Mittwoch, 30. September 2009

In Göteborger Altersheimen regieren Psychopharmaka

Die Alterheime Göteborgs können zwei wenig rühmlichen Rekorde in Schweden aufweisen. Es wird landesweit am meisten an Personal gespart und die älteren Menschen werden am meisten mit Drogen still gestellt. Zwei Rekorde, die jedoch vermutlich zusammenhängen und der Sozialpolitik der Regierung Göteborgs anzulasten sind.

Die Situation ist leider nicht ganz neu und in vielen Altersheimen scheint es normal zu sein, seinen Bewohnern am Tag drei bis vier beruhigende Pillen, sprich Psychopharmaka, zu geben. Die Probleme sind nicht in allen Stadtteilen gleich groß, denn in Askim und Härlanda spart man am meisten Personal ein, während in Högsbo, Majorna und Älvsborg der Medikamentenmissbrauch am höchsten ist. Vom Gleichheitsprinzip ist daher in manchen Teilen Göteborgs wenig zu spüren.

Marina Johansson, die sozialistische Verantwortliche für Heimdienst und Altersheime in Göteborg, sieht kaum Probleme wegen eines Personalmangels und sieht die Fehler mehr bei den Geschäftsführern der Altersheime. Über den Tablettenmissbrauch ist sie seit langem informiert, wobei, nach ihrer Aussage, innerhalb der Stadtpolitik ein Strategie dagegen vorgesehen ist, auch wenn bisher niemand diese Strategie zu kennen scheint.

Herbert Kårlin

Dienstag, 29. September 2009

Notarzt und Rettungswagen kommen oft zu spät in Göteborg

Obwohl die Bevölkerung Göteborgs jedes Jahr steigt befinden sich immer weniger Rettungswagen in der Stadt und die vorgegebene maximale Anfahrtszeit bei Notfällen von 10 Minuten ist nur noch in den wenigsten Fällen garantiert. Bisweilen dauert eine Fahrt auch 20 Minuten oder, falls es sich um eine Risikozone handelt, muss erst einmal Polizeischutz angefordert werden.

Während Göteborg im Jahre 1999 noch über 20 Rettungswagen verfügte, findet man heute nur noch 17 Fahrzeuge im Stadtraum, wobei besonders der Nachtbetrieb zwischen 2 Uhr und 7 Uhr betroffen ist, denn im Stadtteil Angered mit hoher Ausländerquote steht nachts gar kein Notarztwagen mehr zur Verfügung.

Kein Wunder, dass dieses Jahr bereits mehrere Tote zu beklagen sind, weil ein Rettungswagen mit Notarzt zu spät kommt, oder wie in einem Extremfall, ein Arzt auf seinen Dienstschluss beharrte und den Einsatzwagen verließ, obwohl seine Hilfe dringend nötig gewesen wäre.

Herbert Kårlin

Montag, 28. September 2009

Neue Regelungen reduzieren die nachts offenen Jourcentralen (Bereitschaftszentralen) in Göteborg

Ab 1. Oktober tritt die schwedische Gesundheitsreform in Kraft, was sich in Göteborg negativ auf die nachts offenen Jourcentralen (Bereitschaftszentralen) auswirkt. Voraussichtlich werden in ganz Göteborg nur noch zwei, statt vier, Zentralen rund um die Uhr offen sein.

Die Gesundheitsreform hat die Wahl einer Bereitschaftszentrale und die Öffnung von privaten medizinischen Diensten ermöglicht und die Privatdienste in des staatliche System eingebettet. Dies wird, auch wenn nur eine relativ geringe Anzahl von Göteborgern diese Wahlmöglichkeit tatsächlich nutzten, die medizinische Versorgung in zahlreichen Stadtteilen ab Oktober verbessern, da einige Zentren nun auch über Fachärzte verfügen, die früher nur über eine Überweisung zugängig waren.

Da jedoch bei dieser Reform auch die Anzahl der Ärztehäuser erheblich stieg sind einige der früheren staatlichen Bereitschaftszentralen nun nicht mehr in der Lage einen Dienst rund um die Uhr zu gewährleisten und selbst die Anzahl jener, die bis 22 Uhr offen haben wird sich nach unten entwickeln. Die Qualität der Leistung hängt damit mehr denn je vom Stadtteil ab in dem man wohnt und von der Entwicklung der privaten Jourcentralen.

Herbert Kårlin

Sonntag, 27. September 2009

Erste internationale Konferenz über Ablenkung und Unaufmerksamkeit beim Autofahren

Am 28. und 29. September finden im Lindholmer Science Park in Göteborg die First International Conference on Driver Distraction and Inattention (Erste internationale Konferenz über Ablenkung und Unaufmerksam beim Autofahren) statt. Als Organisator dieser Konferenz zeichnet die Technische Hochschule Chalmers in Göteborg.

Etwa 20% aller Unfälle beruhen auf Ablenkung und 80% auf Unaufmerksamkeit des Autofahrers. Grund genug also die Gründe für diese Ablenkungen und die Unaufmerksamkeit zu analysieren, um anschließend Methoden zu finden, die den Fahrer zu mehr Aufmerksamkeit zwingen, die Unfallstatistik reduzieren und die Verkehrssicherheit zu verbessern.

Während der beiden Tage der Konferenz treffen sich nun erstmalig Wissenschaftler aus mehreren Ländern, die sich mit Verkehrssicherheitsfragen, Simulation und Verkehrstraining beschäftigen um die gegenwärtige Situation zu durchleuchten und um die gemeinsame Erfahrung der verschiedenen Länder unter einen Nenner zu bringen.

