entscheidungen der Parteien, auch wenn es keinen Fraktionszwang gab und daher zwei Politiker der Moderaterna bereits die Seite gewechselt hatten.

Auch wenn die Volksbefragen, deren Fragestellung nun im kleinsten Detail ausgearbeitet wird, nur eine Meinungserklärung des Volkes ist, so kann dies so kurz vor den Wahlen, die im Herbst 2014 stattfinden werden, einen gewissen Einfluss haben, da es beim politischen Machtkampf Göteborgs weder um Citymaut, Infrastruktur oder Eisenbahntunnel geht, sondern darum über die Stadt regieren zu dürfen. Insbesondere die Vorsitzende der Sozialdemokraten, Annelie Hultén , dürfte nun unter Zugzwang stehen, da man ihr ein Demokratiebestreben mit allen Affären der letzten Jahre kaum abnehmen wird.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 23. Mai 2013

Fehlplanung der öffentlichen Verkehrsmittel Göteborgs

Nachdem die öffentlichen Verkehrsmittel in Göteborg seit dem 1. Februar eine Registrierung mit Angabe einer Kreditkarte fordern um allein einen einzigen SMS-Fahrschein zu rund 2,50 Euro zu kaufen, hat sich diese Art des Fahrscheinverkaufes nahezu als Flop ausgezeichnet, da dadurch eine einfache und flexible Methode der Bezahlung des Fahrpreises unmöglich gemacht wurde, da viele bisherige Kunden eine persönliche Registrierung verweigern.

Nach den ersten Hochrechnungen geht der Umsatz aus SMS-Fahrscheinen für Västtrafik im Laufe des Jahres 2012 um zwischen 80 und 100 Millionen Kronen zurück, da nur eine relativ geringe Anzahl an bisherigen Kunden Vertrauen in dieses neue System zeigt. Um daher die alten Kunden zurückzugewinnen, müssen sich die Göteborger Verkehrsbetriebe ein sicheres und sehr einfaches Bezahlsystem über Handys einfallen lassen und auf eine vorherige Registrierung verzichten.

Nach Västtrafik ging seit Februar des Jahres zwar der Verkauf von Einzelfahrscheinen in den offiziellen Verkaufsstellen etwas in die Höhe, bleibt jedoch weit unter dem Rückgang, den man bei SMS-Fahrscheinen feststellt. Da es jedoch keinerlei Untersuchung über die Ursache des zusätzlichen Verkaufs gibt, noch eine, die erklärt warum mittlerweile weniger SMS-Fahrscheine verkauft werden, stehen die Göteborger Verkehrsbetriebe gewissermaßen vor einem Rätsel, denn es ist auch möglich, dass wegen eines schlechten Bezahlsystems mehr Schwarzfahrer existieren oder eine bestimmte Zielgruppe nun seltener die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 22. Mai 2013

Göteborgs 150 Spielplätze im Smartphone

Göteborg bietet nun für Iphone und Android die kostenlose App Lekplatsen Göteborg an mit der es möglich ist alle 150 Spielplätze der Stadt zu entdecken. Das Besondere dieser App ist die Vielfalt der Suchmethoden, denn es ist möglich einen Platz auf der Karte zu suchen, aus einer Liste zu wählen oder auch zu wählen welche Spielmöglichkeit man für seine Kinder sucht. Als Ausgangspunkt für die Suche kann dabei selbst der aktuelle Standort dienen.

Hat man sich für einen bestimmten Spielplatz der App entschieden, so kann man ihn auf einem Photo sehen und erhält alle Angaben über die Anlage. Man erfährt sogar, ob ein Grillplatz angeschlossen ist und welches Freizeitgebiet man in der Nähe finden kann, da man vielleicht dem Spiel noch einen kleinen Spaziergang in einem Park oder an einem Teich anschließen will. Auch wer mit Hilfe der App wissen will, ob der Spielplatz für Behinderte geeignet ist, so stellt er oder sie fest, dass man auch hierbei fündig wird.

Göteborg will mit dieser App natürlich nicht nur auf seine große Anzahl an Spielplätzen aufmerksam machen, sondern Eltern auch dabei helfen die unterschiedlichsten Gerätschaften für ihre Kinder zu finden, damit diese ihre Kreativität entwickeln können und immer wieder etwas anderes entdecken können. Damit man die Spielplätze auch finden kann, gibt die Stadt natürlich auch die entsprechenden Verkehrsverbindungen an.

Herbert Kårlin

Messetermine in Göteborg

Dienstag, 21. Mai 2013

Der Bältesspännarparken in Göteborg mit neuem Aussehen

Nachdem die Straße zwischen der Trädgårdsföreningen und dem Bältesspännarparken bereits vor Monaten für den Verkehr geschlossen wurde, soll diese nun ganz aus der Erinnerung der Göteborger verbannt werden, denn sie soll in Zukunft eine Art Bindeglied zwischen der Grünanlage des Gartenvereins und dem Park werden, auch wenn man auf die großen Veränderungen noch bis zum Herbst warten muss.

