Mittwoch, 31. Juli 2013

Zwei Veranstaltungen Göteborgs waren zu laut

Auch wenn es in Schweden kein Gesetz zur Ruhestörung gibt und daher zur Sommerzeit in vielen Gärten laute Musik ertönt, die die gesamte Nachbarschaft belästigt, am kommenden Sonntag Morgen zur Rache jemand um sieben Uhr den Rasenmäher anwerfen kann und am Abend des gleichen Tages ein Dritter auf die Idee kommen darf, dass dies die beste Zeit für die Motorsäge ist, dürfen Veranstaltungen bei Kontrollen eine gewisse Dezibelgrenze nicht überschreiten.

Nach bisher fünf unangemeldeten Kontrollen in Göteborg müssen nun zwei Veranstaltungen mit einem Verfahren vor dem Umweltgericht rechnen, auch wenn die Vergehen im Verhältnis zu mancher Ruhestörung Göteborgs minimal war und vermutlich auch nicht vermieden werden konnte, denn einmal waren die Lautsprecher eines Konzertes kurzfristig zu hoch eingestellt und beim anderen Vergehen zeigte das Messgerät neben den Trommeln einer Volksmusiktruppe einen zu hohen Wert an.

Betroffen ist zum einen das Hardrockfestival Metaltown bei dem sich die Hauptbühne vollständig innerhalb der Dezibelgrenze befand, aber lokale Gruppen, die in einem kleineren Zelt auftraten, zu laute Lautsprecher hatten, die sie sofort zurückdrehten als sie auf das Problem aufmerksam gemacht wurden. Zum anderen handelt es sich um das Hammarkullefestival, da die Göteborger Lautpolizisten feststellten, dass einige Trommeln für die am Rand stehenden Zuschauer über der Dezibelgrenze lagen, was bedeutet, dass entweder das Publikum zu nah an der Umzugsstrecke stand, oder aber die Volkstanzgruppe weniger stark auf ihre Instrumente schlagen sollte.

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 30. Juli 2013

Die Göteborger Schären sind ein beliebter Wohnort

In nahezu allen Teilen Schwedens schrumpft die Anzahl der Personen, die ganzjährig auf einer Schäreninsel wohnen, was dazu führt, dass außerhalb der Sommermonate die Infrastruktur sich verschlechtert und die Schären sich mehr und mehr in Ferieninseln verwandeln, die für Personen mit einem eigenen Boot immer interessanter werden und sich durch Vermietung auch in rentable Immobilienprojekte verwandeln, da der Strand nahe ist, jedoch ohne wirkliches Leben sind.

Eine Ausnahme bilden hier die Schären vor Göteborg, denn hier stieg innerhalb der letzten sieben Jahr die Anzahl der festen Bewohner um rund 400 Personen an, trotz der Probleme, die das Bewohnen einer Insel verursacht, da man dort meist weit entfernt von seinem Arbeitsplatz wohnt und auf Brücken, Fähren und Boote angewiesen ist. Das Bevölkerungswachstum betrifft alle schon bisher fest bewohnten Inseln der Schären Göteborgs, zeigt sich jedoch am deutlichsten an den Inseln Öckerö, Hälsö, Fotö und Hönö.

Was allerdings die Schären Göteborgs von zahlreichen anderen Inseln Schwedens unterscheidet, ist die Zugänglichkeit, denn alle fest bewohnten Inseln sind entweder über eine Brücke oder aber mit Linienfähren zu erreichen, wobei selbst die am weitest vom Festland entfernten Schäreninsel mit einem Katamaran innerhalb von gut 20 Minuten von Göteborg aus zu erreichen ist, eine Situation, die viele der knapp 390 anderen fest bewohnten Inseln Schwedens nicht bieten können.

Herbert Kårlin

Montag, 29. Juli 2013

Kranke bleiben in Göteborg ohne Medizin

Nachdem sich die Regionalregierung des Västra Götalands zum Sommer entschieden hat den Lieferanten für vorsortierte Medikamente zu wechseln, bricht nun in Göteborg und dem gesamten Västra Götaland die Versorgung von Patienten, insbesondere jener, die eine besondere Pflege benötigen, nahezu zusammen, denn das gewählte Unternehmen ist nicht in der Lage die Aufgabe zu erfüllen und bevorzugt daher die Kranken in der schwierigsten Situation allein zu lassen.

Das neue Unternehmen Apotektjänst soll insbesondere an Pflegeheime, aber auch an den privaten Pflegedienst, im vorgegebenen Rhythmus bestimmte Medikamente Liefern, die die Patienten dann durch die portiongerechte Aufteilung selbst nehmen können oder aber vom Pflegedienst erhalten. In vielen Fällen handelt es sich dabei um lebenswichtige Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden müssen.

Der Pflegedienst klagt nun nicht nur darüber, dass Medikamente oft erst Tage später als notwendig kommen, sondern teilweise auch die falschen Medikamente geliefert werden und über einen nicht funktionierenden Kundendienst. Für die Krankenpfleger und Krankenschwestern, die teilweise sogar nur das übliche Personal, das sich im Urlaub befindet, ersetzen, sind durch diesen schlechten Service gezwungen eine bedeutende Mehrarbeit zu leisten und müssen oft mehrere Apotheken besuchen um den Patienten die notwendigen Medikamente geben zu können, was jedoch auch bedeutet, dass sie ihre offizielle Arbeit auf ein Minimum reduzieren müssen.

Herbert Kårlin

Sonntag, 28. Juli 2013

Die Modernisierung Göteborgs schreitet fort

Das Stenpiren in Göteborg hat eine sehr lange Geschichte, denn von hier aus wanderten über eine Million Schweden nach Amerika aus, über den Kanal wurden die wertvollsten Waren in die Stadt geschafft und im Sommer konnte man in den letzten Jahren am Kai die Götheborg besuchen und auf Dampfern zu einer Rundfahrt in den Schären aufbrechen. Heute ist hier bereits eine kahle Baustelle, der Bänke und Skulpturen weichen mussten.

Wenn es nach Västtrafik und der Göteborger Stadtverwaltung geht, so wird sich hier in Kürze alles ändern und ein Teil der Geschichte Göteborgs muss einem ultramodernen Reisezentrum in Glas und futuristischem Design, das einem Science Fiction Film entstammen könnte, weichen. Rund 16.000 Passagiere sollen hier in Zukunft täglich verkehren, nur 7000 weniger als am Hauptbahnhof, obwohl die Lage kaum dafür geeignet ist, trotz der neuen Straßenbahnlinie, die ab 2015 daran vorbeiführen wird.

Aber noch gibt es einen kleinen Haken, der das historische Stenpiren allerdings nicht mehr zurückbringen wird, denn die verschiedenen städtischen Unternehmen können sich bisher nicht über Details einigen, denn der Besitzer des Stenpiren, Älvstranden utveckling, will den Grund nur auf 25 Jahre vermieten, aber Västtrafik will diese strategisch ideale Lage für immer besitzen. Auch die Finanzierung ist bisher nicht ganz klar, denn die vorläufigen Kosten von 19,5 Millionen Kronen, die zur Hälfte Västtrafik, zur anderen Hälfte der schwedische Staat tragen soll, liegen an der Untergrenze des Möglichen und werden den Kostenvoranschlag bedeutend überschreiten, da futuristische Bauweise an dieser Stelle eben hohe Kosten verursacht.

