Dienstag, 31. August 2010

Immer mehr Kinder landen in Göteborg auf der Straße

In den ersten sechs Monaten waren sechzehn Kinder in Göteborg von Zwangsräumungen betroffen, deren Zukunft damit mehr als nur ungewiss ist. Die Regierung Göteborgs verfolgt, nach eigenen Aussagen, die Politik, dass Familien mit Kindern ihre Wohnung nicht verlieren dürfen und das Sozialamt rechtzeitig einschreiten muss. Die aktuellen Zahlen beweisen jedoch, dass diese noble Idee nicht in entsprechende Handlungen umgesetzt wird.

Wenn eine Familie ihre Miete nicht mehr bezahlen kann, so ist der erste Schritt ein Antrag beim zuständigen Sozialamt, das die Situation der Familie überprüft und im Normalfall bei vorübergehenden Schwierigkeiten und der Bereitschaft der Erwachsenen zu arbeiten finanziell einschreitet, damit der Familie Wohnung und Nahrung in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.

Steht der Gerichtsvollzieher mit dem Räumungsbefehl vor der Tür, so haben die Bewohner erneut einige Tage um mit dem Sozialamt Kontakt aufzunehmen. Für sechzehn Kinder, de von Räumungen betroffen waren, halfen diese Fristen nicht, denn am Räumungstag mussten sie die Wohnung mit dem, was sie tragen konnten verlassen, bevor der Gerichtsvollzieher das Türschloss austauschte. Lebensmittel, Pflanzen, schmutziges Geschirr und feuchte Textilien wurden von ihm unmittelbar weggeworfen. Die restliche Habe wird drei Monate lang eingelagert und der Familie nur ausgehändigt, wenn sie die Lagerkosten innerhalb der Frist bezahlen kann.

Herbert Kårlin

Montag, 30. August 2010

Flohmarkt als Kampf gegen Abriss in Göteborg

Da die Svenska Mässan seit dem Jahre 2008 ein Parkhaus zu einer Mehrzweckhalle umbauen will, sind zahlreiche historische Gebäude des Stadtteil Gårdas vom Abriss bedroht und sollen neuen Parkplätzen Platz machen. Und natürlich handelt es sich dabei nicht nur um historische Gebäude, die sogenannten Landshövdingehus Göteborgs, sondern auch um Mietwohnungen, die in Göteborg eine Mangelware sind.

Um auf ihre Situation aufmerksam zu machen, veranstalteten die Bewohner der Häuser nun einen Flohmarkt unter dem Motte „Wir wollen nicht unsere ganze Habe auf diese Weise verkaufen müssen.“ Für Bewohner, die hier mit günstiger Miete wohnen, bedeutet der Abriss nicht nur ihre geliebte Umgebung zu verlieren, sondern gleichzeitig auch den Anschluss an die Stadt, denn um eine Wohnung mit nur annähernd günstiger Miete zu finden, müssen sie den gesamten Einzugsbereich Göteborgs verlassen.

Als Grund für den Abriss nimmt das sozialistisch regierte Göteborg natürlich nicht das Argument, dass man Anwohner entwurzeln will und ökonomische Interessen vorliegen, sondern dass Wohnungen mit Außentoilette nicht mehr bewohnbar sind. Die Bewohner der Häuser stören sich nicht an diesem Detail, sondern lieben ihre alten Holzböden, ihre Spiegeltüren und die Gemeinschaft, die sich für die Bewohner entwickelt hat, die zum Teil seit 30 Jahren in diesen Häusern wohnen, aber auch jedes Jahr Studenten als Mieter willkommen heißen.

Herbert Kårlin

Sonntag, 29. August 2010

Die Segregation in Göteborg steigt

Obwohl die Sozialdemokraten in Göteborg seit 16 Jahren an der Macht sind und gegen die Segregation angehen wollen, hat sich der Prozess bisher nicht einmal verlangsamt, sondern die Segregation steigt jedes Jahr etwas mehr. Kurz vor der Wahl erinnert sich die Partei erneut an ein altes Versprechen ohne auch nur ein Wort zur Lösung zu finden.

Segregation in Göteborg ist nicht nur die Einbindung von Immigranten in das schwedische Leben, sondern bezieht sich auf die gesamte Bevölkerungsschicht. Es werden mehr Kauf-Wohnungen geplant als Mietwohnungen, der Stadtteil als Wohnort entscheidet über Schulbildung und kulturelles Angebot, für Studenten werden keine Wohnheime gebaut und Einwandererer sein bedeutet soviel wie keine Arbeit zu finden.

Seit 16 Jahren wird verschiedenen Gruppen Göteborgs von Seiten der Sozialdemokraten Besserung versprochen ohne ein Programm vorzulegen. Göteborg als multikulturelle Stadt mit multikultureller Kultur wie dem Hammarkulle Karnevalen, Way Out West, dem Tanz- und Theaterfestival und anderen internationalen Ereignissen muss sich auch mit dem Problem Segregation auseinandersetzen um multikulturell bleiben zu können.

Herbert Kårlin

Samstag, 28. August 2010

Garnelen eine Mangelware in Göteborg

Die Garnelen der schwedischen Westküste gehören wegen ihrem Geschmack und ihrer Größe seit Jahren zu einer Spezialität, die nicht nur in Göteborg gegessen wird, sondern auch nach ganz Europa exportiert wird. Nach 40 Jahren Hochkonjunktur kehren die Boote dieses Jahr mit immer geringerem Fangergebnis zurück.

