Sonntag, 28. Februar 2010

Neue Hotels und Hotelanbauten in Göteborg

Göteborg verfügt aktuell über 9000 Hotelzimmer, wobei es die Hälfte der Hotels erlaubt zu Fuß das Messegelände zu erreichen. Im Sommer und während bedeutenderer Weltkongresse, die in steigendem Masse Göteborg wählen, reichen die Betten der Hotels bei weitem nicht aus und Besucher müssen oft am Rande Göteborgs ihre Unterkunft suchen. Neubauten und Anbauten sollen nun Abhilfe schaffen.

Während das Hotel Opalen bereits um fünf Etagen wuchs und bereits 110 neue Zimmer modernsten Standards bieten kann, wird nun ein weiterer Gothia Tower errichtet und ein zweiter erhöht, was 500 weitere Hotelzimmer für Göteborg bedeutet. Der Umbau und die Erweiterung des umstrittenen alten Centralposthusets am Drottningstorget wird 550 neue Zimmer schaffen. Außerdem wird das Riverton erhöht und ein Hotel in Lindholmen mit 250 Zimmern gebaut. Insgesamt werden daher in den kommenden Jahren mindestens 1400 weitere Hotelzimmer entstehen und Platz für fast 3000 zusätzliche Besucher am Tag bieten.

Anlass für diese Ausbauten ist nicht nur der in Göteborg, selbst in Krisenzeiten, wachsende Tourismus, sondern vor allem die Tatsache, dass Göteborg sich zu einer internationalen Kongressstadt entwickelt und auch immer mehr bedeutende Künstler in der Arenen der Stadt auftreten. Da ein Hotel jedoch nur rentable sein kann, wenn es rund ums Jahr zu mindestens 60% belegt ist, müssen auch mehr Touristen, vor allem aus anderen Ländern, Göteborg entdecken, was konkrete Maßnahmen in diesem Rahmen erfordert, die mit Sicherheit auch während der Touristikmesse TUR 2010 zur Sprache kommen.

Herbert Kårlin

Samstag, 27. Februar 2010

Der Kvibergs Markt bekommt ein weiteres Jahr

Nach langen Diskussionen und der Unterstützung einiger städtischer Politiker wurden die im Februar auslaufenden Mietverträge für den Kvibergs Markt nun von der kommunalen Gesellschaft Higab bis zum 28. Februar 2011 verlängert.

Ab nächstem Jahr soll jedoch die gesamte Umgebung, nach dem Willen der politischen Führung Göteborgs, in ein Sportzentrum verwandelt werden, in das auch die denkmalgeschützten Gebäude Kvibergs integriert werden sollen, ohne dass jedoch jemand sagen kann wie diese Kombination von modernen Strukturen und geschützten Häusern aussehen soll und wie eine sinnvolle architektonische Lösung aussehen kann.

Die Bewohner der Umgebung haben nun eine lokale Partei gegründet, die bei den nächsten Lokalwahlen Göteborgs ihren Einfluss beweisen will um den Kvibergs marknad zu bewahren. Higab verspricht, sich um eine alternative Lösung zu bemühen, muss jedoch gestehen, dass bisher keinerlei Alternative in Sicht ist und das Risiko nach wie vor besteht, dass der einzige multikulturelle Markt in Göteborg unter Umständen ab März 2011 der Vergangenheit angehören wird.

Herbert Kårlin

Freitag, 26. Februar 2010

Kinderintensivstation des Sahlgrenska in Göteborg unter Druck

Dringende Herzoperation bei Kindern müssen in der Kinderabteilung des Sahlgrenska Universitätskrankenhauses in Göteborg oft langfristig aufgeschoben werden oder kurzfristig abgesagt werden, da in den Abteilungen akuter Personalmangel herrscht und Kindern daher nach einer Operation oft nicht die notwendige Zeit gewidmet werden kann.

Heute arbeiten in der Intensivstation für Kinder, die zwölf fachlich qualifizierte Krankenschwestern benötigt, gerade einmal acht, obwohl weitere zwei Stellen zur Besetzung ausgeschrieben sind. Aber bei dem hohen Druck, der in der Intensivstation auf den Krankenschwestern lastet und der relativ geringe Gehalt, der den doppelt ausgebildeten Fachkräften bezahlt wird, lockt diese Fachkräfte kaum an, die in anderen schwedischen Städten ebenfalls gesucht werden, aber dafür auch mehr verdienen können.

Überbelegungen, hoher Arbeitsdruck und extrem hohe Wiederbelegung der Betten locken kaum Personal an, das in Lund, Stockholm oder Norwegen unter normalen Bedingungen arbeiten kann. Das Problem der Intensivstation des Sahlgrenska Universitätskrankenhauses ist jedoch nicht neu, denn die Gewerkschaften dringen seit Jahren auf verbesserte Arbeitsbedingungen für das Personal, ohne jedoch bisher ihrem Ziel einen Schritt näher gekommen zu sein, da Kinder im Göteborger Krankenhaus immer noch als „zweitrangige“ Patienten betrachtet werden.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 25. Februar 2010

Der Laserstrahl feiert im Göteborger Universeum 50 Jahre

Vor 50 Jahren hat Theodore Maiman den Laserstrahl entdeckt, eine Lichtquelle, die aus dem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken ist. Medizin wie Unterhaltungselektronik hätten ohne diese Entdeckung andere Wege einschlagen müssen und zahlreiche Gebiete des heutigen täglichen Lebens wären ohne Laserstrahl kaum möglich, auch wenn so manche die Messmethoden der Polizei ohne Laser bevorzugen würden.

Am 27. Februar eröffnet daher das Göteborger Universeum die Jubiläumsausstellung Laserstrahlen. Die Besucher können hier nicht nur alles über die unterschiedlichen Laserstrahlen und ihre Anwendung erfahren, sondern auch an Hand von kleinen „Experimenten“ die praktische Anwendung entdecken, indem sie ihre Augen testen oder die Dicke eines Haares messen.