Bereits zum Sommer soll jedoch der Bältesspännarparken, der bereits heute ein beliebter Platz für sommerliche Picknicks ist, ein neues Gesicht bekommen indem dort ein Blumenparadies entsteht, Bänke aufgestellt werden und die Besucher den Eindruck bekommen an einem Zentrum Göteborgs angelangt zu sein. Da jedoch während des Sommers noch zahlreiche Veranstaltungen geplant sind, die den Bältespännarparken einschließen, bleibt die Pracht nur bis zum Abschluss des Göteborger Kulturfestes bestehen.

Sobald sich die Stadt wieder vom Tourismus leerte, wird dann das Teer der früheren Straße entfernt, es wird Erde herbeigefahren und statt Asphalt werden Bäume und Büsche gepflanzt, überdimensionale Blumentöpfe und Urnen aufgestellt und der Anlage ein einheitliches Gesicht gegeben. Diese aufwendigen und teuren Arbeiten sind einer der ersten Schritte die die 400-Jahresfeier der Stadt einleiten, denn Göteborg will sich als grüne Stadt profilieren und schon bald wird man daher das heutige Göteborg nicht wiederfinden können.

Herbert Kårlin

Montag, 20. Mai 2013

Historische Fahrzeuge im Göteborger Liseberg

Wenn am 4. Juni um 11 Uhr 30 die modernisierte Version des Kinderkarussells mit verschiedenen Automobilen eingeweiht wird, so versteckt sich hinter der neuen Attraktion eine Besonderheit, denn in der Tat handelt es sich bei den neuen Fahrzeugen um eine Zusammenarbeit zwischen dem Vergnügungspark Liseberg und dem Autohersteller Volvo.

Die Attraktion, die sich „Großvaters Auto“ nennt, besteht nur aus Fahrzeugen, die den Modellen der 30-er Jahre nachempfunden wurden. Das neue Karussell, das man an einem sehr zentralen Ort Lisebergs findet, besteht aus acht historischen Lastwagen und vier Bussen, die damit ein Stück der schwedischen Automobilgeschichte in den Vergnügungspark bringen.

Während der Fahrt und dem Vergnügen erfahren die Kinder auch eine ganze Menge über die Geschichte der Automobile und werden über Verkehrssicherheit aufgeklärt. Nach Ende der Rundfahrt können nicht nur die Fahrer der historischen Fahrzeuge, sondern auch alle Passagiere einen „Führerschein“ mit Foto abholen, der belegt, dass man die von Volvo und Liseberg angebotene Ausbildung mit Erfolg abgeschlossen hat. Die Attraktion ist für Kinder im Alter zwischen zwei und sieben Jahren geeignet.

Herbert Kårlin

Sonntag, 19. Mai 2013

GöteborgsVarvet mit Hitzeproblemen


Zum zweiten Mal in kurzer Zeit war gestern der legendäre Halbmarathon GöteborgsVarvet zu einem Problem für viele Teilnehmer geworden, da eine Temperatur von 25 Graden Anfängern ein großes Problem bereitet, und unter den über 64.000 angemeldeten Läufern des Jahres fand man viele, die erstmals eine so lange Strenge zurücklegen wollten, denn der GöteborgsVarvet ist für viele Göteborger eine wahre Herausforderung geworden.

Da die ungewöhnliche Wärme bereits angekündigt war, wurden entlang der Strecke bereits am Vormittag 13 Krankenstationen eingerichtet und sowohl Ärzte als auch Krankwagenfahrer wurden in Alarmeinsatzbereitschaft gesetzt, was auch notwendig war, da sich so einige der Läufer übernommen hatten, obwohl dieses Jahr eine sehr große Anzahl an Sportlern seine eigene Leistungsfähigkeit richtig einschätzte und bereits nach einigen Kilometern freiwillig aufgab.

Aber auch die trainierten Spitzensportlers, die den GöteborgsVarvet in einer Rekordzeit schaffen wollten, hatten mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen, denn der Wind machte ihnen noch mehr zu schaffen als die Sonne. Die Rekordzeit war daher grundsätzlich zu vergessen und selbst Jackson Kiprop, der erste, der mit der besten Zeit ins Ziel kam, benötigte eine Stunde drei Minuten und dreizehn Sekunden um die Strecke zu absolvieren. Eine kleine Überraschung erwartet eine Gruppe der Läufer, die gegen 15 Uhr entlang des nördlichen Älvstrand liefen, denn ein Gewitter brachte ihnen eine überraschende Abkühlung.

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 18. Mai 2013

Auch Ausländer müssen Citymaut bezahlen

Die Sozialdemokraten Göteborgs wollen auf jeden Fall verhindern, dass auf Grund einer Volksbefragung zur Citymaut ihr gesamtes Infrastrukturpaket in Frage gestellt wird und haben sich deshalb an die rechte Regierung gewandt um in diesen Fragen eine klare Antwort, genauer gesagt eine Unterstützung, zu erhalten. Gestern antwortete die schwedische Infrastrukturministerin Catarina Elmsäter-Svärd auf die Anfrage Göteborgs zur Zufriedenheit des rot-grünen Stadtrats.

Zum einen machte die Ministerin klar, dass es ein Abkommen zwischen Regierung und Stadt gibt das bindend ist. Sie versicherte den Sozialdemokraten dabei, dass eine Abschaffung der Citymaut  durch eine Volksumfrage nicht in Erwägung kommt und nur das Parlament für diese Frage zuständig ist. Selbst wenn 90 Prozent der Göteborger ihr demokratisches Recht ausüben wollen und durch eine Volksumfrage die Citymaut abzuschaffen wünschen, so wird diese Entscheidung die gegenwärtigen Bestimmungen nicht umstoßen. Die Bürger dürfen gerne sagen was sie wollen, aber auf ihre Meinung wird bei der Citymaut keinen Wert gelegt.