Die Preise für ein Kilo Garnelen liegt diesen Sommer im Schnitt bei 400 Kronen, was einer Verdopplung des Preises entspricht. Sicher ist zum Teil auch der häufige Wind und das unruhige Meer ein Grund für die schlechten Fangergebnisse, aber selbst bei idealer Witterung gehen die Quoten kaum nach oben.

Auf Grund der schlechten Quoten machte daher das Meeresfischforschungsinstitut in Lysekil ein Testfischen mit feinmaschigen Netzen um den aktuellen Bestand an Garnelen zu erforschen. Das Ergebnis zeigte, dass nicht nur die großen, fischbaren Garnelen stark abgenommen haben, sondern auch der Bestand an Junggarnelen weit unter den üblichen Werten liegt und man daher davon ausgehen muss, dass Garnelen an der Westküste in den letzten Jahren überfischt wurden und unter Umständen Fangquoten festgelegt werden müssen.

Herbert Kårlin

Freitag, 27. August 2010

Polizei stoppt Klima-Demonstration in Göteborg

Obwohl das schwedische Grundgesetz im Prinzip jede Art von Demonstration erlaubt, wurde nun eine bereits im April beantragte Genehmigung zu einer Klima-Demonstartion per Fahrrad von der obersten Polizeibehörde im Västra Götaland verboten, weil der Straßenverkehr über eine längere Zeit hinweg erheblich gestört würde.

Mehrere ökologische und linke Parteien Göteborgs wollten mit einem zweistündigen Fahrrad-Korso entlang der Avenyn und der Östra Hamngatan kurz vor den schwedischen Wahlen auf Probleme der Umweltpolitik aufmerksam machen, die vor allem von den regierenden Parteien des Landes als nicht existent betrachtet werden. Nach schwedischem Recht dürfen entsprechende Demonstration nur unter sehr wenigen, schwerwiegenden Gründen abgelehnt werden.

Das von der Polizeibehörde angeführte Argument der Verkehrsbehinderung wird dieses Jahr erstmals als Argument angeführt, nachdem die Behörden es bisher bei kulturellen Veranstaltungen als völlig normal fanden selbst über mehrere Stunden hinweg Straßen zu sperren. Auch die Aussage, dass diese Veranstaltungen alle bereits in der Tradition verankert sind, halten wenig, nachdem erst vor wenigen Tagen für das erste Göteborg City Criterium ebenfalls Straßen gesperrt wurden.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 26. August 2010

Neue Hotels, die Zukunft Göteborgs

In Göteborg wird die Kapazität an Hotelzimmern innerhalb der nächsten zwei Jahre um über 30% erhöht, wobei die bedeutendsten Neubauten der dritte Turm der Gothia Towers und der Umbau des alten Postgebäudes sind, beides Projekte der oberen Preiskategorie und verbunden mit einer aktiven Kongressaktivität in Göteborg.

Nachdem die Stadt Göteborg den Stadtteil Masthugget nun modernisieren will, soll auch hier ein modernes 23-stöckiges Konferenzhotel entstehen, das bereits in drei Jahren den Stadtteil dominieren kann. Auch das Hotel, das vom Folkets Hus am Järntorget geplant wird, soll sich auf die bereits existierende Konferenzaktivität der Anlage stützen und diese ausbauen.

Im Folkets Hus finden bereits heute zahlreiche Tageskonferenzen für zwischen 100 und 500 Personen statt. Da jedoch keinerlei Hotelaktivität an das Gebäude geknüpft ist, hofft man mit einem Hotel, das über etwa 200 Zimmer verfügt, diesen Nachteil ausbügeln zu können ohne mit anderen Hotels der Stadt Verträge schließen zu müssen.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 25. August 2010

Feministisches Filmfestival in Göteborg

Am 3. September öffnet des erste feministische Filmfestival Göteborgs seine Pforten. Etwa 50 alternative Filme aus verschiedenen Ländern sollen eine Diskussion über das gegenwärtige Gesellschaftssystem und Feminismus anregen. Drei Tage lang werden im Folkets Hus, Pustervik, ABF, Röda Sten und der Kvonnofolkhögskolan nicht nur Filme und Clips präsentiert, sondern auch zahlreiche Workshops zum Thema angeboten.

Mio Lee Rapp, die Gründerin dieses Filmfestivals, will dem Ereignis jedoch nicht nur einen feministischen Leitgedanken geben, sondern mit den Filmen auch auf Vorurteile aufmerksam machen, die Menschen immer noch nach Geschlecht, Herkunft, Alter und ähnliche Kriterien einstufen statt an Gleichstellung in einem Gesellschaftssystem zu denken.

Das feministische Filmfestival in Göteborg soll auch gleichzeitig eine Provokation sein mit Filmen über Feminismus, Queer, sowie gesellschaftskritischen und antirassistischen Beiträgen und die zur Kategorie Diskussionsfilm gehören. Einer der bedeutendsten Preise wird am letzten Tag im Kulturzentrum Röda Sten für die beste filmische Provokation vergeben.

Herbert Kårlin

Dienstag, 24. August 2010

Die Göteborger Buchmesse Bok & Bibliotek

Buchmesse Göteborg
Vom 23. bis zum 26. September findet in der Svenska Mässan in Göteborg die 26. Buchmesse Bok & Bibliotek statt, die dieses Jahr Afrika mit seiner Literatur in den Fokus setzt. Über 70 Schriftsteller und Buchillustratoren aus 25 Ländern Afrikas werden während der Buchmesse am Afrika-Stand vertreten sein, unter ihnen auch Nadine Gordimer und Tahar Ben Jelloun.

