Sonntag, 31. Januar 2010

Ab 2011 nur noch zehn Stadtteile in Göteborg

Zum ersten Januar 2011 werden aus ursprünglich 21 Stadtteilen Göteborgs zehn. Dies betrifft zumindest die administrative Einteilung, die der Göteborger Stadtrat letzte Woche beschlossen hat. Durch das Zusammenlegen verschiedener Stadtteile wird jeder Stadtteil etwa die gleiche Einwohnerzahl erreichen und, bei Einsparung von Arbeitsplätzen, auch die Verwaltung der neuen Stadtteile vereinfachen.

Nach Meinung des Stadtrats wird die Zusammenlegung verschiedener Stadtteile keinen Einfluss auf die Bevölkerungsstruktur und das Gleichheitsprinzip haben, was jedoch mehr Hoffnung als Realität sein wird, denn das Zusammenlegen von Torslanda, das die Unabhängigkeit von Göteborg anstrebt, mit Biskopsgården, einem Problemgebiet der Stadt, lässt bei zukünftigen Entscheidungen eher entgegengesetzte Interessen aufeinander prallen als eine einfache gute Lösung für alle finden.

Auch die Bevölkerungsstruktur der neuen Stadtteile wird mit Sicherheit einige zukünftige Probleme aufwerfen, denn während im Zentrum die meisten Jugendlichen leben, kommen auf Frölunda-Högsbo-Askim die meisten Rentner, Gunnared-Lärjedalen hat die meisten Kleinkinder und in Lundby werden zukünftige Bauprojekte einkalkuliert, die vor allem die besser situierte Schicht Göteborgs anziehen soll.

Während administrativ die Veränderung mit einer Unterschrift zu lösen war, wird diese Änderung mentalitätsmäßig bei der Bevölkerung kaum so schnell gelingen, denn für die Bewohner der alten Stadtteile sind ihre Stadtteile wie eine eigene Stadt, die auch eine gewisse Philosophie und Geschichte mit sich bringen. In so manchen Punkten wird daher die neue Einteilung mehr Probleme schaffen als lösen.

Herbert Kårlin

Samstag, 30. Januar 2010

Das Kunstmuseum in Göteborg schließt eine Etage

Als im Jahre 2007 die sechste Etage des Göteborger Kunstmuseums am Götaplatsen wegen zu hoher Feuchtigkeit vorübergehend schließen musste, installierte man eine moderne Klimaanlage, die zukünftig für eine gleichmäßige Temperatur sorgen sollte, da eine zu hohe Feuchtigkeit den wertvollen Gemälden, darunter auch der Impressionistensammlung mit Bildern von Monet, Gauguin und anderen, erheblichen Schaden zufügen kann.

Bei normaler Witterung hätte diese Maßnahme auch ausgereicht. Nachdem die Temperatur in Göteborg sich jedoch nun schon seit Wochen zwischen 0 und minus 15 Grad bewegt, haben sich die Mauern des Kunstmuseums so abgekühlt, dass trotz Klimaanlage Kondenswasser entstand und die Feuchtigkeit in der sechsten Etage des Museums so hoch wurde, dass sie erneut Schaden anrichten kann. Um zu retten was zu retten ist wurde daher die ganze Etage bis auf weiteres für Besucher geschlossen.

Gemälde, die in den meist betroffenen Räumen und an den am schlimmsten betroffenen Außenwänden hingen, wurden bereits verlagert, aber niemand weiß, was geschieht, wenn die für Göteborg unübliche Kälte weiterhin anhält. Bevor die Räume der sechsten Etage des Kunstmuseums in einigen Wochen wieder geöffnet werden können, müssen Experten das Feuchtigkeitsproblem analysieren und beheben sowie Gutachter die Gemälde auf eventuelle Schäden untersuchen um diese gegebenenfalls unmittelbar restaurieren zu lassen.

Herbert Kårlin

Freitag, 29. Januar 2010

Afrika im Kulturhaus in Västra Frölunda, Göteborg

In Göteborg findet nächste Woche nicht nur das jährliche internationale Filmfestival statt, sondern auch ein kleineres Filmfestival besonderer Art, das Afrika, genauer genommen Mosambik, im Blickpunkt hat. Dieses Festival findet im Kulturhaus in Västra Frölunda statt, das sich regelmäßig bemüht afrikanische Kunst und Kultur jeder Art in Göteborg bekannt zu machen.

Während der Afrika-Woche im Frölundaer Kulturhaus werden mehrere Filme aus Mosambik gezeigt, darunter ein Dokumentarfilm über das Luxushotel Grand Hotel in Beira in dem nach seinem Bau der größte Luxus herrschte, wo aber heute, in einem fast verfallenen Gebäude rund 3500 Menschen leben. Jeder Quadratmeter des einstigen Luxusgebäudes wird nun bewohnt, ohne Wasser, ohne Elektrizität und mit leeren Pool.

Parallel zu den Filmen wird auch afrikanische Musik geboten. Die Sänger, Kompositöre und Akustiker Celso Paco und Dynamo DeLuxe haben ihren Ursprung ebenfalls in Mosambik und waren Mitglieder der Kultafroband Mama Malumma. Sämtliche Veranstaltungen im Kulturhaus Västra Frölunde sind während der Afrika-Woche vom 4. bis 6. Februar kostenlos.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 28. Januar 2010

Mit dem Katamaran zu den südlichen Schären

Im letzten Jahr verzeichneten die sechs Boote der Styrsöbolaget, die auf den südlichen Schären verkehren, nahezu zwei Millionen Passagiere und die Gesellschaft konnte damit erneut eine Steigerung an Passagieren verzeichnen. Vor allem Besucher Göteborgs entdecken mehr und mehr die Schönheit der südlichen Schären und verbringen im Sommer den einen oder anderen Tag auf einer der Inseln oder benutzen die Fähren um eine preisgünstige Rundtour zu machen.

Da die Reisezeit mit den bisherigen Booten bis zu 50 Minuten ausmacht und drei von ihnen bei Eisbildung nicht mehr benutzt werden können, hat die Styrsöbolaget bei einer norwegischen Werft zwei neue, weitaus schnellere Boote in Auftrag gegeben. Ab Sommer des Jahres werden nun zwei Katamarane die Inseln mit dem Festland verbinden, was sicher die Attraktion dieses Sommers wird.