Herbert Kårlin

Samstag, 27. Juli 2013

Der Ruf nach kostenlosem Spritzentausch in Göteborg

Obwohl mittlerweile mehrere Städte Schwedens mit sehr positivem Erfolg Drogenabhängigen einen kostenlosen Spritzentausch anbieten, der nicht nur verhindern soll, dass die gleiche Spritze mehrmals angewandt wird, sondern vor allem dazu, dass nicht zahlreiche Personen die gleiche Spritze benutzen und deswegen gefährliche ansteckende Krankheiten multipliziert werden, weigert sich Göteborg an diesem Projekt teilzunehmen, da dies die „falschen Signale“ an Drogenabhängige schickt.

Nachdem im Västra Götaland im Jahr 2012 insgesamt 324 Fälle von Hepatitis C gemeldet wurden und die Anzahl der Kranken seit Jahren am steigen ist, fordert das Institut zum Schutz gegen Ansteckungen von gefährlichen Krankheiten, dass Göteborg nun sehr schnell reagiert und seine Politik ändert, damit die Fälle an Hepatitis C gebremst werden, denn es darf nicht weiterhin vernachlässigt werden, dass bereits 50.000 Schweden an Hepatitis C leiden und die häufigste Verbreitung durch verunreinigte Spritzen besteht.

Nach den Ärzten des Instituts zum Schutz von Ansteckungen (Smittskyddsinstitut) im Västra Götaland ist eine Entscheidung sehr dringend, da verunreinigte Spritzen nicht nur dafür verantwortlich sind, dass sich Hepatitis C stark ausdehnt, sondern auch HIV und Hepatitis B. Nach den Ärzten spielt Göteborg mit seiner Weigerung mit dem Feuer und bevorzugt Menschen sterben zu lassen statt sie vor einer Ansteckung zu schützen, denn die Drogenabhängigkeit wird nicht dadurch reduziert, dass man den Betroffenen das gegenseitige Töten durch infizierte Spritzen erlaubt.

Herbert Kårlin

Freitag, 26. Juli 2013

Der Krankentransport in Göteborg weiterhin unsicher

Nachdem der Krankentransport des Sahlgrenska Universitätskrankenhauses in Göteborg in den letzten Wochen bedeutende Mängel zeigte, sowohl in der Menge der einsetzbaren Krankenwagen als auch in Fragen des notwendigen Fachpersonals, sollte die Abteilung bereits am Dienstag einen Plan vorlegen, der die Patientensicherheit garantiert und darstellt wie die Arbeitssituation des Personals verbessert wird.

Auch wenn dieser Plan des Sahlgrenska Universitätskrankenhauses pünktlich beim Verband der Pflegeberufe (Vårdförbundet) einging, so sagt dieser in keiner Weise aus wie die Abteilung für den Krankentransport die Probleme unmittelbar beheben will und welche Änderungen sofort geplant sind, denn der Begriff „akut“ scheint für die Verantwortlichen nicht zu existieren, denn sie sind der Meinung alle Fragen in bester Form beantwortet zu haben.

In der Tat soll ein neuer Arbeitsplan erst ab dem 1. Oktober in Kraft treten, der, nach Aussagen des Sahlgrenska, eine bedeutende Verbesserung für Patienten und Personal sein wird, aber bis dahin sieht man sich nicht gezwungen in irgendeiner Weise mehr Fachpersonal zu beschäftigen, den Fahrern Pausen zu garantieren oder in sonst einer Weise den Krankentransport zu verbessern, denn entscheidend ist für das Sahlgrenska in Göteborg die Wirtschaftlichkeit, nicht der Patient.

Herbert Kårlin

Göteborg Reiseführer Messetermine in Göteborg

Donnerstag, 25. Juli 2013

Göteborgs Universität kann eine Stiftung werden

Nachdem die schwedische Regierung im Juni des Jahres den Weg dazu öffnete, dass die schwedischen Universitäten in Stiftungen verwandelt werden können und dadurch Spenden akzeptieren dürfen und auch eigene Firmen gründen können, laufen an der Göteborger Universität selbst während der Semesterferien die Diskussionen heiß, da eine Umwandlung in eine Stiftung auch zahlreiche Nachteile mit sich bringen kann.

Die Studentenvertretung Göta studentkår sieht bei einer Umwandlung der Universität in eine Stiftung vor allem das Problem, dass dadurch die Wirtschaft maßgeblich über Studienpläne, Fachrichtungen und Ausbildungen entscheiden kann, da die Wirtschaft vor allem an den aktuellen Bedarf denkt und geisteswissenschaftliche Fächer oder seltene Sprachen kaum als wichtig hält. Die Gefahr besteht daher, dass bei einer Stiftung und Spenden der Wirtschaft ganze Studienrichtungen verschwinden werden, da diese für die Wirtschaft nicht als rentabel eingestuft werden.

Die Rektorin der Universität Göteborg, Pam Fredman, erklärt dagegen, dass die aktuelle Einrichtung Universität überholt ist und modernisiert werden muss, auch wenn sie gleichzeitig betont, dass zu große Veränderungen, ohne zu erklären was sie darunter versteht, nicht stattfinden dürfen. Um den neuen Gesetzesvorschlag konkret ausarbeiten zu können, wird vor allem die Leitung der Universitäten, im Fall Göteborgs Pam Fredman, gebeten konstruktive Vorschläge vorzubringen, die die Universität modernisieren kann. Nach Fredman ist die Universität eine Einrichtung, die an der Realität teilweise vorbeigeht.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 24. Juli 2013

Blutmangel in Göteborgs Krankenhäusern

Wie jedes Jahr zur Sommerzeit werden in den Krankenhäusern Göteborgs die Blutreserven während der Sommerferien knapp, da die sonst üblichen Blutspender entweder in Urlaub sind oder ganz einfach einen der Strände der Blutzentrale der Stadt bevorzugen. Dass das Universitätskrankenhaus im Sommer pro Tag mindestens 100 Blutspender weniger hat als zu anderen Zeiten, ist immer zu spüren, aber nur selten in so hohem Ausmaß wie die laufende Woche.

Zu Beginn der Woche hatte das Sahlgrenska Universitätskrankenhaus in Göteborg gerade noch einmal 900 Blutkonserven im Lager, gegen den üblichen 1500, die für einen reibungslosen Ablauf an Operationen, Transplantationen und andere Notfälle nötig sind. Sollten daher nicht sehr schnell Spender mit gesundem Blut zu finden sein, so kann sich bereits die nächste Woche zu einer Katastrophenwoche entwickeln, da auch andere Krankenhäuser knapp an Blutreserven sind, also nicht unbedingt als Lieferant einspringen können.