Sowohl am Samstag den 27. Februar als auch darauf folgenden Sonntag stehen den Besuchern des Universeums jeweils um 11 und um 16 Uhr drei Experten in Laserfragen Rede und Antwort. Die drei Fachleute erzählen zum einen die Geschichte der verschiedenen Laserstrahlen und ihre Anwendung, zum anderen führen sie mehrere Experimente vor und, sie beantworten vor allem die Fragen der Besucher.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 24. Februar 2010

Ausstellung als Kampf gegen den Abriss alter Gebäude in Göteborg

Am Samstag, den 27. Februar 2010 wird im Stadsmuseum Göteborg eine Ausstellung besonderer Art eröffnet. In Form von Plakaten, Fotos und Filmdokumenten die sich über die Zeit von den 60er Jahren bis heute erstrecken, sollen alte Bauwerke in den Göteborger Stadtteilen Haga, Majorna und Gårda vor dem Abriss geschützt werden.

Die Initiative zu dieser Ausstellung, die durch Sensibilisierung Häuser retten soll, kommt von Karina Ekstrand, die auch den Dokumentarfilm „Nio Liv“ über die Rettung eines Gebäudes in der Karl Johansgatan in Majorna drehte, einem Gebäude, das zum Abriss bestimmt war, aber auf Grund einer Bürgerinitiative davon gerettet wurde und heute neu renoviert ist.

Nachdem nun mehrere Landshövdingehus aus den 20er Jahren im Stadtteil Gårda aktiv vom Abriss bedroht sind, soll die Ausstellung dabei helfen erneut eine Bürgerinitiative in die Wege zu leiten, die dazu führt, dass diese historischen Häuser erhalten bleiben können. Das Motte der Ausstellung heißt daher auch „Handeln statt schweigen und abwarten“.

Die Ausstellung im Stadtmuseum Göteborg findet bis zum 14. April statt, wobei der Dokumentarfilm „Nio Liv“ von Karina Ekstrand sowohl am 14. März um 14 Uhr als auch am 7. April um 18 Uhr gezeigt wird.

Herbert Kårlin

Dienstag, 23. Februar 2010

Die Schneelast wird zur Gefahr in Göteborg

Schneemassen wie sie seit 1967 nicht mehr in Göteborg gesehen wurden, bedrohen nun zahlreiche Dächer der Stadt. Nachdem am Montag eines der Dachfenster des Hauptbahnhofs brach und eine Person verletzt wurde, musste etwa die Hälfte des Bahnhofs abgesperrt werden. Welches Risiko das Dach des Bahnhofs in sich birgt müssen nun Fachleute klären.

Die meisten Sporthallen Göteborgs wurden bis vorerst Mittwoch ebenfalls gesperrt, nachdem mehrere Hallendächer Schwedens unter der Schneelast bereits nachgaben und zahlreiche Verletzte mit sich führten. Alle geschlossenen Hallen können erst wieder nach der Räumung des Schnees und einem Besuch eines Gutachters wieder geöffnet werden.

Am Montag Nachmittag musste auch der Speisesaal des Östra Sjukhusets (Ostkrankenhaus) in Göteborg geräumt werden, da sich das Dach unter den Schneemassen zu biegen begann. Bisher kann niemand sagen, was geschieht, wenn es weiterhin schneit und niemand weiß zur Zeit wie viele der bisherigen Schäden auf Baupfusch zurückzuführen sind.

Herbert Kårlin

Montag, 22. Februar 2010

Schneekatastrophe und Västtrafik in Göteborg

Freitag Nacht begannen in Göteborg Schneefälle wie sie nur selten zu verzeichnen sind. Innerhalb weniger Stunden konnten trotz der Vorhersage durch SMHI (Wetterdienst) Nebenstraßen nicht mehr geräumt werden und Hauptverkehrstrassen wurden zum Teil wegen Schneeverwehungen gesperrt. Busse, Straßenbahnen und Züge konnten nicht mehr oder nur noch mit erheblichen Verspätungen verkehren.

Als die Göteborger Verkehrsbetriebe Västtrafik am Samstag Morgen die Situation besser abschätzen konnte und der öffentliche Verkehr quasi zusammenbrach, erklärte der Verkehrsbetrieb als erstes, dass die übliche Reisegarantie vorübergehend außer Kraft gesetzt wird. Am Sonntag Abend wurde diese Maßnahme dann bis Montag ausgeweitet. Drei Tage lang kann daher niemand sagen wann, ob und wohin er mit Västtrafik fahren kann.

Im Großen und Ganzen haben die Bewohner Göteborgs die Ausnahmesituation in der Stadt akzeptiert. Was sie jedoch nicht akzeptieren ist die Tatsache, dass Västtrafik sie als Kunden nicht konkret informiert und ihre Website nicht optimal und rechtzeitig aktualisiert.

Wenn man bedenkt, dass schon heute Västtrafik und der Schneeräumdienst Göteborgs nicht in der Lage sind die geringste Schneekrise zu bewältigen, kann man sich berechtigt fragen, welche Probleme bei erhöhter Nachfrage nach Einführung einer Maut auftauchen werden, die dann noch weniger gelöst werden können.

Herbert Kårlin

Sonntag, 21. Februar 2010

Ein grüner Führerschein für die Fahrer Göteborgs

Seit Herbst des Jahres 2008 versucht die Stadt Göteborg den Fahrern der 2500 städtischen Personenkraftwagen umweltfreundliches Fahren zu vermitteln, was bedeutet benzinsparend und bei minimalster Umweltverschmutzung zu fahren.

Bisher bot die Gatubolaget Göteborgs eine klassische Ausbildung im sparsamen Fahren an, was für die Fahrer zum sogenannten grünen Führerschein führt. Es handelte sich dabei um einen theoretischen Unterricht, der von einer 75-minütiger Übungsfahrt mit Fahrlehrer ergänzt wurde.