Der erste Katamaran wird voraussichtlich Mitte März in Göteborg eintreffen und dann ab dem 10. Mai das bisherige Boot Skarven ersetzen. Die zwei Monate Spanne zwischen Lieferung und Fahrbetrieb benötigt die Styrsöbolaget um das Personal für den Katamaran zu schulen, das Schiff vom Seesicherheitsdienst begutachten zu lassen und die Lesegeräte für Fahrscheine von Västtrafik installieren zu lassen. Der zweite Katamaran wird dann Mitte August 2010 seinen Dienst aufnehmen. Eine Preiserhöhung wird der Einsatz der beiden Katamarane voraussichtlich nicht verursachen.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 27. Januar 2010

Parkautomaten in Göteborg werden auf Kartenbezahlung umgestellt

Bereits im Februar werden in Göteborg die ersten Parkautomaten bei der Bezahlung der Parkgebühren auch die üblichsten Kreditkarten wie Visa und Mastercard akzeptieren. Schrittweise werden noch dieses Jahr dann etwa 300 bis 400 Automaten der Innenstadt statt Münzen eine bargeldlose Zahlung akzeptieren.

In erster Linie sind von der Umstellung Parkautomaten betroffen, die im Sommer auch von Touristen benutzt werden, so an und in der Nähe der Avenyn und am Kungstorget. Später sollen dann auch Automaten am Rande der Stadt Kreditkarten akzeptieren. In den zentralsten Gegenden Göteborgs sollen die neuen Automaten bereits zu Beginn des Sommers einsatzbereit sein.

Die einzige Voraussetzung für eine bargeldlose Bezahlung ist jedoch, dass die Kreditkarte über einen Chip verfügt, da die neuen Automaten ohne Pincode arbeiten werden. Da Lesegeräte für Chips erheblich teurer sind als die in Stockholm oder Malmö angewandten Magnetkartenlesegeräte wird die erste Stufe der Umstellung, die alle Parkplätze der Innenstadt betrifft und im Herbst abgeschlossen sein soll, eine Investition von knapp 10 Millionen Kronen erfordern. Ein Datum für fie zweite Stufe ist bisher noch nicht bekannt.

Herbert Kårlin

Dienstag, 26. Januar 2010

Erneut weniger Autos unterwegs in Göteborg

Seit 1970, dem ersten Jahr als der Autoverkehr im zentralen Göteborg statistisch erfasst wurde, war kein so deutlicher Rückgang an Autoverkehr in der Innenstadt zu verzeichnen als 2009. Um ganze 3,8% ging der Autoverkehr allein in der Innenstadt zurück. Aber da Statistik ausschließlich auf eine Zählung aufbaut, lässt dieser Rückgang natürlich keine Schlussfolgerungen zu und die Interpretation der Zahlen sieht je nach Interessengruppe unterschiedlich aus.

Während der Autoverkehr in ganz Göteborg im Jahre 2009 rückläufig war und selbst in Randbezirken 1,7% weniger Autos verzeichnet wurden als im Vorjahr, stieg die Anzahl der Fahrräder in dieser Zeit um 4%, die höchste Steigerung seit Jahren. Dennoch wagt das Verkehrsamt der Stadt dies nicht auf ein höheres Umweltbewusstsein der Bürger zu schreiben, denn dies würde die Argumente der gewünschten Straßenmaut zum Großteil nichtig machen.

Das Verkehrsamt Göteborgs sieht daher den sinkenden Autoverkehr mehr bei Verkehrsbeschränkungen im Stadtteil innerhalb des Wallgrabens, den Fahrthindern, den teuren Parkmöglichkeiten in der Stadt, den verbesserten öffentlichen Verkehrsmitteln, und sekundär auch bei den hohen Benzinpreisen und der steigenden Arbeitslosigkeit.

Einige dieser Argumente werden jedoch von anderen Statistiken widerlegt und jenes hinsichtlich der öffentlichen Verkehrsmittel teilt auch die Bevölkerung Göteborgs nicht mit dem städtischen Verkehrsamt, denn Busse halten sich sehr wenig an Fahrpläne, wobei 12% von ihnen sogar vorzeitig abfahren. Gesamt gesehen sind 39% der Göteborger unzufrieden mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Göteborgs.

Herbert Kårlin

Montag, 25. Januar 2010

Erste Probleme mit der Göteborger Maut

Noch bevor die endgültige Entscheidung gefallen ist wo die Zahlstellen sein werden, wieviele Zahlstellen nötig werden und wieviel jede Fahrt in Göteborg kosten wird, stellt sich die größte Randgemeinde Göteborgs bereits gegen die aktuellen Pläne, da sie bei der Maut nur die Interessen Göteborgs gewahrt sieht, nicht aber jene der eigenen Gemeinde, nämlich der Stadt Mölndal, die im Süden der Stadt, direkt an der E6 liegt.

Die Kritik an der Göteborger Entscheidung sind mehrschichtig und zeigen einmal mehr wie wenig Göteborg sich um seine Umgebung kümmert, wenn es um ein Prestige der Stadt selbst geht. Da die erste Mautstelle bereits wenige Meter außerhalb des Stadtgebiets von Mölndal liegt, aber zahlreiche Kinder die nahen Kindergärten, Vorschulen und Schulen besuchen, die bereits jenseits der Zahlstelle liegen, müssten bei Umsetzung des aktuellen Planes viele eine Steuer an die Stadt Göteborg bezahlen, nur weil sie ihre Kinder zum Kindergarten bringen müssen.

Das zweite maßgebliche Argument ist die hohe Verkehrsdichte, die Mölndal jetzt schon betrifft und die nach allen Hochrechnungen nach Einführung der Maut noch bedeutender wird. Da auch eine der unfallreichsten Straßen des Västra Götalands nach Göteborg bei einem Unfall nur eine Umgehung über Mölndal erlaubt, ist bei Einführung der Maut auch der häufige Kollaps des Verkehrs in Mölndal garantiert und das Umweltproblem wird ganz außerhalb der Mautgrenze verlagert.

Und schließlich sind gerade wenige Meter von der ersten Mautstelle Göteborgs 2000 neue Wohnungen geplant, die die ohnehin überlasteten Straßen sicher noch mehr belasten müssen. Eine Umgehungsstraße, die Göteborg bisher grundsätzlich ablehnte, könnte das Verkehrsproblem zwar beseitigen, würde jedoch 100 Millionen Kronen kosten.

Herbert Kårlin

Sonntag, 24. Januar 2010

Parkplätze werden in Göteborg um 25% teurer

Da nach einem längeren Rechtsstreit nun alle schwedischen Orte 25% Mehrwertsteuer auf Parkeinnahmen zahlen müssen, hat der Stadtrat Göteborgs beschlossen, dass diese Abgaben auf die bisherigen Parkgebühren aufgeschlagen wird und die Stadt diesen Mehraufwand nicht, wie manch andere Orte Schwedens, aus den üblichen Einnahmen bestreiten wird.