Auf Grund der bereits üblichen Probleme mit Blutkonserven im Juli und August, hat das Krankenhaus gegenwärtig keinerlei Operation eingeplant, so dass das Blut ganz bei Transplantationen und Notoperationen eingesetzt werden kann, wobei die Ärzte hoffen auch dann nicht unbedingt Blut der Gruppe A oder 0 zu benötigen, das immer als Mangelware gesehen wird. Die Ärzte hoffen nun auf mindestens einen Regentag, den die Blutspender nicht am Strand verbringen können, sondern ihnen einen Gang zur Blutzentrale erlaubt.

Herbert Kårlin

Dienstag, 23. Juli 2013

Der Blindenhund bleibt in Göteborg vor der Tür

Auch wenn Göteborg offiziell eine offene Stadt für jede Art von Behinderten ist und das Västra Götaland sich gegen die Vorwürfe der Diskriminierung von Behinderten wehrt, so kommt nun zu den Problemen mit Rollstühlen in manchen Straßenbahnen noch ein weiteres Problem hinzu, denn einige Ärztehäusern verweigern Blindenhunden den Zutritt zu ihren Räumen, was automatisch auch die Blinden zum Umkehren zwingt und ihnen die Suche nach ärztlicher Hilfe bedeutend erschwert.

Blinde, die auf ihren Hund angewiesen sind, erleben in Göteborg immer wieder, dass ihnen der Zugang zu Restaurants, Geschäften, Apotheken und auch Ärztehäusern auf Grund ihres Hundes verweigert wird, eine persönliche Hilfe dort natürlich auch nicht in Frage kommt mit der der oder die Betroffene von einem Angebot nutzen könnte, dass jedem anderen Schweden offen steht.

In der Tat kann im gesamten Västra Götaland, Göteborg inklusive, jede Einrichtung Hunden den Zugang verweigern, denn trotz jahrelanger Bemühungen der Blindenverbände ist es bisher nicht gelungen eine generelle Ausnahmegenehmigung für Blindenhunde zu erhalten, obwohl der Verband für Blinde mit jedem von Allergikern und Asthmakranken ein entsprechendes Privatabkommen unterschrieben hat. Auch die Ärztehäuser bei denen Blinde bereits abgewiesen wurden, erklären, dass Blindenhunde nicht als Hunde, sondern als Hilfsmittel betrachtet werden und daher Zugang zu den Räumen haben. Unerklärlich bleibt daher, warum diese Hunde immer noch abgelehnt werden.

Herbert Kårlin

Montag, 22. Juli 2013

Erneut ein Supermatch in Göteborg

Am 27. Juli 2013 findet im Göteborger Nya Ullevi erneut ein Fußballspiel statt, das sich kaum ein Fußballfan nehmen lassen will, was sich auch daran zeigt, das von den 45.000 Eintrittskarten nur noch relativ wenige im freien Verkauf zu finden sind und ein Fußballfan am letzten Tag mit Sicherheit nur noch auf dem Schwarzmarkt an ein Ticket geraten kann.

Am 27. Juli werden im Göteborger Stadium der PSG (Paris Saint-Germain) gegen Real Madrid spielen, ein Spiel bei dem der Ausgang absolut ungewiss ist, auch wenn die meisten Schweden den PSG anfeuern werden, da ihr Held Zlatan für diesen Fußballklub mit antritt und vermutlich alles geben wird um in seinem Heimatland dem französischen Klub bei der er gegenwärtig engagiert ist, zum Gewinn zu verhelfen.

Während sich das Nya Ullevi am 27. Juli mit Sicherheit bis auf den letzten Platz füllen wird, verkaufen sich die Eintrittskarten in Stockholm, wo der PSG gegen einen Lokalklub antritt, nur sehr schleppend und die Veranstalter waren bereits dazu gezwungen die Eintrittspreise zu senken. Diesen Problems bewusst, hat Göteborg das Erfolgsrezept des vorigen Jahres beibehalten, als der FC Barcelona gegen Manchester United spielte, ebenfalls zwei Mannschaften der Spitzenklasse.

Herbert Kårlin

Sonntag, 21. Juli 2013

Die Götheborg bis 2021 gerettet

Nachdem die Stadt Göteborg die SOIC (Svenska Ostindiska Companiet) AB, und damit den Ostindiensegler Götheborg, in Zukunft nicht mehr unterstützen wollte und auch andere Sponsoren kein großes Interesse mehr an einer langfristigen Unterstützung zeigten, musste sich die Leitung des Unternehmens nach Sponsoren umsehen, die wenig mit Göteborg zu tun haben, jedoch Interesse daran zeigen, dass die Götheborg weiterhin auf große Fahrt gehen kann.

Die Suche zeigte sich erfolgreich, denn ein chinesisches Konsortium hat sich entschieden der Götheborg das Überleben vorerst bis zum Jahre 2021 zu garantieren, erstaunlicherweise dem Jahr, an dem Göteborg 400 Jahre alt wird. Das Abkommen wurde bereits am Freitag in Göteborg unterzeichnet, wobei die Summe nicht genannt wurde, auch wenn man davon ausgehen kann, dass es sich um bis zu 100 Millionen Kronen handeln kann.

Auch wenn die Götheborg in Zukunft weiterhin ein Symbol Schwedens, und vor allem der Stadt Göteborg, sein wird, so werden die Reisen nun wohl mehr von China aus geplant, denn bereits im April 2014 wird das Schiff nach Xiamen in China aufbrechen, wo es nach seiner Ankunft mehrere Monate lang liegen wird, bevor es dann entlang der chinesischen Küste segelt. Wer daher dieses Symbol Göteborgs auch in seiner Heimatstadt sehen will, wird in Zukunft sehr lange darauf warten müssen, denn unter schwedischer Flagge zu segeln, heißt nicht auch in Schweden zu sein.

Herbert Kårlin

Samstag, 20. Juli 2013

Ein Eventgebiet in Göteborg wird zur Streitfrage

Während die Verantwortlichen Göteborgs eine neue Multiarena direkt im Anschluss an das Messegebiet und das Skandinavium bauen wollen um damit ein Eventgebiet in der Stadt zu schaffen, bezeichnet der Architekt Rune Elofsson die Idee als unausgereift und als falsche Entscheidung, da man damit ein sehr großes und zentrales Gebiet der Stadt zu einem toten Gebiet macht, das nur bei Events zum Leben erwacht.

Nach einem Gespräch, das Rune Elofsson mit der Tageszeitung GP führte, sollte eine neue Multiarena dort gebaut, wo die Stadt einen neuen Aufschwung benötigt, zum Beispiel am Gullbergsvass an der Gasglocke, einem Gebiet, das wegen seiner Lage bisher kaum von Besuchern der Stadt entdeckt wird. Mit einer Multiarena in diesem Gebiet könnte dort ein aktives Leben entstehen und jenes an der Messe ebenfalls erhalten bleiben.