Im weiteren erklärte die Ministerin, dass sie alles daran setzen wird, dass ab dem 1. Januar 2014 auch alle ausländischen Fahrzeuge von der Citymaut betroffen sein werden, auch wenn bisher die Zahlungsmöglichkeit noch nicht sichergestellt ist. Möglicherweise werden den ausländischen Besuchern die Rechnungen aus Göteborg und Stockholm bei der Ausreise präsentiert. Die Stadt Göteborg und die Regierung sind sich auch bewusst, dass der geplante Tunnel den bisher angegebenen Preis bedeutend übersteigen kann und dadurch außer der Citymaut auch die Steuern erhöht werden müssen. Aber ein Kopfbahnhof, der in Städten wie Paris oder München keine Probleme verursacht, ist für die Weltstadt Göteborg nicht weiterhin denkbar, völlig egal wie hoch die Kosten für die Bürger der Stadt sein werden.

Herbert Kårlin

Freitag, 17. Mai 2013

Wohnpreise in Göteborg steigen weiterhin an

Nach den jüngsten Statistiken des Verbands der schwedischen Immobilienmakler stiegen die Preise für Genossenschaftswohnungen (Bostadsrätt) in Göteborg während der letzten zwölf Monate um acht Prozent an, was bedeutet, dass man für jeden Quadratmeter Wohnfläche mittlerweile mit einem Preis von 39.862 Kronen rechnen muss, die kleinste Wohnung also bereits über zwei Millionen Kronen kostet, zusätzlich monatlicher Nebenkosten von etwa 5000 bis 6000 Kronen nicht eingerechnet.

Diese Preissteigerung liegt insbesondere daran, dass in Göteborg kaum Mietwohnungen gebaut werden und die durchschnittliche Wartezeit auf eine Mietwohnung bereits bei über sieben Jahren liegt. Viele, die dringend eine Wohnung benötigen, Studenten inklusive, sehen sich daher gezwungen nach einer Genossenschaftswohnung zu greifen, auch wenn die Kosten durch den Kredit dabei die Grenzen ihrer Möglichkeit manchmal überschreiten.

Die Preise in Göteborg für eine Wohnung nach Bostadsrätt werden gegenwärtig nur noch von den Preisen in Stockholm überboten, wo jeder Quadratmeter im Durchschnitt bereits bei 62.058 Kronen liegt. Allerdings wird die Situation landesweit schwieriger, denn auch in kleineren Gemeinden liegen die Quadratmeterpreise bereits bei über 26.000 Kronen, insbesondere wenn der Ort über eine gute Infrastruktur verfügt und Arbeitsmöglichkeiten zu finden sind.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 16. Mai 2013

Eltern fordern kleinere Gruppen in Kindergärten

Bereits gestern Nachmittag trafen sich am Järntorget in Göteborg Eltern, Verwandte, Kindergärtner und sehr viele Kinder um Plakate für die spätere Demonstration zu malen, die die Vertreter der Stadt darauf aufmerksam soll, dass es nun endgültig reicht mit den großen Kindergruppen, da immer mehr unter ihnen über mehr als 21 statt der vorgesehenen 15 Kinder verfügen und die Kinder daher nicht einmal mehr korrekt beaufsichtigt werden können.

Die Initiative zur Demonstration kam aus dem Stadtteil Majorna-Linné, wo die Stituation mit teilweise über 24 Kindern pro Gruppe am schlechtesten aussieht. Die Demonstranten fordern im Grunde nur, dass der rot-grüne Stadtrat zu seinen Versprechen steht und endlich an den Bau von Kindergärten denkt und nicht nur an Brücken, Tunnels und andere Projekte, die man zur 400-Jahrfeier stolz zeigen will.

Gegenwärtig findet man in Göteborg 7000 Kinder, die in Gruppen von über 21 Kindern untergebracht sind und im kommenden Jahr wird die Situation voraussichtlich noch weiter eskalieren. Der Durchschnitt pro Gruppe liegt gegenwärtig bei 17,6 Kindern, was bedeutet, dass in einigen privilegierten Kindergärten auch weniger als 15 Kinder gezählt werden. Dass es auch anders geht als in Göteborg beweist bereits Stockholm, wo weitaus mehr Kinder in Kindergärten untergebracht werden müssen, denn dort liegt der statistische Durchschnitt nur bei 15,2 Kindern. Die Stadtverwaltung sieht indes keinen Handlungsspielraum und verdrängt, dass 2014 erneut Wahlen sein werden und fehlgeleitete Politik Folgen haben kann.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 15. Mai 2013

Umweltfreundliche Busse in Göteborg

Nachdem die Nachfrage nach elektrisch betriebenen Bussen weltweit steigt, testet Göteborg in Zusammenarbeit mit Volvo und einem teilweise von Europa finanzierten Projekt seit gestern den ersten teilweise elektrisch betriebenen Bus unter normalem Einsatz. Der Bus, der gegenwärtig nur auf der Linie 60 verkehrt, wird über einen Hochspannungsanschluss an der Endhaltestelle innerhalb von sechs Minuten wieder aufgeladen um erneut die Strecke befahren zu können.