Bisher nimmt die Stadt Göteborg jedes Jahre nahezu 150 Millionen Kronen an Parkgebühren ein, was bedeutet, dass die Mehrwertsteuerabgabe bei rund 35 Millionen Kronen liegen wird. Für Autofahrer bedeutet dies, dass sie im Zentrum Göteborgs in Zukunft mit einer stündlichen Gebühr von 25 Kronen rechnen müssen und in Randgebieten mit mindestens 5 Kronen pro Stunde.

Ein Einkauf im Stadtzentrum wird sich diesen Sommer daher im Schnitt um 100 Kronen an Parkgebühren erhöhen und jene, die nur Kleinigkeiten kaufen wollen oder ein Eis essen gehen, werden dies wohl kaum noch auf ihre Wunschliste schreiben. Erschwerend kommt hinzu, dass man Parkautomaten in ganz Göteborg bisher nur mit Münzen füttern kann, da sie Kreditkarten bisher nicht akzeptieren. Ein Tourist muss sich daher bei einem einwöchigen Aufenthalt mit einer Münzsammlung zu den Parkplätzen mit Parkautomat bewegen.

Immerhin ist hier ein kleiner Lichtschimmer am Horizont, denn die Stadt will bis Herbst die Parkautomaten im Zentrum umrüsten, damit man seine Parkgebühr auch mit einer üblichen Kreditkarte bezahlen kann.

Herbert Kårlin

Samstag, 23. Januar 2010

25 Jahre exotische Früchte im Botanischen Garten in Göteborg

Am 23. Januar eröffnet der Botanische Garten in Göteborg zum 25. Mal die Ausstellung Exotische Früchte. Die Besucher der Ausstellung können hier nicht nur die unterschiedlichsten exotischen Früchte aus aller Nähe betrachten, sondern am Wochenende auch einige davon kosten und erfahren vieles über ihre Herkunft und deren Einführung in Schweden.

Bis zu den 60er Jahren kannte man in Schweden nur Zitronen, Bananen und Ananas. Danach waren Kiwis die ersten echt exotischen Früchte, die in Schweden ihren Einzug machten. Erst in den 80er Jahren entstand dann ein Boom, der bis heute fortschreitet und immer mehr neue exotische Früchte auf den schwedischen Markt bringt.

Neuheiten der Ausstellung Exotische Früchte im Botanischen Garten Göteborgs (Botaniska Trädgården) sind dieses Jahr Boroja, eine Frucht aus Kolumbien, die auch als Aphrodisiakum gilt und Sapote, ebenfalls eine Frucht aus Zentralamerika, die eins von den Mayas kultiviert wurde und heute seine Beliebtheit zurückgewinnt.

Herbert Kårlin

Freitag, 22. Januar 2010

Kulturstipendium für junge Nachwuchskünstler in Göteborg

Seit dem Jahr 2007 bietet die Stadt Göteborg jungen Nachwuchskünstlern zwischen 18 und 25 Jahren jährlich ein Gesamtstipendium von einer Million Kronen für die Realisierung von künstlerischen Projekten. Das Programm, das unter dem Namen „En snabb slant“ läuft, finanziert Einzelprojekte mit einer Summe zwischen 2000 und 20.000 Kronen.

Voraussetzung für einen Antrag ist, außer dem Alter, dass der Antragsteller in Göteborg gemeldet ist und sich das Projekt an eine größere Gruppe wendet, was die Veröffentlichung eines Buches oder eine Filmproduktion ausschließt. Wenn ein Antrag vollständig ist, so erfolgt die Bezahlung des Stipendiums in der Regel innerhalb von zwei Wochen.

Im Jahr 2009 wurde insgesamt 600.000 Kronen für 70 Projekte ausbezahlt, was bedeutet, dass 400.000 Kronen der ausgeschriebenen Summe übrig blieben. Die überwiegende Mehrheit der Anträge kommen von Frauen, wobei die Mehrheit der Antragsteller über 20 Jahre alt ist. Die meisten Anfragen auf das Stipendium „En snabb slant“ betreffen Theater- und Tanzprojekte. Während zu Beginn die Anfragen dominant aus dem Stadtteil Majorna kamen, finden sich Interessenten mittlerweile überall in Göteborg.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 21. Januar 2010

Spikesverbot in Teilen Göteborgs

Nach langen Diskussionen will heute der Stadtrat Göteborgs über ein Verbot von Spikes in Teilen der Innenstadt entscheiden. Im kommenden Winter sollen nach dem aktuellen Plan erst einmal zwei Straßen unter Spikes-Verbot gestellt werden und im folgenden Winter sollen ganze Stadtteile folgen, was bedeutet, dass letztendlich etwa 25.000 Bewohner vom eventuellen Verbot direkt oder indirekt betroffen sein könnten.

Göteborg will damit dem Beispiel Stockholms folgen und den Feinstaub, der sich beim Fahren mit Spikes ergibt, reduzieren und den Bewohnern der hoch belasteten Stadtteile eine gesündere Luft garantieren. Während ein Teil der Betroffenen bereits seit Jahren auf Spikes verzichtet und herkömmliche Winterreifen benutzt, kommt nun eine massive Kritik von Verfechtern der Spikes, gestützt von den Herstellern der Spikesreifen, die alle beweisen wollen, dass nur Spikes eine Verkehrssicherheit im Winter bieten.

In kaum einer Diskussion wollen Spikes-Verfechter etwas von Umweltschutz wissen oder einem angepassten Fahrverhalten und es ist keine Rede davon, dass in großen Teilen Kanadas oder den Alpen, die den gleichen Wettersituationen unterliegen, auch ohne Spikes keiner größeren Fahrprobleme aufkommen als in Göteborg, wo man im Jahresschnitt nur etwa 10 bis 15 Mal von Eisglätte im Winter überrascht wird.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 20. Januar 2010

Internet Expo ITC Easy Fairs in der Göteborger Messe

Am 20. und 21. Januar findet in der Svenska Mässan (Göteborger Messe) die größte jährliche IT-Messe des Landes statt, die im Grunde aus zwei parallelen Ereignissen besteht, die sich beide um Internet, digitale Kommunikation und Sicherheitsfragen drehen und rund 200 Aussteller auf dem Messegelände vereinen.