Die Argumente des Architekten haben einiges für sich, dann das geplante Eventgebiet wird als Barriere Göteborg einen dritten Teil in der Stadt schaffen, der die Einheit der Stadt weiterhin zerstören wird. Die Stadtverwaltung ist, trotz der enormen Investitionen, die eine neue Multiarena fordert, sehr verschwiegen hinsichtlich der Pläne um eine öffentliche Diskussion zu diesem Thema zu vermeiden, da das Risiko besteht, dass die Bevölkerung dann auch in diesem Punkt zeigt, dass sie die Meinung des Stadtrates nicht teilt.

Herbert Kårlin

Freitag, 19. Juli 2013

Garnelen landen vor Göteborg tonnenweise im Meer

Die schwedische Landwirtschaftsuniversität und Greenpeace klagen die beruflichen Garnelenfischer Schwedens an 1000 bis 2000 Tonnen der Tiere nach einem Fang zurück ins Meer zu werfen um die Quoten nicht zu übersteigen und nur die größten Garnelen auf den Markt zu bringen, was auch bedeutet die größten Gewinne zu erwirtschaften. Sollten die Ziffern stimmen, so werden mindestens ebensoviele Garnelen zurückgeworfen wie die offizielle Fangquote insgesamt zulässt.

Auf den Fischmärkten in Göteborg macht man zudem die Werbung mit den größten Garnelen der Westküste und die Fischer erzielen damit in den letzten Jahren Rekordgewinne. Mit der Größe der vor der Westküste gefangenen Garnelen will man zudem den Importeuren von Riesengarnelen aus Asien Konkurrenz machen, die immer mehr auf dem schwedischen Markt eindringen, auch wenn die Preise kaum miteinander zu vergleichen sind.

Die Berufsorganisation der Berufsfischer bestreitet die Vorwürfe und hat damit eine sehr starke Position, denn da die kleinen Garnelen auf hoher See zurückgeworfen werden, ist die Beweismöglichkeit geradezu Null. Hinzu kommt, dass die Berufsorganisation behauptet, dass die Netze beim Garnelenfang so große Öffnungen haben, dass kleine Garnelen automatisch entkommen, was jedoch nur bei einigen wenigen Fischkuttern der Fall ist.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 18. Juli 2013

Die Magengrippe kommt in Göteborg mit Regen

Nach einer Studie mehrerer Forscher der Universität in Umeå hängt die Anzahl der Magengrippen in Göteborg sehr eng mit der Regenmenge und den dadurch von der Wasserqualität des Göta Älv ab. In der Regel steigt die Anzahl der Magengrippen regelmäßig wenige Tage nach einer Niederschlagsmenge von mindestens 25 Millimeter innerhalb von 24 Stunden um rund 20 Prozent an.

Als Ursache sehen die Forscher die Tatsache, dass das Wasser des Göta Älvs, nach einer Passage in den Reinigungsanlagen, eine der wichtigsten Trinkwasserquellen der Stadt ausmacht, die Reinigungsanlagen jedoch die hohe Menge der Bakterien und Viren, die nach einem Regenfall in den Fluss geführt werden, nicht ausfiltern können und diese daher teilweise in den Wasserleitungen landen. Jeder Regenfall kann daher in Göteborg zu einem Gesundheitsrisiko werden.

Obwohl die Stadtverwaltung Göteborgs die Wasserqualität der Stadt in jeder Situation als vorbildlich darstellt, zeigt die Studie, die auf die Statistiken der Ärzte Göteborgs baut, dass nach größeren Regenfällen regelmäßig die Anzahl der Magengrippen steigt, sobald dieses Wasser die Reinigungsanlagen passiert hat. Auch wenn sich die Forscher Umeås für die Studie nur mit dem Trinkwasser Göteborgs beschäftigt haben, nehmen sie an, dass ein ähnliches Problem in mehreren schwedischen Städten zu finden ist.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 17. Juli 2013

Traumgrundstücke in Göteborg mit Nachteilen

Wer von einem sehr großen Grundstück in idealer Lage auf der Schäreninsel Donsö direkt vor der Stadt Göteborg träumt, sollte die Versteigerung der Verteidigung im kommenden September nicht verpassen, denn es wird dort ein Grundstück mit 53.000 Quadratmetern und eine weiteres mit 77 Quadratmetern angeboten, eines mit Bootssteg und großzügigem Zugang zum Meer.

Der kleine Nachteil der beiden Grundstücke ist jedoch, dass man gegenwärtig kaum mehr mit dem Grundstück anfangen kann als dort zu baden, mit dem Boot anzulegen, zu sonnen und spazieren zu gehen, denn auf einem der Grundstücke gibt es keinerlei Gebäude und auf dem anderen nur ein sehr kleines Ferienhaus ohne Wasseranschluss, ohne Abfluss oder anderen Eigenschaften. Um zu übernachten muss man daher auf ein Zelt zurückgreifen.

Auf den beiden Grundstücken liegen allerdings auch noch einige andere Probleme, denn zum einen ist die Frage ob die Grundstücke nicht an die ursprünglichen Besitzer zurückgegeben werden müssen, da sie einst zwangsweise an die Verteidigung verkauft werden mussten, zum anderen sind sie als touristisch interessant eingestuft, überwiegend von Strandschutz betroffen sind und es völlig offen ist wann darauf auch gebaut werden darf. Die Objekte bleiben daher erst in der Zukunft rentabel.

Herbert Kårlin

Dienstag, 16. Juli 2013

Göteborger Parkhäuser bekommen mehr Licht

Da die Parkhäuser in Göteborg nahezu alle sehr dunkel sind und in einigen davon auch regelmäßig Alkoholiger und Drogenabhängige verkehren, meiden sehr viele Frauen diese Einrichtungen und verzichten notfalls sogar ganz auf einen Einkauf falls keine andere Parkmöglichkeit in der Nähe zu finden ist. Da den Verantwortlichen der Stadt diese Probleme bewusst sind, planen sie nun ihren Parkhäusern ein neues Gesicht zu geben.

Als die städtische Parkeringsbolaget ihre rund 30 Parkhäuser in Göteborg baute, dachte man in erster Linie an die Menge der Autos, die dort Platz finden konnten und dachte nicht eine Sekunde lang daran, dass es Menschen sind, die dort zu ihren Autos gehen. Dunkler Beton, eine schlechte Beleuchtung und uneinsichtige Ecken waren die Folge, und als zusätzliches Ergebnis wollen viele Göteborger nur dann dort parken, wenn es keine andere Chance gibt. Die Auslastung der Parkräume ist dabei natürlich nicht zufriedenstellend.

Nun will die Göteborger Parkeringsbolaget diese Situation bei allen ihren Parkhäusern ändern und, wo möglich, den Beton durch Glas ersetzen, die Wände mit freundlichen Farben bemalen und uneinsichtige Flächen abbauen oder stark beleuchten. Auch die Zufahrten und die Ausfahrten der Parkhäuser sollen einladend gestaltet werden, damit niemand mehr ein Angsgefühl empfindet wenn er sein Auto dort abstellt. Die Zukunft wird nun zeigen, ob die Stadt damit wieder mehr parkende Autos in seinen Parkhäusern findet und den Kampf gegen die privaten Parkhäuser gewinnt.

