Samstag, 31. Juli 2010

Immer mehr Schwarzfeste in Göteborg

Seit Frühjahr 2010 finden in Göteborg immer häufiger ungenehmigte Feste auf öffentlichen Plätzen Göteborgs statt. Allen voran zieht das Kulturzentrum Röda Sten immer häufiger diese Aktivitäten an, bei denen jedes Mal mehrere hundert Jugendliche teilnehmen und Megafeste bis ins Morgengrauen feiern.

Auch wenn man in der Regel keinen Veranstalter ausfindig machen kann und diese Feste nur über Internet angekündigt werden, so verlaufen sie in der Regel friedlicher als so manche Feste in den Nightclubs Göteborgs, in denen sich weniger Publikum gleichzeitig aufhält. Dies veranlasst die Polizei in Göteborg auch dazu, bei diesen Festen die Augen zuzudrücken und die Aktivitäten nur aus nächster Nähe zu verfolgen.

Grund für diese Feste ist vor allem die Schwierigkeit Feste im Freien genehmigen zu lassen, da dies nicht nur aufwendig und zeitraubend ist, sondern auch die Kosten im Voraus bezahlt werden müssen, die die Stadt nicht zurückerstattet. Hinzu kommt, dass Feste im Freien, die bis zum Morgengrauen fortsetzen grundsätzlich nicht genehmigt werden, selbst wenn durch die Musik niemand gestört wird.

Herbert Kårlin

Freitag, 30. Juli 2010

Stugor in Göteborg, Objekte der Spekulation

Während in anderen Teilen Schwedens der Weiterverkauf von Stugor und Schrebergärten weitgehend von der Koloniegemeinschaft oder der Stadt geregelt wird und dabei der tatsächliche Wert geschätzt wird, überlässt Göteborg den Wiederverkauf jeweils dem einzelnen Besitzer der Gebäude zwischen 12 und 25 Quadratmeter, obwohl die Häuschen in der Regel auf städtischem Grund stehen.

Im Gegensatz zu anderen Gegenden Schwedens, unter anderem Stockholm, wurde daher der Besitz von Stugor in Göteborg zu einer reinen Spekulation. Kleine Häuschen, die einen Wert von nicht einmal 200.000 Kronen haben werden bisweilen, ohne dass der Besitzer der Stuga mehrere Sommer in ihr verbracht hätte, für eine Million Kronen weiterverkauft. Für Normalverdiener wurde es daher fast unmöglich sich noch eines der kleinen Häuschen zu kaufen.

Die Stadt Göteborg will nun erneut einige Gebiete für die Sommerfrische freigeben und dort den Bau von Stugor genehmigen. Der Grundpreis für diese Häuschen wird zwischen 150.000 und 200.000 Kronen liegen, was erneut für etwa 150 Personen den Zugang zum Sommerhäuschen ermöglichen könnte, falls sich die Bedingungen des Wiederverkaufs ändern und die neuen Stugor und Schrebergärten nicht wieder in die Hände von Spekulanten geraten.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 29. Juli 2010

Master VM in Göteborg und Borås

Zwischen dem 27. Juli und dem 8. August findet in Göteborg und Borås das XIII FINA World Masters Championship 2010 statt. Rund 6500 Teilnehmer zwischen 25 und 100 Jahren aus nahezu allen Ländern der Welt beweisen bei dieser Ausscheidung, dass Schwimmsport nicht nur ein Sport für eine Elite zwischen 16 und 30 Jahren ist.

Ein Großteil der Ausscheidungen finden im Göteborger Valhallabadet, im Lundbybadet und am Badeplatz der Delsjön statt. Für alle Teilnehmer der Master VM ist das wichtigste an diesem einzigartigen Ereignis teilzunehmen und Gewinnen wird fast zur Nebensache.

Viele der Teilnehmer des World Masters Championship haben längst das Rentenalter erreicht und beweisen nun in Göteborg ihr Können im Kunstschwimmen oder synchronisierten Sprung vom 10-Meter Brett. Und noch etwas unterscheidet die Teilnehmer von der sogenannten sportlichen Elite. Viele unter ihnen bewohnen nicht teure Hotels, sonder kommen bei Freunden unter oder wohnen selbst in der Jugendherberge.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 28. Juli 2010

Die Führungsetage in Göteborg von Männern besetzt

Bei einer Untersuchung der 20 größten Unternehmen Göteborgs stellte die Göteborgs-Posten fest, dass sich unter den Geschäftsführern dieser Unternehmen nicht eine einzige Frau befand. Auch wenn die Situation in der Führungsetage nur besser aussehen konnte, so konnte GP gerade einmal 18% Frauen in den Führungsetagen finden, wo sie vor allem die juristische Abteilung leiteten oder mit Personalfragen betraut waren.

Auf Fragen der Göteborgs-Posten erklärten zahlreiche Firmen, dass sie gerne mehr Frauen in der Führungsetage sehen wollen, aber man würde die notwendige Qualifikation unter der weiblichen Bewerbern vermissen. Und dies, nachdem mehrere Studien beweisen, dass schwedische Frauen in Universitäten und Hochschulen besser abschneiden als Männer und dort die 50%-Schwelle längst überschritten haben.

Wenn man die heutige Entwicklung betrachtet, so wird die Gleichstellung zwischen Männern und Frauen in den Führungsetagen Göteborgs frühestens im Jahre 2033 einsetzen. Betrachtet man die schwedische Entwicklung in Aktiengesellschaften, so stellt man dort jedoch sogar fest, dass der Frauenanteil in börsennotierten Unternehmen von 14,3% auf 13,8% sank und von einer Gleichstellung der Frauen in der Führungsschicht auch in Zukunft nur zu träumen ist.

