Mittwoch, 29. Februar 2012

Västtrafik beklagt hohe Schäden an Haltestellen

Auch wenn nach dem letzten Rapport der Göteborger Verkehrsbetriebe Västtrafik im letzten Jahr die Schäden durch Vandalismus und zerstörte Wetterschütze an Bushaltestellen leicht rückläufig war, so kosteten diese Schäden die Fahrgäste erneut rund drei Millionen Kronen, eine Summe, die man sicher sinnvoller anwenden kann als durch permanente Reparaturen.

Im letzten Jahr wurden von den Fahrern von Bussen und Straßenbahnen insgesamt 9339 Schäden durch Schmierereien oder Sachbeschädigung in den Fahrzeugen selbst gemeldet, die trotz steigender Videoüberwachung, im Vergleich zum Vorjahr, nur um zwei Prozent rückläufig waren. Die Reparatur von eingeworfenen Glasscheiben an Bushaltestellen kostete 2011 rund 2,6 Millionen Kronen, also 200.000 Kronen weniger als im Vorjahr.

Steigend waren im vorigen Jahr jedoch Schäden durch Steinwurf auf Busse und Straßenbahnen, sowie der Angriff auf Fahrer mit grünem Laser. Im Jahr 2011 gingen bei Västtrafik 269 Meldungen ein, dass allgemeine Verkehrsmittel mit Steinen beworfen wurden und 152 Mal versuchten Jugendliche Fahrer mit grünem Laser zu blenden, wobei man die Täter nur in Einzelfällen ausfindig machen konnte.

Herbert Kårlin

Dienstag, 28. Februar 2012

Trotz Wohnungsnot Baustopp in Göteborg

Obwohl die Stadt Göteborg seit 2009 eine Baugesellschaft sucht, die im Göteborger Stadtteil Hammarkullen 1000 Wohnungen baut, interessiert sich keine Gesellschaft für die bereits erschlossenen Bauplätze. Nicht einmal die städtischen Unternehmen sind daran interessiert der Idee des Göteborger Bauamts zu folgen, auch wenn die Nachfrage an Wohnungen in Hammarkullen sehr stark ist und die Wohnungsnot in Göteborg steigt.

Das Problem dürfte dem Göteborger Bauamt jedoch schon bei der Planung der Wohngegend bekannt gewesen sein, denn Hammarkullen hat den größten Ausländeranteil Göteborgs, die schlechteste Infrastruktur der Stadt und die höchste Quote an Arbeitslosen, was erwarten lässt, dass der Bauherr nur sehr schlecht an seine Miete kommen wird und das Projekt sich sehr schnell als unrentabel zeigen wird.

Das nächste Problem besteht darin, dass das Göteborger Bauamt dort vor allem auf Wohnungen nach dem Bostadsrätt hofft, einer Wohnart, die nur für jene in Frage kommt, die ein höheres Einkommen haben, einen gewissen Standard suchen und kaum geneigt sind nach Hammarkullen zu ziehen, einen Stadtteil, der nur wegen seiner internationalen Karnevalsveranstaltung bekannt ist, von vielen Göteborgern jedoch als Ghetto für Einwanderer aus südamerikanischen und arabischen Ländern betrachtet wird.

Herbert Kårlin

Montag, 27. Februar 2012

Bombenverdacht auf Göteborger Flughafen

Als gestern gegen zwei Uhr auf dem Göteborger Flughafen Landvetter beim Routine-Röntgen einer Reisetasche ein verdächtiges Objekt zeigte, das unter Umständen eine Bombe sein konnte, wurde unmittelbar die Göteborger Polizei informiert und die Flughalle für Auslandsflüge gesperrt. Nach Bewertung von Polizei und Flughafen wurden wenig später alle Flugzeuge nach Göteborg umgeleitet und die Abflüge eingestellt.

Erst nach etwa vier Stunden stellte sich dann heraus, dass die Reisetasche keinerlei gefährlichen Gegenstände beinhaltete und der Besitzer der Tasche in keiner Weise eines geplanten Verbrechens verdächtig ist und der Flugverkehr konnte wieder in Gang kommen, auch wenn ein Teil der über 2000 Passagiere erst im Laufe des heutigen Morgens zum geplanten Ziel aufbrechen kann.

Während die blockierten Passagiere zwar die Sicherheitsvorkehrungen verstehen, so kritisieren sie die extrem schlechte Auskunft, die über Lautsprecher, die zudem zu leise eingestellt waren, verbreitet wurde. Der Flughafen schiebt die Schuld auf die Polizei, da nur diese den Flughafen wieder öffnen durfte und über die nötige Information verfügte und sieht daher keinen Anlass für Kritik, auch wenn es nicht zuviel erwartet wäre, wenn man die wartende Masse zumindest darüber informiert hätte, dass die Behinderungen einige Stunden anhalten können, was in solchen Fällen üblich ist.

Herbert Kårlin

Sonntag, 26. Februar 2012

Polizeieinsatz in Göteborger öffentlichem Verkehr

Da das Wochenende an dem die Gehälter bezahlt werden regelmäßig zu einer steigenden Gewalt unter Jugendlichen, vor allem unter Alkoholeinfluss, führt, hat sich die Polizei Göteborgs dieses Wochenende entschlossen vorbeugende Maßnahmen zu treffen und vor allem die Nacht zum Sonntag gezielte Kontrollen in den öffentlichen Verkehrsmitteln Göteborgs vorzunehmen.

Nach der morgendlichen Bilanz bezeichnet die Polizei den Einsatz für erfolgreich, da sie in dieser Nacht 102 alkoholische Getränke von Jugendlichen beschlagnahmen und leeren konnten, die die Betroffenen in Bussen und Straßenbahnen, also in öffentlichen Stellen, am Trinken waren. 16 Personen wurden vorübergehend festgenommen, weil sie sie bereits übermäßig betrunken waren, einer wegen Betrugs, ein anderer wegen Gewaltausübung gegen einen Beamten und ein dritter, weil es ein unzulässiges Messer mit sich führte.