Herbert Kårlin

Montag, 15. Juli 2013

Arbeiter zeigen dem GöteborgsVarvet die Rote Karte

Auch wenn statistisch gesehen immer mehr Schweden am GöteborgsVarvet, dem Vasalauf und den zahlreichen anderen öffentlichen sportlichen Veranstaltungen teilnehmen und dabei ihre Fitness beweisen, zeigen die Auswertungen der Teilnehmer des Göteborger Halbmarathons, dass ausgerechnet die Schicht, die vom gesundheitlichen Standpunkt aus am meisten Bewegung benötigen würde, nahezu abwesend ist.

Die sportliche Aktivität in der Freizeit ist nämlich abhängig vom Beruf, der Ausbildung und dem Einkommen, denn je höher die Einkünfte und die Ausbildung sind, also auch die berufliche Situation, um so schneller ist man bereit regelmäßig Sport zu betreiben und am GöteborgsVarvet teilzunehmen. Nach den Auswertungen des laufenden Jahres konnte man feststellen, dass über 60 Prozent der Teilnehmer eine mindestens dreijährige Hochschulausbildung hinter sich hatten und einer Bürotätigkeit, meist im oberen Niveau, nachgingen.

Immerhin nahmen noch etwa 20 Prozent Arbeiter und zwei Prozent an Arbeitslosen am GöteborgsVarvet teil, was den Veranstaltern die Hoffnung gibt auch diese Schicht erreichen zu können. Wissenschaftler versuchen dieses Phänomen auf unterschiedliche Weise erklären und vergessen dabei, dass die Teilnahmegebühren, die Ausrüstung und das eventuelle Fitnessstudio das Budget eines Arbeiters oder gar eines Arbeitslosen weit übersteigen und allein aus diesem Grund diese Schicht nur in Ausnahmefällen teilnehmen kann.

Herbert Kårlin

Sonntag, 14. Juli 2013

Göteborg setzt auf Infrastruktur und Wohnungsbau

Nachdem die Göteborger Regierung die Zukunft seiner Stadt mit dem Bevölkerungswachstum in Verbindung bringt, gegenwärtig Stockholm jedoch doppelt so schnell wächst wie Göteborg und auch das Wachstum der Einwohner Malmös noch weit vor jener in Göteborg liegt, will die städtische Regierung Göteborg nun erneuern und attraktiver machen, denn Bevölkerungswachstum bedeutet Reichtum und Fortschritt, zumindest in den Augen des Stadtrates.

Nachdem Malmö die Infrastruktur in den vergangenen Jahren verbesserte, insbesondere durch den Bau der Öresundsbrücke, und auch Stockholm an der Infrastruktur arbeitet, ist es für Göteborg logisch, dass das Infrastrukturpaket auch Göteborg zum Vorteil verändern wird, obwohl man die Situationen in den drei Großstädten Schwedens kaum vergleichen kann und jede Stadt eine eigene Lösung finden muss, die weit über ein Infrastrukturpaket hinausgeht, dessen Kosten bisher nicht einmal überblickt werden können. Göteborg kann weder als Hauptstadt locken, noch durch eine Nähe Kopenhagens, sondern mit einem Fernverkehr, der durch die Stadt führt.

Als zweiten Punkt sieht die Stadt den Wohnungsbau, denn wenn Wohnungen vorhanden sind, so füllt sich, in den Augen des Stadtrates, auch die Stadt. Als Beispiel nennt man dabei sehr gerne den Bau von 40.000 Wohnungen und 30.000 Büros am nördlichen Älvstrand. Aber auch hier vergisst man, dass die Büroräume erst einmal vermietet werden müssen und die Wohnungen in bester Lage weder für Angestellte noch für Arbeiter geeignet sind, da die Preise dafür in einer Größenordnung liegen, dass man zumindest Direktor sein muss, eine lebende Stadt jedoch auch Angestellte benötigt. Das Problem Göteborgs ist dabie, dass die Stadtverwaltung gerne Visionen hat, die am Bedarf und den Tatsachen leider vorbeigehen.

Herbert Kårlin

Der Botanaische Garten in Göteborg Jährlicher Gothia Cup in Göteborg

Samstag, 13. Juli 2013

Junge Aale im Västra Götaland ausgesetzt

Am Donnerstag und Freitag der Woche wurden an acht Stellen entlang der Küste des Bohuslän rund 600.000 junge Aale ausgesetzt, in der Hoffnung, dass dies dazu führen wird, dass sich der Aalbestand im Västra Götaland wieder erholen wird, denn seit den 80er Jahren verschwanden 99 Prozent der Aale, die hier ihre Heimat hatten. Die Jungaale, die aus England importiert wurden, wurden bei Kungälv, Uddevalle, Tjörn und Orust ausgesetzt.

Die Ursache des Aalsterbens entlang der westschwedischen Küste ist weitgehend unbekannt, auch wenn der Fischfang, der Bau von Kraftwerken und die Meeresverschmutzung sicher einen Teil der Schuld daran tragen. Erklären kann man sich jedoch dadurch den extremen Rückgang der Aale, die mittlerweile auf der Roten Liste des Landes stehen, nicht, weswegen man auch Ursachen in veränderten Meeresströmungen und den Klimaveränderungen sucht.

Die Forscher rechnen damit, dass etwa 15 Prozent der im Västra Götaland ausgesetzten jungen Aale die kommenden zehn Jahre überleben werden und dann in erwachsenem Alter in die Saragossasee im Atlantik aufbrechen werden, eine Reise, die drei Jahre dauern wird. Falls die Population der Tiere in Schweden vom Menschen nahezu ausgerottet wurde, werden die Jungtiere dann wieder nach Schweden zurückkehren. Falls sich allerdings die Strömungen änderten, ist es auch möglich, dass die Jungaale dann an einer anderen Stelle in Europa wieder auftauchen.

Herbert Kårlin

Freitag, 12. Juli 2013

In Göteborg arbeitet man nur bei Sonnenschein

Bereits im vergangenen Jahr klagten zahlreiche Jugendliche in Göteborg darüber, dass sie bei Restaurants und in Hotels einen Arbeitsvertrag zur Sommersaison nur unter der Bedingung erhielten dass sie zwar mehr oder weniger rund um die Uhr arbeitsbereit waren, jedoch akzeptierten nur dann anzutreten wenn auch die Sonne schien und sich Touristen in großer Menge zeigten.