Bei, Testbus in Göteborg handelt es sich um einen Hybridbus, der überwiegend mit Strom betrieben wird, jedoch bei Steigungen zusätzlich den Dieselmotor benötigt. Die Umweltverschmutzung beschränkt sich daher auf relativ kleine lokale Teile der Strecke und gibt auch nur an diesen Stellen die bisher üblichen Buslaute von sich. Mit einer einzigen Ladung ist der Bus in der Lage sieben Kilometer zurückzulegen, was für den Stadtverkehr völlig ausreichend ist, jedoch nicht für Langstrecken gedacht ist.

Im Laufe der kommenden vier Monate sollen zwei weitere Testbusse eingesetzt werden, wobei die Auswertung dann in einem Jahr stattfinden wird. Allerdings hat Stockholm bereits heute acht dieser Busse nach der neuesten Technik bestellt, die ab 2015 eingesetzt werden sollen. Die positive Nachricht bei diesen Bussen ist, dass etwa 70 Prozent weniger an Kohlendioxid an die Umwelt abgegeben wird als bei Dieselbussen und die negative ist, dass Volvo die Produktion der Busse aus Kostengründen nach Polen legen wird und daher in Schweden keine Arbeitsplätze geschaffen werden.

Herbert Kårlin

Dienstag, 14. Mai 2013

Poesie in der Göteborger Straßenbahn

Vier Wochen lang können Reisende in den Göteborger Bussen und Straßenbahnen während ihrer Fahrt zur Arbeit oder zum Einkauf in jedem Wagen vier verschiedene Gedichte auf goldenem Hintergrund entdecken, an Stellen, an denen man sonst nur Werbung findet. Die Gedichte sollen auf diese Weise den Weg zu Personen finden, die sonst nicht mit dieser literarischen Gattung konfrontiert werden und keinen Gedichtband zu Hause stehen haben.

Poesi ombord, wie diese Aktion genannt wird, wurde im Jahre 2001 ins Leben gerufen und ist eine Zusammenarbeit zwischen den Verkehrsbetrieben Västtrafik, der Stadtbibliothek Göteborg und dem Schriftstellerzentrum West (Författarcentrum Väst). Jedes Jahr werden vier schwedische Autoren ausgewählt, die jeweils ein Werk zu einem vorgegebenen Thema öffentlich präsentieren dürfen und damit vier Wochen lang in aller Munde sein werden.

Das Thema des Jahres 2013 ist Passion und die Gedichte wurden von Anna Hallberg, Lotta Olsson, Jörgen Lind und Per-Eric Söder verfasst. Dass die Aktion ein Erfolg ist, zeigt sich insbesondere darin, dass sich während der vier Wochen zahlreiche Personen bei der Stadtbibliothek melden, die gerne eines der goldenen Schilder für zu Hause hätten um das Gedicht immer wieder lesen zu können, auch dann noch, wenn die Aktion wieder abgeschlossen ist.

Herbert Kårlin

Montag, 13. Mai 2013

Der GöteborgsVarvet 2013


Wenn am kommenden Wochenende der Halbmarathon GöteborgsVarvet erstmals über 60.000 Läufer anzieht, so bietet dieser Lauf auch eine andere Sensation, denn erstmals seit 1980, dem ersten Halbmarathon Göteborgs, zählt man bei der Altersgruppe zwischen 21 und 25 Jahren mehr weibliche als männliche Teilnehmer. Allerdings liegt auch der Gesamtanteil an weiblichen Teilnehmern dieses Jahr auf einem Rekordniveau, denn 34,4 Prozent der Läufer sind Frauen, 1,7 Prozent mehr als noch 2012.

Nach den Wettervorhersagen wird der diesjährige GöteborgsVarvet, der weltweit größte Halbmarathon, den Läufern allerdings auch eine besondere Leistung abfordern, da die Temperaturen voraussichtlich ebenfalls auf einem Rekordniveau liegen werden, ein Problem, das im Jahre 2010 zu einem schwerwiegenden Problem für rund 70 Teilnehmer wurden, die wegen Feuchtigkeitsmangel und Überanstrengung in der Hitze auf der Straße zusammenbrachen und einigen sogar einen Aufenthalt im Krankenhaus einbrachte.

Allerdings bietet der GöteborgsVarvet auch für alle, die sich nicht den Strapazen aussetzen wollen, ein Vergnügen, da entlang der Strecke über 50 Musikgruppen spielen werden, Cheergirls die Läufer anfeuern und die Stadt den Eindruck bietet ein einziges Volksfest zu sein. Da die Läufer nahezu jedes Alter aus den verschiedensten Ländern repräsentieren, bieten auch die Musikgruppen ein weites Spektrum, das vom Volkslied über Samba bis zum Hardrock reicht.

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 12. Mai 2013

Vierte Retrospielmesse in Göteborg

Am gestrigen Samstag wurde in Göteborg die vierte Retrospielmesse organisiert, die einen solchen Besucherstrom anzog, dass bereits zwei Stunden nach der Eröffnung lange Schlangen vor den Eingängen standen und hunderte von Besuchern darauf warten mussten, dass jemand die Messe wieder verlässt, denn wegen dem Ansturm konnte vorübergehend niemand mehr die Messehalle betreten, da sonst die Sicherheitsvorkehren nicht mehr eingehalten werden konnten.