Herbert Kårlin

Samstag, 26. September 2009

Buchmesse gegen Modeschau in Göteborg

Am Samstag und Sonntag haben Göteborger und die Besucher der Stadt noch eine letzte Chance günstig Bücher auf der Buchmesse erwerben zu können, selbst wenn dort nicht jedes Angebot günstiger ist als beim Online-Kauf. So einige Neuausgaben liegen jedoch, da Schweden keine Preisbindung kennt, auch bis zu 10% unter dem billigsten aktuellen Angebot.

Wer noch den einen oder anderen Autor treffen will oder auch nur Bücher von Kleinst- und Selbstverlegern ansehen will hat ebenfalls nur noch dieses Wochenende zur Verfügung oder muss ein Jahr auf die nächste Buchmesse warten.

Aber schon am Freitag Nachmittag bekam die Buchmesse eine starke Konkurrenz, denn sowohl in Nordstan als auch in den Modeläden des Frölunda Torg begannen die Herbstmodeschauen bei denen kaum eine modebewusste Frau fehlen will. Vor allem am Samstag schließt eine Modeschau fast schon an die andere an und scheidet daher Buchinteressierte und Modeinteressierte. So manchem wird die Wahl dabei schwer werden.

Herbert Kårlin

Freitag, 25. September 2009

Bok & Bibliotek, eine Buchmesse nicht nur für den Handel

Die Buchmesse Bok & Bibliotek in Göteborg ist nicht nur eine Messe bei der sich Buchproduzenten und Buchverkäufer, der Buchhandel, treffen, es sind auch hunderte von, vor allem schwedischen, Autoren anwesend, die Rede und Antwort geben und dem Buch die Unpersönlichkeit anderer Messen nehmen. In Göteborg bekommt fast jedes Buch auch ein Gesicht, das über den Klappentext weit hinausgeht.

2009 befinden sich 895 Aussteller auf dem Messegelände, wobei auch Aussteller vorhanden sind, die auf der Messe graphische Drucke vorführen oder die neueste Technik in und für Bibliotheken erklären, da das Buch ja nicht nur ein Handels- und Leseobjekt ist, sondern sich auch mit den neuen Techniken entwickelt und auf andere Bereiche einwirkt. Das Leseverhalten ändert sich, Bücher werden angehört und die Frage nach Copyrightschutz ändert sich ebenfalls mit der Computertechnik. All dies wird bei Bok & Bibliotek berücksichtigt und bleibt nicht nur Hintergrundarbeit.

Dieses Jahr beteiligen sich 27 Länder an der Göteborger Buchmesse, wobei Spanien im Fokus steht. Aber noch bevor die diesjährige Messe abgeschlossen ist steht schon das Thema des nächsten Jahres fest. Die nächste Attraktion kommt aus Afrika, denn 2010 werden afrikanische Autoren die Besucher der Messe mit ihrer Literatur, die eine immer bedeutendere Rolle in der Weltliteratur einnimmt, verführen.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 24. September 2009

Die 25. Göteborger Buchmesse (Bokmässan) öffnet ihre Pforten

Pünktlich um 9 Uhr öffnet die Göteborger Buchmesse (Bokmässan) für vier Tage ihre Pforten den Hunderttausend Besuchern und den hunderten von Autoren aus mehreren Ländern. 2300 Programmpunkte warten darauf von den Besuchern entdeckt zu werden, wobei die Frage nicht sein wird wo man teilnehmen will, sondern vielmehr was man als wichtiger betrachtet und was man mit Bedauern nicht besuchen kann.

Bereits am ersten Tag finden zwischen 10 Uhr und 17.45 Uhr vierzehn runde Tische zu "spanischen" Themen statt, die nicht nur Bücher betreffen, sondern auch die Aussagekraft von Fotografie, spanische Tradition oder die politische Verwandlung Spaniens. Ein Höhepunkt ist sicher auch der Moment wenn Rosa Montero um 10 Uhr 20 über ihre Bücher spricht.

Aber auch Finnlands Arena bietet am Donnerstag 10 runde Tische, die sowohl die finnisch-schwedische Literatur als auch die vergangenen Epochen der beiden Länder behandeln. Um 15 Uhr 30 wird, zum Beispiel, die Frage aufgeworfen wie man erreichen kann, dass mehr finnische Literatur ins Schwedische übersetzt wird.

Ein weiterer Höhepunkt des Tages werden die fünf Lesungen mit dem Thema Rum för poesi, Platz für Poesie, mit dänischen, schwedischen, spanischen und südkoreanischen Lyrikern sein.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 23. September 2009

Warendiebstahl von Lieferfahrzeugen ein steigendes Problem in Göteborg

Organisierter Diebstahl von Paketen direkt von Lieferfahrzeugen gehört mittlerweile zur Tagesordnung und wurde Teil einer organisierten kriminellen Aktivität in Göteborg. Am 24. September treffen sich nun der Einzelhändlerverband Göteborgs Köpmannaförbund mit Polizei und anderen staatlichen Stellen um Maßnahmen gegen diese Art von Kriminalität zu entwickeln.

Da Waren in der Regel nur noch vor 11 Uhr morgens geliefert werden dürfen ist es für Diebe sehr einfach einen Zeitplan für ihre Aktionen aufzustellen um dann gezielt Pakete aus einem Lieferfahrzeug zu stehlen, während der Fahrer sich zum Beispiel eine Lieferung bestätigen lässt. Viele Diebe scheuen sich jedoch auch nicht bereits übergebene Waren aus Geschäften zu stehlen, da die Lieferung in der Regel an der Kasse bestätigt wird und nicht am Ort des Wareneingangs.