Die Buchmesse Bok und Bibliotek 2010 wartet mit über 2500 Programmpunkten auf und bietet Literaturinteressenten die Möglichkeit unter 446 verschiedenen Seminaren auszuwählen. Unter anderem wird auch der Europa-Leiter von Google, Santiago de la Mora, über die Zukunft Googles und aktuelle Urheberrechte sprechen.

Während der 26. Göteborger Buchmesse Bok & Bibliotek werden einige der bedeutendsten Schriftsteller Skandinaviens an den Ständen ihrer Verlage über ihre Werke diskutieren, Vorträge halten, aus ihren Werken vorlesen und auch ihre Bücher signieren, was eine einmalige Chance ist seine Lieblingsautoren persönlich zu treffen und ihnen die Fragen zu stellen, die einem schon lange auf dem Herzen liegen.

Herbert Kårlin

Montag, 23. August 2010

Die Schären vor Göteborg werden aufgewertet

Die schwedische Umweltbehörde und Europa finanzieren in den nächsten sechs Jahren gemeinsam mit 92 Millionen Kronen die Aufwertung von 14 Schäreninseln des Västra Götalands, was auch den Inselstreifen vor Göteborg betrifft. Das Gesamtprojekt soll die Inseln für Besucher zugänglicher machen und gleichzeitig die von der Ausrottung bedrohten Pflanzenarten retten.

Auch wenn man heute große Teile der Schären vor Göteborg als Schutzgebiete ausgezeichnet sind, so wird die Landschaft wegen jahrelanger Überweidung und unkoordinierten Arbeiten immer mehr von Heide überwuchert, die die ursprüngliche Pflanzen- und Tierwelt immer weiter verdrängt. Diese Entwicklung soll nun mit Europageldern gestoppt werden.

Gleichzeitig mit der Rekonstruktion der Natur, unter anderem mit dem umstrittenen Abbrennen der Heide, soll nicht nur die ursprüngliche Schärenlandschaft auf den betroffenen Inseln zurückgewonnen werden, sondern auch für den Tourismus attraktiver gemacht werden, der sich heute oft auf den Besuch von Freizeitbooten beschränkt, die dort an natürlichen Häfen oder direkt an der Küste anlegen.

Herbert Kårlin

Sonntag, 22. August 2010

Bauernmarkt in Göteborg

Seit neun Jahren findet jeden Herbst in Haga der Bauernmarkt statt. Am gestrigen Samstag war der Auftakt für die diesjährige Saison. Bis zum 30. Oktober können die Bewohner Göteborgs nun jeden Samstag ihre Vorratsschränke, Kühlschränke und Kühltruhen mit Waren füllen, die direkt vom Bauernhof kommen.

Sämtliche Waren, die während des Bauernmarkts in Haga angeboten werden kommen von Landwirten aus Västra Götaland und wurden auf den Höfen selbst hergestellt. Wer jedoch frisches Gemüse erwerben will, muss sich sehr früh auf die Beine machen, da der Andrang und die Nachfrage nach diesen Produkten sehr hoch ist und so manches Gemüse sehr schnell ausverkauft ist.

Viele Göteborger decken sich auf dem Bauernmarkt für die ganze Woche ein, da man an den Ständen nicht nur Gemüse, sondern auch Käse, Wurst und Fleisch finden kann. Der Bauernmarkt ist jedoch kein biologischer Markt, was bedeutet, dass das Angebot an biologischen Produkten in Haga zur Zeit noch relativ gering ist.

Herbert Kårlin

Samstag, 21. August 2010

Danshuset in Göteborg mit Problemen

Danshuset ist Göteborgs beliebteste Tanzschule und tritt vor allem während des Gothia Cups und des Partille Cups mit Tanzaufführungen der Schüler in den Vordergrund. Die von Liza Markert geleitete Tanzschule hat 72 Angestellte und weist für 2009 einen Umsatz von 3,9 Millionen Kronen auf. Seit dem 11. August ist nun die Zukunft des Danshusets in Frage gestellt.

Während in der Stadt das internationale Dans- und Theaterfestival regiert, kämpft Liza Markert mit rund 300.000 Kronen an Mietschulden und über 338.000 Kronen Steuerschulden. Kann das Danshuset diese Summen nicht innerhalb kürzester Frist bezahlen, so müssen sie die Räume verlassen und unter Umständen die Aktivitäten einstellen.

Nach Liza Markert liegen die Probleme vor allem in der schlechten Zahlungsmoral von Firmen und Schülern, die oft erst nach Monaten bezahlen, den extrem hohen Lohnnebenkosten und dass in Göteborg durch den Erfolg des Dansfestivalen immer mehr Tanzschulen geöffnet werden.

Herbert Kårlin

Freitag, 20. August 2010

Svenska Mässan in Göteborg unter neuer Leitung

Im August bekam die Stiftung Svenska Mässan mit 550 Angestellten und Einnahmen von 785 Millionen Kronen im Jahre 2009 eine neue Geschäftsführerin. Carin Kindbom (42) übernimmt das Ruder mit zahlreichen neuen Ideen für die zukünftige Entwicklung der Svenska Mässan mit den Gothia Towers und den angeschlossenen Restaurants.

Ihr erstes Ziel ist die internationale Kongressaktivität in Göteborg auszudehnen und dafür auch den Bau des dritten Gothia Towers voranzutreiben. Die Svenska Mässan kann, nach Carin Kindbom, ihre Aktivitäten nur ausbauen, wenn auch mehr Hotelzimmer zur Verfügung stehen und die Angebote besser präsentiert werden können, zumal die Svenska Mässan die einzige Anlage Nordeuropas ist, wo Räume für Kongresse und Messen, Hotel und Restauration unter einem Dach und gleichzeitig in der Nähe des Zentrums der Stadt zu finden sind.

