Freitag, 31. Dezember 2010

Umweltpolitik im Göteborger Hafen

Kurz nach Jahreswechsel beginnt der Göteborger Hafen mit der Installation von elektrischen Anschlüssen für Boote, was dazu führen soll, dass in Zukunft etwa 30 % der Schiffe ihre Dieselmotoren abstellen können, so lange sie am Kai liegen. Diese Maßnahme wird die Umweltverschmutzung in Göteborg erheblich reduzieren.

Göteborg wird mit diesen Umbauarbeiten einer der wenigen Welthäfen sein, die bei Schifffahrt auf Umweltschutz setzen. Die Kosten für die Arbeiten werden auf 13 Millionen Kronen geschätzt, wobei das Hauptproblem die Installation eines Umspannwerkes ist, da die Hilfsmotoren der Schiffe nicht die in Schweden übliche Frequenz benötigen.

Die stufenweise Umrüstung auf Strombetrieb reduziert jedoch nicht nur die Umweltverschmutzung sondern auch die Lärmbelästigung im ganzen Gebiet, da Elektromotoren, die auf Booten für Heizung, Licht und zahlreiche kleinere Arbeiten benötigt werden, weitaus leiser arbeiten die die bisher üblichen Dieselmotoren.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 30. Dezember 2010

Hohe Luftverunreinigung in Göteborg

Die anhaltende Kälte in Göteborg ist Ursache für eine extrem hohe Luftverunreinigung in der Stadt, wobei der Gehalt an Stickstoffdioxid (NO2) seit über einem Monat im Durchschnitt mit rund 100 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen wird, was 25% über dem empfohlenen Grenzwert liegt.

NO2 wird vor allem durch den starken Auto- und Bootsverkehr in Göteborg verursacht und entsteht dann, wenn die Luft in Bodennähe wärmer ist als in der Höhe. Dieses Phänomen verhindert eine natürliche Zirkulation der Luftströme und kann in gewissen Fällen zu gesundheitlichen Problemen führen.

Während bei gesunden Menschen diese hohe Belastung an NO2 nicht unmittelbar negative Folgen zeigt, kann diese hohe Luftvereinigung an Stickstoffdioxid bei Asthmakranken und Personen mit Atembeschwerden selbst lebensgefährlich werden. Eine Verbesserung der Situation ist nur bei Witterungsänderung zu erwarten.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Kostenlose Arbeitskräfte in Göteborg

Wer in Schweden drei Jahre lang arbeitslos ist, gerät in die sogenannte Phase 3, was für Arbeitnehmer bedeutet, dass sie als schwer vermittelbar gelten und für Arbeitgeber, dass sie, zumindest theoretisch, gewinnträchtig dabei helfen können, den Arbeitslosen zu einer beruflichen Tätigkeit zurückzuführen.

In den 16 Monaten seit die schwedische Regierung dieses Programm auf die Beine stellte, hat die Göteborger Arbeitsvermittlung bereits 70 Millionen Kronen an Arbeitgeber bezahlt, die Langzeitarbeitslose beschäftigen, ohne dass auch nur eine der Firmen verpflichtet war einen der Beschäftigten zu übernehmen oder ihm eine sinnvolle Arbeit zu geben. Da der Arbeitnehmer hier täglich kostenlos acht Stunden zur Verfügung stehen muss, kann er in der Regel nur von der Sozialunterstützung leben, was zusätzliche staatliche Kosten verursacht.

Der Erfolg dieser Maßnahme ist jedoch, dass immer mehr Firmen entstehen, die Langzeitarbeitslose mit sinnloser Arbeit beschäftigen und für jeden Angestellten die staatliche Prämie kassieren. So die Jobbfabriken in Göteborg, die während eines Jahres bereits 200 Langzeitarbeitslose überwiegend sinnlos beschäftigte, für die sie eine Prämie von 10 Millionen Kronen erhielten, ohne dass auch nur einer der Angestellten zurück ins Arbeitsleben geführt werden musste.

Herbert Kårlin

Dienstag, 28. Dezember 2010

Göteborg überlegt die Kameraüberwachung von Gefahrenstellen

Die Göteborger Polizei erwägt die Kameraüberwachung von fünf öffentlichen Stellen der Stadt, an denen die häufigsten Verbrechen, insbesondere gewaltsamer Diebstahl, verzeichnet werden.

In erster Linie ist in Göteborg die Überwachung von den als Haupt-Verbrechensplätze erkannten Gebiete geplant. Es handelt sich hierbei um öffentliche Stellen an denen während der letzten Jahre die größte Anzahl an Gewaltverbrechen stattfand, was bewaffneten Diebstahl, Misshandlungen und Vergewaltigung beinhaltet.

Die Installation von Live-Überwachungskameras soll vor allem den Drottningtorget (Hauptbahnhof), den untere Teil der Avenyn, den Brunnsparken sowie die Stora Nygatan und einen Teil der Vasagatan betreffen.

Die Methode der Verbrechensbekämpfung durch Überwachungskameras wird bereits in mehreren europäischen Ländern mit wechselndem Erfolg eingesetzt und wird in Göteborg vor allem als vorbeugende Methode betrachtet. Zur Zeit werden von der Göteborger Polizei mögliche Nutzen und Kostenaufwand abgewogen, bevor Anfang Januar eine endgültige Entscheidung getroffen wird.