Herbert Kårlin

Dienstag, 27. Juli 2010

Parkwacht in Göteborg ohne Erbarmen

Seit Securitas die Hälfte der Stadt systematisch nach Parksündern absucht, haben sich die Einnahmen für die Stadt erheblich erhöht. Nur in den ersten sechs Monaten des Jahres mussten Falschparker in Göteborg sechs Millionen mehr an Gebühren bezahlen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Während die Stadt Göteborg diese Entwicklung begrüßt, betrachten Berufsfahrer die Handlungsweise der Parkwächter als Hexenjagd und Verfolgung, da es sich nicht nur um notorische Falschparker handelt, die zur Kasse gebeten werden, sondern jedes Fahrzeug, das die Gesetze nicht einhält, egal ob dadurch Leben gefährdet wird oder nicht.

So erhalten Fahrer des Krankendienstes, die im Notfall nach einem Alarm ausrücken um einer Person in Not zu helfen ebenfalls eine kostenpflichtige Verwarnung, sobald sie vor dem Haus des Bedürftigen stehen statt zehnmal um den Block zu kreisen und sich in 500 Meter Entfernung zu parken. Das gleiche erleben Berufsfahrer, die schwere Waren entladen müssen, aber keinen Entladeplatz in einem Radius von 200 Metern finden können. Securitas- und Addici-Parkwächter fühlen sich voll im Recht, denn Gesetz ist Gesetz, wo Menschlichkeit nichts zu tun hat. Arbeitgeber bezahlen solche diese Kosten natürlich nicht für ihre Angestellten.

Herbert Kårlin

Montag, 26. Juli 2010

Liseberg in Göteborg unterstützt Kinderarbeit

Nach dem jüngsten Report des Unternehmens Sweedwatch verkauft Liseberg in Göteborg, sowohl über die Glücksrädern als auch an ihren Kiosken, jährlich 340 Tonnen Schokolade, die in Westafrika durch Kinderarbeit und Zwangsarbeit hergestellt wird. Und dies, obwohl die Stadt Göteborg sich verpflichtet hat keine entsprechende Waren einzukaufen oder zu vertreiben.

Betroffen sind vor allem die Marken Cloetta und Marabou, wobei Cloetta bereits in die Kritik geriet, als das Königshaus diese Marke zur Hochzeit der Kronprinzessin unterstützte und damit, paradoxer Weise schwedischen Kindern helfen wollte. Laut Liseberg liegt die Verantwortung bei den Käufern, da diese verstärkt nach diesen Marken fragen und sich wenig dafür interessieren, auf welche Weise die Schokolade hergestellt wird.

Kraft Food, der Besitzer der Schokoladenmarke Marabou und Cloetta kennen das Problem der Kinderarbeit, wobei Marabou den Report von Sweedwatch für übertrieben hält. Beide Marken sehen jedoch, trotz Kinderarbeit, keinen Grund auf die Arbeitskonditionen in Westafrika einzuwirken und hoffen darauf, dass sich das Problem mit der Zeit selbst lösen wird. Liseberg hat vor in zwei Jahren nur noch Schokolade anzubieten, die nicht mit Kinderarbeit entsteht.

Herbert Kårlin

Sonntag, 25. Juli 2010

Feuerwehr in Göteborg nimmt 10 Millionen im Jahr wegen falschem Alarm ein

Rund 2500 Mal rückt die Göteborger Feuerwehr im Jahr auf Grund von automatischen Alarmen aus. Nur 3400 Kunden, vor allem kommunale Einrichtungen, verursachen diese Einsätze. Und nur 13% dieser Einsätze beruhen auf tatsächlichen Bränden, da automatische Anlagen nicht nur auf tatsächliches Feuer reagieren, sondern auf jede Art von Rauchentwicklung.

Die falschen Alarme werden ausgelöst, wenn jemand heimlich auf der Toilette raucht, ein Toaster zu hoch eingestellt ist oder irgendwelche Arbeiten mit Rauchentwicklung im Gebäude ausgeführt werden ohne dass die Feuerwehr vorher davon informiert wird. Diese Fahrlässigkeiten machen sich jedoch für die Göteborger Feuerwehr bezahlt.

Jeder falsche, also unberechtigte Einsatz wird mit 7000 Kronen berechnet, was jedes Jahr Einnahmen von rund zehn Millionen Kronen bedeutet. Während die Stadt Göteborg an Kindergärten spart und sich die Vorsorge für Ältere und Behinderte verschlechtert, werden auf der anderen Seite zehn Millionen Kronen verschleudert, Steuergelder, die besser angewendet werden könnten als in falschen Feueralarmen.

Herbert Kårlin

Samstag, 24. Juli 2010

Wohnungslose Studenten Opfer von Betrügern

Die extreme Wohnungsnot für Studenten in Göteborg hat zur Folge, dass Betrügereien und Betrugsversuche mit Wohnungen in die Höhe schnellen. Die häufigste Betrugsmethode besteht darin, eine vorhandene Wohnung zu günstigen Konditionen mehrmals zu vermieten. Es kommt daher häufig vor, dass bei Studienbeginn im August fünf bis zehn Studenten in die gleiche Einzimmerwohnung einziehen wollen.

Diese Art von Betrug zahlt sich, selbst langfristig, aus, denn es ist völlig üblich bei Unterzeichnung des Vertrags 20.000 bis 30.000 Kronen als Mietvorauszahlung zu bezahlen, die erst bei Auszug zurückbezahlt werden. Auf diese Weise können sich unseriöse Vermieter zur Sommerzeit ein nettes Zusatzeinkommen schaffen, das, auch nach einer Anzeige der Studenten Ende August, kaum Folgen hat.