Nun wird diese Ausbildungsmethode von einer kostensparenden, zeitnahen Ausbildung abgelöst. Die Fahrübungen werden nun am Simulator ausgeführt, was auch die Aufzeichnung aller Werte und die unmittelbare Auswertung des Ergebnisses erlaubt ohne einen Fahrlehrer bezahlen zu müssen. Das Programm des Simulators wurde auf die tatsächlichen Verhältnisse in Göteborg abgestimmt.

Während bei der klassischen Ausbildung nur eine geringe Anzahl an Fahrern in umweltfreundlichem Fahren ausgebildet werden konnte, hofft die Gatubolaget innerhalb diesen Jahres alle Fahrer der 2500 Fahrzeuge ausbilden zu können, was etwa 7000 Fahrern entspricht. Falls anschließend alle Fahrer ihre Kenntnisse in umweltfreundlichem Fahren auch in der täglichen Praxis anwenden, kann Göteborg etwa 14% der laufenden Kosten des Fuhrparks einsparen. Die Ausbildung am Simulator kosten im Schnitt für jeden Fahren 80 Euros.

Herbert Kårlin

Samstag, 20. Februar 2010

Fahrräder mieten in Göteborg

Während man in der Fahrradstadt Göteborg bisher nur bei privaten Unternehmen Fahrräder mieten kann, einem System, das kaum funktioniert und mangels Koordination vor allem für Besucher Göteborgs dadurch „unnahbar“ ist, wird nun bis Ende August ein zentrales, städtisches System eingeführt, das vor allem auch den innerstädtischen Autoverkehr reduzieren soll. Die Einführung eines städtischen Fahrradverleihs war bereits im Dezember vorigen Jahres geplant und ging nun, nach einem Beschluss des Stadtrates, in die nächste Phase über.

Tatsächlich sollen nun bis Ende August 500 blaue Fahrräder an zentralen Stellen Göteborgs zum Verleih angeboten werden. Diese Leihstellen werden sich dominant an Verkehrsknotenpunkten der öffentlichen Verkehrsmittel befinden und dort, wo sehr viele Menschen verkehren. Den Auftrag für dieses System des Fahrradverleihs wurde der Werbefirma JCDecaux übergeben, die auch einen bedeutenden Teil der Plakatreklame der Stadt betreut.

Da JCDecaux den Verleih über ein Mischsystem finanzieren wird, werden die Kosten für den Verleih relativ günstig sein und vor allem über Werbung auf Fahrrädern und Helmen finanziert werden. Jeder über 18 wird ab Sommer eine Leihkarte erwerben können, die es dann ermöglicht Fahrräder an den voraussichtlich 40 Stellen problemlos zu mieten und an jeder der angebotenen Leihstellen wieder zurückzugeben. Es werden sowohl Saisonkarten als auch Tageskarten und für den Tourismus angepasste Karten angeboten.

Die Göteborger Fahrradvermietung wird dann bis zum Jahre 2013 stufenweise ausgebaut, bis den Göteborgern und den Besuchern der Stadt 1000 Fahrräder zur Verfügung stehen. Leider wurde dieses System des Fahrradverleihs nicht für Göteborg entwickelt, sondern nach Modellen Berlins, Oslos, Stockholms und Montpelliers aufgebaut. Inwieweit sich daher diese Methode der Fahrradvermietung bewähren wird, muss die Zukunft zeigen.

Herbert Kårlin

Freitag, 19. Februar 2010

HBT-Festival 2010 in Göteborg

Zwischen dem 12. und dem 16. Mai 2010 findet das vierte HBT-Festival in Göteborg statt, wobei die Aktivitäten dieses Jahr erheblich ausgeweitet werden, um ein noch breiteres Publikum zu erreichen als schon während des HBT-Festivalen 2009. Das HBT-Festival ist, wie schon die vorigen Male, ein Kunst- und Kulturfestival von und für Homosexuelle, Bisexuelle und Transvestiten, dient aber auch der Sensibilisierung aller anderer Personenschichten.

Während am 22. Februar in den Gothia Towers bereits ein Informations- und Rekrutierungstreffen stattfindet, müssen die Besucher des Festivals noch bis zum 12. Mai auf die große Einweihungsfeier in den Gothia Towers warten. Die Eröffnungsgala wird ein farbenprächtiges Programm mit Musik, Theater, Kunst und anderen Vorführungen und leiten ein mehrtägige Festival ein.

Maßgebliche Punkte des HBT-Festivals 2010 in Göteborg sind die HBT-Universität in der Högskolan för Scen och Musik (Artisten) mit Vorträgen, runden Tischen und Debatten, Aktivitäten im Röhsska Museum in der Vasagatan, Ausstellungen, und vor allem auch die Abschlussparade entlang der Avenyn am 16. Mai, die mit einer musikalischen Veranstaltung am Götaplatsen enden wird.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 18. Februar 2010

Der Widerstand gegen die Maut in Göteborg nimmt Form an

Seit 1993 untersucht das SOM-Institut der Göteborger Universität die Einstellung der Bürger Göteborgs zur Einführung einer Straßenmaut. Und seit 17 Jahren ist das Ergebnis unverändert. Rund 80% der Bürger sprechen sich gegen jede Maut auf Göteborgs Straßen aus.

Dieses Ergebnis war auch der Grund, warum die sozialistische Partei Göteborgs ein Volksbegehren zusagte. Auch wenn das Ergebnis des Volksbegehrens klar war, so war diese Zusage auch maßgeblich dafür verantwortlich, dass die sozialistische Partei in Göteborg bei der letzten Wahl an der Macht blieb und ihr von den Bewohnern das Vertrauen ausgesprochen wurde.