Herbert Kårlin

Montag, 27. Dezember 2010

Volvo in Göteborg wieder im Aufwind

Volvo plant im nächsten Jahr wieder mehr Autos zu bauen. Das Göteborger Unternehmen mit chinesischem Eigner will im Jahr 2011 wieder 400.000 Autos verkaufen, was gleichzeitig bedeutet, dass die Firma im kommenden Jahr 500 neue Arbeitsplätze schaffen wird, sowohl im Dienstleistungsbereich als auch in der Fertigung.

Gleichzeitig sind jedoch auch einige Veränderungen zu erwarten, da Volvo in Zukunft auf weniger Produkte setzten will, die jedoch in hochklassigen Versionen auf den Markt kommen werden. Das Unternehmen setzt dabei auf Luxus in skandinavischer Verpackung, Anwenderfreundlichkeit und Sicherheit.

Der Verkauf der zukünftigen Volvos richtet sich an einen internationalen Markt der gehobenen Klasse, wobei auch der amerikanische Käufer neu erobert werden soll. Volvo wird, nach Geschäftsführer Stefan Jacoby, in Zukunft wieder ein internationales Symbol für Wohlstand sein und den Fahrern der Fahrzeuge ein gewisses Prestige verleihen.

Herbert Kårlin

Sonntag, 26. Dezember 2010

Unruhige Weihnachtsnacht in Göteborg

Die letzte Weihnachtsnacht in Göteborg war trotz eisiger Kälte von bis zu minus 20 Grad eine der unruhigsten Nächte des Jahres. Die Polizei der Stadt vergleicht die Störungen und Übergriffe mit einem Sommerwochenende um Mittsommer.

In allen Fällen war starker Alkoholgenuss die Ursache für die Übergriffe. Allein in dieser Nacht wurde 34 Misshandlungen bei der Polizei angezeigt, was weit über der Quote einer normalen Wochenendnacht liegt. Sämtliche Ausnüchterungszellen waren überfüllt und eine große Anzahl Jugendlicher mussten betrunken zur ihren Eltern transportiert werden.

Trotz Aufklärungskampagnien und Warnungen stiegen auch eine Vielzahl an Betrunkenen in ihr Auto, was bei der ohnehin riskanten Verkehrslage zahlreiche Eingriffe der Polizei benötigte. Aber auch die Anzahl Betrunkener, die sich zum Schafen einfach in Schneewehen legten und von der Polizei vom Erfrieren gerettet werden mussten, war ungemein hoch.

Herbert Kårlin

Samstag, 25. Dezember 2010

Weihnachtsfest in der Stadtmission Göteborg

Wie jedes Jahr lädt die Stadtmission Göteborg alle Bedürftige Göteborgs während der drei Weihnachtstage zu einem Weihnachtsessen ein, das auch dieses Jahr in der Sankt Johanneskyrkan der Stadt serviert wird. In der Regel treffen sich an diesen drei Tagen jeweils etwa 500 Personen, die dort nicht nur essen, sondern auch gemeinsam Weihnachten feiern können.

Die Stadtmission lädt zum Weihnachtsessen nicht nur all jene ein, die selbst bei minus 15 Grad kein Dach über dem Kopf haben, sondern auch alle, die nach Drogen- oder Alkoholmissbrauch einsam sind und nur mit Hilfe von staatlicher Unterstützung überleben können. Auch zum Neuen Jahr plant die Stadtmission wieder eine Essensausgabe, die erneut von den Unternehmern der Stadt finanziert wird.

Zum 24. März plant die Stadtmission, in Zusammenarbeit mit dem Folkteatern Göteborg, in der Johanneskirche die Aufführung des Theaterstücks „Breaking the Rules“ nach dem gleichnamigen Preisfilm von Lars von Triers. Die beiden Schauspieler Göran Ragnerstam und Karin Lykke werden das Stück gemeinsam mit Amateurschauspielern aufführen, wobei sämtliche Einnahmen der Stadtmission zur Verfügung gestellt werden.

Herbert Kårlin

Freitag, 24. Dezember 2010

Die Luft im Kunstmuseum Göteborgs macht krank

Das Kunstmuseum in Göteborg wird 2023 hundert Jahre alt, wobei das Kulturamt der Stadt in dieser Zeit nur wenig in das Arbeitsmilieu investierte, obwohl die Anzahl der Angestellten erheblich erweitert wurde und auch die Ausstellungsräume längst nicht mehr den modernen Ansprüchen eines Museums entsprechen.

Seit Jahren klagen die Angestellten des Museums bereits über ständige Kopfschmerzen und Atemprobleme. Auch wenn die Arbeitnehmervertretungen das Kulturamt Göteborgs mehrmals auf die bestehenden Probleme aufmerksam machte und ein Teil der Gegenmaßnahmen nur eine relativ geringe Investition erfordern, so verschieben die Verantwortlichen der Stadt jede Verbesserung des Arbeitsmilieus auf einen späteren, unbekannten Zeitpunkt.

Weitere Probleme, die Angestellten die Arbeit im Kunstmuseum erschweren, sind zugige, enge Arbeitsplätze und die Temperaturschwankungen im Gebäude, die im Sommer von 17 Grad Normaltemperatur auf bis zu 30 Grad ansteigt. Der Einbau einer unangepassten Klimaanlage vor einigen Jahren hat die Probleme eher vergrößert als verbessert.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Tierschützer Göteborgs arbeiten mit Morddrohung

Der Kampf einiger Tierschutzorganisationen Göteborgs gegen Boutiquen, die Pelzwaren verkaufen, wird immer härter und verlangen vom Steuerzahler täglich einen höheren Einsatz, da in manchen Fällen beide Seiten nicht von ihrem Standpunkt abweichen. In manchen Fällen muss die Polizei rund um die Uhr Personal zum Schutz von Personen und Material abstellen.