Für die Polizei sind diese seit Jahren bekannten Betrügereien Nebensache, so dass die gleichen Personen seit Jahren ihre Aktivität fortsetzen können, da die Staatsanwaltschaft die Unterlagen in der Regel erst drei bis vier Jahre nach der Tat vorgelegt bekommt und ein Urteil daher erst nach fünf bis sechs Jahren zu erwarten ist. Die Betrüger werden dann selbstverständlich dazu verurteilt, das unterschlagene Geld mit Zinsen zurückzubezahlen, aber das Geld ist natürlich längst verbraucht und einige der Betrüger sind längst beim Gerichtsvollzieher bekannt.

Herbert Kårlin

Freitag, 23. Juli 2010

Billigflieger zieht es nach Göteborg

Nicht weniger als fünf Fluggesellschaften, die als Billigflieger bekannt sind, fliegen bereits einen der beiden Göteborger Flughäfen Landvetter oder City Airport an. Mittlerweile wird es eine Frage, wer als erster eine neue wichtige Verbindung an Land ziehen und günstigere Preise anbieten kann, nachdem Hauptstädte und touristische Ziele weitgehend abgedeckt sind.

Nach den Problemen und Beschränkungen des City Airports in Göteborg verhandeln City Airline, Easy Jet und Welcome Air nun mit Landvetter um ihre Aktivitäten ausdehnen zu können. Am erfolgreichsten zeigte sich hier City Airlines, die im Frühjahr Rom, Milano und Malaga als Reiseziele anbieten konnten und im Sommer dann zusätzlich London, Berlin und Manchester. Das Geschäft mit Billigflügen boomt.

Auch Ryanair erweitert ständig seine Ziele und rechnet damit, dass die beiden neuen Linien nach Edinburgh und Kaunas zusätzliche 40.000 Flugreisende im Jahr anziehen werden. Für Ryanair, aber auch Wizz Air, die ebenfalls Säve anfliegen, wird sich daher bald die Frage stellen, ob die Betreiber des Flughafens an Lärmschutz arbeiten oder nicht, wenn sie nicht in ihrer Expansion gebremst werden wollen.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 22. Juli 2010

Wespenplage in Göteborg

Wespennest
Die Wärme der letzten zwei Wochen führte in Göteborg dazu, dass sich Wespen in überdurchschnittlicher Menge vermehrten. Das Unternehmen Anticimex, das gegen die Bekämpfung von Schadtieren spezialisiert ist, erhält pro Tag bis zu 200 Anrufe, weil sich Wespen zu nahe von Wohnflächen einnisteten und damit eine Gefahr für die Bewohner werden.

Auch wenn es im Prinzip reichen würde die Königin zu töten, da anschließend der gesamt Stamm stirbt, müssen die Göteborger Fachkräfte immer das ganze Nest mit Gift bespritzen, denn die Königin ist gut geschützt, und sollte sie überleben, so beginnen die verbleibenden Wespen unmittelbar damit ein neues Nest zu bauen.

Wespen sind in der Regel wenig angriffslustig, können jedoch, vor allem bei einer Allergie eines Bewohner des Hauses, zu einer ernsthaften Gefahr werden, vor allem, wenn man bedenkt, dass ein sehr großes Nest bis zu 15.000 Wespen beherbergen kann, wie man es kürzlich auf dem Speicher eines Hauses in Göteborg entdeckte.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 21. Juli 2010

Rote Nesselquallen an der Küste Göteborgs


In den Gewässern vor Göteborg breitet sich dieses Jahr sehr frühzeitig die rote Nesselqualle aus, die bei der geringsten Berührung allergische Reaktionen der Haut hervorrufen. Da das Wasser an der Oberfläche in den letzten Tagen zu warm für diese Tiere wurde, verschwinden sie nun in den unteren Bereichen des Wassers und sind von Badenden kaum mehr zu sehen.

Während die roten und gelben Nesselquallen sich mehr und mehr vor Göteborg ausbreiten, verringert sich die Anzahl der ungefährlichen blauen Ohrenquallen in erschreckendem Masse. Dieses Jahr wurden bisher kaum blaue Ohrenquallen gesichtet, die sonst in großer Zahl an Land gespült werden.

Während sich bei Erwachsenen die Berührung von Nesselquallen relativ harmlos auswirkt, müssen Kinder häufig schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen. Die Nesselquallen werden seit Mai an der gesamten Küste vor Göteborg und den südlichen Schären beobachtet.

Herbert Kårlin

Dienstag, 20. Juli 2010

16-jährige Mädchen müssen um Mitternacht Bus verlassen

Als drei 16-jährige Mädchen nach einem Kinobesuch kurz vor Mitternacht mit dem Bus nach Hause fahren wollten, wurden sie an der Haltestelle Marklandsgatan davon überrascht, dass der Busfahrer ihnen mitteilte, dass er nicht weiterfährt und sie deshalb den Bus verlassen müssen. Als Erklärung erhielten die drei Mädchen nur, dass der Busfahrer seine und ihre Sicherheit bei der Weiterfahrt nicht garantieren könne.

Man kann sich dabei die Frage stellen von welcher Sicherheit der Busfahrer sprach, denn er betrachtete es als sicher, dass die drei Mädchen nachts einsam und in einer unsicheren Gegend mehrere Kilometer zu Fuß gehen müssen, zumal im Sommer sowohl Raubüberfälle als auch Vergewaltigungen fast auf der Tagesordnung stehen.

Die eingestellte Fahrt war jedoch keine Einzelerscheinung, sondern die Busgesellschaft Veolia, die in Göteborg für Västtrafik unterwegs ist, spricht sich bei jedem Sabotageversuch und jedem Stein, der auf Busse geworfen wird, mit der Göteborger Polizei ab, was oft dazu führt, dass die Polizei Göteborgs Busfahrer anweist in bestimmten Gegenden ihre Touren einzustellen, unabhängig welcher Gefahr dann die Reisenden ausgesetzt sind und ohne den Reisenden irgendwelche Hilfe anzubieten.