Die Internet Expo mit seinen 17 Workshops und Diskussionsrunden spricht vor allem Fragen des Internet-Handels an und welche Wege und Methoden in der Gegenwart zum Erfolg führen. Es werden Themen wie die Rolle Googles und der Einsatz von Social Medias oder SMS ebenso behandelt wie die Fragen nach Urheberrecht innerhalb einer Werbekampagne.

Die IT Security Expo mit seinen runden Tischen und Diskussionsrunden behandelt alle Sicherheitsfragen mit denen eine Firma konfrontiert wird, angefangen vom Hacking bis zum Schutz eines Codes oder die Sicherheitsfragen beim Einsatz von mobilen Medien wie Handies. Cloud Computing und die Absicherung von Databases nimmt bei diesem Teil von Easy Fairs ebenfalls eine wichtige Rolle ein.

ITC Easy Fairs, das 2010 zum fünften Mal in der Svenska Mässan in Göteborg stattfindet, stellt den persönlichen Kontakt in den Vordergrund und richtet sich nur an Fachbesucher, die sich effektiv und zeitsparend mit neuen Techniken und aktuellen Sicherheitsfragen auseinandersetzen wollen. Als Veranstalter zeichnet easyFairs in Brüssel.

Herbert Kårlin

Dienstag, 19. Januar 2010

Das Seefahrtsmuseum in Göteborg im Aufschwung

Wie schon die anderen Museen Göteborgs, so ist auch das Seefahrtsmuseum in Göteborg im Aufwind und verzeichnete im Jahre 2009 insgesamt 123.035 Besucher, rund 13.000 mehr als noch im Vorjahr. Dieser Trend, der sich nun schon zum fünften Mal wiederholt, zeigt, dass das Angebot des Göteborger Seefahrtsmuseum in der Lage ist ständig neue Besucher zu interessieren.

Da das Jahr 2010 unter dem Zeichen von ausgedehnten Renovierungsarbeiten steht und eine neue Dauerausstellung vorbereitet wird, zweifelt jedoch Anna Rosengren, die Direktorin des Seefahrtsmuseums (Sjöfartsmuseet) in Göteborg, dass das laufende Jahr eine ähnliche Steigerung der Besucherzahlen erlaubt. Während der letzten Jahre zeigte sich jedoch auch, dass Bewohner Göteborgs das Seefahrtsmuseum mehrmals im Jahr besuchen, was in früheren Jahren kaum der Fall war.

Allerdings steigen im Sjöfartsmuseet Göteborg auch die Anzahl besonderer Ausstellungen, die das Herz der Bürger der Stadt treffen, denn im April lädt das Museum zur Ausstellung „Der unerforschte Kontinent“ ein, die im Aquarium des Seefahrtsmuseums den Besuchern die Welt unter Wasser näher bringt und im Mai feiert das Museum den 100. Geburtstags des Göteborger Liederschreibers Lasse Dahlquist, dessen Weisen sehr häufig mit der See verknüpft waren.

Herbert Kårlin

Montag, 18. Januar 2010

Göteborgs Radpolizei führt nach Kritik Null-Toleranz ein

Nachdem die Göteborger Radpolizei (Cykelpolisen) im Jahr 2009 wegen ungleicher Behandlung zweier Personen, die das gleiche Vergehen begingen, in Kritik geraten waren, gilt nun im Jahre 2010 das Prinzip der Null-Toleranz, was für so manchen Radfahrer teuer werden kann.

Im vorigen Jahr bekamen 399 Radfahrer ein Protokoll wegen einer Verkehrsübertretung. Allein 286 kreuzten eine Straße, obwohl die Ampel rot war. Ein Vergehen, das mit 1500 Kronen zu Buche schlägt, der gleichen Summe, die ein Autofahrer beim Überfahren einer roten Ampel bezahlen muss.

Die bedeutendsten Verkehrsübertretungen, außer dem Problem der roten Ampeln, die die Göteborger Cykelpolisen feststellten, sind die Tatsachen, dass Radfahrer Fußgängern an Übergangsstellen keinen Vortritt lassen, sie auf Bürgersteigen das Rad benutzen oder ohne Beleuchtung fahren. Die Mindeststrafe bei nur einer fehlenden Lampe kostet nun 500 Kronen, einem Fußgänger an einer Übergangsstelle die Vorfahrt zu nehmen bedeutet eine Strafe von 1500 Kronen.

Trotz der hohen Strafen lohnte sich im Jahr 2009 der Einsatz der zwei Göteborger Radpolizisten nur bedingt, da die Einnahmen aus den Vergehen der Radfahrer die beiden Arbeitsplätze nicht finanzieren konnten und nur der Einsatz der Cykelpolisen auch bei Vergehen der Autofahrer einen finanziellen Ausgleich schaffen konnte.

Herbert Kårlin

Sonntag, 17. Januar 2010

Göteborg auf der Weltausstellung 2010 in Shanghai

Wenn am 1. Mai 2010 die Weltausstellung in Shanghai eröffnet wird, wird auch Göteborg im Schwedischen Pavillon vertreten sein. Mindestens 4,5 Millionen Kronen wird die Teilnahme an der chinesischen Ausstellung den Steuerzahler Göteborgs kosten, ohne dass ein konkreter wirtschaftlicher Vorteil in Sicht ist, da der Kauf von Volvo nicht in diesem Rahmen betrachtet werden kann.

Am 22. Januar wird die Stadt nun beschließen wie die 4,5 Millionen angewendet werden sollen, wobei eine gemeinsame Linie der verschiedenen Parteien und Wirtschaftsunternehmern bisher nicht in Sicht ist. Es gibt bisher auch keine Analyse über Vor- und Nachteile der bisherigen chinesischen Verbindungen und finanzielle Aufrechnungen laufen meist auf Prestige hinaus, und dies, obwohl Götborg und Shanghau seit 25 Jahren ein gemeinsames Abkommen unterzeichneten, das beiden Städten zum Vorteil gereichen sollte.

Göran Johannson, einer der einflussreichsten Männer Göteborgs, würde gerne die Ostindiefararen Götheborg erneut nach Shanghai schicken, so umstritten dieses Projekt, das mindestens 36 Millionen Kronen verschlingen würde, auch sei. Die bisherige Arbeit Göteborgs mit China betraf vor allem die Aktivität am Hafen, die vor allem Unruhe unter den Arbeitern auslöste und der wissenschaftliche Austausch, sowie die Möglichkeit für chinesische Studenten vor allem an der Technischen Hochschule Chalmers zu studieren. Nach ihrer Rückkehr nach China müssen die ausgebildeten Fachkräfte jedoch wieder die staatstreue Position einnehmen und dürfen das Wort Menschenrechte nicht mehr in den Mund nehmen. Auch auf der Weltausstellung 2010 in Shanghai wird von den freien Ländern der Welt und der Stadt Göteborg dieses Wort wohl vermieden werden.