Besonders stark betroffen ist die Boutique Fioruccis, die seit einem Jahr bereits fünfmal Schäden zu beklagen hatte und deren Fensterscheiben nur noch mit Klebeband zusammenhalten. Fast täglich steht eine Gruppe an Tierschützern mit Plakaten vor der Tür, die eventuelle Kunden vom Kauf in diesem Laden abhalten wollen. Niemand weiß welche Gruppe friedlich protestiert und welche zur Gewalt greift und Pauschalisierung wird daher groß geschrieben.

Charlotte Alfredsson, die Besitzerin von Fioruccis, will dem Druck nicht weichen und besteht darauf in ihrer Boutique das zu verkaufen, was sie für richtig hält. Mittlerweile erhielt bereits ihre 16-jährige Tochter Morddrohungen, die von der Polizei ernst genommen werden und daher die Überwachung von Laden und Personen erneut erhöhen musste. Die Frage in Göteborg lautet mittlerweile nicht mehr, ob es ethisch ist Pelz zu verkaufen oder nicht, sondern ob Morddrohung ein Mittel ist und ob der Pelzverkauf wichtiger ist als das Leben der eigenen Tochter.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Neue giftige Schlange im Göteborger Universeum

Rechtzeitig zum Weihnachtsprogramm des Göteborger Universeum bekam die Abteilung „Giftige Schönheiten“ des Universeums eine weitere Giftschlange, die mit zu den tödlichsten Schlangen dieser Welt zählen. Am 20. Dezember zog eine australische Todesotter (Acanthophis antarcticus praelongus) in den Terrarien des Museums ein.

Wie bereits der Inlandstaipan (Oxyuranus microlepidotus), ebenfalls im Universeum zu sehen, so kommt auch die Todesotter aus Australien, wo die größte Anzahl an tödlichen Schlangen vorkommt. Das Exemplar im Universeum hat jedoch keine so weite Reise hinter sich und hat sich nie im australischen Sand eingegraben, den sie wurde von einem Mitarbeiter des Universeum im nahen Skåne aufgezogen.

Die Todesotter wird meist nicht länger als 60 cm und ähnelt, auf den ersten Blick, einer Kreuzotter, wobei sie jedoch nicht der gleichen Familie angehört. Die Schlange ist wegen ihrem Nervengift gefürchtet, das nach wenigen Stunden zum Ersticken führen kann. Nach wissenschaftlichen Untersuchungen sterben nach einem Biss der Schlange etwa 15% der von der Schlange gebissenen Menschen, wobei es jedoch ein sehr aktives Serum gibt, das die Lähmungen fast unmittelbar aufhebt.

Herbert Kårlin

Dienstag, 21. Dezember 2010

Verfehlte Umweltpolitik in Göteborg

Obwohl Göteborg sich auf dem Weg zu einer umweltfreundlichen Stadt sieht und auf öffentlichen Verkehr und Fahrräder setzt, zeigt die Statistik des Jahres 2010, dass die tatsächliche Entwicklung in die entgegengesetzte Richtung geht, da sowohl die Anzahl der Benutzer von Fahrrädern als auch die Anzahl der Busreisenden rückläufig sind.

Nach mehreren Jahren rückläufigem Autoverkehr in Göteborg, was teilweise auf die schwedische Krise und die hohen Benzinpreise zurückzuführen ist, stieg 2010 erneut die Anzahl jener, die das Auto für den Weg zur Arbeit benutzen. Häufige Staus in den Rush Hours können diesen Trend ebenfalls nicht ändern.

Auch wenn die politische Führung Göteborgs diese Entwicklung nicht nachvollziehen kann, so müssten die Verantwortlichen nur eine Diskussion mit Bewohnern der Randbezirke führen, die wegen ausfallenden Bussen immer wieder zu spät zur Arbeit kommen oder die wegen der steigenden Anzahl von Kinderwagen und parkenden Autos auf Fahrradwegen auf umweltfreundliche Verkehrsmittel verzichten.

Herbert Kårlin

Montag, 20. Dezember 2010

Göteborgs Kulturgut soll verkauft werden

Das Kulturamt der Kulturstadt Göteborg will zum 400-jährigen Jubiläum Göteborgs im Jahre 2021 die Gebäude der Museen aufwerten. Bei der jüngsten Sitzung schlug die politische Führung Göteborgs vor, einen Teil dieser Bauarbeiten aus dem Verkauf von Kunstgegenständen der Museen, auch an Privatpersonen, zu finanzieren.

Die Direktoren der städtischen Museen Göteborgs widersetzen sich dieser Idee, da ein Museum in erster Linie mit dem Inhalt Besucher anzieht und nicht mit dem Gebäude an sich. Der Auftrag eines Museums ist daher die Kunst zu erhalten und nicht den äußerlichen Aspekt eines Gebäudes durch den Verkauf dieser Kunst zu finanzieren.