Ob dieser Einsatz jedoch, trotz dem großen Erfolg der Polizei, tatsächlich die Gewalt in der Innenstadt Göteborgs verhindern konnte, darüber sagen die Aussagen der Beamten nichts aus, zumal der direkte Zusammenhang zwischen Alkoholgenuss in den öffentlichen Verkehrsmitteln und der Gewalt in der Innenstadt bisher nicht untersucht wurde, sondern dieser Schlusssatz lediglich von der Polizei angenommen wird.

Herbert Kårlin

Samstag, 25. Februar 2012

Ein maritimer Tag am Ufer Göteborgs

Anlässlich der europäischen Konferenz zum Thema Seefahrt und Fischfang am 21. und 22. Mai 2012, der dieses Jahr in Göteborg stattfindet, wird sich Göteborg nun auch erstmals aktiv am europäischen maritimen Tag am 20. Mai beteiligen und das Ufer am Göta Älv wird zwischen Klippan und der Innenstadt auf beiden Seiten ein ungewohntes Bild abgeben und tausende von Göteborgern ans Wasser ziehen.

Den ganzen Tag über werden die Besucher an den Zwei- und Dreimastern, an Schonern und selbst an einem nachgebauten Raddampfern entlang bummeln können, aber auch Übungen zur Seerettung erleben und populärwissenschaftliche Veranstaltungen rund um das Wasser verfolgen können. Allerdings kann dieses Ereignis in Göteborg einmalig sein, denn die Stadt will damit den Konferenzteilnehmer auch ihre Nähe zum Wasser zeigen.

Insgesamt werden die Besucher, außer der Götheborg, den Schiffen von Maritiman oder der Barken Viking, rund 40 Fahrzeuge im Göta Älv finden, die man sonst nicht hier findet. Einige unter ihnen werden auch für Besucher Ausflüge in die Schären vor Göteborg organisieren. Es ist geradezu selbstverständlich, dass auch der Küstenschutz, die schwedische Marine und das Seefahrtsamt einige ihrer Schiffe zu diesem einmaligen Ereignis präsentieren. Die meisten Aktivitäten des Tages werden kostenlos sein.

Herbert Kårlin

Freitag, 24. Februar 2012

Teilzeitangestellte in Göteborg werden voll angestellt

Um als Arbeitgeber attraktiver zu werden, will die Stadt Göteborg alle städtischen Teilzeitangestellten eine Vollzeitaktivität anbieten und ihnen gleichzeitig eine flexiblere Arbeitszeit ermöglichen. In der ersten Stufen richtet sich dieses Angebot an Beschäftigte in der Altersvorsorge und bei der Betreuung Behinderter, später dehnt es sich auch auf Kindergärten und alle anderen Bereiche der Stadt aus.

Die Umstellung auf Vollzeitbeschäftigte wird als die größte Umstellung der städtischen Arbeitspolitik der letzten Jahrzehnte betrachtet, die auch von den Leitern der einzelnen Abteilungen ein Umdenken erfordern und eine rigorose Planung voraussetzt, da sie in Zukunft nicht mehr einfach zum Telefon greifen können um von einer Liste eine auf Stundenbasis beschäftigte Kraft anzurufen, die bei einer Fehlplanung einspringen kann.

In zweiter Linie wird die Stadt, die dann von ihren Angestellten auch eine flexible Arbeitsgestaltung und unbeliebte Arbeitszeiten fordert, eine bedeutende Summe einsparen, die sie bisher an Springer bezahlen musste, dann bisher wurden vor allem während unbeliebter Arbeitszeiten Springer eingesetzt, was 20 Prozent der Gesamtbeschäftigten entsprach. Das bisherige Aushilfspersonal, das keinerlei Rechte auf eine feste Anstellung gewinnen konnte, wird bei der Neuplanung allerdings weitgehend auf der Strecke bleiben.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 23. Februar 2012

Der Tag der Schwedenfinnen in Göteborg

Da Göteborg zum 1. Februar 2011 zum finnischen Verwaltungsgebiet wurde, hat sich die Stadt auch entschlossen regelmäßig den Tag der Schwedenfinnen am 24. Februar jeden Jahres zu feiern. Während es sich voriges Jahr jedoch nur um eine sehr bescheidene Feier handelte, wird das Fest dieses Jahr in großem Stil gefeiert, wobei auch erstmal in der Geschichte des modernen Göteborg die finnische Flagge am Gustav Adolf Torg hochgezogen wird.

Teija Martinsson, der Projektleiter des Tages der Schwedenfinnen, spricht von einem historischen Tag, der nun erstmals die Allgemeinheit der Stadt auf die schweden-finnische Minorität aufmerksam macht. Der heutige Tag der Schwedenfinnen wird nicht nur durch Feiern in den Vordergrund gesetzt, sondern auch durch Vorträge, Musik, Tanz und Seminare zum Thema.

Sämtliche Ereignisse zum Tag der Schwedenfinnen am Freitag den 24. Februar sind kostenlos. Die festlichen Ereignisse beginnen mit einem Lunchkonzert im Röhsska Museum, setzen mit einer Rede am Gustav Adolf Torg fort und bieten anschließend an mehreren Plätzen Göteborgs eine Seminar zur Frage der Rechte der Schwedenfinnen in der schwedischen Gesellschaft, ein Konzert der Violinistin Linda Lampenius, einer Show des Schauspielers Timo Nieminen und geht dann in Tanzmusik und Konzerte von schweden-finnischen Künstlern über.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 22. Februar 2012

Biogasanlage in Göteborg und der Grundstückstausch

Auch wenn die bisherigen Angelegenheiten gegen Göteborg Energie von der Staatsanwaltschaft nun mangels Beweisen niedergelegt wurde, so zeigt die die gestrige TV-Serie Uppdrag Granskning, dass die Geschäftsmethoden des städtischen Unternehmens nach wie vor mehr als nur zweifelhaft sind. Erneut zeigt sich dies bei der Satzung der Biogasanlage GoBiGas auf Hisingen bei der persönliche Beziehungen eine größere Rolle spielen als wirtschaftliche Interessen.

