Montag, 31. Mai 2010

Neuer Skandal in Göteborg

Nachdem Göteborg erst vor kurzem von einem Bestechungsskandal mit falschen Rechnungen erschüttert wurde, was erst nach der Fernsehreportage Uppdrag granskning zu Reaktionen von Seite der Göteborger Regierung führte, wird die Stadt bereits von einem neuen Betrugsfall heimgesucht.

Seit Jahren hat ein Ein-Mann-Unternehmen mit einem Traktor für Schneeräumen und Arbeiten in mehreren Parks der Stadt soviel berechnet wie 17 andere Unternehmen gemeinsam. Insgesamt handelt es sich allein Im Jahr 2009 um 3,8 Millionen Kronen, die der Steuerzahler für eine Person aufbringen musste. Den Verantwortlichen Göteborgs will bei diesen hohen Posten allerdings nichts Ungewöhnliches aufgefallen sein.

Erst nachdem die Göteborger Tageszeitung GP, nach einem Tipp, die Rechnungen des Unternehmens an die Stadt einsehen wollte, wurde nun der Unternehmer von der Stadt angezeigt. Nach ersten Überrechnungen muss der Unternehmer mit seinem Traktor im letzten Jahr täglich (Wochenende eingerechnet) elf Stunden Arbeit geleistet haben, was die Stadt für vollkommen normal zu scheinen hielt.

Herbert Kårlin

Sonntag, 30. Mai 2010

Göteborg im 18. Jahrhundert

Ab dem 2. Juni 2010 öffnet im städtischen Museum Göteborg (Stadsmuseet) die Ausstellung „Göteborg im 18. Jahrhundert“ und präsentiert jenen Teil der Geschichte Göteborgs, der die größten Veränderungen im Gesellschaftssystem der Stadt verursachte, das Jahrhundert, in dem Göteborg zu einer Handelsmetropole wurde.

250 Jahre nach dem Bau des Ostindiska Huset, in dem früher die Ostindienkompanie ihren Sitz hatte, wird nun im gleichen Gebäude die Geschichte dieses Jahrhunderts dargestellt in der moderne wissenschaftliche Kenntnisse das Gesellschaftssystem revolutionierten und die Reisen in ferne Länder eine neue Kultur und Wissenschaft nach Göteborg brachten.

Die Ausstellung im Stadtmuseum präsentiert rund 400 Ausstellungsgegenstände aus den verschiedensten Sammlungen. Neben Luxusgütern jener Zeit wie Tee, Porzellan und Seide findet der Besucher vor allem Gegenstände aus dem Alltagsleben jener Epoche, in der auch die Kenntnisse über Tier- und Pflanzenwelt die Vorstellungen von anderen Ländern änderten.

Herbert Kårlin

Samstag, 29. Mai 2010

Ein Hotel der Superlative nach Göteborg

Noch ist nicht bekannt, wann das neue Clarion Hotel im alten Posthuset am Drottningtorget in Göteborg eröffnet wird. Ebenso wenig ist klar, wie teuer dieser Umbau mit Neubau wird. Sicher ist jedoch, dass das neue Luxushotel der Stadt über eine Milliarde Kronen verschlingen wird bevor es Ende 2011 oder zu Beginn 2012 eröffnet wird.

Weiterhin ist sicher, dass das Hotel mit Konferenzeinrichtungen ein weiteres Restaurant der obersten Kategorie nach Göteborg bringen wird. Der Sternekoch Marcus Samuelson aus Sävedalen, der die letzten Jahre in New York in Luxusrestaurants arbeitete ist verantwortlich für das neue Restaurant und die Bar. Er wird die Einrichtungen prägen, gestalten und leiten.