Einige Lieferfirmen sind bereits dazu übergegangen eine zweite Person mit auf die Liefertouren zu schicken, die dann als Wachmann die Waren absichert, was jedoch die Transportkosten auf längere Sicht erheblich erhöhen muss und nur den Lieferanten besser absichert. Sollte der Ladenbesitzer auch noch täglich einen Wachmann von 7 Uhr bis 11 Uhr beschäftigen müssen, so muss man daher mit erheblichen Preissteigerungen rechnen bei denen der Käufer einer Ware Diebe finanziert.

Herbert Kårlin

Dienstag, 22. September 2009

Eine neue öffentliche Pumpstation für Fahrräder in Göteborg

Göteborg ist schon seit Jahren eine Fahrradstadt wo man an jeder Ecke einen Parkplatz für Fahrräder findet. Egal, ob man zur Arbeit fährt, zur Universität oder zum Einkaufen, bei vielen Göteborgern dient in Göteborg das Fahrrad als Verkehrsmittel. Entsprechend gut ist auch das Netz der Radwege ausgebaut.

Schon mehrmals hat die Stadt - mit wechselndem Erfolg - versucht an zentralen Stellen öffentliche Pumpstationen für Fahrräder einzurichten. Meist wurden diese Stationen jedoch durch Vandalismus zerstört und waren gerade dann, wenn die Luft am nötigsten war, unbrauchbar.

Heute wird nun die neue Generation an Pumpstationen eingeweiht. Genauer genommen wird das erste Gerät an einem der zentralsten Orte der Stadt, nämlich an der Vasagatan, eröffnet. Hier kann ab heute jeder Radfahrer seinen Reifen mit neuester Technik aufpumpen, wobei die Stahlkonstruktion auch besser gegen Vandalismus geschützt ist als die früheren Anlagen.

Diese erste Pumpe an der Vasagatan ist eine Art Prototyp. Sollte sich die angewandte Technik bewähren, so werden ab 2010 an allen bedeutenden Fahrradknotenpunkten Göteborgs entsprechende Fahrradpumpen aufgestellt.

Herbert Kårlin

Montag, 21. September 2009

Eine Woche ohne Auto zur Arbeit - Nya Vägvanor in Göteborg

Vergiss nicht dein wichtigste Transportmittel: Die Füße. Unter diesem Motto steht zum dritten Jahr eine Aktion von Nya Vägvanor, einem Projekt der Stadt Göteborg. Das Ziel ist so viele Menschen wie möglich zu finden, die während einer Woche ihr Auto zu Hause lassen wenn sie zur Arbeit fahren und damit eine neue Gewohnheit annehmen sollen.

Voriges Jahr nahmen 17.800 Personen an der Aktion teil. Dieses Jahr hofft man auf mindestens 20.000 Personen, die während dieser Woche zumindest einmal ein anderes Verkehrsmittel wählen als ihr Auto. Natürlich hofft die Stadt, dass bei dieser Aktion ein möglichst großer Kreis die Vorteile der öffentlichen Verkehrsmittel entdeckt, aber auch jeder, der zu Fuß geht oder sein Fahrrad aus der Garage holt wird als Gewinn gerechnet.

Damit ein Teilnehmer der Aktion gezählt werden kann muss er sich auf eine der Listen eintragen, die in Göteborg zirkulieren. Die Unterstützung kommt auch von Firmen wie Ericsson AB und Volvo IT, die sonst wenig für solche Aktionen bekannt sind. Bei kleineren Firmen ist es oft die gesamte Belegschaft, die Nya Vägvanor unterstützt. Zwischen dem 21. und dem 27. September sieht man daher voraussichtlich weitaus mehr Fahrräder auf den Straßen Göteborgs denn je.

Herbert Kårlin

Sonntag, 20. September 2009

Die 25. schwedische Buchmesse in Göteborg

Am 24, September um 11 Uhr öffnen sich die Türen zur 25. schwedischen Buchmesse in Göteborg. Die diesjährige Buchmesse, die auch ein bedeutendes Jubiläum darstellt, steht unter dem Zeichen spanischer und spanischsprachiger Literatur:

Zur Eröffnung der Buchmesse wird die spanische Schriftstellerin Rosa Montero sowie Rogelio Blanco Martínez vom spanischen Kulturrat erwartet. Das Teater Halland setzt während der 4 Messetage auf Federico García Lorca, einen der bedeutendsten Lyriker des spanischen Sprachraumes.

Während der Göteborger Buchmesse finden insgesamt 442 Seminare statt, mehr als je eine andere Buchmesse angeboten hat: Zu diesen Seminaren sind 785 Schriftsteller, Denker, Künstler und Politiker geladen, die zum Thema Buch Stellung nehmen werden.

Außer den Seminaren bietet die Buchmesse in Göteborg jedoch auch ein umfassendes kulturelles Programm wie Ausstellungen und andere Unterhaltung, die sich mit Buch und Literatur befasst.

Herbert Kårlin

Samstag, 19. September 2009

Göteborgs Kampf gegen kriminelle Banden auf Motorrädern

Wenn es nach Annelie Silvander (Amt für Alkoholausschank) und den Polizeibehörden Göteborgs geht, so beginnt ein neuer Kampf gegen das Bandentum in Göteborg. Restaurants und Gaststätten sollen die Genehmigung Alkohol zu servieren nur noch bekommen wenn sie jeden Gast abweisen, der eine der typischen Jacken mit Emblem der Motorradclubs trägt.

Das Ziel dieser Aktion ist auf zwei Seiten zu sehen. Zum einen sollen die gewünschten Gäste in Ruhe und ohne Angst ihr Essen oder auch nur ihr Starkbier genießen können, und zum anderen sollen die Besitzer oder Geschäftsführer von Restaurants mit rechtlichen Mitteln einen Besucher oder Sympathisant von Hells Angels, Bandidos, X-Team oder einer der anderen Gruppierungen abweisen können.