Herbert Kårlin

Samstag, 16. Januar 2010

Der Zugtunnel Västlänken in Göteborg sprengt das Budget

Der seit 1987 diskutierte Västlänken, ein neuer Zugtunnel unter Göteborg, ist das einzige Projekt Göteborgs, das die Einführung einer Maut in Göteborg rechtfertigen soll und auch, nach Stadt- und Landrat nötig macht. Nun zeigt sich, dass allein die Vorberechnungen bereit 4 Milliarden Kronen unter den tatsächlichen angeschlagenen Kosten liegen und dadurch die Maut entweder teurer oder um mehrere Jahre verlängert werden muss, damit das Prestigeprojekt tatsächlich finanzierbar ist.

Niemand weiß heute, ob der Bau eines neuen Zugtunnels irgendwelche Vorteile bringen wird, langsichtig kostensparend sein wird und wieviel der Bau wirklich kosten wird, da Göteborg auf Fels und Lehm erbaut wurde. Die neu geplanten Bahnhöfe am Korsvägen und in Haga liegen innerhalb der Mautzone, es gibt dort keine nennenswerten Parkmöglichkeiten und für viele wird sich durch den Tunnel die Bahnfahrt zur Arbeitsstelle um 5 bis 10 Minuten verlängern. Sämtliche Berechnungen bauen daher nur auf die Einwohnerdichte und nicht auf eine Bedarfsberechnung.

Die Alternative, eine U-Bahn zu bauen, die den Verkehr in der Innenstadt tatsächlich entlasten könnte, wird durch den Västlänken völlig aufgegeben, auch mit dem Argument, dass man beim lehmigen Boden die tatsächlichen Kosten eines Tunnels kaum berechnen kann. Merkwürdigerweise ist dies nun beim Zugtunnel Västlänken gelungen. Bei der Kostenaufstellung wurde auch nicht berücksichtigt, dass Direktbuslinien zwischen den neu zu bauenden unterirdischen Bahnhöfen in Haga sowie am Korsvägen und dem Hauptbahnhof eine weitaus billigere und umweltbewusstere Maßnahme wäre als der Bau des Västlänken.

Herbert Kårlin

Freitag, 15. Januar 2010

Keine neuen Blitzer auf Göteborgs Straßen

Im Västra Götaland wurden mittlerweile 187 automatische Blitzer fest installiert, wobei auch jede in Göteborg als Gefahrenstelle bezeichnete Stelle ihren Blitzer erhielt. Die Verkehrspolizei schreibt bereits die im Jahre 2009 sinkende Unfallquote den entsprechend zahlreichen Blitzern zu.

Notorische Schnellfahrer haben jedoch mittlerweile ihre Vorkehrungsmaßnahmen getroffen, die installierten Blitzer sind technisch überholt und die zentrale Auswertungsstelle in Kiruna ist hoffnungslos überlastet. Viele Blitzer funktionieren daher nur noch zeitweise und nicht jeder, der geblitzt wird muss auch mit einer Zahlungsaufforderung rechnen. Der administrative Aufwand ist dafür einfach zu groß geworden.

Daher wurde nun der Ausbau an stationären Blitzern für abgeschlossen erklärt und es werden daher keine neuen Geräte mehr an den Straßenrändern Schwedens aufgestellt. Die Verkehrspolizei im Västra Götaland verlegt sich nun verstärkt auf mobile Geräte, die an Schulen, Baustellen und anderen gefährdeten Stellen zum Einsatz kommen. Die mobilen Blitzer sind vor allem in Kleinbussen oder Anhängern installiert, damit eine möglichst große Anzahl an Schnellfahrern zur Kasse gebeten werden kann und ein Vorwarnsystem durch andere Autofahrer unmöglich ist.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 14. Januar 2010

33. Internationales Filmfestival in Göteborg

Das 33. Internationale Filmfestival in Göteborg steht unter dem Thema „Sharing“, wobei hier weniger das kostenlose und illegale Download an Filmen gemeint ist, sondern vielmehr die Öffnung von neuen Vertriebsquellen, die Internet als Medium mit einschließen.

Das Internationale Filmfestival 2010 in Göteborg bietet 447 Filme mit den Schwerpunkten Afrika, Indien und Georgien, wobei insgesamt jedoch Filme aus 78 Ländern präsentiert werden, ein absoluter Rekord. Allein für den Dragon Award, bei dem Kurzfilme per Internet ausgewählt werden konnten, werden 80 Filme vorgestellt bei denen Neulinge die Chance bekommen vom Amateur zum Profi aufzusteigen.

Als Gäste zu den verschiedenen Runden Tischen und Seminaren werden Gäste wie Günter Wallraff, Tom Tykwer oder Vittorio Storaro erwarten, um nur einige der bedeutendsten Namen zu nennen. Während der Film über José Gonzáles das Filmfestival am 29. Januar eröffnet, wird ein Film von Veiko Ounpuu, einer Regisseurin aus Estland, das Festival am 7. Februar abschließen.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 13. Januar 2010

Obdachlose überleben den kalten Winter in Göteborg

Auch wenn es in Göteborg immer noch freie Betten für Obdachlose gibt ziehen es etwa 90 Personen vor keine Zuflucht zur Wärme zu suchen. Die intensive Arbeit von Stadtmission und anderen sozialen Diensten konnten während eines Jahres zwar etwa 40 Obdachlose im Winter zu ihren Unterkünften lotsen, aber ein „harter Kern“ will davon nicht sehr viel wissen.

Unter den 90 Obdachlosen, die nun schon seit zwei Wochen mit einer Kälte von bis zu minus 15 Grad zu kämpfen haben befinden sich vor allem Alkoholiker und psychisch Kranke, die sich eine Parallelwelt aufgebaut haben und oft die Gefahr der Kälte nicht verstehen. Bisweilen ist zu dieser Personengruppe keinerlei Kontakt aufzubauen.

Die Stadtmission und die Stadtpolizei Göteborgs konnten während der letzten zwei Wochen zwar nur noch wenige Obdachlose nachts ganz im Freien entdecken, denn manche ziehen sich in den offenen Teil des Bahnhofs oder der Nordstan zurück und wieder andere schlafen in Treppenhäusern oder auf öffentlichen Toiletten. Aber niemand kann sagen wie lange alle 90 Obdachlosen, die keine offizielle Schlafmöglichkeit suchen, bei bleibender Kälte noch überleben können.