Nach Uppdrag Granskning hat die Leitung von GoBiGas ein städtisches Grundstück gegen ein privates getauscht, was an sich kein Problem wäre, wenn nicht das eingetauschte Grundstück nur ein Fünftel dessen wert wäre wie das abgegebene Grundstück und wenn nicht eine private Einladung und private Beziehungen zwischen städtischer und privater Gesellschaft bestehen würden.

Der städtische Angestellte, der ein Grundstück im Werte von 100 Millionen Kronen gegen eines tauschte, das maximal 20 Millionen Kronen wert ist, arbeitet seit Jahren mit dem Unternehmen Nordic Storages zusammen und war selbst zur Geburtstagsfeier des leitenden Chefs von Nordic Storages an die französische Riviera eingeladen, ohne dies der Stadt mitzuteilen und ohne das geringste schlechte Gewissen dabei zu haben. Auch die Geschäftsleitung von Göteborg Energi verteidigt diesen Kuhhandel, denn, es bestehen schließlich jahrelange geschäftliche Beziehungen zwischen Göteborg Energi und Nordic Storages, weshalb auch öffentliche Ausschreibungen nicht nötig sind.

Herbert Kårlin

Dienstag, 21. Februar 2012

Göteborger Luftentwicklung im Iphone

Seit einigen Jahren bietet Göteborg die Möglichkeit sich über die aktuelle Luftverschmutzung der Stadt zu informieren. Zu Beginn stand dieser Dienst nur per Telefon zur Verfügung, später auch, in sehr ausführlicher Weise, über Internet. Nun hat sich Göteborg entschlossen den Service zusätzlich über Iphones und Ipads anzubieten und anschließend den Dienst für Benutzer anderer Smarthandys auszubauen.

Wer sich die App für sein Iphone oder Ipad holt, erhält allerdings nur eine vereinfachte Version, die nur den allgemeinen Grad der Luftverschmutzung und den gegenwärtigen Trend angibt. Durch einen Farbcode kann man erfahren, ob es sich um eine sehr hohe, eine hohe, eine leicht erhöhte oder eine geringe Verunreinigung handelt und in welche Richtung sich der Trend bewegt.

Da dieser Dienst auch dazu führen soll, dass die Bevölkerung bei hoher bis sehr hoher Luftverunreinigung das Auto zu Hause stehen lassen soll, ist auf der gleichen Seite ein Reiseplaner der öffentlichen Verkehrsmittel sowie eine App vorhanden, die den schnellsmöglichen Fahrradweg anzeigt, wobei man allerdings nicht gerade bei sehr hoher Luftverunreinigung zum Fahrrad greifen sollte, obwohl man hierfür keine Warnung findet.

Herbert Kårlin

Montag, 20. Februar 2012

Trotz weniger Gewalt sollen Kneipen in Göteborg früh schließen

Heute Abend wollen die beiden Sozialdemokraten Dario Espiga und Bengt-Arne Reinholdson beim Göteborger Stadtrat durchsetzen, dass im nächsten Jahr alle Kneipen, Nachtklubs und andere ähnliche Einrichtungen spätestens um drei Uhr morgens schließen müssen. Die Alkoholfeindlichkeit Espigas geht dabei so weit, dass er selbst statistische Daten verfälscht um sein Ziel zu erreichen.

Als Hauptargument wird von Dario Espiga und der Polizei die steigende nächtliche Gewalt an der Avenyn und den Seitenstraßen herangezogen, obwohl die Statistik der Polizei beweist, dass die Gewalt im Jahre 2011 an der Avenyn offiziell sogar rückläufig war. Espigas verweist auf andere Zahlen, die ihm von der Polizei zur Verfügung gestellt wurden. Er vergisst dabei jedoch zu erwähnen, dass es sich dabei um die gesamte Gewalt im Zentrum der Stadt handelt und daher keinerlei Aussagekraft besitzt, außer, dass überall in der Innenstadt nächtliche Gewalt vorkommt, nicht nur entlang der Avenyn, wo sich das Nachtleben abspielt.

Aber auch hier hat der Vorsitzende des Ausschusses, Bengt-Arne Reinholdson, der über die Öffnungszeiten von Nachtklubs in Göteborg berät, ein Argument, denn es handelt sich einfach darum, dass die Avenyn nachts ein Schlachtfeld sei und Gewaltübergriffe zu häufig wären (326 Belästigungen und Übergriffe im Jahr 2011). In den Diskussionen kommt nicht einmal die Frage auf, was Jugendliche wohl unternehmen, wenn eine Kneipe um drei Uhr schließt, denn man kann auch auf offener Straße weiterfeiern, in Schwarzclubs gehen oder in Wohnungen trinken, was die Gewaltübergriffe lediglich auf eine größere Fläche verteilt und auch die Polizei weitaus mehr beschäftigen wird.

Herbert Kårlin

Sonntag, 19. Februar 2012

Der Göteborger Geist und politische Entscheidungen

Während der letzten Monate richteten sich viele Augen nur auf den sozialdemokratischen Politiker Göran Johansson, der Göteborg einst nicht nur aus der finanziellen Krise führte, sondern auch in mehrere Affären verwickelt ist und persönliche Entscheidungen bisweilen über die demokratische Ordnung setzte. Nun belegt die Tageszeitung GP, dass auch Anneli Hulthén, die Johansson als Vorsitzende des Stadtrats folgte, diesem alten Göteborger Geist folgt.

Bei Nachforschungen stellte die GP fest, dass die Planungen und Entscheidungen für ein Alfonsmuseum in der Göteborger Trädgårdsföreningen nach dem Muster von Johansson abliefen. Unprotokollierte Gespräche in engem, teils verwandtschaftlichem Kreis, Abhandlungen, die nicht veröffentlicht wurden und andere Unregelmäßigkeiten führen zu Anneli Hulthén, die sich, wie auch Göran Johansson unschuldig verfolgt fühlt und dennoch eine öffentliche Diskussion scheut.