Ihr zweiter bedeutender Plan ist die Svenska Mässan auch für ein jüngeres Publikum attraktiver zu machen, das heute einen Großteil der Geschäfte in der Cyberwelt ausübt. Um diese Gruppe für Kongresse und Messen zu gewinnen ist es nötig sowohl die Räume, als auch die Einrichtung und an diese Gruppe anzupassen, denn selbst das Cyberspace benötigt persönlichen Kontakt mit Gleichgesinnten und Käufern und nicht nur eine Website.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 19. August 2010

Stena Germanica III in Göteborg


Ab 14 Uhr können die Bewohner Göteborgs erstmals die neue Superfähre Stena Germanica III bewundern, die ab 31. August den Fährdienst zwischen Göteborg und Kiel aufnehmen wird. Sie wird etwa um 14 Uhr unter der Götaälvbron erscheinen, den Göta Älv aufwärts fahren fahren und dann am Stenpiren wenden und zurück zum äußeren Hafen nach Arendal zurückkehren.

Die Stena Germanica III ist mit einer Länge von 240 Metern und einer Breite von 29 Metern die größte Fähre, die in Skandinavien zum Einsatz kommt. Die Fähre hat die Kapazität von einer normalen Fähre und einem Frachter gemeinsam. Auf einer einzigen Fahrt können 220 Lastwagen und 700 Personenwagen transportiert werden ohne dass bei der Anzahl der Passagiere eine Einschränkung erfolgt.

Die Fähre ist mit der neuesten Technik ausgerüstet, so dass die Umweltbelastung auf ein Minimum reduziert wurde und die Superfähre nicht mehr Brennstoff braucht als die früheren Fähren mit halber Kapazität. Bis zum tatsächlichen Einsatz wird nun das Personal in Arendal ausgebildet. Die Fahrt nach Göteborg ist vor allem der Versuch diese lange Fähre problemlos im Göta Älv zu wenden, da sie bei diesem Vorgang fast die gesamte Breite des Flusses benötigt.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 18. August 2010

2000 neue Studenten bei Chalmers in Göteborg


Für 2000 Studenten begann am Dienstag das erste Studienjahr bei der Technischen Hochschule Chalmers in Göteborg, erneut eine Steigerung, die auf das hohe Ausbildungsniveau der Hochschule zurückzuführen ist. Trotz der extremen Wohnungsprobleme in Göteborg beantragen jedes Jahr mehr Studenten eine Zulassung als letztendlich angenommen werden können.

Das erste Jahr bei Chalmers beginnt jedoch weniger mit harter Arbeit, sondern mit vier Wochen bei denen Feste und Einführungen überwiegen. Und natürlich das Nollning stattfindet, die studentische Aufnahmeprüfung in die Gruppe der Chalmeristen. Jeder Fachbereich hat sein eigenes Komitee, das über diese Prüfungen entscheidet.

Vor allem während der ersten Woche kann man überall Chalmers-Studenten mit gelben Arbeitsmänteln finden, die von einer Gruppe an Neulingen umringt wird und auf eine Prüfung warten. Obwohl dem Einfallsreichtum der Prüfer hier kaum eine Grenze gesetzt ist, ist das Nollning meist relativ harmlos, wobei in Göteborg Wasser natürlich eine besondere Rolle spielt und so mancher neue Student erst einmal baden gehen muss … und Brunnen gibt es genügend in Göteborg.

Herbert Kårlin

Dienstag, 17. August 2010

Guerilla Gardening am Skansberget in Göteborg

Guerilla Gardening ist eine politisch unabhängige Gruppe in Göteborg, die auf ungenutzten öffentlichen Plätzen Gemüse pflanzt und Kartoffeln setzt. Nach der Definition der Gruppe gehören öffentliche Plätze Göteborgs allen und niemand gab der Stadt die Genehmigung dort ein Geschäft mit, zum Beispiel, Reklametafeln zu betreiben.

Im Mai diesen Jahres hatte Guerilla Gardening ein besonderes Ziel, nämlich den Skansberget auf dem man die frühere Verteidigungsanlage Skansen Kronan sehen kann. Die Gruppe kam mit Spaten, Saatkartoffeln und Samen um das ungenutzte Gebiet sinnvoll zu nutzen. Die einzige Botschaft, die Guerilla Gardening mit dieser Aktion vermitteln will, ist die Tatsache, dass man Teil einer Gemeinschaft ist und sich seiner Umgebung mehr verbunden fühlt, wenn man dort auch mit entscheiden kann.

Die Gartenanlage am Skansberget wurde mehrere Monate lang regelmässig von der Gruppe unterhalten. Im August konnten nun die Guerillagärtner Göteborgs zum ersten Mal mit großem Erfolg ernten. Die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung erfuhren von der Aktion des Guerilla Gardening, indem die Gruppe die Presse von der Ernte informierte.

Herbert Kårlin

Montag, 16. August 2010

Mitternachtslauf in Göteborg

Am 21. August um 22 Uhr ertönt das Startsignal zum diesjährigen Mitternachtslauf in Göteborg, bei dem die Teilnehmer eine Strecke von zehn Kilometern zurücklegen. Im Gegensatz zum Halbmarathon Göteborgs Varvet kann der Mitternachtsmarathon auch von etwas weniger trainierten Läufern absolviert werden.

Auch wenn der Göteborger Mitternachtlauf weniger eine Ausscheidung als vielmehr eine Lauf ist, der Spaß machen soll bei dem auch maskierte Teilnehmer zu finden sind und an den Straßenrändern überall Musik oder andere Ereignisse warten, so sind beim Mitternachtslauf dennoch einige Bedingungen zu beachten.