Es ist auch bekannt, dass Amanda Elmander im neuen Clarion Hotel Norden eine gesamte Schönheitsfabrik aufbauen wird. Einrichtungen höchsten Niveaus mit anerkannten Künstlern der Kosmetikbranche werden für Make-up, Haut- und Haarpflege zuständig sein, wobei Beratung hier mit großem B geschrieben wird

Herbert Kårlin

Freitag, 28. Mai 2010

Die Notaufnahme für Kinder in Göteborg unterbelegt

Die Notaufnahme für Kinder in der Königin Silvia Kinderklinik ist nach Meinung der Ärzte maßlos unterbesetzt und setzt Kinder daher einer Gefahr aus und garantiert ihnen keine sinnvolle Behandlung. Sämtliche Ärzte des Krankenhauses sagen einstimmig, dass die Sicherheit der Patienten nicht mehr gewährleistet ist und die Arbeitssituation als katastrophal eingestuft werden muss.

Die immer tiefer greifenden Sparmaßnahmen im Gesundheitssystem Göteborgs führte dazu, dass in einem Kinderkrankenhaus mit rund 45.000 Patienten im Jahr nachts nur noch ein einzigen Kinderarzt zur Verfügung steht. Wirtschaftlichkeit wird daher bedeutender eingestuft als die Gesundheit von Kindern.

Das Königin Silvia Kinderkrankenhaus ist das größte seiner Art in ganz Skandinavien und dennoch muss sich der diensthabende Arzt zu Nachtzeiten um alle Patienten im Krankenhaus kümmern, Notfälle behandeln und das Telefon beantworten. Kindern mit Krebs, Herzfehlern und schweren Krankheiten, die aus ganz Schweden für eine Behandlung hierher geschickt werden, müssen wegen Sparmaßnahmen nachts oft stundenlang auf einen Arzt warten.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 27. Mai 2010

Der Hammarkulle Karnevalen in Göteborg


Vom 28. bis zum 30. Mai findet der 35. Hammarkulle Karnevalen statt, der größte Karneval Schwedens, der mittlerweile weit über die Grenzen Göteborgs hinaus bekannt ist und ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens Göteborgs wurde. Teile des Karnevals findet man mittlerweile bei Veranstaltungen in Göteborgs Museen, während des Kulturfestes und anlässlich anderer bedeutenden Veranstaltungen in der Stadt.

Der große Karnevalsumzug am Samstag bei dem 23 Tanzgruppen ihre Künste vorführen, beginnt um 12 Uhr an der Tomaskyrkan und zieht dann durch die Straßen des Stadtteils Hammarkulle. Der Zuschauer findet hier Gruppen, die kurdischen Volkstanz vorführen, Salsa, Samba, afrikanische Tänze und selbst einen Tanz der Osterinseln. Aber auch Tänze der schwedischen Westküste vom klassischen Volkstanz bis zum Jitterbugg stehen auf dem Programm.

Auf den beiden Bühnen des Karnevals sind über 30 Vorführungen geplant, Kinder können sich am Kirmes erfreuen und für die Liebhaber exotischer Gerichte bieten 60 Stände Kost aus Afrika, Südamerika und zahlreichen arabischen Ländern. Während des Hammarkulle Karnevalen kann man, zum Beispiel, für drei Euros syrische Piroggen genießen, deren Zubereitung drei Stunden dauert.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 26. Mai 2010

Das Göteborger Kulturfest 2010


Vom 10. bis zum 15. August findet das diesjährige Göteborger Kulturfest (Kulturkalaset) statt, zu dem erneut rund 700.000 Besucher erwartet werden um einen oder mehrere der 1000 Programmpunkte zu besuchen. Wie jedes Jahr, so sind alle Ereignisse kostenlos. Selbst die Museen der Stadt können in dieser Zeit ohne Eintritt zu bezahlen besucht werden.

Musik, Tanz, Akrobatik, Straßenkunst und Filme nehmen die ganze Stadt ein. Internationales Essen wird am Götaplatz geboten und am Packhuskajen können die Besucher zu den besten Tanzbands Schwedens das Tanzbein schwingen. Kinder werden erneut die Anlage der Trädgårdsföreningen einnehmen und bei den Kronhusbodarna kann man Abends Filme sehen, die zum aktuellen Thema Wahl anknüpfen.