Als jedoch alte Prestigepläne mit einem umstrittenen Västlänken und einem noch mehr umstrittenen Zusatztunnel unter dem Göta Älv wieder auf den Tisch kamen, kam auch ein Umdenken und eine neue Definition der Maut. Die Maut wurde in ein Gesamtprojekt gelegt, der die gesamte Infrastruktur Göteborgs ändern soll und bei der die Gewinne für eine gesündere Umwelt in Göteborg Nebensache wurde. Eine solch wichtige Entscheidung benötigt jedoch keinen Volksentscheid mehr und konnte damit die Bevölkerung Göteborgs in Fragen der Maut indirekt entmündigen.

Die Stadtverwaltung hat jedoch nicht mit der Reaktion seiner Bewohner gerechnet, denn der Widerstand gegen die Maut nimmt nun konkrete Formen an und kann auch für kommende Wahlen die Weichen stellen. Eine Facebook-Gruppe zählt nach nur wenigen Tagen bereits nahezu 10.000 Mitglieder, mehrere Bürger haben gerichtlich gegen die Einführung der Maut geklagt und mehrere Gruppen sammeln Unterschriften für ein Volksbegehren. Nach nur wenigen Tagen haben bereits tausende an Göteborgern eine der Listen unterschrieben. Es sind nur 78.000 Unterschriften nötig um die Stadt zu einem Volksbegehren zu zwingen, eine Zahl, die ohne große Probleme erreicht werden könnte und damit nun nicht nur die Maut, sondern das neue Gesamtpaket zum Absturz bringen könnte.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 17. Februar 2010

Busverkehr bricht in Göteborg zusammen

Fast der gesamte Busverkehr in Göteborg untersteht der Gesellschaft GS Buss AB, einer Tochtergesellschaft der Göteborgs Spårvägar. Insgesamt verfügt die Gesellschaft über 400 Busse, die schon in Normalzeiten als alles andere als zuverlässig gelten und der Polizei durch Wartungsmängel mehrfach unangenehm aufgefallen sind. Bereits 2009 wurden wegen erheblichen Mängeln am Bremssystem einige Busse nach einer Verkehrskontrolle selbst vorübergehend aus dem Verkehr gezogen.

Die winterliche Situation und eine laienhafte Planung führte nun zu einem regelrechten Chaos. An einem einzigen Tag standen 50 der 400 Busse in der Werkstatt und warteten auf notwendigste Reparaturen. Reisende mussten bis zu einer Stunde auf eine Verbindung warten, da weder das Informationssystem von Västtrafik funktionierte, noch die Planer fähig waren sich auf eine veränderte Situation anzupassen.

Mikael Olsson, Planungsleiter der GS Buss AB, bedauert die langen Wartezeiten auf eingestellte Busse und entschuldigte sich bei den Kunden der öffentlichen Verkehrsbetriebe. Vorübergehend wurden nun Aushilfskräfte in den Werkstätten eingestellt, um die Reparaturen der Busse zu beschleunigen. Allerdings kann Olsson nicht erklären, wie die katastrophale Lage der Situation nach Einführung einer Maut in irgendeiner Weise verbessert werden kann, wenn, wie erhofft, noch mehr Göteborger die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen wollen.

Herbert Kårlin

Dienstag, 16. Februar 2010

Neuer Besucherrekord in Göteborg

Während im Schnitt in Schweden im Jahre 2009 mehr Touristen als im Vorjahr verzeichnet wurden, die Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft jedoch sanken, verweist Göteborg nun zum 18. mal einen beidseitigen Erfolg auf, denn im Gegensatz zu anderen Städten stieg nicht nur die Zahl der Touristen, sondern auch der Umsatz der Hotels und touristischen Unternehmen.

Wie überall in Schweden sanken auch in Göteborg die Zahl der Geschäftsreisenden und die Besuchern an Konferenzen. Dieses Minus wurde in Göteborg jedoch von privaten Hotelgästen mehr als nur ausgeglichen. Insgesamt wurden im Jahr 2009 rund 2700 Übernachtungen mehr gezählt als im Vorjahr, ein Ergebnis, das kaum eine andere europäische Stadt aufweisen kann.

Während bereits der Sommer positive Besucherzahlen verzeichnete, konnte der größte Gewinn jedoch erst im Dezember des Jahres verbucht werden. Eines der bedeutendsten Eishockeyereignisse und die Weihnachtsstadt Göteborg konnten endgültig zu Erfolgsziffern führen. Selbst das Einkaufszentrum Nordstan konnte im Dezember seinen Umsatz um elf Prozent steigern. Die Krisenzeichen anderer schwedischen Städte konnten in Göteborg nicht wahrgenommen werden und das positive Ergebnis der Stadt im Tourismusbereich hilft damit dem schwedischen Gesamtergebnis die andernorts roten Zahlen in der Tourismusbranche zu verhindern.

Herbert Kårlin

Montag, 15. Februar 2010

Passion för mat, eine Messe um gutes Essen und Kochen in Göteborg

Zwischen dem 26. und 28. Februar 2009 findet die dritte Messe rund um gutes Essen und Kochen (Passion för mat) in den Göteborger Eriksbergshallen statt. Drei Tage lang können sich Hobbyköche, Berufsköche, Restaurantbesitzer und alle jene, die gutes Essen zu schätzen wissen, über alle Fragen, die moderne Küche betreffen, sprechen.

Die Messe Passion för mat in den Eriksbergshallen im Stadtteil Eriksberg in Göteborg vereint über 100 Aussteller, die zwischen anspruchsvollen Lebensmitteln und Kochbüchern die gesamte Palette bieten, die auch nach Qualität eines Gerichtes oder Produktes fragen und nicht nach der schnellstmöglichen Zubereitung eines Gerichtes, bei der Vitamine und Gesundheit oft keine Rolle spielen. Essen und Kochen bedeutet bei Passion för mat, Qualität, Optik, optimale Zubereitung und erlesene Auswahl von Produkten zu vereinen.