Als Teilnehmer muss man die Ziellinie spätestens um Mitternacht erreichen, was bedeutet, dass man seine Leistungsfähigkeit vorher testen sollte, zumal die Strecke des Laufes im Voraus bekannt ist. Zum dritten Göteborger Midnattsloppet (Mitternachtslauf) nehmen erneut über 1000 Personen teil.

Herbert Kårlin

Sonntag, 15. August 2010

Die Götheborg unterwegs nach Amsterdam


Am 14. August 2010 um 21 Uhr 30 setzte die Ostindiefararen Götheborg die Segel und verließ das Stenpiren in Göteborg um nach einer fünf Tage langen Reise Amsterdam zu erreichen. Am 19. August wird der Segler dann unter den ersten Booten der Sail-In parade von Ijmuden nach Amsterdam sein, wo sie bei Sail Amsterdam 2010 eine der Hauptattraktionen darstellt.

Wie alle großen Segler dieser Welt, die sich an diesem fünftägigen Ereignis beteiligen, wird auch die Götheborg täglich besucht werden können, damit sich die Besucher dieses Segelereignisses einen Begriff davon machen können wie ein Fracht-Segler des 18. Jahrhunderts aussah und wie sich das Leben an Bord abspielte.

Sechs Repliken aus drei Ländern werden während während Sail Amersterdam 2010 im Hafen vor Anker liegen. Anschließend geht die Reise der Götheborg nach Bremerhaven, wo sie vom 25. bis zum 29. August, gemeinsam mit rund 200 weiteren Seglern, an der Sail Bremerhaven 2010 teilnehmen wird, die dort mit dem 150-jährigen Jubiläum der Stadt zusammenfällt. Auch hier wird die Götheborg wieder besichtigt werden können.

Herbert Kårlin

Samstag, 14. August 2010

Die historische Straßenbahn in Göteborg bekommt Zuwachs

Als vor 50 Jahren die Göteborger Straßenbahn erneuert wurde, sollten die alten Wagen eigentlich verschrottet werden, wenn nicht Liebhaber dieser Straßenbahnen einen Verein zum Schutze dieser Wagen gegründet hätten um das historische Erbe aufrecht zu erhalten. Diesem Verein verdankt man heute nicht nur das kleine Straßenbahnmuseum, sondern auch die Attraktion der Lisebergslinie.

Es gab jedoch vor 50 Jahren auch noch einen reichen Amerikaner, der an den Straßenbahnen interessiert war. Seine Idee war die Wagen nach Amerika zu transportieren um sie dort als Attraktion in Vorgärten zu verkaufen, was sich jedoch als Fehlplanung herausstellte. Glücklicherweise entdeckte ein Museum in Connecticut das Gefährt und reparierte es unter Anleitung der Göteborger Ringlinien.

Als das Museum nun keinen Bedarf mehr für den Straßenbahnwagen Nummer 71 hatte, schenkte ihn das amerikanische Museum der Ringlinien, wo mittlerweile das Unikat wieder ankam. Der Wagen Nummer 71 ist der einzig noch erhaltene des Baujahres 1912 und wird nun von der Museumsgesellschaft wieder für den Einsatz vorbereitet.

Herbert Kårlin

Freitag, 13. August 2010

Stena kann die Modernisierung von Masthugget stoppen


Trotz mehrmaliger erfolgloser Versuche den Stadtteil Masthugget in Göteborg attraktiver zu gestalten und ihm Leben einzuhauchen, gibt die Stadt nicht auf und legt nun einen neuen Plan vor wie dieser Stadtteil zum Leben erweckt werden kann. Wohnhäuser, Büroräume, Grünflächen und Spielplätze sind geplant. Selbst der Oscarsleden soll überbaut werden, damit die Lärmbelastung des Stadtteils so weit wie möglich reduziert wird.

Der Plan zeugt von Ambition und könnte einen der historisch bedeutendsten Teile Göteborgs in ein positives Licht setzen und den Stadtteil wieder beleben sowie Geschäften in der Första und der Andra Långgatan auch zu bedeutenden Umsätzen verhelfen, wenn nicht der Södra Älvstranden vor diesem Stadtteil vom Fryshuset und dem Stena-Terminal nach Dänemark belegt wären, denn ohne Zugang zum Wasser bleibt Masthugget unattraktiv.

Während man das Fryshuset mit einer Fassadenveränderung unter Umständen noch in einen modernen Stadtteil integrieren könnte, da die Eigner einen Verkauf des Gebäudes ablehnen, ist Stena ein weitaus größeres Problem, da die Hafenanlage Stenas Göteborg einen beträchtlichen Gewinn einbringt und Stena weder zum Freihafen, noch auf den Norra Älvstranden umziehen oder sich gar aus Stadtnähe entfernen will. Ohne einen Umzug oder eine Umstrukturierung des Stena Kais bleibt jedoch Masthugget der Göta Älv versperrt.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 12. August 2010

Göteborger Aeroshow 2010


Am 28. und 29. August findet am City Airport in Göteborg die Aeroshow 2010 statt, die dieses Jahr unter dem Motto „100 Jahre Fluggeschichte in Schweden“ steht. Zu diesem Jubiläum wird selbst die italienische Luftwaffe mit einigen ihren Maschinen am Göteborger Himmel erscheinen.

Eine besondere Rolle nehmen auch die Veteranenflugzeuge der Göteborger Flugveteranengesellschaft ein, die ihren Hangar im Flugzeugmuseum Aeroseum haben in Säve haben und unter anderem mit der einzigen noch flugfähigen Götaverken GV-38 in den Himmel steigen werden, einem Flugzeug, das in Göteborg gebaut wurde.