Unter den Jugendlichen werden diese Arbeitsstellen ironisch bereits als solvakt (Sonnenwache) bezeichnet, denn sie bekommen einen Arbeitsvertrag, werden ganz normal mit den in der Branche üblichen Arbeitsstunden eingeteilt, dürfen jedoch nur dann arbeiten wenn durch die Sonne eine große Anzahl an Gästen zu erwarten ist oder bereits am Eingang steht. Die Bezahlung erfolgt selbstverständlich auch nur für die Stunden mit Arbeitsleistung und nicht für die Einsatzbereitschaft

Die meist sehr jungen Angestellten wagen sich gegen dieses illegale System nicht zu wehren, da sie Angst davor haben dann die Arbeitsstelle ganz zu verlieren und die Gewerkschaft für Hotel- und Restaurantangestellte erfahren in der Regel diese Methode nur über Hintertüren oder die Presse und stehen den Arbeitgebern machtlos gegenüber, was wiederum dazu führt, dass sich diese Methode in Göteborg Jahr für Jahr mehr verbreitet. Natürlich darf ein Arbeitgeber seine Angestellte bei Arbeitsmangel nach Hause schicken, aber er muss, zumindest offiziell, die vorgesehene Arbeitszeit dennoch bezahlen.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 11. Juli 2013

Der Gothia Cup ist eine Goldgrube für Göteborg

Wenn am kommenden Montag der diesjährige Gothia Cup beginnt und 1500 verschiedene jugendliche Fußballmannschaften aus 75 Ländern gegeneinander antreten, bedeutet dies, dass rund 37.000 Spieler Göteborg einnehmen werden, die Menge einer mittleren schwedischen Stadt. Auch wenn die Spieler in vielen Punkten von Göteborg gewisse Vorteile erhalten, so geben die Spieler, oder auch das Begleitpersonal, während dieser Woche auch eine bedeutende Summe für die verschiedensten Aktivitäten oder Geschenke aus.

Da man bisher die finanzielle Bedeutung des Gothia Cups für Göteborg nur schätzen konnte, haben sich Forscher der Universität Göteborg nun daran gemacht den tatsächlichen finanziellen Nutzen zu berechnen und kamen dabei auf ein sehr erstaunliches Ergebnis, denn die 37.000 Spieler mit Begleitpersonen geben während ihres Aufenthalts für Essen, Übernachtung, Vergnügen und Souvenirs rund eine halbe Milliarde Kronen aus, was bedeutet, dass jeder der Spieler im Durchschnitt über 10.000 Kronen in Göteborg ausgibt.

Die Veranstalter des Gothia Cup, und natürlich auch die Stadt Göteborg, sind von diesen Zahlen natürlich begeistert, da die Auswertung belegt, dass der Gothia Cup das finanziell interessanteste Projekt Schwedens ist, da kein anderes Ereignis einem Ort so hohe Umsätze beschert. Dennis Andersson, der Generalsekretär der Veranstaltung hofft, dass der Stadtrat nun einsieht, dass man auf Ereignisse setzen muss, die eine große Menge an Interessenten anziehen und die sich jährlich wiederholen.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 10. Juli 2013

Was bringt eine Woche Gotland der Stadt Göteborg

Nachdem 80 führende Kräfte Westschwedens und insbesondere Göteborgs eine Woche lang auf Gotland verbrachten um während der Almedalsveckan das westschwedische Gedankengut zu verbreiten, fragen sich nun viele Göteborger was sie eigentlich für die eine Million Kronen, die sie dafür als Steuergelder bezahlen mussten, wirklich bringen, denn die PR-Wirkung war nahezu Null, da nicht einmal die Lokalpresse ein Interesse darin sah alte Projekte erneut an die Öffentlichkeit zu bringen.

Den Vertretern Göteborgs brachte die Almedalsveckan eine Art Sonderurlaub in angenehmer Atmosphäre, angenehme Gespräche und die Möglichkeit selbst die Projekte zu präsentieren und zu verteidigen, die absolut niemanden außerhalb Göteborgs interessieren. Wichtig scheint den Politikern jedoch die Präsenz auf Gotland, einen Ausdruck, den man eben für ein politisches Spektakel  nicht erklären muss, denn präsent waren die 80 Personen.

Wer nun in Ergebnisse dieser Woche sehen will, wird natürlich auch enttäuscht, denn die Politiker müssen keinen Rechenschaftsbericht für die verschleuderte Million abgeben und dass Westschweden und Göteborg in der Presse unsichtbar blieben, heißt nach den Politikern nur, dass die Sichtbarkeit in der Presse nicht das Ziel war, obwohl man sich natürlich die Frage stellen kann wie man ein Projekt sichtbar machen kann, wenn nicht über die Presse. Als Ergebnis kann man daher nur sehen, dass man einer Gruppe Privilegierter auch im nächsten Jahr wieder eine Woche auf Gotland spendieren darf.

Herbert Kårlin

Dienstag, 9. Juli 2013

Ein Windpark vor Göteborg wird zur Umweltbombe

Ein Gutachten, das nun dem Umweltgericht in Vänersborg vorgelegt wurde, bestätigt, dass der Bau eines Windparks im Hakefjord in den Schären vor Göteborg ein bedeutendes Umweltrisiko darstellt, denn seit 100 Jahren wird dort Hafenschlick auf dem Meeresgrund gelagert, was bedeutet, dass die hochgiftigen Massen der früheren Jahre nur von einer relativ dünnem Neuschlick überdeckt ist, der jedoch immer noch für die Umwelt giftige Stoffe beinhaltet, wenn auch in einem offiziell zulässigen Masse.

Nach dem Gutachten ist der Grund des Hakefjords heute schon eine Zeitbombe, da die starke Strömung am Meeresgrund selbst ohne zusätzliche menschliche Einflüsse langsam abgetragen wird und daher in absehbarer Zeit extrem giftige Stoffe freigesetzt werden, die einen bedeutenden Einfluss auf die Meeresökologie eines sehr großen Gebietes haben wird. Dieses Problem wird noch erschwert, da der Göteborger Hafen auch in Zukunft das Hafenbecken ausbaggern darf und damit weiterer giftiger Schlick in der Nähe und im Gebiet des geplanten Windparks verbreitet wird.

Nach dem Gutachten ist es zwar nötig in Zukunft im Göteborger Raum auf mehr Windkraft zu setzen, jedoch auf keinem Fall im Hakefjord, da dort bei den notwendigen Bohrungen der giftigste Teil des Schlicks, der dort bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts gelagert wurde, unmittelbar freigesetzt wird. Durch die Strömungen würde dies dazu führen, dass in großen Gebieten der Göteborger Schären der Fischfang vollkommen verboten werden müsste und ein Teil des Meereslebens abgetötet würde. Insbesondere die Grünen und die Sozialdemokraten Göteborgs wollen den Windpark im Hakefjord bisher auch gegen den Widerstand der Bevölkerung bauen.


Herbert Kårlin

Montag, 8. Juli 2013

Straßenbahnen in Göteborg mit gesundheitsschädlichem Effekt

Nachdem sich mit der Wärme die Klagen gegen kreischende Straßenbahnen in Göteborg häufen, wollte die Tageszeitung GP (Göteborgs-Posten) wissen ob diese Klagen zu Recht bestehen oder die Anwohner nur übersensibel reagieren. An mehreren Haltestellen haben die Journalisten daher das entstehende Lärmniveau gemessen und sind dabei auf ein verblüffendes Ergebnis gestoßen, das die Göteborger Umweltpolitik in manchen Punkten in Frage stellt.