Parallel zur Ausstellung findet am nördlichen Älvstranden auch die Kochschule für Hobbyköche und berufliche Köche statt, die bereits in der zweiten Auflage der Messe in den Eriksbergshallen in Göteborg sehr gut besucht war. Hier zeigen Berufsköche den Besuchern ihre Geheimnisse bei qualitativer Essenszubereitung, wobei die Teilnehmer anschließend die Gerichte auch unmittelbar probieren können. Für viele Besucher ist daher die Messe rund um Essen und Kochen in Göteborg gleichzeitig als Aus- und Weiterbildung zu betrachten

Herbert Kårlin

Sonntag, 14. Februar 2010

Neuer Angriff mit grünem Laserpointer in Göteborg

Die Göteborger Straßenbahnfahrer wurden bis Ende 2009 rund 30 mal mit grünen Laserpointern, die eine Leistung von über 5mW haben, geblendet. Im Januar wurden sechs neue Attacken gemeldet und im Februar bisher zwei. Die in Schweden genehmigungspflichtigen Laserpointer werden in Göteborg auch gegen Busfahrer, Kapitäne und Piloten gerichtet und blenden die Betroffenen für Sekunden, oder führen auch zu dauerhaften Schäden.

Am Donnerstag wählte ein 21-jähriger Bürger aus dem Göteborger Stadtteil Västra Frölunda jedoch ein falsches Ziel, denn der geblendete Hubschrauberpilot der Polizei löste unmittelbar Alarm aus, was dazu führte, dass der junge Mann wenig später in seiner Wohnung im Besitz zweier der verbotenen grünen Laserpointers festgenommen werden konnte.

Auch wenn diese Laserpointer von ab 5 mW noch in mehreren europäischen Ländern erlaubt sind, so unterliegen sie in Schweden einer Genehmigungspflicht. Gegen den jungen Mann wurde nun Klage wegen Sabotage der Luftfahrt eingeleitet, was für ihn eine Gefängnisstrafe von mehreren Jahren bedeuten kann. Der Besitz eines Spielzeugs an spanischen Stränden oder in Diskotheken kann in Schweden bedeutende Konsequenzen mit sich führen, nicht nur, wenn es wie im obigen Fall gegen einen Hubschrauberpiloten eingesetzt wurde.

Herbert Kårlin

Samstag, 13. Februar 2010

Trotz Überschuss muss Göteborg weiter sparen

Die Stadt Göteborg hat ein jährliches Budget von 28 bis 29 Milliarden Kronen. Nachdem seit Monaten über rote Zahlen in der Bilanz gesprochen wurde, zeigt sich nun, dass die Stadt zum Jahresende einen Überschuss von 220 Millionen Kronen aufweisen kann.

Wer nun jedoch hofft, dass damit einige massive Einsparungen, zum Beispiel bei Vorschulen oder Bibliotheken, rückgängig gemacht werden, täuscht sich, denn der Überschuss ist bereits verplant und dient nun dem Neubau von Vorschulen. Im Grunde sollten diese längst geplanten Bauvorhaben mit Krediten finanziert werden, was nun natürlich nicht mehr nötig ist.

Auch wer glaubt, dass nun nicht mehr über Krise oder weitere Sparmaßnahmen gesprochen würde täuscht sich, denn die vorgesehenen Einsparungen müssen durchgesetzt werden, da sich die aktuelle Krise ja verschärfen könnte. Die Einsparungen betreffen natürlich die ohnehin schon benachteiligte Schicht, zumal es führende Politiker Göteborgs als normal betrachten, dass das Gehaltsniveau innerhalb der städtischen Angestellten um bis zu 1000% auseinander klafft und ein Antrag dies auf 400% zu beschränken mehrheitlich abgelehnt wurde

Herbert Kårlin

Freitag, 12. Februar 2010

Hepatitis B verbreitet sich in Göteborg

Seit Mitte Dezember des vorigen Jahres wurden bereits neun Personen mit einer akuten Hepatitis B in die Göteborger Krankenhäuser eingeliefert. Eine Quote, die innerhalb dieser kurzen Frist weit über dem in Europa liegenden Schnitt liegt. Die Ärzte des Sahlgrenska Universitätskrankenhauses vermuten, dass es sich bei den neun Personen jedoch nur um die Spitze des Eisbergs handelt und weitaus mehr Personen in Göteborg bereits den Virus weiter verbreiten.

Nachforschungen haben ergeben, dass es sich bei acht der neun Fälle um Drogenabhängige oder deren Angehörige handelt. Allerdings handelt es sich dabei bereits um zwei unterschiedliche Kreise zwischen denen man keine Verbindung finden kann. Es ist ebenso wenig klar, ob die der Hepatitis B Virus sich über kontaminierte Nadeln oder sexuelle Aktivität verbreitet, da die betroffenen Gruppen eigenen Regeln des Persönlichkeitsschutzes folgen, ohne über eventuelle Konsequenzen nachzudenken.

Diese Problematik führt nun dazu, dass die Trägerviren der Erkrankten analysiert werden müssen um dem Verbreitungswegen näher zu kommen. Die Situation wird vom Sahlgrenska Universitätskrankenhaus als kritisch eingestuft, da die Inkubationszeit des Virus bis zu sechs Monaten sein kann und die Krankheit nur bei der Hälfte aller Infizierten ausbricht, was bedeutet, dass weitere 50% auf den ersten Blick gesunde Menschen den Virus unwissentlich ebenfalls verbreiten und eine unbekannte Anzahl an Personen während der nächsten Monate erkranken kann.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 11. Februar 2010

Pferdemesse Eurohorse und Göteborg Horse Show

Vom 25. bis 28. Februar 2010 finden in Göteborg zwei bedeutende Ereignisse statt, die rund 80.000 Pferdeliebhaber aus ganz Europa in die Stadt locken. Während die Pferdemesse Eurohorse in den Hallen der Svenska Mässan in Göteborg stattfindet, sind die Reitveranstaltungen und Ausscheidungen der Horse Show im Scandinavium zu finden.