Die Veranstalter zählten bereits im vorigen Jahr 2000 Besucher und hofften dieses Jahr diese Zahl erneut zu erreichen, aber sie rechneten nicht damit, dass rund 3000 Spielinteressierte die Messehalle in Eriksberg besuchen wollten um einen Ausflug in die 70er oder 80er Jahre zu machen, aber der Ansturm der Altersgruppe zwischen 20 und 35 Jahren zeigte ihnen das Gegenteil, obwohl diese Schicht großenteils damals nicht einmal geboren war und nun erstmals ein historisches Computerspiel versuchen konnten.

Die Retrospielmesse bot seinen Besuchern nahezu alle Spiele, die zwischen den Jahren 1970 und 2000 auf den Spielkonsolen oder den ersten Computern gespielt wurden, was natürlich auch bedeutete, dass die Besucher, die mit dem Eintritt auch Zugang zu allen Spielen bekamen, sich erst einmal mit den alten Konsolen und Joysticks anfreunden mussten. Wem das historische Erlebnis während der Messe nicht reichte, konnte selbstverständlich auch eine der klassischen Konsolen mit einem Satz Spiele wie Pacman, Zelda oder Doom kaufen.

Herbert Kårlin

Samstag, 11. Mai 2013

Mehr Flüchtlinge kommen nach Göteborg

Die Stadt Göteborg hat auf Wunsch der Regionalregierung des Västra Götalands beschlossen die Anzahl der aufgenommenen Flüchtlinge, insbesondere aus Syrien, Somalia und Afghanistan, in den kommenden zwei Jahren zu verdoppeln. Während Göteborg im vergangenen Jahr nur 1076 Flüchtlinge aufgenommen hat, werden es sowohl in diesem als auch kommenden Jahr jeweils 2000 Personen sein. Für die weitere Zukunft wurde keine Entscheidung gefällt, da es möglich ist, dass sich die Situation ab 2015 in mehreren Ländern geändert hat und daher weniger Flüchtlinge nach Schweden kommen werden.

Auch wenn die Entscheidung des Stadtrats von humanitärer Seite aus zu begrüßen ist, so sind die Probleme, die mit der höheren Anzahl an Flüchtlingen auf die Stadt zukommen, nicht geklärt, denn die Ankommenden konnten bereits im vorigen Jahr nicht wie geplant untergebracht werden, da der Wohnraum in Göteborg einfach nicht vorhanden ist. Sollten nun weitere hunderte von Mietwohnungen für Flüchtlinge reserviert werden, so riskiert die Stadt zudem damit die Spannungen zwischen den verschiedenen Gruppen Göteborgs bedeutend zu vergrößern.

Aber auch die Personen, die hier durch eine Familienzusammenführung ankommen und bei Verwandten einziehen, vergrößern das Problem, da gerade Migranten aus Somalia, Syrien und Afghanistan schon heute in viel zu kleinen Wohnungen und in benachteiligten Stadtteilen Göteborgs leben. Die Wohnsituation wird daher auch in diesem Fall verschlechtert und die ohnehin schon benachteiligten Schulen werden im Leistungsniveau noch weiter absinken, denn um die Flüchtlinge akzeptieren zu können, muss die Stadt erst einmal in den Wohnungsbau und den Schulbau investieren, was gegenwärtig nicht der Fall ist.

Herbert Kårlin

Der Botanaische Garten in Göteborg Göteborger Flugschau 2013

Freitag, 10. Mai 2013

Kunst oder Pornografie bei der Examensausstellung

Die Kunststudentin Snövit Hedstierna der Göteborger Kunsthochschule Valand präsentierte für ihr Examen 50 Fotos von denen sie zwei für die Abschlussausstellung in der Göteborger Kunsthalle auswählen sollte. Als sie jedoch die ihrer Meinung nach besten und aussagekräftigsten Bilder dem Publikum bieten wollte,  wurde sie gebeten die Bilder entweder zu retuschieren oder aber die zwei am wenigsten aussagekräftigen Bilder aufzuhängen. Erst in letzter Minute durfte sie auch ein drittes Foto hinzufügen, das zumindest ihr Thema anreißt.

Snövit Hedstierna empfindet dies als eine Zensur der Kunst und fühlt sich ungerecht behandelt, da Kunst immer häufiger auch Provokation ist und einen sehr persönlichen Prozess darstellt. Dass die Zensur für die Kunststudentin nicht nachzuvollziehen ist, hat eine gewisse Berechtigung, denn die Abschlussarbeit wird mit den Lehrern abgesprochen und es gehen zahlreiche Diskussionen mit den anderen Studenten voraus. Der Schaffungsprozess und die Motive sind daher seit Monaten bekannt, aber die Zensur setzte erst wenige Tage vor der Vernissage ein.

Die Diskussion um die Kunst von Snövit Hedstierna hat andererseits natürlich auch eine gewisse Berechtigung, denn ihre 50 sehr ästhetischen Fotos mit dem Thema Practices of Looking zeigen überwiegend Frauen, die mit Hilfe eines Spiegels ihre Geschlechtsorgane betrachten. Die Künstlerin sieht in den Fotos die Aussage, dass der Frau der Blick auf einen Teil ihres Körpers genommen wurde und daher neu entdeckt werden muss. Der Lehrer, der ihre Kunst bewertet, hatte die Künstlerin frühzeitig gewarnt, da, seiner Meinung nach, diese Fotografien die Grenzen der Kunst überschreiten.