Die Restaurantbesitzer Göteborgs begrüßen natürlich jede Maßnahme gegen organisierte Kriminalität in der Kneipen- und Restaurantszene, sind sich jedoch über den Erfolg dieser Maßnahme uneinig, zumal die Aktivität der Motorradgangsin den letzten Jahren in mehreren Stadtteilen bereits erheblich zurückging. SHR, der Verband der Restaurant- und Gaststättenbesitzer warten nun auf die Stellungsnahme der Stadtregierung, bevor sie sich genauer äußern wollen.

Weitere Informationen zum Thema über:
Västar förbjuds på krogen

Herbert Kårlin

Freitag, 18. September 2009

Wireless surfen in Göteborg ist Glücksache

Das städtische Gothnet (Gothenburg Wireless) und die britische Firma The Cloud versprechen, gegen entsprechende Gebühren, dass man von der Innenstadt Göteborgs aus jederzeit drahtlos surfen kann. GP hat nun die Leistungen dieser beider Anbieter, die immerhin bis zu 6 Euros pro Surfstunde verlangen, mit einem iPod und zwei Laptops getestet.

Das Ergebnis ist niederschmetternd, denn außer am Hauptbahnhof ist die versprochene Leistung nur im Traum zu erhalten. Die auf der Karte angegebenen Gebiete Gustaf Adolfs torg, Svenska Mässan, Järntorget und der Stenaterminalen bieten selbst dem stärksten Computer mit der besten Ausrüstung keine Verbindungsmöglichkeit, eben so wenig wie die Feskekôrkan.

Aber selbst an den Stellen wo man sich einkoppeln konnte war kaum eine Geschwindigkeit von über 2 Mbit/s zu erreichen. An einigen Stellen konnte man selbst ein Netzwerk finden, aber leider konnte man darauf, trotz Bezahlung, nicht zugreifen. Ein Glück, dass es in Göteborg die Bibliothek gibt, wo Besitzer der Lesekarte einen kostenlosen Zugang zum Netz finden können.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 17. September 2009

Die Miethöhe in Göteborg steigt mehr als in anderen Städten

Nachdem bisher immer in Stockholm die höchsten Mieten Schwedens verlangt wurden, hat sich nach dem statistischen Amt nun diese Tatsache verändert. Im letzten Jahr wurden in ganz Schweden 6912 Miethäuser bezugsfertig, die Mietpreisentwicklung jedoch war in den drei größten drei schwedischen Städten sehr unterschiedlich.

Während in Stockholm die neuen Mieten nur um 3% nach oben gingen weisen jene in Göteborg eine Steigerung von 20% auf. Eine Neubauwohnung mit 75 Quadratmetern in Stockholm liegt nun bei 8700 Kronen während man in Göteborg für die gleich große Wohnung bereits 8800 Kronen bezahlen muss.

Der Grund für diese erheblichen Preissteigerungen in Göteborg liegt jedoch auf der Hand, da in der von Sozialisten regierten Stadt überdurchschnittlich viele Luxusmietwohnungen erstellt werden und der soziale Wohnungsbau und der Bau von Mietwohnungen für Studenten immer weniger ins Gewicht fällt. Die Folge ist natürlich, dass immer mehr Normalverdiener dadurch in die Vororte verdrängt werden und diese Gruppe der Bevölkerung zum Pendeln zwingt.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 16. September 2009

Ein Frauenhaus in Göteborg für Frauen ohne Bleibe

Niemand weiß wie viele Frauen sich in Göteborg aufhalten, die keine feste Wohnung haben, da viele dieser Frauen es nicht wagen sich an eine Behörde zu wenden oder Angst davor haben in Maßnahmen gesteckt zu werden zu denen sie nicht bereit sind. Die offiziellen Stellen Göteborgs haben dennoch jährlich mit rund 200 dieser Frauen Kontakt, vor allem mit jenen, die akute medizinische oder psychische Hilfe brauchen.

Im Stadtteil Majorna von Göteborg finden diese Frauen nun das Frauenhaus Hulda, wo sie keinem Fragekatalog ausgesetzt sind und immer eine warme Dusche finden, wo sie ihre Kleidung waschen können, eine heiße Tasse Kaffee vorfinden oder einfach mit jemandem reden können.

Das Haus Hulda richtet sich an Frauen, die im Freien schlafen und jeden Kontakt mit den offiziellen Stellen ablehnen, sei es, weil sie Drogenabhängig sind, Alkoholprobleme haben, psychisch labil sind oder einfach weil sie Gewalt ausgesetzt sind, sich aber nicht als Opfer, sondern als Schuldige empfinden. Ziel ist es natürlich all diese Frauen erst einmal zum Reden zu bringen und um ihnen dann, in zweiter Linie, Hilfe bei der Wiedereingliederung zu bieten, ohne dass das offizielle Sozialsystem eine Hürde für sie ist.

Herbert Kårlin

Dienstag, 15. September 2009

Jobcoaches in Göteborg bisher ein Flopp

Bereits im Juli schloss die Göteborger Arbeitsvermittlung Verträge mit 960 Firmen, die allen Arbeitslosen der Stadt helfen sollen wieder einen Arbeitsplatz zu finden. 960 Firmen sollen Arbeitslosen über ein Coaching-Programm helfen Arbeit zu finden, wobei sie für jeden Arbeitslosen, den sie coachen, während der dreimonatigen Unterstützung rund 900 Euros erhalten und Gruppen auf maximal 20 Personen beschränkt sind.