Die Museen sehen im Vorschlag der Stadt auch das Interesse der Künstler bedroht, da sie beim Verkauf eines Werkes an ein Göteborger Museum nicht mehr sicher sein können, dass ihr Werk auch im Museum bleibt und nicht nach wenigen Jahren in den Händen eines privaten Sammlers verschwindet.

Herbert Kårlin

Sonntag, 19. Dezember 2010

Immer mehr Nachtklubs und Kneipen in Göteborg ohne Schrankgenehmigung

Die Avenyn gilt in Göteborg als Zentrum für Nachtklubs, Kneipen und Restaurants, was mehrere Vermieter, Vereinigungen und auch die Stadt als unausgeglichen betrachten. Sie befürchten, dass damit der Nobelruf der Avenyn zerstört wird. Den stärksten Kampf gegen die Einrichtungen dabei führt das Amt, das zuständig für Schankgenehmigungen ist.

Mats Jönsson, der Besitzer des Nachtklubs Styrbord Babords, dem jüngst, wie auch Jameson Pub, die Schankgenehmigung entzogen wurde, spricht gar von einer Hexenjagd auf die Besitzer der Vergnügungseinrichtungen an der Avenyn und weist die Leiterin des Amtes, Anneli Silvander, als Verantwortliche aus, die das kleinste Detail sucht, um Einrichtungen an der Avenyn schließen zu können.

Anneli Silvander verweist als Verteidigung auf die gültigen Gesetze an die sich Besitzer aller Nightclubs, Kneipen und Restaurants halten müssen, vergisst dabei jedoch, dass Göteborg als die schwedische Stadt mit Null Toleranz gilt, was Alkoholausschank und Lebensmittelkontrollen gilt, was auch alle ausländischen Teilnehmer am Göteborger Kulturkalas und den Göteborger Weihnachtsmärkten bestätigen und zahlreiche Aktivitäten in Göteborg bremst.

Herbert Kårlin

Samstag, 18. Dezember 2010

Göteborg wird finnisches Verwaltungsgebiet

Ab dem 1. Februar 2011 wird Göteborg zu einem finnischen Verwaltungsgebiet, was bedeutet, dass die städtischen Einrichtungen Göteborgs, und vor allem alle Altersheime der Stadt, der schwedisch-finnische Minorität einen Service in finnischer Sprache anbieten werden.

Auch wenn dieser neue Service nicht vom ersten Tag an voll funktionieren wird, so arbeitet die Stadt Göteborg bereits darauf hin, dass die finnischsprachige Minorität Göteborgs überall in der Muttersprache kommunizieren kann. Die Mehraufwendungen werden von den staatlichen Subventionen in Höhe von jährlich drei Millionen Kronen finanziert.

In Göteborg leben zur Zeit rund 15.000 Personen mit finnischen Wurzeln, die auch in Schweden überwiegend Finnisch zur Verständigung benutzen. Nicht eingerechnet sind hier die sogenannten Finnland-Schweden, die Schwedisch als ihre Muttersprache betrachten.

Auch wenn die Entscheidung Göteborgs zu begrüßen ist, so stellt sich dennoch bereits heute die Frage, wie in Zukunft die Verständigung mit der arabisch und persisch sprechenden Minderheit in Altersheimen und Krankenhäusern in Göteborg aussehen wird, da vor allem viele der älteren Einwanderer kein oder nur ein unzureichendes Schwedisch sprechen.

Herbert Kårlin

Freitag, 17. Dezember 2010

Västtrafik setzt auf Parkplätze für Pendler

Bevor in Göteborg im Jahre 2013 die Maut eingeführt werden soll, benötigt Göteborg auf allen Einfahrtstrecken Parkplätze für Pendler, die Kosten von mindestens 100 Millionen Kronen verursachen. Västtrafik will damit die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Göteborgs attraktiver und einfacher machen.

Zusätzlich zu Pendlerparkplätzen sollen Einzelfahrscheine für öffentliche Verkehrsmittel billiger werden, was wiederum Zuschüsse in Millionenhöhe erfordert. Auch alle Pendlerzüge sollen bis 2013 mehr Waggons erhalten und damit längere Bahnsteige, damit vor allem die Reisenden von Alingsås und Kungsbacka Göteborg besser erreichen können.

Bei den bisherigen Plänen sind jedoch keine Maßnahmen zu finden, die die Probleme der verkehrsgefährlichen Busse oder eingestellten Touren abbauen sollen. Ebenso wenig findet man in den geplanten Maßnahmen eine Stellungsnahme zu regelmäßigen Problemen im Winter, wenn Busverkehr, Straßenbahnverkehr und vor allem der Eisenbahnverkehr regelmäßig zusammenbrechen und öffentliche Verkehrsmittel keinerlei Alternative für Autofahrer darstellen.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Göteborg baut Biogas-Forschungsanlage

Die EU-Kommission bewilligte der städtischen Energieversorgung Göteborg Energi 222 Millionen Kronen Unterstützung für den Bau einer Demonstrations- und Forschungsanlage für Biogas in Rya, dem Göteborger Stadtteil Hisingen. Diese Unterstützung von europäischer Seite ist die bedeutendste, die Schweden erhielt seit das Land Mitglied der Europäischen Gemeinschaft wurde.

In der Forschungsanlage von Göteborg Energie werden Abfalle aus der Forstwirtschaft wie Zweige, Späne und andere Holzreste zu Biomethanol verarbeitet, das als umweltfreundlicher Treibstoff für Fahrzeuge verwendet werden kann. Die Leitung der Biogasanlage übernimmt die neue gegründete Firma GoBiGas in Zusammenarbeit mot E:on, beides ebenfalls städtische, bzw. ein staatliches Unternehmen.