Herbert Kårlin

Dienstag, 12. Januar 2010

Västtrafik in Göteborg muss seine Kunden besser informieren

Da man beim neuen Kartensystem, das Västtrafik in Göteborg am 18. Mai 2009 einführte, nicht mehr erkennen kann wieviel eine Reise kostet und entsprechende Angaben auch weder in Bussen noch Straßenbahnen zu finden sind, klagten im letzten Herbst zahlreiche Reisende beim Verbraucherverband gegen dieses undurchsichtige System des mehrkommunalen und regionalen Betriebes.

Nun bekam Västtrafik die Rechnung für dieses Verhalten präsentiert. Der Verbraucherverband KO (Konsumentverket) hat eindeutig festgestellt, dass die mangelnde Preisauszeichnung gegen das aktuelle Gesetz verstößt und daher nicht zulässig ist. Oberflächliche Hinweise auf der Webseite und Anschläge in der Hauptverkaufsstelle der Karten reicht nicht aus.

Die neue Situation stellt Västtrafik nun vor erhebliche Probleme, da der Betrieb nun in jedem Fahrzeug oder an jeder Haltestelle über Fahrpreise informieren muss, was mit erheblichen Kosten verbunden ist, aber auch eine bedeutende Herausforderung ist, da die Preisstruktur von Västtrafik nicht mit wenigen Worten klar erklärt werden kann. Um erst einmal Zeit zu gewinnen erwägt Västtrafik das Urteil eventuell anzufechten.

Herbert Kårlin

Montag, 11. Januar 2010

Graffiti wird zum Problem in Göteborg

Innerhalb der letzten zwei Jahre stieg die Anzahl an Graffiti in Göteborg um rund 40% an. Vor allem die Innenstadt, sowie Busse und Straßenbahnen sind von diesem Problem am meisten betroffen. Die Reinigungskosten steigen hierbei in erschreckende Höhe, ohne an der tatsächlichen Situation etwas zu verändern, denn jede gereinigte Stelle wird oft schon während der folgenden Nacht neu mit Style-Writing oder Scratching versehen.

Västtrafik und Göteborger Reinigungsfirmen argumentieren, dass die Kosten des öffentlichen Verkehrs gerade wegen der hohen Ausgaben an Reinigungsarbeiten so hoch sein müssten und die Preise erheblich sinken könnten, wenn die Reinigungskosten für Graffiti geringer wären, vergessen jedoch dabei, dass die Verkehrsbetriebe, zum Beispiel, bereits erheblich bei Wartungskosten und Administration einsparten ohne diese Ersparnisse an ihre Kunden weiterzugeben.

Außer an sehr wenigen Stellen, so beim Kulturzentrum Röda Sten, ist Graffiti, egal welcher Art, in Göteborg verboten und wird juristisch verfolgt. Der Direktor des Göteborger Unternehmens Trygg verlangt zudem, dass die Polizei noch aktiver werden sollte bei der Verfolgung der «Graffitikünstlern», was jedoch nach Meinung von Soziologen und Psychologen nur dazu führen kann, dass das ohnehin kaum noch vorhandene Vertrauensverhältnis zwischen Jugendlichen und Polizei noch mehr zerstört wird und die Situation nur noch verschärfen kann.

Herbert Kårlin

Sonntag, 10. Januar 2010

Teure Telefongespräche auf Stena Line und anderen Fähren

Wer mit Stena Line nach Göteborg kommt denkt oft nicht darüber nach warum sein Handy auch auf hoher See noch ohne Probleme funktioniert, sondern benutzt es eben nach alter Gewohnheit in der gleichen Weise als ob er an Land wäre. Dieses Verhalten kann jedoch zu sehr hohen Rechnungen führen.

Steht kein normales Netz zur Verfügung, so wird auf See das Gespräch über Satellit geführt, was bedeutet, dass auch die Gebühr für Satellitgespräche vom Anbieter in Rechnung gestellt wird, was sehr schnell 50 oder 100 Euros werden können. Die Minute Gespräch kostet nicht bei jedem Anbieter das gleiche, sondern hängt von der Absprache zwischen Anbieter und dem Betreiber des Satellitnetzes MCP ab.

In Göteborg gingen mehrere Klagen beim Verbraucherverband ein, da in den Augen mehrerer Benutzer Stena Line ihre Besucher darüber aufklären muss. Da Stena Line bereits entsprechende Information an Bord angebracht hat und auch die Internetseite dahingehend verbessern will, wurden alle entsprechenden Klagen abgelehnt. Der Benutzer eines Handys kann schließlich auf seinem Handy selbst sehen über welches Netz er verbunden wird und, es gelten für sämtliche Verträge zwischen Nutzern und Anbietern von Handys die allgemeinen Geschäftsbedingungen des Anbieters, die solche Fälle bereits vorsehen.

Herbert Kårlin

Samstag, 9. Januar 2010

Die Hilfsorganisation Hjärtehjälpen stößt in Göteborg auf Probleme

Seit dem Jahre 2007 sammelt die schwedische Hilfsorganisation Hjärtehjälpen Kleidung um sie an Bedürftigen im Baltikum und Polen weiterzugeben. Den Sammlungen gehen in der Regel Flugblattaktionen voraus, bei denen die Bevölkerung gebeten wird an bestimmten Tagen die Kleidung an zentralen Stellen zu deponieren, damit die Hilfsorganisation sie dann abholen kann.

Die jüngste Aktion von Hjärtehjälpen erfolgte nun im Göteborger Stadtteil Västra Frölunda, was unmittelbar eine gewisse Polemik hervorrief, da die Hilfsorganisation auf der Schwarzen Liste der schwedischen Hilfsorganisationen steht, da sie weder Mitglied des offiziellen Verbandes ist, noch klare Angaben darüber existieren wo die Kleidung verteilt wird, zumindest auf staatlich geregeltem Niveau.

Rechtlich gesehen benötigt man in Schweden weder eine besondere Genehmigung, noch die Anerkennung des Staates wenn man Hilfe leisten will, was jedoch, wie jetzt in Västra Frölunda, dazu führt, dass unmittelbar in ganz Göteborg davon abgeraten wird der entsprechenden Organisation eine Hilfe zukommen zu lassen. Hjärtehjälpen auf seiner Seite unterstreicht seine Seriosität und behauptet, dass ein Anerkennungsverfahren eingeleitet sei, was jedoch zeit- und arbeitsaufwendig sei.