Bei 20 Messungen an vier Haltestellen im zentralen Göteborg zeigte sich bei der Hälfte, dass der Lärmpegel 80 Dezibel überschritt und bei 25 Prozent der Messungen konnte man sogar über 85 Dezibel feststellen, eine Lautstärke, die bei tägliche mehrstündigem Entstehen nachweislich bereits zu Hörschäden führen kann und das die Anwohner nur vermeiden können, wenn sie auch im Sommer ihre dreiglasigen Fenster grundsätzlich geschlossen lassen. Aber selbst dann führt das ständige Kreischen der Straßenbahnen noch zu Stress und gesteigerter Müdigkeit.

Offiziell ist in Göteborg das städtische Straßenverkehrsamt dafür zuständig das Lärmniveau unterhalb von 80 Dezibel zu halten, was technisch gesehen auch kein zu großes Problem ist, falls sich das Amt dazu entschließt auch aktiv etwas zu unternehmen, denn nach der Theorie und den Plänen Göteborgs soll schon heute im gesamten Stadtraum der Lärmpegel unter den gesundheitsschädlichen Grenzen liegen, aber so wenig dies bisher bei einigen Kindergärten an Zufahrtsstraße der Fall ist, so wenig sieht man beim Kreischen der Straßenbahnen eine positive Entwicklung.

Herbert Kårlin

Sonntag, 7. Juli 2013

Sportveranstaltungen in Göteborg ziehen Diebe an

Göteborg und Partille machten sich einen internationalen Ruf durch Sportveranstaltungen für Jugendliche aus aller Welt, denn sowohl das Handballturnier Partille Cup als auch die Fußballausscheidung Gothia Cup werden für jugendliche Mannschaften immer attraktiver und machen zudem Göteborg in zahlreichen Ländern als Sportstadt bekannt, eine PR-Wirkung, die man kaum vernachlässigen kann.

Während des Partille Cup befinden sich über 20.000 Jugendliche in Göteborg und der nahen Umgebung, denen jedoch in vielen Fällen der Spaß verdorben wird, weil diese Veranstaltungen jedes Jahr mehr Diebe anzieht, die sowohl in den Unterkünften einbrechen als auch die Rucksäcke an den Spielfeldern durchsuchen um Bargeld und Handys zu stehlen. Da die Jugendlichen Vertrauen zu den Veranstaltern haben, entwickelt sich dies zu einem bedeutenden Problem.

Die Veranstalter haben mittlerweile selbst Sicherheitstrupps eingesetzt, die in Zivilkleidung sowohl die Sportgebiete als auch die Unterkünfte überwachen, was einen gewissen Erfolg zeigt, jedoch das Problem immer noch nicht beseitigen konnte. Obwohl es sich bei den Dieben in der Regel um Amateurdiebe handelt und zahlreiche Wächter eingesetzt werden, sind die Probleme nicht zu beseitigen, insbesondere an der Sportanlage Heden, die von der Größe her nicht überwachbar ist.
 
Herbert Kårlin

Samstag, 6. Juli 2013

Göteborgs führt das Infrastrukturpaket nach Gotland

Niemanden verwunderte es, dass sich die Vorsitzende des Göteborger Stadtrats, Anneli Hulthén, zur Almedalsveckan nach Gotland begeben hat, da die Stadt Göteborg und die Region Västra Götaland der Überzeugung sind, dass man dort präsent sein muss wenn man als Weltstadt anerkannt werden will, obwohl auf Gotland kaum Resultate entstehen, sondern nur die PR-Maschine aus Steuergeldern angekurbelt wird.

Es erstaunte auch niemanden, dass Anneli Hulthén das Infrastrukturpaket Göteborgs nach Almedalen führte, denn auch wenn die Situation Göteborgs in keine andere Stadt Schwedens oder auch Europas zu übertragen ist, da es keine andere Großstadt gibt in der internationaler Durchgangsverkehr durch das Zentrum geleitet wird und die gleichzeitig so nah am Meer liegt, dass jeder Tunnel auf Grund der Klimaveränderungen zur tödlichen Falle werden kann und die zudem von einem Fluss mit Schifffahrt durchquert wird.

Anneli Hulthén wollte jedoch auf Gotland keine Probleme sehen, sondern wollte ihre Ideen als übergreifend verkaufen, da „ihre“ Stadt durch das schnelle Wachstum, die veränderte Verkehrssituation und den grünen Einfluss Lösungen benötigt, die möglichst ohne Konflikte gefunden werden müssen, wobei sie in diesem Punkt darauf anspielte, dass die Bürger der Stadt ihre Entscheidung zur Citymaut in Frage stellen, zumal sie hier ärmere Stadtteile und Randgebiete ausgrenzte statt eine positive und sinnvolle Lösung zu bieten. Aber auch Hulthén zeigte auf Gotland, dass echte Probleme in dieser Woche tabu sind.

Herbert Kårlin

Freitag, 5. Juli 2013

Selbstmord verhindern in Göteborg

Auch wenn die Anzahl der Selbstmorde in Göteborg seit den 80er Jahren rückläufig ist, so sterben noch jedes Jahr rund 50 Bewohner der Stadt an Selbstmord, insbesondere betroffen davon sind Jugendliche. Im statistischen Durchschnitt ist damit die Quote der Selbstmordtoten fünfmal höher als jene derer, die im Verkehr sterben. Die Dunkelziffer der Selbstmorde ist dabei allerdings noch nicht eingerechnet.

Göteborg ist eine der ersten Städte Schwedens, die diesen allgemeinen Trend in Schweden beenden wollen und bis zum Jahresende einen Plan vorlegen werden, der aufzeigt wie man sämtliche Selbstmorde verhindern kann. Dieser Plan, der auf einer Idee der Volkspartei beruht, soll alle Verbände und Vereine, die sich mit Selbstmord beschäftigen, in diesem Projekt einbinden, damit auch der Erfahrungsaustausch zu den vorbeugenden Methoden beitragen kann.

Nach der Meinung Göteborgs müsste es möglich sein durch Analyse aller Risikogruppen, vorbeugende Maßnahmen und die Absicherung aller Brücken und Bauten sowie die konkrete Zusammenarbeit aller Ämter und Beratungsstellen Selbstmorde zu verhindern, zumal internationale Studien belegen, dass die meisten Personen, die von einem Selbstmord abgehalten werden, keinen zweiten Selbstmordversuch unternehmen. Inwieweit die Vision der Volkspartei realistisch ist, sei dahingestellt, denn noch kann man sich auch vor eine Straßenbahn, ein Auto oder eine Eisenbahn werfen.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 4. Juli 2013

Göteborg soll ein großer Garten werden

Die Stadt Göteborg erhielt hunderte von Ideen, die die 400-Jahrfeier der Stadt im Jahre 2021 zu einem besonderen Erlebnis machen sollen. Damit man mit den ausgewählten Projekten rechtzeitig fertig werden kann, wurden bereits jetzt einige in Angriff genommen. Eine dieser Ideen soll die Stadt in einen großen Garten verwandeln in dem 100 Quartier-Gewächshäuser entstehen sollen, zusätzlich zu den zahlreichen Schrebergärten unterschiedlicher Größe mitten in der Stadt.