Herbert Kårlin

Montag, 19. Juli 2010

Erneut Probleme für Behinderte auf Lilla Amundön in Göteborg

Nach bedeutenden Protesten gegen die Erhebung von einer Eintrittsabgabe im einzigen behindertengerechten Freibad auf Lilla Amundön im Göteborger Stadtteil Askim, wurde die Maßnahme voriges Jahr zurückgenommen, um nun jedoch erneut auf den Tisch zu kommen, dieses Mal in abgeänderter Form.

Während die Stadt das Freibad fast 50 Jahre lang unter eigener Regie leitete, wurde voriges Jahr der Sportverband damit beauftragt, der jedoch für seinen Aufwand dann städtische Gelder erhielt. Dieses Jahr erwägt die Stadt nun, aus Kostengründen, die gesamte Anlage an die Ågrenska Stiftelsen zu verkaufen, die bereits auf Lilla Amundön aktiv ist und dort im Jahre 2009 das erste allergiefreie Restaurant eröffnete.

Die langjährigen Benutzer des einzigen Freibades für Behinderte und die Behindertenorganisationen in Göteborg befürchten nun, dass die Stiftung bei einem Kauf der Anlage nicht nur Eintrittsabgaben erheben wird, sondern das Freibad in das nebenstehende Hallenbad integrieren wird und damit motorisch Behinderten die letzte Chance im Freien zu baden nimmt.

Herbert Kårlin

Sonntag, 18. Juli 2010

Möwen werden zur Plage in Göteborg


Nachdem die jungen Möwen mittlerweile geschlüpft sind, häufen sich die täglichen Anrufe beim Umweltamt in Göteborg. Immer mehr Bewohner fühlen sich vom ständigen Geschrei der Vögel gestört, wenn sie immer die gleichen Kreise in einem Innenhof drehen und dabei mit ihren lauten Schreien ihre Jungen zusammenhalten wollen und die Kleinkinder dabei wach halten.

Dem Umweltamt sind bei diesem Problem jedoch die Hände in mehrfacher Hinsicht gebunden, denn zum einen stehen Möwen während der Brutzeit und der Aufzucht der Jungvögel unter Schutz, zum anderen ist es die Aufgabe der Hausbesitzer für das Wohlbefinden der Bewohner zu sorgen.

Den einzigen Rat, den das Umweltamt Göteborg den betroffenen Personen geben kann ist daher sich an den Hausbesitzer oder Hausverwalter zu wenden, dass diese für das nächste Jahr Maßnahmen treffen, die es den Möwen unmöglich machen im Wohngebiet zu nisten. Dieses Jahr müssen die Göteborger in jedem Fall die Rufe der Möwen akzeptieren.

Herbert Kårlin

Samstag, 17. Juli 2010

Diebstahl in Bankschließfächern in Göteborg

In vier Niederlassungen der Swedbank in Göteborg und Mölndal machten es die Angestellten der Bank Dieben leicht Wertgegenstände in Millionenhöhe aus den Schließfächern der Bank zu stehlen. Schuld daran ist nichts anderes als eine zu sensible und schlecht installierte Alarmanlage.

Wie Videoaufnahmen beweisen, konnten die Diebe mit leeren Rucksäcken den Sicherheitsraum betreten, um dann die Bank mit vollen Rucksäcken wieder zu verlassen. Natürlich ertönte die Alarmanlage, aber nach mehreren Falschalarmen in letzter Zeit war die Reaktion der Angestellten lediglich die Anlage abzuschalten, ohne auch nur einen Blick in den Raum mit den Schließfächern zu werfen.

Die nachträgliche Auswertung der Aufnahmen der Überwachungsanlage zeigt die Diebe sehr deutlich mit den leeren und anschließend gefüllten Rucksäcken, aber da man in der Regel bei Hausdurchsuchungen keinerlei gestohlenen Wertgegenstände in den Wohnungen der identifizierten Personen findet, kann man auch nicht nachweisen, dass sie die Bankschließfächer aufbrachen und einen Diebstahl begingen, denn die Kameras überwachen zwar den Eingang und den Ausgang, nicht jedoch die Schließfächer selbst.

Herbert Kårlin

Freitag, 16. Juli 2010

Autoeinbrüche steigen in Göteborg

Nur in den ersten beiden Juliwochen des Jahres wurden bei der Göteborger Polizei 225 Autoeinbrüche gemeldet, die in der Innenstadt stattfanden. Verglichen mit vorigem Jahr haben sich damit Autoeinbrüche in Göteborg nahezu verdoppelt. Wenn man die Randbezirke Göteborgs mit einschließt, so verzeichnet man in nur zwei Wochen 435 Autoeinbrüche, was täglich über 30 Einbrüche bedeutet.

In der überwiegenden Mehrheit der Autoeinbrüche waren Autos von Besuchern Göteborgs das Ziel, die offen sichtbar Wertgegenstände oder GPS im geparkten Auto zurück ließen. Entsprechende Diebstähle dauern daher in der Regel nicht länger als zehn Sekunden, was bedeutet, dass es keine Zeugen gibt, andererseits aber auch, dass die Versicherung den Schaden nicht übernimmt.