Herbert Kårlin

Freitag, 8. Januar 2010

Die Hundemesse My Dog auf der Göteborger Messe

Zum fünften Mal findet auf der Svenska Mässan in Göteborg nun die Hundemesse My Dog statt. Dieses Jahr nehmen rund 10.000 Hunde an der 4-tägigen Messe teil, die nahezu 30.000 Besucher anzieht. Die Anzahl jener, die sich einen Hund anschaffen wollen, ist ebenfalls steigend, denn bei My Dog haben sie die Chance sich fachkräftigen Rat einzuholen und jede Hunderasse auch einmal aus der Nähe zu verfolgen.

Während der Messe My Dog finden zahlreiche Hundewettbewerbe und Hundevorführungen statt, aber auch eine besondere Vorstellung. Täglich spielen Hunde ein Theaterstück vor 1500 Besuchern, wo nur die Stimme menschlich ist. Sämtliche Schauspieler sind Hunde, die nur selten einmal eine Szene eigenwillig verändern.

Die Göteborger Messe My Dog 2010 zeigt vor allem, dass Hunde mehr und mehr als echte Familienmitglieder betrachtet werden und Hundebesitzer sich heute sehr viele Gedanken machen über die Pflege und das Aussehen eines Hundes. Selbst ökologisches Hundefutter hat einen steigenden Trend und das Interesse für Hundezubehör und Luxusgüter für den Hund ist an den zahlreichen Ständen der Messe nahezu überwältigend.

Donnerstag, 7. Januar 2010

Studiengebühren, eine Bedrohung für die Technische Hochschule Chalmers

Die schwedische Regierung will ab dem Studienjahr 2011 für alle nichteuropäische Studenten eine Studiengebühr einführen. Diese Maßnahme bedeutet, dass vielen Studenten ein Studium in Schweden rund 7000 Euros kosten wird. Diese Summe wurde bisher vom Steuerzahler übernommen, eine Situation, die vor allem Studenten aus China, Pakistan, Indien und Irak angezogen hat, die, im Gegensatz zu den meisten europäischen Ländern, in Schweden einen kostenlosen Zugang zu den Universitäten und Hochschulen fanden.

In der Technischen Hochschule Chalmers in Göteborg liegt die Quote der außereuropäischen Studenten zur Zeit bei 14%, die sich bei Einführung der Studiengebühr auf etwa 3% reduzieren würde. Die schwierige finanzielle Lage des Landes macht es jedoch unmöglich in Zukunft weiterhin kostenlos diese hohe Anzahl an Studenten zu finanzieren, die nach ihrem Studium als hochqualifizierte Fachkräfte in ihre Heimatländer zurückkehren.

Bisher hat die Technische Hochschule Chalmers für jeden ihrer außereuropäischen Studenten 7000 Euros aus Steuergeldern erhalten, was natürlich auch schwedischen und europäischen Studenten in der Ausbildung zu Gute kam. Um auch in Zukunft das hohe Niveau der Hochschule halten zu können, muss Chalmers daher ab 2011 daran arbeiten, dass europäische Studenten, die weiterhin keine Gebühren zahlen müssen, ein Interesse daran finden in Göteborg zu studieren, was mit guten Englischkenntnissen auch keinerlei Problem verursacht.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 6. Januar 2010

Rauchverbot für die Angestellten der Stadt Göteborg

Zum Jahreswechsel haben sich erneut zwei Stadtteile Göteborgs dazu entschlossen während der Arbeitszeit das Rauchen zu verbieten, wobei auch die noch verbleibenden Stadtteile bereits entsprechende Schritte für die Zukunft angekündigt haben. Göteborg wird dadurch zur Modellstadt Schwedens in Hinsicht auf Arbeitsplätze ohne Rauch.

Was auf den ersten Blick als eindeutige Lösung betrachtet werden kann, hat jedoch noch so einige Lücken, da es bisher keinerlei Gesetzt gibt, das das Rauchen während der Arbeitszeit für städtische Angestellte tatsächlich verbietet und daher einige Abteilungen Rauchen einfach tolerieren, andere Disziplinarmaßnahmen ankündigen und eine dritte Gruppe ihren Angestellten einfach helfen will, teils ohne ein genaues Programm aufzuweisen.

Aber auch die Hilfe ist sehr unterschiedlich, denn während der eine Stadtteil Rauchern bis zu 1500 Kronen für Abgewöhnungsmaßnahmen zur Verfügung stellt, müssen die Angestellten im nächsten Stadtteil selbst damit zurecht kommen. Während ein Stadtteil seine Angestellten seit Monaten auf die Umstellung vorbereitet und selbst kostenlos Antiraucherpflaster verteilt, müssen die Angestellten eines anderen Stadtteils ganz einfach „aufhören zu rauchen“, wenn sie keine negativen Konsequenzen erwarten wollen.

Herbert Kårlin

Dienstag, 5. Januar 2010

Göteborgs Bevölkerung wächst, was neue Probleme schafft

Auch im Jahre 2009 wuchs die Bevölkerung Göteborgs wieder und konnte 6500 Personen mehr zählen als zum vorhergehenden Jahreswechsel. Die Ursache ist nicht nur die hohe Geburtenrate, sondern auch die Tatsache, dass in Zeiten der Krise und der wirtschaftlichen Unsicherheit nur wenige Göteborger umziehen wollen oder gar an den Kauf eines Hauses denken.

Die Politiker der Stadt begrüßen dieses Wachstum und sind stolz darauf, dass Göteborg nun wohl endgültig über eine halbe Million Einwohner aufweist. Viele von ihnen vergessen dabei, dass dieses Wachstum auch eine Herausforderung an die Stadt ist, denn die Kindergartenplätze sind jetzt schon zu gering, die Schulklassen nehmen beängstigende Größen an, in den Wohnungen leben immer mehr Menschen auf kleinstem Raum und in der Zukunft fehlen massiv Wohnungen und Ausbildungsplätze in der wachsenden Stadt.

Im Gegenzug zielen die für die nächsten Jahre geplanten Bauvorhaben der Stadt im Freihafen, an der Avenyn oder bei Skeppsbron auf einkommensstarke Haushalte und Luxuswohnungen, was auf die heutige Durchschnittsfamilie wenig zutrifft. Sparmaßnahmen auf Grund der aktuellen Krise betreffen vor allem jene Bewohner Göteborgs, die zum wachsenden Teil der Bevölkerung gehören. Es bleiben daher nur sehr wenige Jahre für die Stadtverwaltung, wenn sie das soziale Gefüge der Stadt erhalten will.