GoBiGas, deren Gesamtkosten auf etwa eine Milliarde Kronen geschätzt werden, entsteht in zwei Etappen, wobei die ersten Ergebnisse voraussichtlich bereits Ende 2012 vorliegen werden. Sobald die Rentablität und Funktionsweise dieser ersten Anlage ausgewertet ist, wird die zweite Etappe in Angriff genommen. Endgültige Ergebnisse sollen nach zehn Jahren feststehen.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Göteborgs Probleme mit der Straßenbeleuchtung

Immer häufiger liegen in Göteborg ganze Straßenzüge, vor allem aber auch Fahrradwege, im Dunkel, da nahezu jede Straßenarbeit das Risiko mit sich bringt, dass die elektrischen Leitungen der Stadt beschädigt werden. Dies liegt jedoch nicht an schlechter Arbeitsleistung, sondern an der schlechten Qualität der Kabel, die bereits bis zu 80 Jahren im Boden liegen und nie erneuert wurden.

Die Politiker der Stadt denken zwar eine ein Infrastrukturpaket, das Göteborg zu einer der verkehrsfreundlichsten Stadt Skandinaviens machen soll, vernachlässigen jedoch die nötigsten Infrastrukturarbeiten die die Wasserversorgung und die Beleuchtung der Stadt betreffen.

Von den rund 5000 Kilometern elektrischen Leitungen, die unter den Straßen Göteborgs liegen, sind 3000 Kilometer älter als 70 Jahre. Aus Kostengründen werden jedoch bei jedem Problem nur die notwendigsten Arbeiten erledigt, wobei selbst die Anzahl der Arbeiter unterhalb der notwendigen Schwelle liegt. Da ein Meter neues Kabeln etwa 700 Kronen kostet, kommen in den nächsten Jahren Ausgaben in Millionenhöhe auf die Stadt zu, wenn die Sicherheit der Bevölkerung nicht gefährdet werden soll.

Herbert Kårlin

Dienstag, 14. Dezember 2010

Kampfansage bei den öffentlichen Verkehrsmitteln Göteborgs

Bei jeder Verkehrskontrolle von städtischen Bussen müssen mehrere Fahrzeuge wegen erheblichen Mängeln aus dem Verkehr gezogen werden, unabhängig, ob es sich um die GS-Busse oder Veolia-Busse handelt, die beide für die Stadt Göteborg unterwegs sind. Bei Schneefall oder Eis bricht zusätzlich der Verkehr bei mehreren Steigungen zusammen.

Nun klagen Göteborgs Spårvägar, die für Straßenbahnen und GS-Busse zuständig sind das Unternehmen Västtrafik wegen schlechter Straßeninstandhaltung an und fordern von der Stadt sieben bis acht Millionen Kronen für Reparaturen an Bussen, die auf die schlechte Unterhaltung der Göteborger Straßen zurückzuführen sind.

Mit dieser Kampfansage wollen Göteborgs Spårvägar allerdings auch von den eigenen Problemen ablenken, die jeder Reisende in Göteborg ohne jede Sachkenntnisse erkennen kann. Überlange Busse werden auf kleinen Nebenstraßen eingesetzt, die Beleuchtung funktioniert oft nicht, Türen lassen sich nicht öffnen oder schließen und manche Busse verkehren gar nicht erst.

Herbert Kårlin

Montag, 13. Dezember 2010

Göteborg erhält die weltweit größte Beachvolleyballanlage

Der Verein für Beachvolleyball verfügt in Göteborg um rund 1500 Mitglieder, die bisher ihre Lokale im Industriegebiet Högsbo anmieten. Ab nächstem Jahr kann sich diese Situation nun ändern, indem im Göteborger Änglagården die weltweit größte Halle für Beachvolleyball entsteht.

Änglagården ist bereits heute ein bedeutendes Sportgebiet Göteborgs und liegt nahe der Kviverg Kaserne, wo sich mehrere Museen und eine sehr große Jugendherberge liegen. Die Infrastruktur dieses Gebietes ist daher wie geschaffen für eine weitere sportliche Aktivität, die diesen Teil Göteborgs weiter beleben wird.

In der vom Verein finanzierten Halle kann man das ganze Jahr über in Sommeratmosphäre seinem Sport nachgehen, wobei nach der sportlichen Aktivität auch ein Café zur Entspannung einladen wird. Die Halle wird auch sämtliche Büroräume des Verbandes beherbergen und von einer, im Sommer zu benutzenden, Beachvolleyballanlage im Freien ergänzt.

Herbert Kårlin

Sonntag, 12. Dezember 2010

Ein multikultureller Basar in Göteborg

Der Göteborger Stadtteil Lärjedalen erarbeitete, zusammen mit dem Arbeitsamt und dem Ausländeramt der Stadt, das Projekt für eine multikulturellen Basar in Göteborg, der sich bereits im Jahre 2013 an einer zentralen Stelle der Stadt befinden soll und sich zu einer touristischen Attraktion Göteborgs entwickeln kann.