Eine besondere Attraktion des diesjährigen Kulturfestes ist die Teilnahme von sieben Gruppen die sich aus motorisch gestörten Künstlern zusammensetzen. An verschiedensten Stellen der Stadt laden diese Künstler zu Musik, Poesie, Theater und Clownerien ein und beweisen ihrem Publikum zu welch hohen Leistungen motorisch gestörte Personen in der Lage sind.

Herbert Kårlin

Dienstag, 25. Mai 2010

Göteborg hält seinen Ruf als Fahrradstadt


Cykelfrämjandet, der zentrale Fahrradverband Schwedens hat 17 schwedische Städte untersucht, um die Fahrradfreundlichkeit der Städte zu bewerten. In dieser Auswertung gingen sechs Punkte ein wie Fahrradpolitik, Infrastruktur, geplanter Ausbau der Fahrradwege, Information, letztjährige Aktivität und Unterhalt der Fahrradwege.

Göteborg erreichte bei dieser Auswertung, nach Varberg und Malmö, den dritten Platz und verpasste den ersten Platz lediglich deswegen, weil die bestehende Infrastruktur unzureichend ist und vom Göteborger Verkehrsamt zu wenig in Information investiert wird um aus Autofahrern Fahrradfahrer zu machen..

Göteborg investiert dieses Jahr 41 Millionen Kronen in neue Fahrradwege, damit ein weitaus größerer Teil der Stadt direkt über Fahrradwege zugängig wird. Leider wird daher zu wenig in die Verbesserung bestehender Fahrradwege investiert und einige gefährliche Stellen, wo zum Beispiel an einer Kreuzung der Fahrradweg plötzlich endet, wurden in den diesjährigen Plänen ebenfalls nicht berücksichtigt.

Herbert Kårlin

Montag, 24. Mai 2010

Die Kunsthalle Göteborgs wird geschlossen


Die Göteborger Konsthallen (Kunsthalle) hat sein 1923 eine bedeutende Rolle für die Gegenwartskunst Göteborgs gespielt und bot vielen Künstlern der städtischen Kunsthochschulen die Möglichkeit ein Publikum erstmals direkt anzusprechen. Letzten Freitag wurden die Angestellten der Kunsthalle davon informiert, dass diese bedeutende Kunstarena der Stadt zum Jahreswechsel geschlossen wird.

Als Argument gelten Kostengründe und die Tatsache, dass ab 2015 eine neue Kunsthalle auf der anderen Seite des Flusses errichtet werden soll. Niemand im Stadtrat weiß jedoch zur Zeit wieviel Geld eingespart werden kann, wenn die Kunsthalle schließt und ob überhaupt etwas eingespart wird oder das Geld für das Kunstmuseum verwendet werden soll. Und niemand will garantieren, dass im Jahre 2015 auch eine neue Kunsthalle stehen wird.

Nach Wunsch des Stadtrates sollen die bisherigen Aktivitäten der Kunsthalle jedoch nicht völlig niedergelegt werden, sondern Lene Crone Jensen, die Leiterin der Konsthall, soll sich um andere Ausstellungsmöglichkeiten, auch an den Straßen, kümmern, eine Aktivität, die sie ohnehin bereits nutzte und zu häufigen Schäden an Kunstwerken führte.

Die Entscheidung, die Kunsthalle für mindestens vier Jahre zu schließen stößt in Göteborg auf Unverständnis und bereits einen Tag nach Gründung einer Facebookgruppe haben sich über 3000 Personen angeschlossen, die die Kunsthalle erhalten wollen. Auch die Lage der neu zu schaffenden Kunsthalle trifft wenig Freunde, da diese Kunsthalle abseits jedes touristischen Bereichs liegen soll und selbst Bewohner Göteborgs kaum nach Backaplan auf Hisingen fahren, nur um dort moderne Kunst zu betrachten.