Zum 100. Jahrestag der schwedischen Luftfahrt haben auch die dänische und die Schweizer Luftwaffe ihre Teilnahme zugesagt. Während die Schweiz mit ihren PC-7, die im eigenen Land hergestellt wurden, in Flugformation über das nördliche Göteborg fliegt, kommt die dänische Luftwaffe mit vier Saab MFI-17 und dem Mehrzweckkampfjet F-16. Insgesamt werden mindestens 38 unterschiedliche Flugzeuge an der diesjährigen Aeroshow teilnehmen.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 11. August 2010

Göteborgs Tanz- und Theaterfestival

Zwischen dem 20. und dem 29. August 2010 findet das diesjährige Tanz- und Theaterfestival in Göteborg statt, das bedeutendste skandinavische Festival für aktuelle Szenenkunst zu dem die bedeutendsten Künstler der ganzen Welt eingeladen werden um dem Publikum herausragende Vorführungen zu präsentieren, die in Fachkreisen als wegweisend gelten.

Die Eröffnungsvorstellung in der Göteborger Oper ist eine Inszenierung von Constanza Macras und Dorky Park mit dem Titel Hell on Earth. Die Berliner Gruppe ist erstmals beim Göteborger Tanz- und Theaterfestival vertreten und präsentiert ein Werk, das die Jugendlichen des Berliner Stadtteil Neuköllns in den Vordergrund setzt.

Auf fünfzehn unterschiedlichen Szenen in Göteborg bietet das Tanz- und Theaterfestival dieses Jahr 25 verschiedene Vorstellungen an, die teilweise mehrmals aufgeführt werden, um einem möglichst großen Publikum die Möglichkeit zu bieten an einem der Ereignisse teilzunehmen. Parallel zu diesem Festival finden in Göteborg auf zahlreichen anderen Szenen zusätzliche Tanz- und Theatervorführungen mit internationalen Künstlern statt.

Herbert Kårlin

Dienstag, 10. August 2010

Immer weniger Mietwohnungen in Göteborg

Obwohl in Göteborg und dem Västra Götaland Mietwohnungen am dringendsten nötig sind und etwa 2000 neue Wohnungen im Jahr benötigt werden um die extreme Wohnungsnot zu verbessern, wurden im letzten Jahr gerade einmal 500 neue Mietwohnungen gebaut und dies über ganz Västra Götaland verteilt.

Bauunternehmen setzten, seit die staatlichen Subventionen für Mietwohnungen ab 1. Januar 2009 abgeschafft wurden, fast ausschließlich auf Wohnungen mit Bostadsrätt, was bedeutet, dass der Käufer unmittelbar eine Summe in Millionenhöhe bezahlt und dann zusätzlich monatlich Zahlungen in Höhe einer Miete leisten muss. Für Bauunternehmer ist dies die interessanteste Variante beim Wohnungsbau.

Dieser Trend setzt nun auch im Jahre 2010 fort. Erneut sind weitaus mehr Wohnungen nach Bostadsrätt geplant als echte Mietwohnungen (Hyresrätt). Diese Situation wird vor allem für ältere Bewohner und Studenten teilweise zu einer harten Prüfung, da diese Schichten bei der aktuellen Baupolitik ganz auf der Strecke bleibt, da sie weder Bankkredite bekommen noch über Ersparnisse in Millionenhöhe verfügen.

Herbert Kårlin

Montag, 9. August 2010

Neues Boote für den Göteborger Küstenschutz

Der Göteborger Küstenschutz erhielt das erste von drei neuen Booten, die leistungsfähiger, vielseitiger und schneller sein sollen als jedes andere Boot, das bisher im schwedischen Küstenschutz eingesetzt wird. Jedes Fahrzeug kostet rund eine Milliarde Kronen, wobei das Boot in Göteborg ab 2011 voll einsatzfähig sein soll.

Bei einem Besuch des Verteidigungsministers Sten Tolgfors in Göteborg musste jedoch der Göteborger Einsatzleiter die Erwartungen des Ministers dämpfen, denn es fehlen Handbücher, das Boot benötigt mehr Personal als andere, im ersten Testjahr des Fahrzeugs mussten unzählige technische Fehler beseitigt werden und das Schiff ist, auf Grund seiner Größe, bei weitem nicht so wendig wie die anderen Fahrzeuge der Flotte.

Das neue Boot des Göteborger Küstenschutzes, das in Rumänien gebaut wurde, erhielt den Namen KBV 001 Poseidon und soll als Kombinationsfahrzeug bei Bränden, Ölkatastrophen und Schiffsunglücken, auch international, eingesetzt werden. Das Verteidigungsministerium hofft mit diesem Schiff international eine bedeutendere Rolle beim Umweltschutz spielen zu können, was der Befehlshaber in Göteborg bei weitem kritischer sieht.

Herbert Kårlin

Sonntag, 8. August 2010

RIB-Fahrten in Göteborg mit Problemen


Für etwas unter 100 Euros kann man mit einem der RIB-Boote drei Stunden lang in Höchstgeschwindigkeit durch die Schärenwelt Göteborgs brausen, Vinga besuchen und Geschwindigkeit, Wasser, sowie Abenteuer spüren. Die Angebote sind vielschichtig und reichen von einer simplen Ausflugsfahrt in Höchstgeschwindigkeit (130 km/Stunde, was etwa 250 km/Stunde auf der Autobahn entspricht) über eine Fahrt innerhalb einer Konferenzaktivität bis zu Fahrten, die mit einem Essen von Meeresfrüchten unterbrochen wird.