Herbert Kårlin

Messetermine in Göteborg

Donnerstag, 9. Mai 2013

Neue Wege für Fahrräder in Göteborg

Dieses Jahr werden in der Stadt Göteborg zehn Kilometer neue Fahrradwege gebaut, was bedeutet, dass insgesamt nahezu 80 Millionen Kronen in Fahrradwege investiert werden, die das Fahrradfahren erleichtern sollen, vorerst aber zu einem immensen Hindernis wurden, da an zahlreichen Stellen gleichzeitig gebaut wird und Fahrradfahrer bisweilen auf die Straße abgedrängt werden oder auch schieben müssen, falls sie überhaupt wissen wie sie ans Ziel gelangen sollen.

Obwohl sich die Stadt schon seit Jahren als vorbildliche Fahrradstadt bezeichnet, zeigt jede Umfrage unter den Fahrradfahrern, dass die Verantwortlichen an den wahren Bedürfnissen vorbeiplanen, vermutlich, weil die Planer selbst noch nie versucht haben die Stadt per Fahrrad zu entdecken und sich vollständig auf ihr Reißbrett in Form eines Computers verlassen. Nach den Umfragen im ganzen Land, sind nur die Fahrradfahrer in Västerås und in Umeå mit ihren Fahrradwegen zufrieden und Göteborg landet von den 50 möglichen Plätzen auf Platz 42, was ein sehr mageres Ergebnis für die Fahrradstadt des Landes ist.

Das Hauptproblem in Göteborg ist jedoch, dass das Straßenverkehrsamt der Meinung ist, dass man gefährliche Fahrradwege mit Apps für Smartphones vermeiden kann, aber auch mit Fahrradplanern und anderen Propagandamitteln, aber man vergisst, dass man auf den Fahrradwegen ständig Jogger und Kinderwagen findet, die sich weigern den parallelen Gehsteig zu benutzen, dass man auf den Fahrradwegen ständig Löcher und steilen Kanten ausgesetzt ist, Autos darauf parken und der Unterhalt generell zu wünschen lässt. Wenn die Fahrradstadt des Landes auf Platz 42 landet, dann sollte dies dem Straßenverkehrsamt und dem Stadtrat zu denken geben.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 8. Mai 2013

28 ermordete Frauen im Västra Götaland

Zwischen dem Jahr 2000 und heute wurden im Västra Götaland 28 Frauen von Personen ermordet, die ihnen nahe standen, eine Zahl, die mittlerweile auch der Justiz und der Regierung zu denken gibt. Nun soll die frühere Staatsanwältin Barbro Jönsson diese Fälle analysieren um eventuell einen Weg zu finden, die dieser Art von Morden ein Ende bereitet.

Allein im Großraum Göteborg wurden bereits in diesem Jahr mehrere Frauen von ihren Partnern ermordet. Die meisten unter diesen Frauen hatten bereits vorher mehrmals die Polizei oder das Sozialamt wegen Morddrohungen eingeschaltet ohne dass ihnen von diesen Seiten edoch geholfen worden wäre. Wie es zu all diesen Morden kommen konnte ist den Behörden und der Polizei jedoch unklar, da man zwischen der Drohung und der Tat einen Unterschied sieht.

Barbro Jönsson soll sich nun mit allen 28 Fällen intensiv beschäftigen und jedem einzelnen Fall im Detail nachgehen, ohne jedoch die Schuld einer Behörde zu suchen, sondern um die Tat zu verstehen. Die große Hoffnung ist indes Warnzeichen zu erkennen, eine Schema zu finden oder ein anderes Element, das bedrohten Frauen in Zukunft helfen kann. Die Politik der Polizei im Västra Götaland will jedoch nicht den Weg beschreiten lieber einmal zu viel zu helfen statt eine Frau im Stich zu lassen. Wie viel Zeit Barbro Jönsson für ihre Analyse bleibt und wie viele Frauen in der Zwischenzeit noch sterben müssen, ist ebenfalls ungewiss.

Herbert Kårlin

Dienstag, 7. Mai 2013

Mietwohnungen werden in Göteborg unerschwinglich

Als die schwedische Regierung sich entschied das Gesetz zur Untermiete zu ändern und nicht nur erlaubte die Preisgestaltung dem Marktwert anzupassen, sondern zudem den Besitzern eines Bostadsrätts die Möglichkeit bot ihre Wohnungen auch gegen den Willen der Genossenschaft unterzuvermieten, sollte dies dazu führen, dass das Angebot an Wohnungen expandiert und die Wohnungsnot abgebaut wird.

Jeder denkende Mensch des Landes zweifelte an dieser Aussage, allen voran die Mieterverbände. Nun zeigt sich, dass, zumindest in Göteborg, zwar tatsächlich mehr Wohnungen zur Untermiete angeboten werden, insbesondere über die Site blocket.se, aber die Mietforderungen Höhen erreichen, dass es für Normalverdiener nahezu unmöglich wurde in nur einer halbwegs guten Lage eine Wohnung in Untermiete zu finden, die mit dem Einkommen in Einklang steht und damit die Jahre zu überbrücken bis eine eine feste Wohnung gefunden wurde.