Die Pferdemesse Eurohorse ist nicht nur eine Messe mit rund 250 Ständen, die alles bieten, was sich private Pferdeliebhaber, Reitställe, Westernclubs oder Züchter wünschen können, sondern auch ein Forum der Kenntnisse. Die jüngsten Änderungen in der Gesetzgebung der europäischer Pferdehaltung sind daher die bedeutendsten Themen bei Vorträgen und Workshops.

Die Göteborger Horse Show im Scandinavium kann als Komplement zur Messe betrachtet werden, wobei hier das Spektrum von Kunstreitern bis zu Showreiten reicht. Allein zu den Ausscheidungen im Dressurreiten und Springreiten wird in der Göteborger Arena die Weltelite an Reitern erwartet. Showreiten und Aufführungen mit Hunden und Ponys stehen jedoch ebenso auf der Tagesordnung wie Mounted Games an denen vier Nationen teilnehmen werden.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 10. Februar 2010

Ein Riesenrad nach Londoner Muster an der Göteborger Oper

Die nächste Runde im Kampf um ein Riesenrad an der Göteborger Oper ging an Göteborg & Co. und Liseberg, die beiden städtischen Gesellschaften, die damit den Tourismus in Göteborg weiter ankurbeln wollen. Das Landgericht des Westgotenlandes hat den Einspruch mehrere Anwohner zurückgewiesen und damit die entsprechende Baugenehmigung als vorübergehend gültig erklärt.

Theoretisch kann nun das in Amsterdam lagernde Riesenrad zur Sommersaison aufgebaut werden und bis mindestens August 2012 in Betrieb bleiben. Dieser einstweilige Sieg lässt jedoch Göran Johansson, der in beiden Gesellschaften maßgeblich für den Bau des Riesenrads eintrat, noch nicht jubeln, denn die Entscheidung des Landgerichts kann nochmals angefochten werden und damit in eine weitere Instanz gehen.

Eine neue juristische Entscheidung wird bei einem Einspruch jedoch mindestens ein weiteres Jahr in Anspruch nehmen. Rechtlich gesehen kann das Riesenrad in der Zwischenzeit zwar aufgebaut werden, aber es stellt sich die Frage ob dies taktisch und ökonomisch sinnvoll ist, da die nächste Instanz immer noch zu einer gegenteiligen Entscheidung führen kann. Göran Johansson, der auch Göteborg über viele Jahre hinweg leitete, sieht bei den Anwohnern nur eine Klagehysterie und versteht nicht, dass die Bewohner der Umgebung die Situation anders sehen als jemand, der dort nur einen kommerziellen Vorteil sieht und die Stadt in die Reihe anderer Großstädte einordnen will, die bereits über ein Riesenrad am Wasser verfügen.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Dienstag, 9. Februar 2010

Förderung von Kulturprojekten in Göteborg

Viermal im Jahr fördert die Stadt Göteborg Projekte im Kulturbereich mit einer Summe von bis zu 40.000 Kronen. Antragsteller können sowohl Vereine als auch Unternehmen sein, insoweit sie ein Projekt mit einmaligem Charakter vorlegen, das künstlerisch und kulturpolitisch für Göteborg von Bedeutung ist und in den Bereichen Bild, Form, Film, Tanz, Theater, Musik oder Literatur angesiedelt ist.

Die Förderung, die unter dem Namen Projektstöd PRONTO! läuft, wird vorrangig an Projekte vergeben, die eine Neuerung sind, sich an ein Publikum in Göteborg wenden, neue Interessengruppen anziehen, in Zusammenarbeit mit anderen Organismen entstehen und den kulturellen Zielen Göteborgs entsprechen.

Für das erste Trimester 2010 gingen 43 Anträge über eine Gesamtsumme von rund 1,5 Millionen Kronen ein, was die zur Verfügung stehende Summe um ein Vielfaches überschritt. Die Verantwortlichen des Göteborger Kulturrates haben sich daher entschlossen in diesem Umgang nur 20 Projekte mit insgesamt 255.000 Kronen zu fördern. Die höchste bewilligte Förderung ging an die Kulturgruppen Hu.se.t mit 30.000 Kronen, gefolgt von Play Teaterkonst mit 25.000 Kronen und mit je 20.000 Kronen an das Flöjtkvartetten, Ridå Kammarmusik und Hela Helén Produktion.

Herbert Kårlin

Montag, 8. Februar 2010

Umweltfreundliches Wohnen und Bauen in Göteborg

Die neuen EU-Regeln verlangen ein umweltbewusstes Bauen und stellen mit den neuen Regeln eine bedeutende Herausforderung an Architekten und Bauherren. In Göteborg wurden im Jahre 2009 nun am Sannegårdshamnen in Göteborg 115 umweltfreundliche Mietwohnungen gebaut, die bereits den härtesten Forderungen Europas gerecht werden. Noch in diesem Jahr wird sich die Anzahl entsprechender Wohnungen verdoppeln.

Auch wenn die angewandten Techniken bis in die 80er Jahre zurückreichen, wurde das erste umweltfreundliche Haus in Göteborg erst im Jahre 2001 erbaut, lange nachdem in Deutschland bereits die ersten entsprechenden Gebäude entstanden waren. Bereits zum Jahresende findet man nun in Göteborg bereits pro Kopf mehr umweltfreundliche Wohnung als im Land der Pioniere.

Um konstant über 21 Grad in allen Räumen einer umweltfreundlichen Wohnung zu verfügen sind in Göteborg nur noch 45 kWh im Jahr pro Quadratmeter Wohnfläche nötig. Dieser Verbrauch schließt Wärme, Warmwasser und Stromverbrauch ein.