Die Göteborger Polizei bittet daher alle Besucher der Stadt keine Wertgegenstände in ihren geparkten Fahrzeugen zurückzulassen. Falls dennoch etwas im Auto gelassen werden muss, so soll es zumindest nicht sichtbar auf den Sitzen oder dem Armaturenbrett liegen. Trotz der steigenden Anzahl an Autoeinbrüchen will die Polizei jedoch an Parkplätzen nicht vor einer Diebstahlsgefahr warnen, da dies eine falsche Botschaft geben könnte und Touristen vom Besuch Göteborgs abhalten könnte.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 15. Juli 2010

Gothia Cup 2010 in Götheborg

Am 18. Juli 2010 erfolgt der Anpfiff zum 36. Gothia Cup in Göteborg. 1600 Jugendmannschaften werden auf den verschiedensten Fußballplätzen der Stadt gegeneinander antreten. 34.400 Spieler aus 65 Ländern werden erneut Göteborg einnehmen und als Ambassadeure für den Fußball wirken.

Im Jahr 2010 sind 30% der Spieler weiblich, was Fußball immer mehr aus dem Bereich der Männerdominanz nimmt. Aber Gothia Cup bedeutet nicht nur Fußball, denn jeden Abend treffen sich etwa 4000 Jugendliche aus den verschiedensten Ländern und Kulturen bei der Gothia Disco, der vermutlich größten Diskothek der Welt.

Der einzige schwarze Punk des diesjährigen Gothia Cups ist, dass ein Stadtteil Göteborgs als Gastgeber ausgeschlossen wurde. Zum ersten Mal werden die jugendlichen Spieler nicht in Tynnereds Schulen übernachten, da man, laut Veranstalter, dort nicht für die Sicherheit der Spieler garantieren kann. Erst kürzlich war es in Tynnered wieder zu Ausschreitungen und Unruhen gekommen.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 14. Juli 2010

Öffentliche Toiletten ein Problem in Göteborg

In Göteborg gibt es insgesamt etwa 40 öffentliche Toiletten, zumindest nach den offiziellen Angaben der Stadt. Wer jedoch die Stadt besucht und dann dringend eine Toilette benötigt, entdeckt eine andere Realität, denn zum einen sind die Toiletten kaum zu finden, nicht auf den Stadtplänen verzeichnet und dann kann es geschehen, dass sie nicht gereinigt wurden, außer Funktion sind oder so klein gestaltet wurden, dass man bei Klaustrophobie die Flucht ergreift.

Die Stadt Göteborg hat auch mit zwölf Restaurants ein Abkommen geschlossen, dass diese ihre Toiletten, gegen 1000 Kronen im Jahr, allgemein öffnen. Leider findet ein Besucher der Stadt nirgends eine Liste oder eine Markierung, die ihm helfen könnte diese Restaurants zu finden. In der Regel sind die Besucher daher gezwungen eine der Toiletten eines Kaufhauses zu benutzen und, falls man dann über ein Fünf-Kronen-Stück verfügt, eine dieser nicht öffentlichen Toiletten zu benutzen.

Nachts kann ein Besucher Göteborgs im Grunde nur verzweifeln, da selbst manch öffentliche Toilette geschlossen ist und das urinieren an einer Straßenecke oder hinter einem Baum eine teure Angelegenheit werden kann. Wird man dabei von der Stadtpolizei entdeckt, so kostet diese Ordnungswidrigkeit in Göteborg 800 Kronen.

Herbert Kårlin

Dienstag, 13. Juli 2010

Keine Wohnung frei für Studenten in Göteborg

Ab August werden rund 3.000 zusätzliche Studenten in Göteborg erwartet, die außerhalb der Region wohnen und daher eine Wohnung benötigen. Auch wenn die Wohnungssituation für Studenten jedes Jahr schwierig war, so zeigt sich dieses Jahr, dass im Moment nicht eine einzige Wohnung für die neuen Studenten zur Verfügung steht.

Nur für Austauschstudenten innerhalb des Erasmus-Programmes stehen, wie jedes Jahr, 1000 Wohnungen bereit. Bereits Masterstudenten anderer Länder müssen sich auf dem freien Markt umsehen, der in Göteborg so düster ist wie nie zuvor.

Auf Grund neuer Studiengänge der Universität Göteborg wurden dieses Jahr über 1500 Studenten mehr zugelassen als im Vorjahr, wobei jedoch, auf Grund der Wohnungsnot, kaum ein Student seine Wohnung in Göteborg nach Abschluss des Studiums aufgibt und bei den offiziellen Wohnheimen am Rande der Stadt Studenten dieses Jahr nur zugelassen werden können, die bereits seit mindestens einem Jahr auf der Warteliste stehen. Zahlreiche Studenten müssen dieses Jahr zwangsweise Wohngemeinschaften eingehen oder in Jugendherbergen wohnen.

Herbert Kårlin

Montag, 12. Juli 2010

Täglich brennt ein Auto in Göteborg

Während Einbrüche in geparkte Autos vor allem im Sommer ihre Spitze erreichen, da Besucher Göteborgs häufig ihre GPS oder andere Wertgegenstände sichtbar im geparkten Auto zurücklassen, werden Autos mittlerweile das ganze Jahr über angezündet. Auch wenn Göteborg nicht an der Spitze dieser Statistik steht, so geht in der Stadt dennoch im Durchschnitt jede Nacht ein Auto in Flammen auf.

Da die Täter in der Regel nicht gegriffen werden und sich dieses Phänomen über die ganze Stadt verteilt, gibt es kein Täterbild und die Behörden stehen der Situation machtlos gegenüber.

Allgemein gilt die Auffassung, dass vor allem Jugendliche die Brände verursachen und damit auf einen Missstand in der aktuellen schwedischen Gesellschaft aufmerksam machen wollen. Unverständlich ist dann jedoch, warum sich diese Jugendlichen an den Autos jener vergreifen, die am ehesten auf ihrer Seite stehen und damit einen politischen Rechtsruck verursachen und gleichzeitig die Versicherungsprämien erhöhen.