Mitte September folgen nun in der Göteborger Region gerade einmal 197 Arbeitslose diesem Programm, da es ausschließlich am Arbeitslosen liegt das richtige Coachingprogramm zu finden. Dem Arbeitsamt ist es untersagt eine für den Beruf passende Firma zu nennen und die Unternehmen dürfen über die Wege der Arbeitsämter keinerlei Werbung für ihr Programm machen.

Die Arbeitsämter Göteborgs wollen nun mit einer Database bei der Suche helfen, aber bisher ist diese Database nur ein Projekt und niemand kann sagen wann sie auch einsatzfähig sein wird. Aber selbst wenn diese Database eines Tages im funktionsfähig wird, so bleiben viele Fragen offen. Wie werden die Coaches bei der aktuellen Wirtschaftslage auch Arbeitsplätze finden, die offensichtlich nicht vorhanden sind und wie sieht es in Fragen Datensicherheit aus wenn 960 private Firmen in Göteborg mit persönlichen Daten arbeiten, die bisher nur zentral in den Computern des Arbeitsamtes vorhanden waren? Und es stellt sich auch die Frage welche Qualifikation alle diese Coaches mitbringen um den Arbeitslosen wirklich helfen zu können.

Weitere Information über Coaching in Göteborg bei
Få fick en jobbcoach

Herbert Kårlin

Montag, 14. September 2009

Ein Kondom gegen Chlamydia am Drottningstorg in Göteborg

Chlamidien-Infektionen gehören zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten die durch ungeschützen Sexualverkehr übertragen werden. Je nach Altersgruppe der Bevölkerung sind bis zu 10% einer Gruppe von den Chlamydienbakterien befallen, teilweise ohne es zu wissen.

Zum internationalen Chlamydien-Tag am 14. September hat sich das Munkebäcksgymnasiet in Göteborg eine besondere Methode der Sensibilisierung am Drottningstorget in Göteborg ausgedacht. Jeder, der über den Platz vor dem Hauptbahnhof geht kann an einer kostenlosen Lotterie teilnehmen, wobei jedes Los einen ungeschützten Verkehr repräsentiert. Es gibt bei dieser Lotterie keine Verlierer, denn jeder Teilnehmer gewinnt ein Kondom.

Diese Methode der Sensibilisierung wurde vom gleichen Gymnasium bereits während des Göteborger Kulturfestes mit Erfolg angegangen. Die Schüler des Munkebäckgymnasiums wissen, dass Sensibilisierung nicht mehr über die üblichen Kanäle wie Prospekte oder Fernsehwerbung funktioniert, sondern dass man neue Wege gehen muss.

Herbert Kårlin

Sonntag, 13. September 2009

Erneut gehen nachts sechs Autos in Göteborg in Flammen auf

In der Nacht zum Sonntag brannten erneut sechs Autos in verschiedenen Stadtteilen Göteborgs. Nachdem jedoch keine weiteren Unruhen stattfanden und selbst keine Steine auf Polizeifahrzeuge und öffentliche Verkehrsmittel geworfen wurden, bezeichnet die Göteborger Einsatzzentrale der Polizei die Nacht als ruhig.

Als beunruhigender betrachtet die Polizei jedoch die Tatsache, dass in der gleichen Nacht auch Fahrzeuge in Malmö, Vårberg und Stockholm brannten, unabhängig von den Unruhen, die Uppsala seit Tagen beunruhigen und die Bevölkerung in Angst versetzen. Es scheint zu befürchten, dass die Unruhen aus Göteborg nun auch auf andere Städte übergreifen.

Bisher konnte niemand für die Brandstiftungen und Sachbeschädigungen festgenommen werden. Lediglich eine unabhängige Person, die das eigene Fahrzeug zwecks Versicherungsbetruges anzündete, konnte von der Göteborger Polizei festgenommen werden.

Herbert Kårlin

Samstag, 12. September 2009

Zwei Hochhäuser als Eingang zur Avenyn in Göteborg

Es gibt kaum ein Thema bei dem sich die Göteborger so einig sind wie bei diesem: Die Avenyn, eigentlich Kungsportsavenyn, muss ihr Gesicht ändern, muss wieder eine Promenadestraße werden wie früher, muss Einwohner wie Besucher in jeder Weise anziehen. Wie diese Veränderung jedoch aussehen soll, in diesem Punkt sind sich die Göteborger wenig einig.

So wenig wie sie bereits der Vorschlag der städtischen Vereinigung Trygg überzeugen konnte, so wenig kommt ihnen auch der Vorschlag eines Göteborger Architektenbüros näher. Nach den Ideen der Architekten braucht die Avenyn direkt am unteren Ende zwei Hochhäuser, die Platz für 3000 Anwohner schaffen und neuen Nobelgeschäften ihre Aktivität erlauben, am Kunstmuseum fehlt ein Prachtbau und schließlich muss nur noch für eine bessere Beleuchtung gesorgt werden und die Straßenbahnen und Busse müssen von der Allee, die schon lange keine mehr ist, verschwinden.

Niemand kann heute noch die Avenyn zurückholen, die sie mit ihren Bäumen Anfang des letzten Jahrhunderts war. Und niemand kann die gemütliche Atmosphäre von vor 30 Jahren neu schaffen. Aber auch zwei moderne Wolkenkratzer passen nicht zum Bild der Avenyn, in der noch die Prachtgebäude vom 19. Jahrhundert ihren Platz haben. Auch hier sind sich die Göteborger wieder einig. Die Avenyn muss neu geschaffen werden, ohne Geschäfte, die man überall in Göteborg findet, ohne den Abfall und die Betrunkenen, aber mit einer Atmosphäre, die wieder eine Weltatmosphäre ausstrahlt und wo das Besondere Göteborgs zu Tage tritt, ohne dass jedes Gebäude erst abgerissen werden muss.