Der Göteborger Basar soll nach den Vorbildern in Budapest und Istanbul errichtet werden, wo sich vor allem Firmen etablieren sollen, deren Eigentümer Einwanderer sind und mit ihrem Angebot eine Alternative zu üblichen Einkaufszentren bieten sollen. Nach der Vorstudie soll es sich vor allem um Lebensmittel, Gewürze, Kleidung und Reisen handeln. Auch ein Restaurant oder Café internationalen Einschlags soll im Basar mit integriert werden, um aus dem Basar einen Treffpunkt zu machen.

Die Planer des Basars sehen als als wichtig an, dass sich das Gebäude an einem verkehrsgünstigen und dem Zentrum Göteborgs nahen Platz, befindet wobei dafür auch bereits ein Gebäude genannt wurde. Es handelt sich dabei um die Vagnhallen Stampen in denen sich heute das Museum der Spårvägssällskapet Ringlinien befindet.

Herbert Kårlin

Samstag, 11. Dezember 2010

Göteborgs internes Kochbuch

Nach einer Vorbereitungszeit von drei Jahren veröffentlicht die Stadt Göteborg nun das Kochbuch „Klokboken“ (Das Vernunftsbuch) mit 24 den Jahreszeiten angepassten Rezepten, die sowohl für Essen für vier Personen als auch für 100 Personen geeignet sind. Sämtliche Rezepte des Buches wurden von Köchen und Küchenchefs der städtischen Küche eingereicht.

Der Untertitel („24 Umweltmahlzeiten von Göteborgs Großküche“) des Kochbuches zeigt, worauf es den Herausgebern ankommt - nämlich zu zeigen, dass auch in einer Großküche gesunde Rohwaren angewendet werden und in den Göteborger Großküchen immer mehr auf traditionelle Weise Hausmannskost zubereitet wird und vorgefertigte Produkte nur in Ausnahmefällen auf den Tisch kommen.

Die 24 Rezepte sind nach Jahreszeiten eingeteilt und sollen daher eine Anregung dazu sein zu jeder Jahreszeit das zu kochen, was die schwedische Natur zur entsprechenden Jahreszeit auch bietet. Allerdings ist dieses Göteborger Kochbuch nicht für jene gedacht, die die Gerichte essen, denn die Gesamtauflage wird ausschließlich an die einzelnen Stadtteilverwaltungen Göteborgs verkauft, die vorab immerhin auch jeweils 30 kostenlose Exemplare erhalten.

Herbert Kårlin

Freitag, 10. Dezember 2010

Die Weihnachtsstadt Göteborg erstrahlt


Zwischen dem 10. Dezember 2010 und dem 9. Januar 2011 bietet die Lichterstrecke der schwedischen Weihnachtsstadt Göteborg eine Erlebnis in Rot, Lila und Blau, den diesjährigen Weihnachts-Farben. Auf einer Strecke von drei Kilometern kann man ein weihnachtliches Göteborg entdecken, das dieses Jahr unter dem Thema „sagolik“ (wie in einem Märchen) steht.

Die Lichterstrecke beginnt beim Läppstiftet bei Lilla Bommen, führt dann entlang der Avenyn und dem Näckrosdammen bis nach Liseberg. Das Besondere an dieser Lichterstrecke ist jedoch nicht nur die einfallsreiche Straßenbeleuchtung, sondern vor allem die Lichterspiele, die künstlerischen Beleuchtungen von zahlreichen Gebäuden und die Attraktionen entlang der Strecke.

Zu den bedeutendsten Attraktion der Weihnachtsstadt Göteborg gehören das Multimediaspektakel am Harry Hjörnes Plats, der singende Tannenbaum am Bältespännarparken und vor allem die Filmvorführung an der Fassade des Kunstmuseums am Götaplatsen, wo man Gnome, Hexen und Feen trifft, wo aber auch Dornröschen und Alice aus dem Wunderland teilnehmen.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Hochzeit für Strafzettel in Göteborg

Nachdem die Polizei im Västra Götaland dieses Jahr, statistisch gesehen, zu wenigen Verkehrssündern Strafzettel verpasste, muss sie nun noch vor Jahresende 1000 Strafzettel mehr ausstellen als sonst üblich. Um die Quote zu erfüllen beginnt daher eine Jagd auf Verkehrssünder, denn die Quote muss stimmen.

Die Anzahl an Strafzetteln im Laufe eines Jahres wird als Maß dafür gesehen, wie aktiv die Polizei in Göteborg und dem Västra Götaland für die Verkehrssicherheit arbeitet und damit vorbeugende Maßnahmen gegen tödliche Unfälle unternimmt. Statistik geht im Dezember jedoch vor gesunden menschlichen Verstand, da die Anzahl von Strafzetteln innerhalb eines Monats kaum eine Aussage über Verkehrssicherheit geben kann.

Nach Aussagen der Polizeibehörden kommt der Auftrag Strafzettel zu sammeln von den Bürgern, die in demokratischer Entscheidung die aktuelle Regierung wählten, was in gewisser Weise absurd erscheint, wenn die Verkehrspolizei selbst Parksünder jagt, die mangels sinnvoller städtischer Schneeräumung und Schneebergen auf offiziellen Parkplätzen, 10 Minuten lang einen Meter zu Nahe an einer Kreuzung oder einem Fußgängerübergang parken.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Carl Larsson Ausstellung im Kunstmuseum Göteborg

Zwischen dem 11. Dezember 2010 und dem 10. April 2011 zeigt das Kunstmuseum in Göteborg die Originalzeichnungen zum Buch Singoalla des schwedischen Künstlers Carl Larsson, eine Sammlung von 25 Illustrationen, die der Künstler im Jahre 1894 für das gleichnamige Buch von Viktor Rydberg schuf.