Niemand bestreitet indes, dass das Alfonsmuseum in Göteborg eine gute Idee sei. Es stellt sich jedoch die Frage, ob das Geld gegenwärtig nicht für Kindergärten und Schulen benutzt werden sollten, wo das Budget kontinuierlich gekürzt wird. Und es stellt sich natürlich die Frage, warum ein unter Denkmalschutz stehendes Gebäude in der Trädgårdsföreningen benutzt werden soll, da es auch andere Möglichkeiten in Göteborg gibt und bei der Wahl des Gebäudes private Interessen im Vordergrund standen und nicht die Meinung der Göteborger und die demokratische Basis.

Herbert Kårlin

Samstag, 18. Februar 2012

Göteborg setzt auf Elektroautos

Nicht nur die schwedische Autoindustrie, insbesondere das Göteborger Unternehmen Volvo, spricht vom Durchbruch der Elektroautos in den kommenden Jahren, sondern auch die Stadt Göteborg will verstärkt in umweltfreundliche Elektroautomobile setzen und am kommenden Donnerstags über eine entsprechende Strategie diskutieren und damit die Zukunft dieser Technik stützen, was allerdings auf Kosten der Steuerzahler geht.

Bereits in den 90er Jahren setzte Göteborg in Elektroautos und wollte, mit staatlicher finanzieller Unterstützung, bis zum Jahr 2000 rund 1000 Elektrofahrzeuge in Göteborg sehen. Die Satzung wies sich als Flop heraus, denn selbst Ende des Jahres 2011 waren gerade einmal 66 elektrische Personenwagen in Göteborg registriert. Die Infrastruktur, die Anfälligkeit der Fahrzeuge und Probleme mit dem Laden der Batterien bremsen das Projekt bis heute.

Nun verlässt sich Göteborg erneut auf die optimistischen Schätzungen staatlicher Ämter, die davon sprechen, dass zum Jahr 2030 bereits zehn Prozent der Fahrzeuge mit Strom angetrieben werden, obwohl man nicht davon ausgeht, dass 2030 Elektrofahrzeuge, ohne Nachladung, über einen großen Radius verfügen werden und Strompreise, trotz Kernenergie, vermutlich steigen. Ab Frühjahr wird Göteborg nun eine Ladestation im zentralen Göteborg einrichten und im Laufe des Jahres auch kostenlose Parkplätze für Elektrofahrzeuge schaffen. Auch die ersten Elektrobusse mit Schnellladeeinrichtung an Endhaltestellen werden nun getestet und städtischen Angestellten sollen Elektrofahrräder angeboten werden, damit sie Muskelkraft sparen können.

Herbert Kårlin

Freitag, 17. Februar 2012

Das Göteborger Folkteater auch für Blinde

Das Folkteater Göteborg leistete bereits in den 80er Jahren eine Pionierarbeit, indem Theaterstücke mit Hilfe von Syntolken, die das Geschehen auf der Bühne erklären, Blinden und Personen mit Sehschäden näher brachten und ihnen die Möglichkeit boten das Theater zu besuchen und nicht nur die Dialoge zu hören, sondern auch zu erfahren, was auf der Bühne gerade abläuft.

Wenn nun am 2. Mai 2012 das Gothenburg English Speaking Theatre (GEST) das Theaterstück „Expectations“ bietet, nimmt das Volkstheater Göteborgs den nächsten Schritt und bietet die Syntolken nicht mehr nur in schwedischer Sprache, sondern lässt sehgeschädigte Personen wählen, ob sie der Handlung auf der Bühne in Englisch oder in Schwedisch folgen wollen, was die Stücke einem weitaus größeren Publikum öffnet.

Expectations“ ist einer der größten aktuellen Erfolge des Theatergeschehens und errang den Fringe Review's Outstanding Theatre Award 2010 in Edinburgh. Die beiden „Übersetzer“ des Göteborger Vereins Syntolking sehen sich das Stück mehrmals an, bevor sie sich an die Arbeit des sprachlichen Übertragens machen, damit Blinde und andere Personen mit Sehproblemen ein Maximum vom Theaterstück profitieren können.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 16. Februar 2012

Liseberg trotz Regenzeit im Aufwind

Der neue Geschäftsführer für den Vergnügungspark Liseberg in Göteborg bewies im letzten Jahr, dass das städtische Unternehmen durch marktwirtschaftliche Anpassungen Gewinne erhöhen kann und Preissteigerungen von den Besuchern ohne jedes Zögern akzeptiert werden. Entscheidend ist nur, dass es keine Konkurrenz zu Liseberg gibt und der Vergnügungspark mehr bieten kann als Kopenhagen oder Stockholm.

Trotz der stürmischen und regnerischen Weihnachtszeit, die selbst dazu führte, das Liseberg einen Tag geschlossen werden musste und an anderen Tagen die Besucher ausblieben, zählte der gesamte Liseberg-Konzern im letzten Jahr 2,9 Millionen Gäste, also nur 500.000 weniger als im Vorjahr. Da für die Stadt jedoch nicht die Anzahl der Besucher, sondern die Gewinne zählen, so muss man das vorige Jahr unter einem anderen Aspekt betrachten.

Während der Göteborger Konzern im Jahre 2009 rund 72,2 Millionen Kronen ausmachte und 2010 sogar nur 64,8 Millionen, liegen die Zahlen für 2011 nun bei 78,1 Millionen Kronen. Um auch in Zukunft die erste Stelle im skandinavischen Vergnügungsmarkt einzunehmen, investiert Liseberg dieses Jahr 120 Millionen Kronen in den Ausbau des Haupteingangs und in weitere Attraktionen, wobei die Besucher des laufenden Jahres nun auch das Göteborghjulet in den Parkanlagen finden werden.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 15. Februar 2012

Einführung der Maut in Göteborg kann sich verzögern

Nachdem das Straßenverkehrsamt Göteborgs für die Installation der technischen Ausrüstung für die Mautstellen der Stadt die Firma Q-Free beauftragt hat, bei dem ein Mitglied des Vorstands gleichzeitig Generaldirektor des staatlichen Unternehmens Vinnova ist, das maßgeblich für die Auftragsvergabe verantwortlich ist, wurde die Frage nach einer unabhängigen Entscheidung von Vinnova nun seit Monaten vor Gerichten ausgetragen.