Herbert Kårlin

Freitag, 11. September 2009

Die Göteborger Hafenarbeiter protestieren gegen die Privatisierung des Hafens

Nach Jahren des Gewinnes mit dem Göteborger Hafen hat sich die Mehrheit des Stadtrates nun, nach Beginne der wirtschaftlichen Krise, entschlossen den Hafen zu privatisieren. Ein wissenschaftliches Gutachten und das Beispiel Stockholms garantieren der Stadt durch diese Maßnahme, zumindest kurzfristig, einen garantierten Gewinn und weniger Probleme mit den Forderungen der Hafenarbeiter.

Im ersten Schritt sollen aus einer großen Gesellschaft, die zur Zeit den gesamten Hafen kontrolliert drei unabhängige städtische Gesellschaften geschaffen werden, die dann einzeln an internationale Unternehmen verkauft werden sollen. Als Hauptinteressent treten im Moment vor allem chinesische Unternehmen auf, die auch bereit sind alle Hafenarbeiter zu übernehmen.

77% der Hafenarbeiter Göteborgs sprechen sich gegen den Verkauf des Hafens aus und fürchten bei einem Verkauf um ihre Arbeitsplätze und rechnen mit einer Verschlechterung ihrer Situation bei Übernahme des Hafens durch ein multinationales Unternehmen. Nach ihrer Meinung reicht es aus, wenn die Stadt, nach Jahren des Abwartens, sie endlich als eigene Gewerkschaft anerkennt und mit ihnen einen konkreten Vertrag abschließt, um aus Göteborg wieder den weltweit zweitschnellsten Hafen zu machen. Ihre Vertreten sind auch der Meinung, dass die Entscheidung des Stadtrates, die im Herbst zu erwarten ist, im Endeffekt nur zu Lasten der Göteborger Steuerzahler sein wird.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 10. September 2009

Ab Januar 2010 muss man für die Eheschließung bezahlen

Seit dem Jahre 2003 konnte man in der Stadtkanzlei in Göteborg jeden Samstag kostenlos die Ehe eingehen. Sämtliche administrative Kosten dafür trug der Steuerzahler. Rund 30 Paar profitierten jeden Samstag von dieser Möglichkeit, die jedoch nicht die einzige ist um eine Ehe zu schließen.

Die bürgerliche Eheschließung kostete die Stadt jährlich zwischen 80.000 und 90.000 Euros, eine Summe, die der Stadtrat gerne in andere Dinge investiert hätte. Daher beschloss der Stadtrat am gestrigen Mittwoch für jede Eheschließung eine Gebühr von 50 Euros zu verlangen.

Auf die Frage, ob diese Kosten nicht so machen von der Ehe abhalten würde, meint die Stadträtin Kia Andreasson (MP), dass sie bei diesem Selbstkostenbeitrag keine Bedenken hätte. Sie fügt hinzu, dass andere Gemeinden längst ihre Kosten berechnen und dies auch nach Gemeinderecht eine völlig legale Maßnahme sei.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 9. September 2009

Schwere Zeiten für Restaurantbesitzer in Göteborg

Göteborg ist die einzige Stadt Schwedens, die seit diesem Jahr jeden Besitzer oder Geschäftsführer eines Restaurants und einer Kneipe mit den Registern der Polizeibehörde abgleicht. Ziel ist es, die Geschäftsführer oder Besitzer herauszufinden, die in irgendeiner Weise vorbestraft sind, da Vorbestrafte in Schweden kein Recht erhalten in ihren Lokalen Alkohol auszuschenken.

In der Regel kann es ausreichen einmal mit einem zu hohen Alkoholspiegel in eine Polizeistreife zu geraten um, unter Umständen, seine Lebensgrundlage zu verlieren. Natürlich sind in Göteborg 99% der Betroffenen blütenrein und trinken nie auch nur ein Glas Wein bevor sie sich ans Steuer setzen, aber dennoch wurden dieses Jahr bereits fünf Personen in der Branche gefunden, die sich einmal mit Alkohol ans Steuer setzten.

Während die städtische Behörde, das Finanzamt und die Polizeibehörden diese systematische Kontrollmaßnahme als notwendig betrachten bleibt sie nicht ohne Kritik des schwedischen Verbandes der Hotel- und Restaurantbesitzer SHR, die zwar permanente Kontrollen befürworten, es jedoch für übertrieben halten, dass ein Restaurantbesitzer nicht ein einziges Mal 0,2 Promille bei einer Kontrolle überschreiten darf während Ärzte selbst nach Verurteilung und 1,4 Promille weiter praktizieren können.

Weitere Informationen zum Thema bei
Hårdare koll av krogarna

Herbert Kårlin

Dienstag, 8. September 2009

Västtrafik weiter in der Kritik

Nachdem sich selbst Reichstagsmitglieder wie Eva Flyborg in die Diskussion um das neue Fahrbeweissystem von Västtrafik einmischen und ein Überdenken des gesamten Systems fordern könnte man denken, dass Bewegung in die verfahrene Situation mit den Tickets kommt, vor allem auch was die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel Göteborgs von Seiten der Touristen angeht, die keinen Zugang zur allgemein üblichen Bezahlweise haben.

Västtrafik will nach wie vor von Kritik wenig hören und sein System durchsetzen, egal ob Besucher der Stadt diskriminiert werden, beim Verbraucherverband regelmässig Klagen eingehen und egal wieviel Göteborger das System ablehnen, weil sie mit den zahlreichen Symbolen des Lesegerätes nicht klar kommen.