Gegenwärtig bietet ein Vermieter Göteborgs eine Einzimmerwohnung mit 35 Quadratmetern für monatlich 12.500 Kronen an, eine Summe, die Jugendliche bei zahlreichen Arbeitsstellen nicht einmal ausbezahlt bekommen. Nach dem Mieterverband hätte die Wohnung vor der Gesetzesänderung gerade einmal 4500 Kronen gekostet. Auch wenn dieses Beispiel, ähnlich einer Vierzimmerwohnung für 34.500 Kronen pro Monat, die Spitze des Eisbergs sind, so ist es üblich, dass sich Wohnungen in Untermiete im letzten Jahr um 20 bis 30 Prozent verteuerten, also nur noch von der gehobenen Schicht gemietet werden können.

Herbert Kårlin

Montag, 6. Mai 2013

Die Götheborg geht auf Europatour


Am heutigen Nachmittag um 15 Uhr bricht die Götheborg zu ihrer vielleicht letzten großen Reise auf, die sie dieses Mal innerhalb von vier Monaten in neun europäische Länder bringen soll in denen das Segelschiff in fünfzehn Häfen anlegen wird um einer möglichsten großen Menge an Besuchern einen Hauch des 18. Jahrhunderts zu vermitteln und ihnen ein Stück der Geschichte Göteborgs näher zu bringen.

Die European Tour 2013 wird von Göteborg aus als erstes Richtung Norwegen gehen und in Tønsberg anlegen, einem Ort, der die Götheborg ausdrücklich eingeladen hat und ein idealer Ort für die erste Etappe dieser großen Reise ist, da es sich dabei um die älteste Stadt Norwegens handelt, die bereits von Snorre Sturlasson genannt wurde. Ein anderes bedeutendes Ereignis wird die Reise auf der Seine nach Paris sein, die Stadt, die bereits unter den Wikingern eine wichtige Rolle für die Industrialisierung des Nordens spielte.

Die Götheborg, die unter der Leitung von Kapitän Carsten Hedlund und mit 20 berufsmäßigen Seeleuten und 70 Jungmatrosen über die Wogen gleiten wird, wird erstmals auch am Tall Ships Race teilnehmen, der weltweit größten Segelregatta für große Segelschiffe. Die Götheborg wird, wie rund 100 weitere Großsegler von Århus in Dänemark über Helsinki und Riga nach Szczecin in Polen segeln. Das Ziel dieser Regatta ist nicht nur in kürzester Zeit anzukommen, sondern dass auf jedem Schiff 50 Prozent der Seeleute unter 25 Jahre sein müssen und die Völkergemeinschaft in den Vordergrund gestellt wird.

Copyright: Herbert Kårlin

Göteborg Reiseführer Göteborgs Tanz- und Theaterfestival

Sonntag, 5. Mai 2013

Sozialdemokraten Göteborgs lehnen Volksentscheid ab

Wie bereits zu erwarten war, sagten die Sozialdemokraten in Fragen der Citymaut zu einem von den Bürgern angestrebten Volksentscheid ein klares Nein, da dies die Projekte der Stadt gefährden könne. In den Argumenten findet man auch keine Umweltziele mehr, sondern eine deutliche Aussage, dass die Stadt das Geld benötigt um sein Prestigeobjekt, den Västlänken (einen Eisenbahntunnel) zu realisieren, auch dann, wenn die Demokratie deswegen außer Kraft gesetzt werden muss.

Diese Entscheidung kann für die Sozialdemokraten, Grüne und Linke bedeutende Folgen bei den kommenden Wahlen im Jahr 2014 haben, denn es ist ihnen nicht gelungen ein Vertrauen zu den Bürgern aufzubauen, sie können keine klaren Argumente für die Notwendigkeit des Tunnels vorlegen und noch weniger den voraussichtlichen Preis für den Tunnel vorhersagen und stellen sich nun auch noch gegen den Willen der Bürger, die eine demokratische Entscheidung fordern.

Aber auch das hartnäckige Weigern der Sozialdemokraten einen Volksentscheid zur Citymaut zu akzeptieren, bei dem die Fragestellung ohnehin lauten sollte für oder gegen das Infrastrukturpaket, garantiert der Mehrheit des Stadtrats nicht mit ihrer Position einen Erfolg zu erringen, da sie nicht über die Menge der notwendigen Stimmen verfügen den Volksentscheid zu verhindern. Viele Göteborger stellen sich nach der Weigerung der Sozialdemokraten der Stadt nun die Frage, ob die Weigerung nicht den Grund hat, dass der Tunnel städtischen Betrieben und stadtnahen Unternehmen ein beträchtliches Einkommen bringen wird.

Herbert Kårlin

Samstag, 4. Mai 2013

Göteborg braucht 60 Meter lange Straßenbahn

Nach einer Studie des Göteborger Straßenverkehrsamts sind auf Seiten der Insel Hisingen bei der aktuellen Entwicklung der Bauvorhaben und der Bevölkerungsstruktur neue Ideen zu finden um den Verkehr auch in wenigen Jahren noch zu leisten, denn die langen Busse werden selbst dann nicht als Transportmittel reichen, wenn sie in einem Rhythmus von allen 180 Sekunden verkehren, also doppelt so häufig als bisher, davon abgesehen, dass der Fuhrpark nicht existiert.