Carl Larsson, von dem einige Aquarellmalereien permanent im Göteborger Kunstmuseum ausgestellt ist, ist einer der bedeutendsten Aquarellmaler Schwedens, der vor allem dadurch bekannt ist, dass er das Familienleben Schwedens Ende des 19. und des Beginns des 20. Jahrhunderts in seinen Bildern festgehalten hat und daher einen Einblick in das schwedische Leben jener Zeit bietet.

Das Buch Singoalla von Viktor Rydberg ist einer der populärsten Klassiker der schwedischen Literatur, das erstmals 1857 herausgegeben wurde und die Liebesgeschichte des Ritters Erland zum Zigeunermädchen Singoalla erzählt. Singoalla ist eine romantische Erzählung, die den Roman von Beginn an zu einem Erfolgsroman der breiten schwedischen Bevölkerung machte.

Herbert Kårlin

Dienstag, 7. Dezember 2010

Göteborgs Auflagen bei Tierversuchen

Jedes Jahr werden in Schweden nahezu 2000 Anträge für Tierversuche gestellt, die zum Teil bei den beiden ethischen Räten für Tierversuche in Göteborg eingehen. Die Arzneimittelfirma Astra Zeneca in Mölndal, der Nachbargemeinde Göteborgs, ist hierbei ein bedeutender Antragsteller und geriet nun mit dem ethischen Rat in eine Auseinandersetzung.

Die Forschungsabteilung des Unternehmens beantragte aus Forschungsgründen eine Genehmigung dafür Mäuse nach einer Betäubung ausbluten zu lassen bis der Tod eintritt. Als der ethische Rat diese Methode nur unter einer Auflage genehmigen wollte, bezeichnete Astra Zeneca das Entscheidungsgremium für inkompetent in biologischen Fragen.

Der ethische Rat für Tierversuche in Göteborg verlangte vom zuständigen Forscher lediglich, dass parallel zum Ausbluten der Brustkorb der Mäuse geöffnet werden muss und die Herzleitungen abgeschnitten werden müssen um dem Tier ein mögliches Leiden zu ersparen. Astra Zeneca bezeichnet diese Methode als zu aufwendig, unnötig und hält sie für zu teuer.

Herbert Kårlin

Montag, 6. Dezember 2010

Letzter Julbordet unter Leif Mannerström im Sjömagasinet

Da der Sternekoch und Buchautor Leif Mannerström (Julkokbok, Husmanskost) zum ersten April das Göteborger Restaurant Sjömagasinet an seinen Kollegen Ulf Wagner, ebenfalls einer der bedeutendsten Köche und Sommelier Schwedens, übergibt, werden im Sjömagasinet bis Weihnachten 2010 nun die letzten von Leif Mannerström zusammengestellten Julborden, die bekannten Weihnachtsmenüs, angeboten.

Leif Mannerström, der bereits, gemeinsam mit Christer Johansson, das Göteborger Restaurant Kometen betreibt, will auch diesem Restaurant zu einem Weltruf verhelfen und bleibt daher auch als Pensionär aktiv in der Restaurantwelt, die für ihn sein ganzes Leben bestimmte.

Auch wenn Leif Mannerström von sich sagt, dass er nach dem Verkauf des Sjömagasinets mehr Zeit mit seiner Familie verbringen will, so könnten seine Aktivitäten dem entgegenstehen, denn außer seiner Aktivität im Restaurant Kometen wird er vor allem als Jurymitglied im Fernsehen aktiv (Sveriges Mästerkock) und plant bereits drei weitere Bücher, eines davon in Zusammenarbeit mit den schwedischen Bestsellerautoren Jan Guillou und Leif GW Persson.

Herbert Kårlin

Sonntag, 5. Dezember 2010

Göteborg sagt nein zu Bierfest

Nachdem am 1. Januar 2011 das Alkoholgesetz in Schweden hinsichtlich von Schankgenehmigungen etwas gelockert wird, wollte das Stockholm Beer & Whisky Festival Ende Januar das bekannte Bierfestival in Nacka auch nach Göteborg bringen. Nach Aussage der Organisatoren stoppte die Stadtverwaltung das Projekt bereits während der ersten Gespräche.

Während in Nacka jedes Jahr ein Bierfestival mit großem Erfolg veranstaltet wird, fand das letzte Festival dieser Art in Göteborg im Jahre 1990 statt. Die Stadt Göteborg zählt fünf Punkte, die gegen die Praktiken in der Stadt verstoßen und bestätigt damit, dass in der Stadt schwedische Gesetze hinsichtlich Alkohol ohne jeden Spielraum ausgelegt werden.

Mit dieser Entscheidung trifft Göteborg nicht nur die Veranstalter, sondern auch die lokalen Bierbrauer, die mit diesem Festival die Möglichkeit sahen lokales Bier bekannter zu machen. Auch die Besucher Göteborgs aus anderen Ländern müssen weiterhin darauf verzichten schwedische Biersorten während eines einzigen Bierfestes in Göteborg entdecken zu können.