Im Gegenzug hat Västtrafik gestern begonnen die Suche nach Schwarzfahrern auszudehnen. Die Menge der Kontrolleure wurde um 70% aufgestockt, Arbeitskräfte, die besser eingesetzt wären, wenn Sie ihren Kunden das umständliche und schwer verständliche System des neuen Bezahlsystemes erklären würden.

Herbert Kårlin

Montag, 7. September 2009

Zahlreiche Studenten Göteborgs haben eine falsche Adresse

Nach schwedischem Gesetz muss man seinen Wohnsitz unmittelbar nach Umzug im zuständigen Finanzamt melden. Zahlreiche Studenten Göteborgs kommen dieser Auflage nicht und nur sehr zögernd nach, da sie oft nur vorübergehend bei jemandem einziehen, in den ersten Monaten häufig umziehen oder eine Anmeldung einfach nicht für wichtig nehmen, da sie nach dem Studium ja ohnehin wieder weg- oder zurückziehen.

Dieses Verhalten hat, außer dass es sich um eine Ordnungswidrigkeit handelt, meist keinerlei direkte Folgen für die Betroffenen, solange sie keinen Arzt benötigen, kein Wohngeld beantragen müssen oder andere administrative Angelegenheiten anliegen. Zuständig in diesen Angelegenheiten ist nämlich der eingetragene Wohnort des Studenten, was unter Umständen erhebliche finanzielle Konsequenzen mit sich führen kann.

Das zweite Problem betrifft natürlich die Stadt Göteborg, da jede Planung, egal ob es sich um Ausbildungsplätze, Kindergartenplätze oder einfach die Anzahl von Ärzten handelt, auf Grund der angemeldeten Bewohner erfolgt. Je größer daher die Abweichung der realen Zahl von der eingetragenen Zahl ist, je weniger kann das gesellschaftliche Gefüge funktionieren. Allein Göteborg verliert im übrigen zwischen 1000 Euros und 3000 Euros an Einnahmen an jedem Student, der sich nicht rechtmäßig beim Finanzamt anmeldet.

Herbert Kårlin

Sonntag, 6. September 2009

Eine Spezialeinheit wegen nächtlicher Unruhen in Göteborg

45 Autos fielen in Göteborg bereits dem Feuer zu Opfer. Unschuldige zahlen die Rechnung einer Polizeiaktion vom 10. August, die die Jugendlichen Göteborgs als Provokationen beurteilen. Der Wille zu einer Kommunikation fehlt beiden Seiten, und die Unruhen setzen fort.

In einigen sensiblen Stadtteilen werden daher von vermutlich organisierten Jugendlichen Autos in Brand gesetzt, Polizeifahrzeuge, Feuerwehr und öffentliche Verkehrsmittel mit Steinen beworfen. Einige Straßen werden von allen Seiten, auch den Bewohnern, nachts als No-Go-Area bezeichnet.

Nun will die Göteborger Polizei eine Sondergruppe bilden, die sich ausschließlich mit den nächtlichen Unruhen beschäftigt um ein Ende des Konflikts herbeizuführen. Die Gruppe erhielt den Namen Bryggan und soll sich vor allem um den Brennpunkt Hisingen kümmern. Die neu gebildete Einsatzgruppe geht vor allem der Spur nach, dass eine kriminelle Organisation hinter den Unruhen steckt, die auch an anderen Brandstiftungen und Drogenhandel beteiligt sein könnte. Inwieweit Kriminalisierung statt Diskussion zu einem Ergebnis führen wird bleibt abzuwarten.

Herbert Kårlin

Samstag, 5. September 2009

Göteborg bietet Praktikantenplätze für junge Arbeitslose

Zur Zeit sind rund 5000 Jugendliche beim Arbeitsamt Göteborg als arbeitslos eingetragen, wobei die tatsächliche Anzahl der arbeitslosen Jugendlichen jedoch vermutlich 10000 überschreitet, da viele von ihnen gar keinen Sinn darin sehen sich offiziell zu melden, da Arbeitsplätze in der Regel ohnehin ohne die Hilfe des Arbeitsamtes gefunden werden müssen.

Die Göteborger Verwaltung plant nun ab dem Jahre 2010 die Anzahl ihrer Praktikantenplätze auf 2000 zu erhöhen, was einer Verdopplung der aktuellen Zahl entspricht und bedeutet dass auf 20 fest Angestellte ein Praktikantenplatz fällt. Die Stadtverwaltung rechnet bei diesem Programm vor allem auf eine finanzielle Unterstützung durch den Europäischen Sozialfond, da die Stadt durch die Anstellung von Praktikanten höhere Kosten auf sich zukommen sieht.

Praktikantenplätze sollen in der Regel zu einer festen Anstellung führen, da ein Jugendlicher bei rund 400 Euros Lohn (übliches Bruttogehalt bei Praktikum) bei Vollzeitbeschäftigung (als Praktikant) sich kaum selbst ernähren kann. Eine entsprechende Zusage kann die Stadtverwaltung jedoch nicht machen, da sie den Jugendlichen über einen sechsmonatigen Praktikantenplatz lediglich eine Praxis bieten kann, damit die Jugendlichen anschließend leichter einen Arbeitsplatz finden können, unter der Voraussetzung, dass die Konjunktur ab Mitte nächsten Jahres wieder aufwärts geht.

Herbert Kårlin

Freitag, 4. September 2009

Göteborgs Internationale Kunstbiennale weitet sich erneut aus

Am Samstag, den 5. September wird die fünfte Göteborger Internationale Kunstbiennale mit dem Thema What a Wonderful World eröffnet, die bereits vor zwei Jahren 36000 Besucher zählen konnte. Da dieses Jahr sowohl die Ausstellungszentren als auch die Anzahl der Künstler sich vergrößert werden im Jahre 2009 über 40000 Besucher zu diesem Ereignis erwartet.