Das erste dieser Gewächshäuser entsteht bereits auf Hisingen und soll, wie auch die folgenden, dazu dienen, dass die Bewohner der einzelnen Stadtteile dort ihr eigenes Gemüse und die eigenen Kräuter anbauen können, aber auch dazu, dass die städtische Bevölkerung wieder lernt wie Lebensmittel entstehen und ihnen zeigen was sie eigentlich essen. Erst kürzlich belegte eine Studie, dass Kinder nicht einmal mehr wissen wie Gemüse entsteht.

Während das pädagogische Ziel dieser Gewächshäuser und Schrebergärten mit dieser Methode sicherlich zu erreichen ist, dürfte es jedoch ein Problem werden, dass auch derjenige, der sein Gemüse in der Stadt anbaut, dieses auch tatsächlich erntet, denn es zeigt sich bereits bei den früheren Schrebergärten, dass mit der steigenden Krise des Landes auch der Diebstahl von Gemüse stark zunimmt und viele Mieter einer kleinen Gemüsefläche zwar sähen und pflanzen dürfen, oft aber die Ernte spurlos verschwindet.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 3. Juli 2013

Parken wird in Göteborg erneut teurer

Ab 8. Juli 2013 wird das Parken in 17 verschiedenen Parkhäusern und an zentral gelegenen Parkplätzen, die von der städtischen Parkeringsbolagen verwaltet werden, erneut teurer. Die entsprechenden Parkplätze werden stufenweise um zwei oder vier Kronen teurer, was zu einer Höchstgebühr von 16 Kronen pro Stunde führt, weitaus mehr als die Opposition im Stadtrat wünschte. An zentralen Parkplätzen wie der Feskekôrka wird die Parkzeit zudem auf zwei Stunden begrenzt, da dies den Handel der Umgebung fördern soll.

Die Zusatzeinnahmen, die überwiegend zwischen acht Uhr morgens und 22 Uhr erhoben werden, denn nachts wird man weiterhin für zwei Kronen pro Stunde dort parken können, sollen in den kommenden zehn Jahren etwa drei Milliarden Kronen einbringen mit denen dann weitere Parkhäuser an zentralen Stellen gebaut werden können. Eine Alternative zur Erhöhung der Parkgebühren wäre, nach Aussagen des Stadtrats, nur eine allgemeine Steuererhöhung gewesen, die man gegenwärtig vermeiden will.

Besucher der Stadt sollten jedoch bedenken, dass dies nur einige Parkhäuser und städtische Parkplätze betrifft, denn sowohl private Parkhäuser, als auch alle Parkplätze an der Straße, die vom Straßenverkehrsamt verwaltet werden, haben eine völlig andere Preispolitik. Sowohl in Parkhäusern als auch an der Straße, die nicht von der Stadt verwaltet werden, muss man mit einer Parkgebühr von bis zu 40 Kronen pro Stunden rechnen, wobei sehr zentrale Parkplätze nicht länger als 30 Minuten benutzt werden dürfen.

Herbert Kårlin

Dienstag, 2. Juli 2013

Jüdisch orthodoxe Kinder müssen in Göteborg zur Schule

In drei Instanzen kämpfte eine jüdische Familie Göteborgs, die der jüdisch orthodoxen Richtung Chabad Lubavitch angehört, dafür, dass ihre vier Töchter im Alter zwischen neun und fünfzehn Jahren per Fernschule zu Hause unterrichtet werden dürfen, da das übliche Schulsystem in Schweden nicht mit ihren Glaubensregeln zu vereinbaren sei, eine Möglichkeit, die besteht, wenn eine Familie tatsächlich außerordentliche Probleme nachweisen kann.

In der ersten Instanz wurde der Antrag der Familie abgelehnt, da es nach dem Gericht keinen Grund dafür gab, dass die vier Mädchen in einer staatlichen Schule nicht ihrem Glauben nachgehen könnten und das entsprechende Essen geboten bekämen. Die zweite Instanz hob das Urteil auf und sah gewisse Probleme bei einem normalen Unterricht. Die oberste Verwaltungsgericht kam nun zur endgültigen Entscheidung, dass die vier Kinder in eine normale Schule gehen müssen und nicht zu Hause unterrichtet werden dürfen, zumal der Lehrplan der Fernschule nicht dem schwedischen System entspricht und die angegeben Gründe kein Hindernis darstellen.

Nach den Eltern der Mädchen gibt es auf der ganzen Welt kein jüdisches Kind dieser Glaubensrichtung, das in eine öffentliche Schule geht, da hier die Geschlechter getrennt unterrichtet werden müssen, regelmäßig gebetet werden muss und nur koscheres Essen zu sich genommen werden darf, was Göteborg wohl kaum bieten kann. Der Vater der Kinder erklärte noch vor der Verhandlung, dass die Familie Schweden verlassen wird wenn das Gericht den Fernunterricht ablehnt. Da es sich bei diesem Urteil um das erste seiner Art handelt, ist es richtungsweisend für zukünftige Verhandlungen.

Herbert Kårlin

Montag, 1. Juli 2013

Feuerquallen erobern Göteborgs Küste

Wer dieses Jahr in Göteborg und seiner Umgebung Urlaub macht, kann bisher bei einigen seiner Sorgen beruhigt werden, denn gegenwärtig gibt es in diesem Raum nur sehr wenige der so gefürchteten myggor, also Schnaken. Ebenso die Anzahl der Zecken hält sich in Grenzen, da der vergangenen Winter jeder Art von Insekten das Überleben sehr schwer machte, was jedoch nicht bedeutet, dass nicht kleinere Gebiete dennoch problematisch sein können.

Auf ein weitaus größeres Problem treffen jedoch jene, die im Meer baden wollen, denn das Wasser zeigt dieses Jahr eine ideale Temperatur für Quallen, was insbesondere bedeutet, dass sich entlang der Küste eine sehr große Menge an Feuerquallen aufhält mit denen man im Wasser weniger Bekanntschaft schließen möchte. Gegenwärtig kommen Feuerquallen selbst bis an den Strand, da sich das Wasser bisher nicht aufwärmen konnte.

Feuerquallen kommen nur in kälterem Wasser vor und ernähren sich überwiegend von ungefährlichen Ohrenquallen. Wenn man daher Ohrenquallen in der Nähe sieht, so sind die Feuerquallen meist nicht weit davon entfernt. Nur wenn bereits in den nächsten beiden Wochen eine Hitzewelle in Westschweden einbricht, wird man von den Feuerquallen befreit werden, da diese bei wärmerem Wasser die Tiefe vor der Küste suchen. Allerdings ist von diesem Wärmeeinbruch im Moment noch kein Zeichen zu finden und die Feuerquallen erobern sowohl die Schären als das Wasser im Bohuslän.

Herbert Kårlin