Herbert Kårlin

Sonntag, 11. Juli 2010

Geschmuggelte Zigaretten in Göteborger Läden

Kriminelle Organisationen benutzen immer häufiger Drohungen und Gewalt um Zigarettenhändler zum Verkauf von geschmuggelter Ware zwingen. In mehreren Läden der Stadt kann man daher bereits „offiziell“ geschmuggelte Zigaretten kaufen, ein Markt, der noch vor einem Jahr nur auf illegalen Wegen existierte. Aber die Händler können sich den Drohungen, ohne stärkere Einsätze von Polizei und Zoll, nicht mehr wehren und stellen in einigen Fällen bereits Schmuggelzigaretten neben die offiziell erworbenen Zigaretten.

Wenn man bedenkt, dass der schwedische Raucher für eine Stange Zigaretten 500 Kronen bezahlt, was bedeutet, dass 325 Kronen davon an das Finanzamt gehen, so versteht man das steigende Interesse am Schmuggel, das dem Raucher günstigere Zigaretten bietet und kriminellen Organisationen trotzdem Millionengewinne einbringen. Zigarettenschmuggel wird bereits ebenso interessent wie Alkoholschmuggel.

In den letzten drei Jahren stieg der Zigarettenschmuggel in Schweden um 300%, wobei die Fänge des Zolls, trotz einiger aufsehenerweckenden Aktionen, unter anderem im Västra Götaland, nur einen minimalen Bruchteil an Schmuggelware entdecken. Nach Schätzungen verliert das Finanzamt jedes Jahr eine Milliarde Kronen durch illegalen Zigarettenhandel, wobei illegale Schmuggler pro verkaufte Zigarette 1 Krone (schwarz) verdienen. Erste Händler im Süden Schwedens haben sich nun zu einem Netzwerk gegen Schmuggelzigaretten zusammengeschlossen, aber ohne Hilfe von Zoll und Polizei bleiben sie relativ hilflos.

Herbert Kårlin

Samstag, 10. Juli 2010

Konzertveranstalter in Göteborg werden zur Kasse gebeten

Wie bereits in einigen anderen Städten Schwedens müssen in Zukunft auch in Göteborg und dem Västra Götaland die Konzertveranstalter den notwendigen Polizeieinsatz bezahlen. Vor allem Open Air Festivals bei denen Straßen gesperrt werden müssen können damit zu einer sehr teurer Angelegenheit werden.

Veranstalter des viertägigen Hard-Rock Festivals Metaltown im Göteborger Freihafen müssen im nächsten Jahr rund eine Million Kronen für den Polizeieinsatz bezahlen, was bedeutet 920 Kronen für jeden Polizisten pro angefangene Stunde Arbeitszeit und 15.200 Kronen für jede Stunde, die der Helikopter sich in der Luft befindet. Wie hoch die Kosten werden hängt ganz davon ab wie die Göteborger Polizei ein Festival einstuft. So kostet die Bewachung eines Konzerts von Pink über 50.000 Kronen während eines von Green Day, beide im Ullevi, über 7000 Kronen billiger wird.

Fußballfans können dagegen aufatmen, da trotz der regelmäßigen Schlägereien unter den Supportern selbst ein bedeutendes Spiel in Göteborg noch bei einem Preis von unter 10.000 Kronen liegen wird, also nicht einmal fünf Polizisten ausreichen, um für Ordnung zu sorgen. Festivalveranstalter verstehen die Weise der Berechnungen nicht, da bei es bei Festivals selten so viele Verletzte gibt als bei einer Schlägerei unter Supportern.

Herbert Kårlin

Freitag, 9. Juli 2010

Klagen über Schulen in Göteborg mit steigender Tendenz

Schulen im Västra Götaland werden immer häufiger vor der der Schulinspektion verklagt. Allein in den letzten sechs Monaten hat sich die Anzahl der Beschwerden verdoppelt, wobei die Schulen der Stadt Göteborg mit 85 Klagen an der Spitze liegen und nur vereinzelte Gemeinden der Region keinerlei Makel aufweisen.

An der Spitze der Beschwerden liegt Mobbing, da kaum eine Schule Göteborgs versucht dieses Problem in den Griff zu bekommen und bisweilen die Schuld bei den Betroffenen selbst sucht. Und dies, obwohl allein ein Drittel aller Beschwerden auf Mobbing zurückzuführen sind, was einer Schule teuer zu stehen kommen kann, falls sich die Trakasserien später als reell herausstellen und die Schulleitung nicht rechtzeitig eingeschritten ist.

Aber auch wenn Mobbing dem Schüler eine finanzielle Entschädigung bringen kann, so dauert die Bearbeitung jedes Falles im Durchschnitt sechs Monate in denen das Opfer weiterem Mobbing ausgesetzt ist, da eine Beschwerde bei der Göteborger Schulbehörde nicht automatisch bedeutet, dass die entsprechende Schule selbst den Fall auch ernst nimmt.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 8. Juli 2010

Tödliche Messerstechereien in Göteborg

Seit Februar 2010 starben in Göteborg vier Menschen nach einer Messerstecherei. Nur einer der Toten war früher in die kriminellen Aktivitäten in der Stadt verwickelt und bei zwei Fällen ist der Täter noch nicht bekannt. Alle vier Fälle haben gemeinsam, dass sie mitten in der Stadt geschahen und die Motive der Täter banal scheinen oder unbekannt sind.

Voriges Jahr starben in ganz Västra Götaland nur sechs Menschen nach Messerstechereien. Diese Entwicklung gibt den Behörden Göteborgs zu denken, denn parallel zu den steigenden Todesfällen zeigt auch die Statistik, nach der immer mehr Personen illegalerweise Messer mit sich führen und diese auch sehr häufig ziehen um andere zu bedrohen oder ihre Forderungen zu stärken.