RIB-Boote (Festrumpfschlauchboote) mit bis zu drei Hochleistungsmotoren unterliegen in Schweden bisher keinem Genehmigungsverfahren und die Fahrer müssen bisher auch ihre Fähigkeit nicht unter Beweis stellen, denn es gibt keine Pflicht für einen Bootsführerschein, keine Auflagen, die die Sicherheit der Passagiere garantieren und meist auch keine Garantieansprüche von Seiten der Kunden, falls es zu einem Schaden kommt.

Auch wenn in Zukunft ein Bootsführerscheinschein in Erwägung gezogen wird, so veröffentlichte das Verkehrsministerium Schwedens nun eine Warnung diese RIB-Boote nicht zu benutzen, da Rückradschäden, teilweise mit Dauerfolgen, immer häufiger auftreten, da viele Fahrer der Boote es als Spaß ansehen hohe Wogen zu kreuzen oder andere Manöver ausüben, die von den Passagieren eine gewisse Kenntnis von Seefahrt abverlangen, damit sie ihre Bewegungen dem RIB-Boot anpassen können.

Die Entscheidung des Verkehrsministerium wird von Kennern der Branche erneut als Zeichen gewertet, dass die Regeln auf See erhärtet werden müssen, damit auch RIB-Boote von erfahrenen und verantwortungsbewussten Fahrern gesteuert werden müssen und nicht von Abenteurern im Geschwindigkeitsrausch.

Herbert Kårlin

Samstag, 7. August 2010

Sommeraufschwung in Göteborg

Allein im Juli hatte das Einkaufszentrum Nordstan in Göteborg rund 3.500.000 Besucher, ein absoluter Rekord für diesen Monat. Aber auch wenn Nordstan für Göteborg als Indikator gilt und von Besuchern der Stadt gar nicht vermieden werden kann, so bemerken nahezu alle Geschäfte Göteborgs einen ähnlichen Aufschwung.

Auch die Hotels Göteborgs stellen einen wahren Besucherstrom fest. Das Hotel Gothia Towers verzeichnete im Juli einen Belegungsrekord und musste an einigen Tagen ihre Kunden bereits an andere Hotels verweisen. Diese Entwicklung bestätigt die Betreiber von Gothia Towers auch darin, den Bau des dritten Turms zu beschleunigen.

Nur Liseberg hat dieses Jahr noch keine Steigerung der Besucherzahl erreicht, was jedoch mit der Hochzeit der Kronprinzessin und dem kalten Wetter im Frühling zusammenhängen kann, denn im Juli war die Besucherzahl erneut steigend. Allerdings kann nur ein guter August die Zahlen wirklich in die Höhe treiben.

Herbert Kårlin

Freitag, 6. August 2010

Ausladeverbot von Koffern in Saltholmen

Sowohl am Busbahnhof in Göteborg als auch an der Fähre in Saltholmen findet man Verkehrszeichen, die das Aus- und Einsteigen in Autos erlauben, um also Fahrgästen der öffentlichen Verkehrsmittel das Umsteigen zu erleichtern. Bisher nahmen es alle Passagiere als selbstverständlich, dass zum Aus- oder Einsteigen auch ein Gepäckstück zählt.

Nach Auslegung der neuen Parkwächter von Addici ist dem jedoch nicht so. Es ist zwar nach wie vor erlaubt das Fahrzeug zu verlassen oder zuzusteigen, jedoch ohne ein Gepäckstück aus dem Auto mitzunehmen und vor allem ohne dass der Fahrer des Autos sein Gefährt auch nur für eine Sekunde verlässt. Schon das Mitnehmen der Handtasche oder eines Laptop können daher 600 Kronen Strafe kosten.

Wer daher sein Gepäck mit in den Bus oder auf eine Fähre mitnehmen will darf in Zukunft zwar nahe der Verkehrsmittel ein- oder aussteigen, um jedoch ein Gepäckstück mitzunehmen muss der Fahrer seine Auto mehrere hundert Meter entfernt abstellen und von dort aus das Gepäck zum Bus oder der Fähre zu tragen. Während früher in Göteborg Toleranz noch ein Begriff war, gilt für Addici nur noch die Kassen der Stadt zu füllen.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 5. August 2010

Vogelschwund an der Küste vor Göteborg

Das bedeutende Bootsleben, immer schnellere Boote und veränderte Lebensbedingungen bedrohen die Vogelwelt vor der Küste Göteborgs. Während einige Möwenarten immer weiter in das Landesinnere vordringen können und ihre Nester auch in Wohngebieten errichten, sind andere Vogelarten nun seit Jahren im Rückgang.

Der Bestand an Eiderenten ist sowohl von der touristischen Aktivität als auch der veränderten Nahrungssituation bedroht, da diese Vögel im Sommer ihre Federn wechseln und daher sehr träge sind, also schnellen Booten auch nicht ausweichen können. Zum anderen ernähren sich Jungvögel von Tieren, die am Boden von küstennahem Wasser leben, die jedoch von der Ausbreitung verschiedener Algenarten verdrängt werden.

Eine ähnliche Situation kann man bei Schwänen beobachten, die zudem auf Brackwasser angewiesen sind. Beide Vogelarten nisten auf Grund dieser Situation immer seltener und nur wenige ihrer Jungen werden je erwachsen. Diese veränderte Situation an der Küste Göteborgs erlaubt es nun Kanadagänsen sich weiter auszubreiten, was für das Küstengebiet mit Sicherheit nicht den bisherige Artenreichtum gewährleistet.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 4. August 2010

Göteborgs neue Wege in der Abfallhantierung

Jeden Morgen trinken tausende von Göteborgern auf dem Weg zur Schule, zur Universität oder zum Arbeitsplatz eine Tasse Kaffee, der in zahlreichen Formen in der Stadt angeboten wird. Üblicherweise wird dieser Kaffee in Einwegbechern verkauft, die sich täglich in einen Müllberg verwandeln und dabei eine Bedrohung für die Umwelt sind.