Das Berufungsgericht hat nun dem Straßenverkehrsamt bis zur endgültigen Entscheidung jede weitere Installation der Zahleinrichtung untersagt, wobei mit einem Urteil frühestens in einigen Monaten zu rechnen ist. Die Verzögerung der Arbeiten geht erneut darauf zurück, dass man es in Göteborg nicht so eng sieht zwischen Gutachter und beauftragtem Unternehmen die Unabhängigkeit und neutrale Entscheidung der entscheidenden Personen zu prüfen.

Das Straßenverkehrsamt, das bereits alle 38 Zahlstellen für die Maut mit Glasfieberkabel ausgerüstet hat und nun nur noch die automatischen Zahlstellen mit der technischen Ausrüstung installieren muss, versichert jedoch nach wie vor, dass die Maut in Göteborg termingerecht zum 1. Januar 2013 eingeführt werden kann und baut darauf, dass das Gericht zu ihren Gunsten entscheiden wird.

Herbert Kårlin

Dienstag, 14. Februar 2012

Göteborg wird Zentrum für seltene Krankheiten

Die Ågrenska Stiftung mit seinem Zentrum auf der Göteborger Schäreninsel Amundö wird zum nationalen Zentrum Schwedens für Patienten mit seltene Krankheiten und wird in Zukunft auf nationaler Ebene für mehr Aufklärung und Hilfe sorgen. In Schweden werden jedes Jahr bei rund 3000 Neugeborenen seltene Krankheiten festgestellt. Teilweise handelt es sich dabei um Krankheiten, die man kaum oder sehr spät feststellt.

Auch wenn die Stiftung auf Amundö ihre Kapazität, selbst durch das höhere Budget, nicht erhöhen kann und die Anlage daher maximal 300 Kinder im Jahr aufnehmen kann, so kann die Stiftung in Zukunft mit rund 40 Ämtern in ganz Schweden zusammenarbeiten um das dortige Personal ausbilden zu können, damit den betroffenen Personen auch auf lokaler Ebene geholfen werden kann.

Das Zentrum arbeitete bisher regelmäßig mir etwa 300 Familien im Jahr direkt auf Amundö, wobei die Kinder von Fachpersonal betreut wurden und Eltern in Vorträgen und durch Diskussionen über die Krankheit und die entsprechenden Erziehungsprobleme und Gesundheitsprobleme aufmerksam gemacht wurden, mit dem Ziel, dass die Kinder auch mit seltenen Krankheiten ein möglichst normales Leben führen können und Eltern gezielt auf die Probleme ihrer Kinder reagieren können.

Herbert Kårlin

Montag, 13. Februar 2012

Sozialdemokratischer Kampf in Göteborg

Nachdem sich vor kurzem zeigte wie zersplittert die Sozialdemokratische Partei Schwedens bereits ist, folgt nun Göteborg auf der gleichen Spur, indem Göran Johansson nun offen seine Nachfolgerin an der Spitze der Stadt, Anneli Hulthén angreift und sich selbst als Opfer von Intrigen, Neid und Missverständnissen darstellt, statt in erster Linie die Einheit der Sozialdemokratischen Partei zu suchen.

Sicher ist der Führungsstil beider Göteborger Politiker sehr unterschiedlich, denn während Göran Johansson bei jeder wichtigen Entscheidung bestimmen wollte und dabei bisweilen die Grenzen überschritt, was sich auch bei den Affären mit West-Sweden oder Liseberg zeigte, so liebt es Anneli Hulthén alles zu delegieren und verliert dabei die Übersicht und kann sich voll darauf konzentrieren sich vor der Öffentlichkeit zu profilieren und einflussreiche Hände schütteln.

Aber der parteiinterne Kampf geht weitaus tiefer, da Göran Johansson es bis heute nicht verkraftet hat die Macht verloren zu haben und Bestechungsaffären in zahlreichen städtischen Bereichen den Ruf nach einem Verantwortlichen laut werden lassen. Göran Johansson will sich als Opfer sehen, obwohl die Unregelmäßigkeiten weit in seine Zeit zurückreichen und Anneli Hulthén will ihre Delegationspolitik nicht in Frage stellen, was nur dazu führt, dass beide die Sozialdemokratische Partei schwächen und unglaubwürdig machen.

Herbert Kårlin

Sonntag, 12. Februar 2012

Die Schlingnatter weiterhin in Göteborg

Wie „Vårt Göteborg“ diese Woche mitteilte, zeigte die Suche nach der geschützten Schlingnatter (Coronella austriaca) im vorigen Jahr erneut Erfolg, denn nach über 300 Stunden an Beobachtungen an 13 Stellen, die von den ungefährlichen Schlangen bewohnt werden können, konnte man zwischen Mai und September drei Schlangen im Göteborger Raum entdecken.

Die extrem scheue Schlingnatter versteckt sich fast immer unter Laub oder Steinen und wird daher nur sehr selten gesehen. Von den drei Schlangen, die man im letzten Jahr entdeckte, lebten zwei im Südwesten des Göteborger Stadtteils Hisingen und eine im Delsjögebiet. Da man bereits während der letzten Suche nach der Schlange im Jahre 2008 vier Tiere fand, kann man nun davon ausgehen, dass sich die Schlingnattern in diesen Gebieten fest etabliert haben.