Sobald die Bauvorhaben im Göteborger Stadtteil Hisingen abgeschlossen sind, werden dort auf einem relativ kleinen Raum 32.000 Personen wohnen, die zur Arbeit fahren müssen und etwa die gleiche Anzahl an Studenten werden die universitären Einrichtungen dort täglich benutzen. Die Anzahl der Fahrgäste wird daher täglich einer mittleren Stadt Schwedens entsprechen, wobei die Bevölkerung dort zudem durch den Fluss vom Zentrum Göteborgs getrennt ist.

Nach ersten Hochrechnungen werden für den Transport dieser Bevölkerungsmenge Straßenbahnen benötigt, die eine Länge von 60 Metern haben und alle vier Minuten verkehren. Da man auf Hisingen die Haltestellen neu bauen muss, dürfte dies auf der Insel auch kein Problem sein, aber in allen anderen Teilen der Stadt zu Problemen führen, da dort alle Haltestellen für Straßenbahnen von maximal 32 Meter gebaut wurden und viel unter ihnen aus technischen Gründen auch nicht verlängert werden können.

Herbert Kårlin

Freitag, 3. Mai 2013

Sport und Gartenleben in Göteborg


Von Freitag bis Sonntag findet in Göteborg nicht nur die Messe Nordic Outdoor statt, die der in Göteborg geborene Fassadenkletterer Said Belhaj damit einleitet, dass er die Gothia Towers erklimmt, sondern gegenüber den Messehallen und den Gothia Towers lädt auch der Vergnügungspark Liseberg zu einem besonderen Ereignis ein, nämlich der diesjährigen Gartenmesse, die zum 90. Jubiläum mit einigen besonderen Ereignissen auf die Besucher wartet. 

Während der drei Tage in denen sich Liseberg in eine gigantische Ausstellung für Gartenliebhaber verwandelt, strömen jedes Jahr etwa 60.000 Besucher zu den verschiedenen Ständen um ihre Samen, ihre Stecklinge, das Gartenwerkzeug oder auch die lange gewünschten Gartenmöbel zu erwerben. Und selbst jene, denen die Preise der Tomatenpflanzen zu hoch erscheinen, können sich in allen Fragen zu ihren von den verschiedensten Gartenvereinen beraten lassen.

Zum 90. Jubiläum des Parkes hat sich die Ausstellungsfläche auch um einiges ausgedehnt, denn erstmals wird auch die Taubebühne und der Spiegelteich vollkommen in die Gartenmesse integriert. Da die Ausstellung und selbst der Spaziergang durch die Gartenanlagen Lisebergs Kinder kaum anziehen, hat natürlich auch das neue Kaninchenland geöffnet und alle Attraktionen des Parks sind in Betrieb, so dass auch der Nachwuchs Spaß am Liseberg-Besuch hat. Wer dagegen sehen will welche Wunderwerke ein Florist schaffen kann, sollte vor allem einen Blick auf die Ausstellungsstücke der Schüler der Munkeröds Floristenausbildung werfen.

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 2. Mai 2013

Fahrradrennen durch die Stadtteile Göteborgs


Nach dem Erfolg des Halbmarathon GöteborgsVarvet, dem Mitternachtslauf und den anderen organisierten Veranstaltungen für Läufer, hat sich der Sportverband GAIS (Göteborgs Atlet & Idrottssällskapet) in Zusammenarbeit mit der Abendzeitung GT entschieden am 11. und 12. Mai auch einen Wettbewerb für Fahrradfahrer der Spitzenklasse einzurichten, der mit dem sogenannten Göteborgsgirot ein weiteres bedeutendes Ereignis für Göteborg sein soll.

Die Veranstalter hatten für den Göteborgsgirot am Samstag, der über 70 Kilometer geht und durch alle Stadtteile Göteborgs führt, mit 5000 Personen gerechnet. Nur wenige Tage vor der Ausscheidung spricht der Veranstalter bereits von einem Erfolg wenn 2500 bis 3000 Teilnehmer starten werden, was ebenfalls eine beträchtliche Anzahl ausmacht und leider ebenfalls noch auf der Wunschliste zu finden ist. Für das Mountainbikerennen am darauf folgenden Tag haben sich immerhin für die 1000 Startplätze bereits über 700 Teilnehmer angemeldet.

Dass ein Fahrradrennen in Göteborg nicht den gleichen Erfolg zeigt wie ein Lauf, liegt nicht nur an den relativ hohen Meldegebühren von 595 Kronen, sondern auch daran, dass Laufen geradezu ein Volkssport ist auf den sich in Göteborg Zehntausende regelmäßig vorbereiten, sei es durch Jogging, sei es in den zahlreichen Fitnessanlagen. Die Teilnahme an einem der Läufe ist dadurch nur der persönliche Beweis, dass das Training sinnvoll ist, während Radfahren für die meisten Göteborger ein Freizeitvergnügen ist und keine Anstrengung. Profiradfahrer sind für ein neues und unbekanntes Rennen dagegen nicht unbedingt zu begeistern.

Herbert Kårlin

Göteborger Flugschau 2013