Auch die Fälle, wo Messer für kriminelle Aktivitäten angewandt werden zeigt seit drei Jahren eine steigende Rate. Während im Jahre 2008 noch rund 1700 Drohungen und Überfälle im Västra Götaland mit Hilfe eines Messers erfolgten, stieg die Zahl im Jahre 2009 bereits auf 2300 Fälle und wird dieses Jahr voraussichtlich erneut überboten.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 7. Juli 2010

Langsamer Start für Göteborgs Liseberg

Verglichen mit dem vorigen Jahr verzeichnet der Göteborger Vergnügungspark Liseberg bisher einen Rückgang an Besuchern von 10%. Ähnliche Zahlen melden auch die anderen Anlagen Schwedens, mit der Ausnahme des Stockholmer Vergnügungsparks Gröna Lund, der im ersten Monat der Saison Rekordzahlen melden konnte.

Noch sind diese rückläufigen Zahlen jedoch kein Grund für die größte schwedische Freizeitanlage Liseberg sich zu beunruhigen, denn die Hauptsaison hat eben erst begonnen und die Gründe für die relativ schlechten Zahlen sind vielschichtig.

Stockholms Vergnügungspark profitierte mit Sicherheit von der Hochzeit der Kronprinzessin im Juni, die Witterung des vorigen Monats war wenig lockend, Fußballfans verschoben ihre Urlaube und waren eher vor dem Fernseher als in einem Vergnügungspark zu finden und zwei wichtige Feiertage des Jahres (1. Mai und Nationalfeiertag) fielen auf das Wochenende. Und letztendlich nehmen mehr Schweden denn je ihren Urlaub erst im August, was Liseberg immer noch zu einem neuen Rekord helfen kann.

Herbert Kårlin

Dienstag, 6. Juli 2010

Dreharbeiten in den nördlichen Schären Göteborgs

Auf den Inseln des nördlichen Schären Göteborgs begannen am 1. Juli 2010 die Dreharbeiten zum zwölfteiligen Thriller Svaleskär, in dem Jugendliche die Hauptrolle spielen und die im Jahre 2011 über die Fernsehanstalt SVT1 ausgestrahlt werden. Zum wiederholten Male werden damit die Schären Göteborgs als Filmkulisse gewählt, was die Schären vor Göteborg auch touristisch interessanter macht.

Der Thriller richtet sich vor allem an die Altersgruppe zwischen neun und dreizehn Jahre und kann ein Durchbruch für die junge Hauptdarstellerin Rebecca Holst sein, die bei dieser Serie erstmals vor einer Kamera steht. Rebecca suchte über eine Homepage lediglich einen Job als Statist, wurde dann aber nach mehreren Castings für die Hauptrolle verpflichtet.

Das Manuskript zum Thriller Svaleskär wurde von Cilla Jackert geschrieben, die sich bereits einen Namen mit Livet i Fagervik machte, einer Fernsehserie, die im Jahre 2009 im schwedischen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Die 24-teilige Drama-Serie spielte in einem Rechtsanwaltsbüro ein einer schwedischen Kleinstadt.

Herbert Kårlin

Montag, 5. Juli 2010

Familienzusammenführung für Somalier in Göteborg unmöglich

Von 286 Anträgen auf Familienzusammenführung von in Schweden lebenden Personen mit somalischem Ursprung wurde während der letzten drei Monate im Ausländeramt in Göteborg ein einziger Antrag genehmigt und alle anderen abgelehnt. Die Situation bleibt für Somalier, die mittlerweile in Schweden selbst eingebürgert wurden, unverständlich und zu extremen Härtefällen.

Der Grund dafür sind die neuen Regeln der bürgerlichen Regierung, denen das Migrationsverket (Ausländeramt) in Göteborg seit März des Jahres folgt. Eine Familienzusammenführung kann nur erfolgen, wenn das noch in Somalia lebende Familienmitglied mit Hilfe eines Passes seine Identität beweisen kann. Während dies für die Mehrheit der Einwanderer aus anderen Ländern kein großes Hindernis darstellt, stehen Einwanderer aus Somalia vor einem unüberwindbaren Problem, denn Pässe, die seit der frühere Diktator des Landes im Jahre 1991 gestürzt wurde, ausgestellt werden, sind von schwedischer Seite keine gültigen somalischen Pässe und werden nicht anerkannt.

Kindern und Jugendlichen, die daher unter 19 Jahre alt sind und mit ihren Eltern in Schweden vereint werden wollen haben daher keine Chance mehr in Schweden legal einzureisen oder sich dort aufzuhalten. Ein Vater aus dem Västra Götaland mit schwedischer Staatsangehörigkeit, der selbst mit einem DNA-Test beweisen konnte, dass er der leibliche Vater des Kindes ist, das er nach Schweden holen wollte, damit es hier die notwendige medizinische Hilfe erhält, konnte die Behörde in Göteborg nicht von seiner Vaterschaft überzeugen. Sein Antrag auf Familienzusammenführung wurde erneut abgelehnt, da die Identität des Sohnes nicht bewiesen werden kann.

Herbert Kårlin

Sonntag, 4. Juli 2010

City Airport Göteborg lässt Anwohner im Stich

Der frühere Militärflughafen City Airport Göteborg ist heute vor allem durch Ryanair und die jährliche Göteborger Flugshow bekannt. Der City Airport ist jedoch auch der Flughafen für private Flugaktivitäten, die Flugschule und hier landen Polizeihubschrauber, Rettungsflugzeuge und der Küstenschutz. Die offiziell zulässige Anzahl von Start- und Landeanflügen übersteigt daher immer häufiger die ursprünglich zulässige Gesamtzahl.