Bis zum 15. November werden Bio Capitol, Galleri Box, Konsthallen, Konstmuseet, Röda Sten, Stadsbiblioteket und Stadsmuseet zu einer Arena moderner Kunst. Als Informationszentrum dient die Stadtbibliothek am Götaplatsen, wo der Besucher mehr über das Programm und die 17 ausgestellten Künstler erfahren kann oder einen Einblick in das Filmprogramm des Capitol bekommt, wo von weiteren acht modernen Künstler Werke gezeigt werden.

Da bei der Göteborgs Internationella Konstbiennal Werke moderner zeitnaher Künstler präsentiert werden sind viele von ihnen dem breiten Publikum noch unbekannt. In Kunstkreisen sind die meisten der ausgestellten Künstler jedoch bereits ein Begriff. Namen wie Candice Breitz, Kutlug Ataman, William Kentridg, Jörgen Svensson oder Hariton Pushwagner werden sicher auch bald in größerem Kreise genannt werden.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 3. September 2009

Avenyn soll sich zur Champs-Élysées von Göteborg entwickeln

Im Rahmen eines von Europa teil finanzierten Programmes im Rahmen von Trygg soll die Avenyn, eigentlich Kungsportsavenyn, in Göteborg zu Skandinaviens attraktivsten Treffpunkt werden, wo man sich rund um die Uhr in aller Ruhe promenieren kann und auch von den dortigen Angeboten nutzen kann.

Dies ist zumindest die Vision von Carlo Mandini (Park Avenue), dem Sprecher von Avenyn Paradgata, die mit der stadteigenen Gesellschaft Trygg ein Abkommen geschlossen hat nach dem die Avenyn besser beleuchtet werden soll und Maßnahmen gegen den ständigen Schmutz getroffen werden sollen.

Gleichzeitig sollen, ebenfalls nach Trygg und Carlo Mandini, die Parallelstraßen zu Langsamfahrzonen ausgebaut werden, um dort das bisher etwas triste Angebot an Geschäften und Restaurants zu animieren und Autofahrer wie Fußgänger diese Straßen als Verbindung von der Oper nach Liseberg anzubieten.

Es liegt bisher jedoch noch kein Plan vor inwieweit die Avenyn die Animation finden wird, die eine Champs-Élysées in Paris ausmacht, wo Restaurants bis in die Morgenstunden geöffnet haben, Straßenmusik die Spaziergänger unterhalten und eine Unzahl an Bänken einem Spaziergänger das Ausruhen und Beobachten erlauben.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 2. September 2009

Ein neues Heim für die verlassenen Tiere Göteborgs

Bisher galt das Universeum als Auffanglager für Tiere, die von ihren Besitzern irgendwo ausgesetzt wurden oder aus sonstigen Gründen ihr Heim verloren. Katzen, Schildkröten und Giftschlangen wurden einfach dort abgegeben oder auch in den Räumen ausgesetzt, in der Hoffnung, jemand werde sich dann schon um sie kümmern.

Auf Grund des großen Aufwandes and Platz und Arbeitszeit, aber auch wegen der Teils sehr langen Quarantänezeiten hat das Universeum in Göteborg nun diesen Hilfsdienst eingestellt. Die Fachkräfte dienen nur noch als Berater, vor allem wenn es um Giftschlangen geht, deren Besitzer häufig wenig über ihre Tiere und die gleichzeitigen Gefahren wissen.

Ab September beginnt haben daher nun Tierfreunde ein Rettungszentrum für Tiere begonnen, das nach den Ideen von Animals H.O.P.E. arbeitet. In Göteborg, wie auch in ganz Schweden, werden eldsjälarna die gesamte Arbeit und Verwaltung übernehmen. Die Sponsoren für das Projekt wurden ebenfalls gefunden.

In Göteborg wird auch eine Tierklinik an das Projekt angegliedert. Idee ist natürlich für die gesunden oder wieder gesunden Tiere ein neues Heim zu finden oder sie in ihrem ursprünglichen Lebensraum wieder auszuwildern, so dass der Aufenthalt in diesem Tierheim nur einen vorübergehenden Charakter hat.

Herbert Kårlin

Dienstag, 1. September 2009

Kranke und Verletzte sind die ersten Opfer von Krawallen in Göteborg

In Göteborg ist es zur Zeit wichtig in welchem Stadtteil, und sogar in welcher Straße man wohnt. Es ist sinnvoll seinen Herzinfarkt nicht gerade in einem als Risikogebiet eingestuften Gebiet zu bekommen, denn bevor Notarzt oder Krankenwagen anfahren, müssen sie sich eine Unbedenklichkeitserklärung einholen.

Nach den Krawallen der letzten beiden Wochen in denen Autos und Gebäude von Jugendlichen angezündet wurden, Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst mit Steinen beworfen und zwei Feuerwehrmänner auch erhebliche verletzt wurden, kann eine Rettungswagen oder Krankennwagen nur noch nach Absprache mit SOS Alarm und der Polizei in Risikozonen Göteborgs fahren.

Bevor daher ein Kranker Hilfe in diesen Gegenden erhalten kann muss SOS Alarm bestimmen ob das Fahrzeug ohne Polizeischutz zur angegebenen Adresse fahren kann oder nicht. Ist Polizeischutz angeraten, so muss Rettungs- oder Krankenwagen warten bis ein Polizeifahrzeug zur Verfügung steht, unabhängig davon wie dringend jemand auf Hilfe wartet. Die Sicherheit des Personals von Rettungsdiensten wurde vorübergehend über den Anspruch eines Person, die sich vielleicht in Lebensgefahr befindet, gestellt.

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Hot kan försena ambulansen

Herbert Kårlin