Die Schlingnatter kommt nur im südlichen Teil Schwedens vor und ist extrem von der Ausrottung bedroht, weshalb sie bereits in ganz Europa geschützt wird. Die Hauptursache für den Rückgang dieser Reptilien liegt vor allem an der Vernichtung ihrer Lebensräume, zumal sich die Schlangen im Laufe ihres Lebens jeweils nur sehr wenig von ihrem Geburtsort entfernen. Trotz ihrem Schutz werden sie jedoch auch vom Menschen getötet, die sie für Kreuzottern halten, obwohl die typische Zeichnung der Kreuzottern auf dem Rücken der Schlingnattern nicht vorhanden ist und auch die Kopfform abweicht.

Herbert Kårlin

Samstag, 11. Februar 2012

Deutscher lebt auf Göteborger Flughafen

Seit nahezu drei Monaten wohnt ein Bürger mit deutschem Pass auf dem Göteborger Flughafen Landvetter. Auch wenn er eine Reisetasche bei sich hat, so will er weder ausreisen, noch den Flughafen verlassen. Der Deutsche lehnt jede finanzielle Zuwendung ab, akzeptiert jedoch Essen, das ihm Flughafenpersonal und Reisende immer wieder geben, die einzige Chance für ihn zu überleben.

Aus allen Gesprächen, die die deutsche Botschaft und die schwedische Polizei mit ihm führte, geht hervor, dass er einen Arbeitsplatz und eine Wohnung in Schweden fordert. Da er aus dem Schengenraum kommt, kann er keinen Antrag auf Asyl stellen und hat das Recht sich drei Monate lang auf schwedischem Gebiet aufzuhalten ohne eine Aufenthaltsgenehmigung zu beantragen.

Was mit dem 27-jährigen nach Ablauf der drei Monate geschieht, darauf kann bisher niemand antworten, zumal diese Situation für Göteborg einmalig ist. Rechtlich kann die Grenzpolizei den Deutschen nach drei Monaten Aufenthalt im Flughafengebäude zwangsweise ausweisen und nach Deutschland transportieren. Da der Mann kein Geld hat und nach einigen Eindrücken auch nicht selbständig nach Arbeit sucht, wird vermutlich die Ausweisung bald die einzige Lösung sein.

Herbert Kårlin

Freitag, 10. Februar 2012

Straßenverkauf in Göteborg mit Hindernissen

Nach dem Verkehrsamt in Göteborg sollen Händler, die ihre Waren im Bältespännarparken oder an der Avenyn an einfachen Ständen anbieten ab 1. März eine jährliche Abgabe in Höhe von 50.000 Kronen bezahlen und nicht mehr 3850 Kronen wie bisher. Das städtische Amt will damit lediglich einen normalen Marktpreis einführen und Privilegien abschaffen, die anderen Geschäften Konkurrenz machen.

Tatsächlich besteht natürlich ein Problem mit den Straßenhändlern, denn während die günstigen Preise im Grunde festgesetzt wurden, damit Kunsthandwerker und Künstler eine Möglichkeit finden ihre Werke an zentralen Stellen Göteborgs anzubieten, findet man heute an den Ständen fast nur noch Massenprodukte aus Asien, die die Göteborger Kunsthandwerker nahezu verdrängt haben.

Der Göteborger Stadtrat hat nun die Erhöhung abgelehnt, da Straßenhändler bei einer so hohen Gebührensteigerung in Konkurs gehen würden und wollen nun, wie üblich, über eine zukünftige Strategie und möglicherweise zwei unterschiedliche Preise diskutieren, statt sich unmittelbar zusammenzusetzen um Künstlern und Kunsthandwerkern die bisherigen Abgaben zu garantieren und für andere Händler die Preise auf das allgemeine Marktniveau zu erhöhen und der Stadt einen positiven Stempel zu bieten.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 9. Februar 2012

Göteborger Tanz- und Theaterfestival

Seit 1994 findet in Göteborg, jeweils im August, das Tanz- und Theaterfestival in zweijährigem Rhythmus statt. Ab 2012 landen die Veranstalter nun jedes Jahr zu diesem Ereignis ein, wobei der Zeitpunkt auch von August auf Mai vorverlegt wird. Das 10. Göteborger Dans & Teater Festival findet daher bereits vom 18. Mai bis zum 27. Mai 2012 statt.

Ein Großteil der angebotenen Darstellungen aus ganz Europa werden zum ersten Mal in Schweden aufgeführt, wobei ab diesem Jahr auch die nordische Szenenkunst besonders hervorgehoben wird, was den nordischen Künstlern dabei helfen soll auch international Fuß zu fassen und kleiner Tanz- und Theatergruppen ihre Werke erstmal vor einem größeren Publikum aufführen können.

Während der Göteborger Tanz- und Theaterfestivals sind bisher rund 25 Vorstellungen aus 15 Ländern auf den unterschiedlichsten Bühnen der Stadt vorgesehen, wobei die Veranstalter bereits begonnen haben jede Woche eine der teilnehmenden Gruppen vorzustellen. So ist, zum Beispiel bereits bekannt, das der Dramatiker Jörgen Dahlqvist mit „Hamlet II: exit ghost“ vertreten sein wird, ein Künstler, der zum Theaterkritikerpreis 2011 nominiert war.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 8. Februar 2012

Gamla Ullevi darf weiterhin schaukeln

Gestern beendete das Gericht für Umweltschutz den Rechtsstreit bei dem die Anwohner des Fußballstadions Gamla Ullevie forderten, dass Maßnahmen gegen die erdbebenartigen Schwingungen, die durch das rhythmische Hüpfen der Fans entstehen, mit der endgültigen Entscheidung, dass die Anwohner diese Schwingungen ertragen müssen. Weitere Rechtsmittel sind ausgeschlossen.

Das Gericht bestätigte bei seinem Urteil lediglich die Auflage, dass außerordentlich starke Schwingungen maximal zweimal im Jahr auftreten dürfen und die Anwohner zwei Wochen im Voraus darüber informiert werden müssen. Das Gericht folgte damit in voller Linie den Anträgen der Stadt Göteborg und setzt ökonomische Interessen über das Wohlbefinden der Bevölkerung, die in Zukunft beweisen muss, wann Schwingungen zu häufig oder zu stark sind, was nur durch einen hohen technischen Aufwand möglich ist.