Herbert Kårlin

Montag, 4. Januar 2010

Energiesparendes Pilotprojekt eines ICA-Kaufhauses in Göteborg

Innerhalb eines Jahres soll im Sannegårdshamnen in Göteborg ein ICA-Kaufhaus errichtet werden, das sowohl im Energieverbrauch als auch dem Ausstoß von CO2 um 35% unter jenem liegen soll wie bei Geschäften, die noch vor fünf Jahren erbaut wurden. Die Errichtung des Kaufhauses soll damit Wege für umweltbewusstes Bauen schaffen.

Die Architekten des energiesparenden Pilotprojekts haben auf dem Reißbrett ein Gebäude geschaffen, das mehr einem Boot ähnelt als einem herkömmlichen Kaufhaus, wobei jedes Detail des Gebäudes, seiner Ausstattung und seiner Einrichtung bis ins kleinste Detail nach seinem Energieverbrauch kalkuliert werden mussten.

Die Drehtüren mussten die Wärme optimal halten, die Beleuchtung musste der Tageszeit angepasst werden und die Kühleinrichtungen neu überdacht werden. Zahlreiche Sensoren messen unterschiedliche Temperaturwerte um dann die Steueraggregate in Echtzeit dem tatsächlichen Bedarf anzupassen. Der 3500 Quadratmeter große Laden gilt als nationales Pilotprojekt, das ein Vorbild für jeden zukünftigen Ladenbau werden kann.

Herbert Kårlin

Sonntag, 3. Januar 2010

Ungenehmigte Taxis oft eine Falle in Göteborg

Nachdem sowohl in der Kungsportsavenyn als auch der Vasagatan der allgemeine Verkehr ab 23 Uhr verboten ist, aber sich gerade hier die bekanntesten Kneipen und Nachtbars befinden, müssen sich jene, die ein zugelassenes Taxi suchen, weil sie in angetrunkenem Zustand sich nicht mehr selbst ans Steuer setzen wollen oder sich einer 90-minütigen Busfahrt aussetzen wollen, zu Fuß bis nach Heden begeben. Ein Zustand, der in einer touristischen Stadt wie Göteborg im Grunde undenkbar sein sollte.

Verständlicherweise hat sich daher ein organisierter Markt mit illegalen Taxis in Göteborg etabliert bei denen die Fahrer vor den Nachtbars und Kneipen auf angetrunkene Kunden warten, um diesen einen günstigen Heimfahrtpreis zu bieten und ihre Kunden dann auch zum oft näher geparkten Auto lotsen. Gerade in angetrunkenem Zustand akzeptieren viele dieses Angebot, was jedoch nicht ganz ungefährlich ist.

Während ein Teil der illegalen Taxifahrer seine Kunden auch problemlos nach Hause fährt, haben sich in den letzten Monaten mehr und mehr illegale Taxifahrer etabliert. Jedes Wochenende wartet die Polizei nun bereits auf die Anmeldungen wegen Gewalttaten, Vergewaltigung und Raub.

Während jüngere Frauen häufig Vergewaltigern in die Hände fallen, die hinterher in den wenigsten Fällen identifiziert werden können, werden Männer oft zusammengeschlagen und dann ihres Bargelds und Mobiltelefons entledigt und dann am Straßenrand liegen gelassen. Der neueste Trick ist nun, dass der Kunde gebeten wird an einer Tankstelle für 100 Kronen zu tanken, wobei ein Komplize die eingetippten Ziffern notiert. Anschließend wird der Passagier bedroht oder niedergeschlagen, damit von den beiden Verbrechern in aller Ruhe das Konto geleert werden kann.

Herbert Kårlin

Samstag, 2. Januar 2010

Das Römische Bad im Valhallabad in Göteborg hat seine Pforten geschlossen

Das Valhallabad in Göteborg gehört zu den größten Hallenbädern Skandinaviens und zählt jedes Jahr rund eine halbe Million Besucher. Eine der Attraktionen des Valhallabades war das Römische Bad mit zahlreichen Abteilungen für Bad und Massage bis zur Relaxation. Wegen Sparmaßnahmen der Stadt wurde das Römische Bad nun zum Jahreswechsel endgültig geschlossen.

Das Römische Bad, das noch heute in etwa die klassische Einrichtung vom Gründungsjahr 1958 hat und ab 9 Euros Eintritt kostete, lockte nicht nur Stammgäste an, sondern jede Woche kamen neue Gesichter hinzu. Meist war diese Abteilung des Valhallabades ausgebucht, da man hier auch seinen Kaffee trinken konnte oder einen Snack des Cafeterias genießen konnte.

Die Benutzer des Bades haben bereits Unterschriften gesammelt, um das Römische Bad wieder zu öffnen, bisher jedoch ohne jeden Erfolg. Für viele Bewohner der Stadt geht mit der Schließung des Bades ein Stück Göteborg verloren und niemand glaubt daran, dass das Römische Bad, selbst bei besserer Finanzlage der Stadt, je wieder geöffnet wird. Dies führte auch dazu, dass Angestellte des Römischen Bades am letzten Arbeitstag schwarz gekleidet erschienen.

Herbert Kårlin

Freitag, 1. Januar 2010

Flugrettungsdienst und Polizeihubschrauber unter Laserattacken in Göteborg

Im letzten Dezember wurden zwei Hubschrauber des Flugrettungsdienstes mit grünen Lasern bestrahlt, wobei vor allem am 10. Dezember nur die gute Reaktion des Piloten einen Absturz auf dem Dach des Sahlgrehnska Universitätskrankenhaus verhindern konnte.

Seit August 2009 häufigen sich diese Angriffe durch grüne Laserstrahlen in bedeutendem Maß. Mehrmals war bereits der Göteborger Rettungsdienst davon betroffen, aber auch die Piloten von Polizeihubschraubern und Passagiermaschinen sind immer häufiger Ziel dieser Angriffe und mehrere Piloten mussten nach entsprechenden Angriffen bereits wegen Sehproblemen Krankenhäuser aufsuchen.

Da entsprechende Laser mittlerweile eine bedeutende Gefahr für den Luftverkehr und die Sicherheit der Piloten ausmachen, wird nun auf nationalem Niveau ein Gesetz vorbereitet, nach denen grüne Laser als Waffen eingestuft werden sollen und der Verkauf verboten wird. Das entsprechende Gesetz tritt voraussichtlich im Juli in ganz Schweden in Kraft.

Herbert Kårlin