Rechtzeitig zu Beginn des Göteborger Kulturfestes wird in der Stadt nun ein Test begonnen, der diesem Problem zu Leibe rücken soll. Rund zehn verschiedene Cafés und Caféketten bieten nun für 59 Kronen eine Thermotasse an, die Kaffeetrinker mit sich führen sollen und dafür auf jede Tasse Kaffee einen Rabatt von 5 Kronen erhalten, so dass sich der Kauf der Thermotasse bereits nach wenigen Tagen bezahlt macht.

Die an der Aktion beteiligten Cafés haben vorerst 4000 dieser Thermotassen eingekauft und hoffen nun auf aufgeschlossene Kunden, denen die Umwelt am Herzen liegt. Sollten nur diese 4000 Thermotassen eine regelmäßige Anwendung finden, so kann man im Jahr rund zwei Millionen Einwegbecher einsparen.

Herbert Kårlin

Dienstag, 3. August 2010

Unsichere Zukunft für das Göteborger Eisenbahnmuseum

Zum Jahreswechsel plant das schwedische Verkehrsministerium von allen Veteraneneisenbahnen die von ihnen kalkulierten Abgaben für die Kontrollen und Genehmigungsverfahren zu verlangen, Ausgaben, die mehrere der schwedischen Eisenbahnmuseen, deren Einkünfte nahezu ausschließlich von Reisen finanziert werden, nicht tragen können.

Für das Göteborger Eisenbahnmuseum der Bergslagernas Järnvägssällskap bedeutet dieser Regierungsvorschlag jährliche Zusatzkosten zwischen 200.000 und 400.000 Kronen. Nach Morrgan Claesson, dem Präsident des Vereins, kann das Eisenbahnmuseum diese Kosten nur bezahlen, wenn zusätzliche Fahrten der historischen Eisenbahnen zu Stande kommen.

Falls die aktuelle Regierung Schwedens ihre Pläne zum Jahreswechsel durchsetzt, müssen nach gegenwärtiger Lage alle privaten Eisenbahnmuseen Schwedens ihre Aktivitäten innerhalb der nächsten fünf Jahre einstellen und nur noch das staatseigenen Eisenbahnmuseum kann dann autonom über Veteraneneisenbahnen und die Reisen historischer Züge verfügen.

Herbert Kårlin

Montag, 2. August 2010

Das Göteborger Kulturkalaset 2010

Zwischen dem 10. und 15. August findet das diesjährige Göteborger Kulturfest statt. Das Gesamtprogramm bietet hunderte von kostenlosen Ereignissen zwischen klassischer Musik, Rock, internationalem Essen und dem größten Straßenfest Göteborgs. Auch die Abendveranstaltungen in Liseberg sind während dieser sechs Tage kostenlos.

An 30 verschiedenen Orten der Stadt finden Veranstaltungen für Jung und Alt statt. Die städtischen Museen und das Emigranternas Hus können während dieser Festwoche kostenlos (mit thematischen Führungen) besucht werden, ebenso wie zahlreiche musikalische Veranstaltungen, die überall in der Innenstadt stattfinden.

Für Kinder ist, wie jedes Jahr, die Trädgårdsföreningen reserviert, die ihre Tore ebenfalls kostenlos öffnet und zu einem großen Kinderfest einlädt, bei dem mehrere Clowns und Theatergruppen teilnehmen. An verschiedenen Stellen der Anlage werden unterschiedliche kostenlose Aktivitäten für Kinder geboten und die Rasenflächen laden zum spielen und einem Picknick ein.

Herbert Kårlin

Sonntag, 1. August 2010

Illegaler Alkoholverkauf in Göteborg

Schweden gehört zu den Ländern in denen Alkohol nur in staatlichen Läden verkauft werden darf und wo Steuern und Gesetze den Genuss begrenzen sollen, auch wenn der Erfolg dieser Maßnahmen mehr als nur zu bezweifeln ist, denn tägliche werden Jugendliche mit Alkohol aufgegriffen und Statistiken des Gesundheitsamtes weisen auch wenig darauf hin, dass Schweden weniger von Alkoholbedingten Krankheiten betroffen ist als andere Länder.

So konnte der schwedische Zoll nur im ersten Halbjahr über 50.000 Liter Schnaps, etwa 30.000 Liter Wein und über 175.000 Liter Starkbier beschlagen, die nachweislich illegal und zu Verkaufszwecken importiert wurden. Diese Menge wurde erreicht, obwohl die Beweislast beim Zoll liegt. Und dennoch zeigen diese Zahlen nur eine Tendenz und liegen weit unter den tatsächlichen.

Wer je die Geschäfte entlang der deutschen Grenze besuchte, konnte feststellen, dass dort ab dem frühen Morgen schwedische Busse, Wohnwagen und Autos mit Anhänger mit schwedischer Nummer parken und völlig überlastet wieder Richtung Schweden fahren. Die flüssige Last ist nur in den seltensten Fällen für den Eigenverbrauch gedacht, sondern wird weiterverkauft, auch an Jugendliche. Und wer die Busgäste genauer betrachtet, kann feststellen, dass viele von ihnen jede Woche diese Reise unternehmen und kaum einer der Reisenden für Eigenbedarf einkauft. Von Göteborg aus verkehren diese Linien in regelmäßigem Rhythmus und mit steigendem Erfolg.

Herbert Kårlin