Seit dem Jahre 2000 klagen die Bewohner der rund 60 Häuser der nächsten Umgebung über den permanenten Fluglärm, der auch nachts fortsetzt, da die Zulassungsformulierung von den Betreibern des Flugplatzes, also unter anderem der Stadt Göteborg, sehr weitläufig ausgelegt wird. Um ihren Verpflichtungen hinsichtlich Lärmschutz nicht nachkommen zu müssen, argumentierten die Betreiber letzten Herbst, dass Polizeiflug, Rettungsflug und Flüge des Küstenschutzes bei der Anzahl von Starts und Landungen nicht eingerechnet werden kann, da das Flugaufkommen hier unregelmäßig ist und keinen regelmäßigen Flugverkehr darstellt.

Den Anwohnern des City Airports in Göteborg helfen diese Aussagen wenig, denn unregelmäßiger Lärm stört nicht weniger als regelmäßiger Lärm. Ihre Häuser sind unverkäuflich und von den betroffenen Häusern wurde bisher nur eines mit Schutzmaßnahmen versehen, fünf weitere mussten sich mit Teilmaßnahmen zufrieden geben und rund 55 Gebäude müssen auf unbeschränkte Zeit weiter mit Lärm leben.

Herbert Kårlin

Samstag, 3. Juli 2010

Segelwettbewerbe im Västra Götaland in der Krise

Die schwedische Westküste vor Göteborg und dem Bohuslän ist bekannt für seine Segelwettbewerbe. Von Långedrag bis Marstrand kann man nahezu jedes Wochenende au einer der Ausscheidungen als Zuschauer die Künste der Segelcrews oder Einhandsegler bewundern, oder aber selbst an einem Wettbewerb teilnehmen.

Diese zahlreichen Segelwettbewerbe erfordern hohe Investitionen und sind ohne finanzkräftige Sponsoren nicht aufrecht zu halten. Diese Erfahrung musste dieses Jahr auch Lysekils Women's Match machen, nachdem die beiden Sponsoren Stena und Preem diese Ausscheidung nicht mehr unterstützen wollten, da die Organisation zuviel Geld für die Einladung bedeutender Künstler wie Carola ausgab, statt das Geld sinnvoll für den Wettbewerb einzusetzen. Der einzige bedeutende weibliche Segelwettbewerb musste dieses Jahr daher abgesagt werden.

Stena setzt jedoch weiterhin auf Segeln und ist nun der Hauptsponsor des Stena Match Cup Sweden, der vom 5. bis zum 11. Juli in Marstrand stattfindet. Die Insel Marstrand im Bohuslän vereint europaweit die meisten und bedeutendsten Segelwettbewerbe. Allein für das Jahr 2010 stehen zehn Ausscheidungen auf dem Programm.

Herbert Kårlin

Freitag, 2. Juli 2010

Restaurants in Göteborg ohne Schankgenehmigung

Während sich ein Politiker mit Schulden beim Finanzamt ohne Skrupel auf einen Wahlzettel setzen lassen kann, sieht die Situation für Restaurants mit weitaus weniger Schulden schwieriger aus, da sie ihre Schankgenehmigung verlieren, drei Jahre lang kein Restaurant oder Bar mehr öffnen dürfen und daher, vielleicht wegen einem einzigen „schlechten Monat“, in Konkurs gehen oder ihr Restaurant verkaufen müssen.

In Göteborg waren es dieses Jahr bereits zwölf Restaurants, die Probleme mit der städtischen Verwaltung bekamen und ihre Schankgenehmigung verloren. Einige von ihnen wechselten bereits den Besitzer oder sind nun geschlossen. Andere haben gegen den Beschluss geklagt, da sie mittlerweile sämtliche Steuerschulden bezahlt haben und warten nun auf den, meist negativen Bescheid.

Nur eines der zwölf Restaurants geht, laut Göteborgs Posten, einen eigenen Weg und bietet seinen Gästen trotz verlorenem Prozess und Verbot des Alkoholverkaufs, weiterhin Wein und Starkbier zum Essen. Da Beamte, die für die Kontrolle der Schankgenehmigungen zuständig sind ein Restaurant, das rechtlich keinen Alkohol mehr serviert und servieren darf, nicht kontrollieren dürfen, muss nun die Polizei gegen das indische Restaurant vorgehen.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 1. Juli 2010

Die Västerhavsveckan in Göteborg und dem Västra Götaland

Am 1. Juli wird an der Ostindiefararen Götheborg, die den Sommer über am Stenpiren in Göteborg liegt, die Västerhavsveckan, die Woche des schwedischen Westmeeres, eröffnet, die bis zum 11. Juli in Västra Götaland zu etwa 100 Aktivitäten einlädt, die dem Besucher das Meeresmilieu vor der Westküste näher bringen sollen.

In Göteborg konzentrieren sich die Aktionen vor allem um den Segler Götheborg, das Einkaufszentrum Nordstan, das Universeum, das Museum Maritiman und das Meereszentrum in Lindholmen, wo Kapitäne und Seeingenieure für die Hochsee ausgebildet werden. Die Mehrheit der Ereignisse richten sich sowohl an Kinder und Jugendliche als auch an Erwachsene.

Während die ruhigste Möglichkeit das Meeresmilieu zu entdecken eine Wanderung entlang der Küste des Bohuslän ist, so ist vermutlich eine Fahrt mit dem Forschungsfahrzeug Nereus in das jüngste Meeresschutzgebiet Kosterhavet das aufregendste Erlebnis, wo man einen Teil der dort vorkommenden 6000 Arten an Pflanzen und Tieren aus nächster Nähe entdecken kann.

Herbert Kårlin