Herbert Kårlin

Samstag, 4. Dezember 2010

Göteborgs Stummfilm Väskan im Europa-Finale

Im Rahmen der „European Local Authorities Competition on Good Practise on the Support for Migrant Elders Initiatives“, an dem neun europäische Länder mit 34 Beiträgen teilnahmen, gelang es dem Göteborger Stummfilm Väskan (Die Tasche) ins Finale zu gelangen.

Der Film Väskan von Nasrin Pakkho hatte Ende November Premiere und soll älteren Einwohnern der unterschiedlichsten Länder dabei helfen der Isolation zu entkommen und ihnen zeigen wo sie nach einem Unfall oder bei Krankheit Hilfe bekommen können. Gleichzeitig soll dieser Stummfilm die Angst von der oft fremden Kultur abbauen und die Integration der älteren Bevölkerung aller Länder vereinfachen.

Der Film Väskan enstand auf Initiative der Organisation SIOS Göteborg (Samarbetsorgan för etniska organisationer i Västra Götaland) und wurde in Zusammenarbeit mit der städtischen Verwaltung und Freiwilligenorganisationen verschiedener Einwandergruppen erstellt, was dazu beigetragen hat, die die Aspekte und Probleme der verschiedensten Immigranten im Film berücksichtigt werden konnten.

Herbert Kårlin

Freitag, 3. Dezember 2010

Göteborgs Universität forscht über Polizeiverhalten

Die Gruppe TSS (Trygg och Säker Stad), entstanden aus einer Zusammenarbeit zwischen der Universität Göteborg und der Technischen Hochschule Chalmers, veranstaltet am 7. Dezember ein Seminar, bei dem drei Forschungsprojekte, die die Arbeit der Polizei im Visier haben, diskutiert werden und eine gefahrlose, sichere Stadt fördern soll.

Die drei Forschungsprojekte betreffen die Fragen inwieweit die Organisation der schwedischen Polizei die multikulturelle Vielfalt Schwedens repräsentiert und wie sie innerhalb dieser multikulturellen Vielfalt arbeitet, in welcher Weise die Polizei mit den sozialen Diensten und anderen Ämtern des Landes zusammenarbeitet und wie die Polizei auf Anforderungen und Erwartungen der Bevölkerung reagiert.

Das Seminar, an dem sowohl Politiker und Forscher als auch Repräsentanten der Polizei teilnehmen, ist öffentlich, wobei auch das Publikum seine Standpunkte unterbreiten kann und an den Diskussionen teilnehmen soll. Das die Forschung vorbereitende Seminar soll die Forschungstätigkeit der Öffentlichkeit näher bringen und die vorbereitende Phase erleichtern.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Doch ein Volksentscheid in Fragen der Göteborger Maut?

Noch im Jahre 2008 versprach die sozialistische Regierung Göteborgs die Frage nach der Einführung einer Maut über einen Volksentscheid zu klären. Als dann im August 2009 die Maut das Infrastrukturpaket finanzieren sollte, wollte die Göteborger Regierung von diesem Versprechen nichts mehr wissen, da Umfragen zeigten, dass die Bürger die Maut ablehnten.

Dieser Rückzug führte dazu, dass sich 2010 die Partei Vägvalet gründete, die nur ein Ziel hatte, den Bürgern der Stadt die Entscheidungsgewalt über die Maut zurückzugeben. Die junge Partei zog nicht nur unmittelbar mit fünf Mandaten in den Stadtrat ein, sondern begann unmittelbar Unterschriften zu sammeln, die Göteborg zum Volksentscheid hinsichtlich der Maut zwingen sollte.

Innerhalb weniger Monate ist es der Partei gelungen weit über die 5% nötigen Unterschriften der wahlberechtigten Bürger Göteborgs zu sammeln, die die Stadt rechtlich dazu zwingen kann nun doch einen Volksentscheid durchzuführen, der, nach aktuellen Umfragen, gegen die Maut richten wird. Nun muss sich entscheiden, ob sich die Führung der Stadt für demokratische Methoden entscheidet oder über juristische Wege den Bürger weiterhin entmündigen will.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Hardrockfestival Metaltown verlässt das Göteborger Zentrum

Das nächste Hardrockfestival Metaltown am 17. und 18. Juni 2011 wird nach den vorjährigen Problemen, als bei einem Konzert die nahe Götaälvbron zu schwanken begann, nicht mehr im Göteborger Freihafen stattfinden, sondern das Zentrum Göteborgs verlassen. Dieser Umzug, der zu erwarten war, bringt jedoch auch einige Vorteile.

Mit größter Wahrscheinlichkeit wird das zweitägige Festival Metaltown auf die Galopprennbahn auf Hisingen umziehen, die schon längere Zeit für Musikfestivale in Diskussion stand und mehr Besucher empfangen kann als der Freihafen wo zudem die Anwohner auf beiden Seiten des Flusses über eine hohe Lärmbelastung während Metaltown klagten. System Of A Down, die erste Band, die bereits unter Vertrag steht, wird nun bereits weit entfernt des unfreiwilligen Publikums spielen.

Das Festival Metaltown, das Göteborg auch zum Ruf der Hardrockstadt verhalf, wurde im Jahre 2004 erstmals veranstaltet, wobei das eintägige Festival damals 5000 Besucher anzog. Das zweitägige Festival im Jahre 2010 zählte bereits rund 60.000 Zuschauer, wobei die Veranstalter in den kommenden Jahren mit einem weiteren Zuwachs rechnen, da es in Nordeuropa kein anderes vergleichbares Festival gibt.

Herbert Kårlin