Montag, 15. Juli 2013

Arbeiter zeigen dem GöteborgsVarvet die Rote Karte

Auch wenn statistisch gesehen immer mehr Schweden am GöteborgsVarvet, dem Vasalauf und den zahlreichen anderen öffentlichen sportlichen Veranstaltungen teilnehmen und dabei ihre Fitness beweisen, zeigen die Auswertungen der Teilnehmer des Göteborger Halbmarathons, dass ausgerechnet die Schicht, die vom gesundheitlichen Standpunkt aus am meisten Bewegung benötigen würde, nahezu abwesend ist.

Die sportliche Aktivität in der Freizeit ist nämlich abhängig vom Beruf, der Ausbildung und dem Einkommen, denn je höher die Einkünfte und die Ausbildung sind, also auch die berufliche Situation, um so schneller ist man bereit regelmäßig Sport zu betreiben und am GöteborgsVarvet teilzunehmen. Nach den Auswertungen des laufenden Jahres konnte man feststellen, dass über 60 Prozent der Teilnehmer eine mindestens dreijährige Hochschulausbildung hinter sich hatten und einer Bürotätigkeit, meist im oberen Niveau, nachgingen.

Immerhin nahmen noch etwa 20 Prozent Arbeiter und zwei Prozent an Arbeitslosen am GöteborgsVarvet teil, was den Veranstaltern die Hoffnung gibt auch diese Schicht erreichen zu können. Wissenschaftler versuchen dieses Phänomen auf unterschiedliche Weise erklären und vergessen dabei, dass die Teilnahmegebühren, die Ausrüstung und das eventuelle Fitnessstudio das Budget eines Arbeiters oder gar eines Arbeitslosen weit übersteigen und allein aus diesem Grund diese Schicht nur in Ausnahmefällen teilnehmen kann.

Herbert Kårlin

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