Der Diskussionen um die Schwingungen des Gamla Ullevi begannen bereits bei der Eröffnung des Stadions am 25. April 2009, als die Anwohner beim Eröffnungsspiel von einem simulierten Erdbeben überrascht wurden. Die Schwingungen beruhen auf einer Fehlkonstruktion des Stadions, das nicht im bergigen Untergrund verankert wurde, sondern auf Lehm steht. Dieses Urteil kann nun richtungsweisend für die zukünftigen Bautätigkeiten der städtischen Unternehmen sein.

Herbert Kårlin

Dienstag, 7. Februar 2012

Touristischer Aufschwung in Göteborg

Bereits zum 20. Mal weist die Jahresstatistik der Touristen, die Göteborg besuchen, nun nach oben. Auch 2011 konnte die Stadt und seine nähere Umgebung wieder einen Zuwachs von 3,8 Prozent an Übernachtungen verzeichnen. Göteborg ist somit das touristische Ziel Europas, das über die längste Epoche hinweg ausschließlich ein Wachstum verzeichnen kann.

Nach den heute von Göteborg & Co. veröffentlichten Zahlen verzeichnete man im Jahre 2011 genau 3.487.338 Übernachtungen in der Göteborger Region, wobei die Besucher (2.586.344) überwiegend aus Schweden kamen, was nicht nur mit der touristischen Attraktion der Stadt zusammen hängt, sondern auch dem steigenden Angebot an Konferenzen, Kongressen und Messen, die in Göteborg stattfinden.

Um der steigenden Anzahl an Besuchern gerecht zu werden, werden in Göteborg auch mehr Hotels gebaut als in anderen Städten Schwedens. Bereits im Januar öffnete das Clarion Hotel Post am Drottningtorget mit 500 Zimmern, im nächsten Jahr öffnet in Lindholmen das Radisson Blues mit 250 Zimmern und zum Jahreswechsel 2014/15 werden auch in den Gothia Towers weitere 500 Zimmer zur Verfügung stehen, was bedeutet, dass pro Nacht über 2000 zusätzliche Betten zur Verfügung stehen werden, oder, mit anderen Worten, 700.000 zusätzliche Übernachtungen möglich wären.

Herbert Kårlin

Montag, 6. Februar 2012

Feuerwehr in Göteborg mit schwarzer Kasse

Wie Sveriges Radio aufdeckte, vermieteten die Feuerwehrmänner im Göteborger Stadtteil Gårda seit Jahren die Wohnung in den Brandstationen an Besucher aus ganz Schweden, ohne diese Einnahmen jedoch in irgendeiner Weise in der Buchhaltung aufzunehmen. Statt dessen wurden von den Einnahmen Lebensmittel, Einrichtungsgegenstände oder auch Alkohol für Feste gekauft, eine Handlung, die in das Gesamtbild des aktuellen Göteborgs passt.

Da diese ungenehmigten Geschäfte seit Jahren aufrecht gehalten wurden, konnte die größte Brandstation Göteborgs bisher mehrere hundert Millionen an Kronen in einer schwarzen Kasse unterbringen und verbrauchen ohne dass Außenstehende oder die Stadt es bemerkte. Nach Aussagen der Feuerwehrmännern Göteborgs ist diese Situation jedoch nicht auf Göteborg beschränkt, sondern im ganzen Land zu finden.

Nach den städtischen Regeln ist es grundsätzlich verboten die Wohnungen in den Feuerwehrhäusern zu vermieten, wobei sie jedoch kostenlos an andere Feuerwehrmänner des Landes verliehen werden dürfen, insbesondere, wenn diese beruflich oder für Ausbildungszwecke unterwegs sind. Noch bevor die Affäre aufgedeckt wurde, hat die Feuerwehr in Gårda die illegale Vermietung eingestellt, wobei die Stadt, der Besitzer der Gebäude, nicht vorhat in der Geschichte weiterzugehen oder das Geld einzufordern.

Herbert Kårlin

Sonntag, 5. Februar 2012

Der samische Nationaltag in Göteborg

Am 6. Februar wird Göteborg erneut den samischen Nationaltag feiern und zu dieser Gelegenheit wird mittags um 12 Uhr auch die samische Flagge am Gustav Adolfs Torg neben jener aus Göteborg erscheinen. Wer zur Mittagszeit bei der offiziellen Feier am alten Marktplatz steht, wird auch samische Trachten auf dem Platz entdecken, kann den typisch samischen Joiks lauschen und das Nationallied hören, bevor sich dann alle zum Röhsska Museum begeben.

Das Röhsska Museum, das sich seit einigen Jahren bemüht einen Gedankenaustausch mit allen Minoritäten in Göteborg zu führen, widmet den gesamten Nachmittag samischen Themen mit Vorlesungen, Filmvorführungen, einer samischen Modeperformance und eröffnet eine Ausstellung zur samischen Silber- und Glaskunst. Zu diesem Anlass sind auch einige Vertreter samischer Kultur im Museum anwesend, die gerne mit den Besuchern über alle Fragen des samischen Lebens diskutieren.

Die Stadt Göteborg feiert den samischen Nationaltag nun zum zweiten Mal und will damit ausdrücken, dass Göteborg eine Stadt ist, in der jede Minorität willkommen ist und an der Entwicklung der Stadt teilhaben kann. Die Anwesenheit der Sami in Göteborg wird mit diesem Ereignis auf die gleiche Ebene gesetzt wie die Anwesenheit der Finnlandschweden oder der Roma, Gruppen, die die Entwicklung Göteborgs mit ihrer Kultur nur bereichern können.

Herbert Kårlin

Samstag, 4. Februar 2012

Auch 2011 stieg die Anzahl der Göteborger an

Obwohl im letzten Jahr über 300 Kinder weniger geboren wurden als noch im Vorjahr, stieg die Anzahl der Bewohner Göteborgs im Jahre 2011 weiter an. Da zum Jahreswechsel 6632 mehr Personen in Göteborg wohnten als noch vor zwölf Monaten, hat die Stadt nun über 520.000 Einwohner, bei steigender Tendenz. Während früher jedoch die Geburten noch eine bedeutende Rolle spielten, handelt es sich nun um immer mehr Zuwanderer, was eine völlig andere Herausforderung an die Stadt stellt.