In ganz Schweden findet man zur Zeit 1100 umweltfreundliche Wohnungen, die die Forderungen der neuen EU-Regeln unterschreiten, wobei ein deutlicher Aufwärtstrend zu verzeichnen ist. Zum nächsten Jahreswechsel kann man daher im Land der Mitternachtssonne mit Sicherheit bereits über 2000 entsprechende Wohnungen finden, ein Aufschwung, den kein anderes europäisches Land aufweisen kann.

Herbert Kårlin

Sonntag, 7. Februar 2010

Mietwohnungen ein Problem in Göteborg

Wer keine Kontakte spielen lassen kann, findet in Göteborg nur eine Wohnung, wenn er sich bei der Vermittlungsstelle Boplats Göteborg einträgt, dabei ein ideales Profil für Vermieter bieten kann und nicht in den Stadtteilen Majorna oder Centrum sucht.

Im Jahre 2009 konnte die Gesellschaft rund 10.000 Mietwohnungen in der Stadt vermitteln, allerdings für 100.000 Suchende, was bedeutet, dass gerade einmal 10% der aktuell registrierten Wohnungssuchenden auch eine Wohnung fanden.

Die Kriterien für die Vermittlung sind vielschichtig, da jeder Hausbesitzer, Hausverwalter oder Baufirma die Kriterien selbst festlegen kann und nur bei gleich langer Einschreibung bei Boplats Göteborg derjenige bevorzugt wird, der an erster Stelle der Liste zu finden ist.

Das bedeutendste Kriterium bei der Auswahl sind Einkommen und Familienstruktur, indirekt also auch die geografische Lage, da kinderreiche Familien in der Regel nur dort eine Wohnung finden, wo bereits andere kinderreiche Familien wohnen und die gehobene Schicht wesentlich schneller im Zentrum Göteborgs vermittelt wird. Wer also bei der Suche den falschen Stadtteil wählt gilt als unvermittelbar. Während der Eintragung muss sich der Suchende jedoch für einen bestimmten Stadtteil entscheiden.

Während Boplats Göteborg das aktuelle System der Wohnungsvermittlung für ideal hält, sehen Mieterverbände und Kritiker bei diesem Systems mehr das Problem, dass bei der aktuellen Methode der Auswahl ganze Bevölkerungsgruppen ausgegegrenzt werden und immer mehr Wohnungen über den Schwarzmarkt suchen, da ihnen bei Boplats Göteborg die Türen ohnehin verschlossen bleiben.

Herbert Kårlin

Samstag, 6. Februar 2010

Festival der Wissenschaft in Göteborg

Das diesjährige Festival der Wissenschaft, das vom 19. bis zum 25. April 2010 in mehreren Lokalen Göteborgs stattfindet, steht unter dem Zeichen „för ändring“, einem Wortspiel des Wortes Veränderung. Das Thema soll Anstöße geben zum Thema wie Veränderungen zu einem dauerhaften Gesellschaftsgefüge führen können.

Beim Festival der Wissenschaft geht es dieses Jahr vor allem darum, wie Forschung und Technik zu Veränderungen des täglichen Lebens führen können. Beim diesjährigen Vetenskapsfestivalen in Göteborg geht es nicht um bahnbrechende Erfindungen und Neuerung, sondern um Forschung und Wissenschaft im Alltag. Als Teilnehmer werden beim Wissenschaftsfestival vor allem die Schüler Göteborgs gefordert, die bereits ausgiebig am nachdenken und forschen sind.

Das Vetenskapsfestivalen 2010 hat als Zentren vor allem Nordstan, das Stadsmuseum und die Experimentierwerkstatt der Technischen Hochschule Chalmers gewählt. Während das vorjährige Festival der Wissenschaft in Göteborg rund 100.000 interessierte Besucher anzog, hoffen die Veranstalter dieses Jahr diese Zahl noch übertreffen zu können.

Herbert Kårlin

Freitag, 5. Februar 2010

Die Ostindiefararen Götheborg fährt zur Hochzeit der Kronprinzessin

Ab dem 14. Juni 2010 wird die Ostindiefararen Götheborg Skeppsbron in Stockholm anlaufen und Teil der Festlichkeiten sein, die zur Hochzeit von Kronprinzessin Victoria mit Daniel Westling in der schwedischen Hauptstadt veranstaltet werden. Das legendäre Schiff, das an die Ostindienkompanie in Göteborg erinnert, wird ebenfalls in das Programm Love Stockholm mit eingehen, das vom Nationalfeiertag an bis zum Hochzeitstag veranstaltet wird.

Die Präsenz der Götheborg beruht vor allem darauf, dass die königliche Familie den Bau der Ostindiefararen von Anfang an unterstützte und erheblich mit zum Erfolg des Unternehmens beigetragen hat. Der schwedische König gilt als der Beschützer der Götheborg und Königin Silvia taufte die Götheborg am 3. September 2004.

Aber auch Kronprinzessin Victoria hat bereits eine Beziehung zur Götheborg, denn als das Schiff im Jahre 2006 Shanghai anlief, war sie, zusammen mit Prinz Carl Philip, als Vertreterin des Königshauses mit an Bord. Als die Götheborg dann im Juni 2007 von ihrer Chinareise zurück kam, hieß König Silvia dann die Mannschaft in Göteborg willkommen.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 4. Februar 2010

Göteborg wird sicherer für Frauen

In Göteborg starten im Frühjahr vier Projekte, die Frauen die Angst davor nehmen sollen bei Dunkelheit nach Hause zu gehen oder auszugehen. Die vier Projekte verfügen im Jahr 2010 über zwei Millionen Kronen, die in erster Linie für eine verbesserte Beleuchtung und das Schneiden oder Entfernen von Büschen eingesetzt werden sollen.

Die vier Projekte werden jedoch nicht wie üblich von Verkehrsamt oder Stadträten beschlossen, sondern nach dem Wunsch der Frauen Göteborgs. In den Stadtteilen Kvillebäcken, Brämaregården und Biskopsgården liegen bereits mehrere Wünsche der dort wohnenden Frauen vor und die zu dunklen oder als unsicher empfundenen Stellen wurden erfasst.

Die Projekte für ein sicheres Göteborg betreffen jedoch die gesamte Stadt und schließen auch die als unsicher empfundenen Stellen an Fahrradwegen ein. Zusätzlich sollen flächendeckend psychologische Kurse angeboten werden, die den Frauen mehr Selbstwertgefühl geben, damit sie unbegründete Angstgefühle selbst meistern können.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 3. Februar 2010

Spårvägen in Göteborg musste 2009 elf Millionen Kronen zurückzahlen

Auf rund 20.000 Straßenbahnen und 4700 städtische Busse Göteborgs warteten Reisende im Jahr 2009 umsonst. Aus den unterschiedlichsten Gründen kamen die Verkehrsmittel überhaupt nicht oder hatten eine Verspätung von über 20 Minuten, was bedeutet, dass die Göteborger Gesellschaft Spårvägen den bereits bezahlten Fahrpreis zurückerstatten muss.

Auch wenn es sich bei den eingestellten Reisen nur um 0,3 Prozent aller Fahrten handelt, so kommt bei einer Aufrechnung dennoch eine Summe von elf Millionen Kronen zu Stande, die der städtische Betrieb 2009 zurückerstatten musste, eine Summe, die man anderweitig sicher besser hätte einsetzen können.

Während bei Bussen ein kleiner Teil der Verspätungen auf Staus oder Unfälle zurückzuführen sind, sind die häufigsten Ursachen bei der schlechten Wartung der Busse und dem Mangel an Bussen zu suchen. Probleme bei Straßenbahnen sind auch bei besserer Wartung kaum zu verhindernd, da ein einziges Problem an einem Wagen oder ein Unfall mehrere Linien bereits für eine längere Zeit behindern kann.

Aber auch wenn Spårvägar jeden einzelnen Fall erklären kann und bei Einstellung einer Fahrt die entsprechenden Kosten erstattet, so hilft es jenen, die auf öffentliche Verkehrmittel angewiesen sind relativ wenig, wenn sie dadurch zu spät zur Arbeit kommen oder ihre Kinder im Kindergarten eine Stunde auf sie warten müssen, denn gerade auf öffentliche Verkehrsmittel muss man sich verlassen können. Noch mehr stellt sich die Frage wie die Göteborger Spårvägen, die die jetzigen Probleme schon nicht in den Griff bekommt, eine erhöhte Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel nach Einführung der Maut in den Griff bekommen will.

Herbert Kårlin

Dienstag, 2. Februar 2010

51. Göteborger Bootsmesse in der Svenska Mässan

Zwischen dem 6. und dem 14. Februar 2010 finden in der Svenska Mässan die 51. Göteborger Bootsmesse statt, die jedes Jahr zwischen 70.000 und 80.000 Bootinteressenten aus ganz Schweden und seinen Nachbarländern anzieht.

Während die Ausstellung und der Verkauf von Motorbooten, Segelbooten und Bootszubehör auf Bootsmessen eine Selbstverständlichkeit ist, so bieten die Göteborger Bootsmesse seinen Besuchern einige besondere Leckerbissen. Es geht dabei nicht um die fast 40 verschiedenen Vorträge oder Konferenzen, und auch nicht um den Kurzfilm über das jüngste schwedische Meeres-Naturreservat, sondern um Neuerungen für alle Bootsmessen.

Zum einen werden in einer der Hallen behindertengerechte Boote vorgestellt, die einer bisher ausgegliederten Gruppe das Abenteuer auf See ermöglichen, zum anderen wird in der Halle für Veteranenboote das legendäre schwedische Museumsboot Viking X ausgestellt, das als Petterssonbåten Viking X bekannt ist. Und schließlich wird auf der 51. Göteborger Bootsmesse auch noch ein Pool aufgebaut, der es Anfängern erlaubt mit einem Kanu oder Kajak nähere Bekanntschaft zu schließen.

Herbert Kårlin

Montag, 1. Februar 2010

Gamla Ullevi in Göteborg entkommt den Problemen nicht

Bereits nach der Einweihung am 5. April 2009 begannen die Probleme Gamla Ullevis, als sich Anwohner über die erdbebenartigen Erschütterungen beschwerten, von denen die umliegenden Häuser betroffen waren sobald die Fans rhythmisch zu hüpfen begannen. Als für dieses Problem endlich eine Lösung in Sicht war, begannen neue Probleme für das größte offene Stadium Schwedens.

Die seit Weihnachten andauernde ungewöhnliche Kälte in Göteborg verursacht nun Heizkosten in ungeahnter Höhe, die zur Hälfte von den Fußballklubs, die Gamla Ullevi mieteten, bezahlt werden muss. Damit das Stadium zum Saisonbeginn im Herbst einsatzfähig ist muss der Rasen im Winter frostfrei gehalten werden, was bei normaler Göteborger Witterung auch im Budget vorgesehen ist. Dieses Jahr jedoch sind Kosten für Heizung weitaus höher und allein für Februar rechnet man mit Mehrkosten von 360.000 Kronen, was jedoch nur ausreicht, wenn die Temperaturen sich ab Februar etwas normalisieren.

Zu all dem kamen dann noch Klagen der Anwohner wegen zu starkem Flutlicht und zu hellen Reklametafeln an der Außenseite des Stadiums Gamla Ullevi. Nun hat das Umweltamt bestätigt, dass die Klagen der Anwohner zu Recht bestehen und das Stadium Gamla Ullevi unmittelbar Abhilfe schaffen muss, da die zur Zeit eingesetzte Beleuchtung zu gesundheitlichen Schäden führen kann. Die Probleme des größten offenen Stadiums Schwedens scheinen kein Ende zu nehmen, was die Mehrheit der Göteborger der schlechten Planung der städtischen Baugesellschaft und entsprechenden Sparmaßnahmen zuschreiben.

Herbert Kårlin