Durch die Zuwanderer wird die Wohnungsnot der Stadt von Jahr zu Jahr bedeutender, denn selbst wenn die Stadt ihr Ziel von 2000 Wohnungen im Jahr einhalten sollte, was die letzten Jahre über nicht der Fall war, so bleibt der Wohnungsbau auf Jahre hinter der Notwendigkeit zurück, ohne dass die bisherige Wohnungsnot auch nur um das geringste reduziert wird.

Der Wohnungsbau spiegelt auch die Verteilung der neuen Göteborger in der Stadt, denn während die Stadtteile Majorna und Linné kaum wachsen, ziehen die Neugöteborger immer häufiger ins Zentrum oder nach Lundby, also die beiden Stadtteile, in denen das Bostadsrätt vorherrscht und, wie in Lundby, eine rege Bautätigkeit stattfindet. Für die Finanzen der Stadt ist das Bevölkerungswachstum interessant, da jemand mit Bostadsrätt zur mittleren bis höheren Einkommensgruppe gehört.

Herbert Kårlin

Freitag, 3. Februar 2012

Die Bootsmesse 2012 in Göteborg

Auch wenn man in ganz Schweden von der Krise und allgemein sinkendem Absatz spricht, so startet die diesjährige Bootsmesse in Göteborg in gleichem Ausmaß und gleicher Größe wie die vorigen Jahre und Lücken, die einige Unternehmen ließen, die im Laufe des Jahres in Konkurs gingen, werden von Konkurrenten ausgeglichen. Vor allem bei Booten in der oberen Preisklasse scheint man weit entfernt von einer Krise zu sein.

Die Bootsmesse in Göteborg kann dieses Jahr mit 20 Neuheiten aufwarten, die bisher noch auf keiner anderen Messe präsentiert wurden, wobei die Hersteller nicht nur auf Luxuskreuzer und technisch hoch entwickelte Motorboote und Segelboote setzen, sondern auch auf kleinste Modelle für Einsteiger, da insbesondere bei Segelbooten Nachwuchs gesucht wird.

Wie bereits die letzten Jahre, so setzen auch immer mehr Hersteller auf umweltfreundlichere Technik, denn jedes Jahr findet man mehr Elektromotoren für den Antrieb und Solarzellen für die Stromerzeugung, was allerdings auch damit verbunden ist, dass neue Boote oft so gebaut werden, dass man den ganzen Sommer auf Wasser verbringen kann ohne auf irgend eine Annehmlichkeit verzichten zu müssen.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 2. Februar 2012

Von Insel zu Insel in Göteborg

Nachdem in Stockholm bereits seit vier Jahren das multisportive Ereignis „Ö-till-ö“ (Von Insel zu Insel) stattfindet, kopiert man die sportliche Herausforderung ab diesem Jahr auch in Göteborg mit der Veranstaltung „Öloppet“ (Inselrennen), das alle sportlich aktiven Personen Europas herausfordern soll, auch wenn man im ersten Jahr wohl mehr mit Göteborger Sportlern rechnen kann.

Am 4. August werden Teams von jeweils zwei Personen herausgefordert zu Fuß und schwimmend zwölf Inseln der südlichen Schären in kürzester Zeit zu besuchen. Auf der Strecke zwischen Brännö und Donsö müssen 33 Kilometer zu Fuß und 5,8 Kilometer schwimmend zurückgelegt werden. Das Ereignis fordert daher eine noch bessere Kondition als der Halbmarathon Göteborgsvarvet, zumal die längste Schwimmstrecke 800 Meter lang ist.

Der erste Lauf, der über steinige Inseln und kühles Meerwasser führt ist auf 100 Teams begrenzt, wobei jede Fährlinie umgangen wird und die Teilnehmer auf Wasser ständig von Booten begleitet und überwacht werden. Auch an Erste Hilfe bei Lungen- oder Herzproblemen ist gedacht, da bei dieser Art von Ereignissen auch immer wieder Personen teilnehmen, die ihre Leistungsfähigkeit überschätzen. Die Veranstalter hoffen nun nur noch darauf, dass nicht gerade an diesem Tag ein Sturm aufkommt, da sonst das Ereignis eingestellt werden muss.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 1. Februar 2012

Göteborger mit Gesundheitsproblemen

Nach einer neuen Untersuchung haben 75 Prozent der Bewohner des Västra Götaland eine gute Gesundheit. Die Situation ändert sich jedoch von Ort zu Ort und hängt insbesondere vom Alter und der wirtschaftlichen Situation der Befragten ab. Einwanderer und Geringverdiener können sich die Gesundheit in der Region immer weniger erlauben.

Am deutlichsten zeigt sich die Situation in der Stadt Göteborg, wo die Stadtteile im Westen und im Zentrum die beste Gesundheit aufweisen und die Stadtteile im Nordosten die größten Probleme haben. In Stadtteilen mit einem hohen Anteil an hoch ausgebildeten Personen mit hohem Einkommen klagen nur fünf Prozent der Bewohner über ihre Gesundheit, während in Stadtteilen mit hohem Einwandereranteil und hoher Arbeitslosigkeit nahezu 10 Prozent gesundheitliche Probleme haben.

Unter der Schicht zwischen 16 und 29 Jahren erklären 25 Prozent der Befragten, dass sie aus finanziellen Gründen nicht zum Zahnarzt gehen, auch wenn eine Zahnbehandlung dringend nötig ist. Die Erhöhung des Selbstkostenbeitrags, die die Regierung kürzlich durchsetzte, wird diese Situation noch erhärten und die Gesundheitsprobleme von Geringverdienern und Arbeitslosen weiterhin verschlechtern.

Herbert Kårlin