Herbert Kårlin

Sonntag, 23. Mai 2010

Massiver Protest gegen Moscheebau in Göteborg

Bereits im Mai 2011 sollte die Göteborger Moschee auf Hisingen fertiggestellt sein. Noch bevor jedoch, nach dem ersten Spatenstich im April, die Baugenehmigung rechtskräftig werden konnte, haben bereits 200 Göteborger gegen die Genehmigung geklagt, die nun von der Region Västra Götaland erneut geprüft werden muss.

Die Göteborger Bürger beschweren sich vor allem, weil man in einem Park eine Moschee errichten soll, in einer Gegend, in der es kaum Moslems gibt. Sie klagen auch, dass in dieser Grünanlage alle anderen Bauprojekte abgelehnt wurden und dann plötzlich eine Moschee entstehen darf. Selbst Befürworter einer Moschee nehmen bereits Abstand von diesem gigantischen Bauprojekt zu Füßen des Keillers Park.

Die moslemische Versammlung sieht bei der Ablehnung des Projekts weniger, dass sich Göteborger, die dort nicht einmal ein Gartenhaus bauen durften, sich in ihren Grundrechten gestört führen, sondern sehen die Einsprüche als Propaganda gegen den Islam und als politische Aktion gegen ihren Glauben, eine Situation, die die Verantwortlichen des Göteborger Bauamts jedoch voraussehen konnten.

Herbert Kårlin

Samstag, 22. Mai 2010

Chalmers fordert Zwangsmitgliedschaft im Studentenverband

Ab 1. Juli können die Studenten Schwedens frei wählen, ob sie Mitglied im Studentenverband einer staatlichen Universität sein wollen oder nicht, was auch den jahrelangen Forderungen der Mehrheit der Studenten entspricht und als demokratische Entscheidung betrachtet wird. Ausgenommen von dieser Regelung sind jedoch zwei Hochschulen des Landes.

Sowohl die Technische Hochschule Chalmers als auch die Hochschule in Jönköping sind Stiftungen und daher nicht von diesem Gesetz betroffen, obwohl in der Verwaltung dieser Stiftungen bedeutende Politiker sitzen. Als erstes hat nun die Technische Hochschule Chalmers beschlossen die Zwangsmitgliedschaft im Studentenverband auch in Zukunft zu fordern. Die Entscheidung in Jönköping ist für den 24. Mai geplant.

Für die 10.000 Stundenten von Chalmers bedeutet diese Entscheidung, dass sie auch in Zukunft jedes Jahr etwa 500 Kronen an Abgaben bezahlen müssen und der Studentenverband weiterhin der alleinige Vertreter der Studentenschaft gegenüber der Hochschule sein wird. Auf Grund dieser Zwangsmitgliedschaft ist auch in Zukunft garantiert, dass der Studentenverband der Hochschule Chalmers jährlich über ein Budget von rund vier Millionen Kronen verfügt und seine Arbeit in bisheriger Weise fortsetzen kann.

Herbert Kårlin

Freitag, 21. Mai 2010

Frauen, die in Göteborg einwandern ohne Zukunft

Die Volkshochschule im Göteborger Stadtteil Lundby hat sei 1995 einen bedeutenden Beitrag für eingewanderte ausländische Frauen geleistet, die nach Göteborg kamen und ihnen nicht nur aus der Isolation geholfen, sondern ihnen auch den Einstieg in die Berufswelt ermöglicht und damit einen bedeutenden Schritt für die Integration von Frauen aus arabischen und lateinamerikanischen Ländern geleistet.

Die einzige Aufnahmebedingung dieser Volkshochschule war, dass die Frauen vorher das Programm Schwedisch für Einwanderer absolviert hatten, um dann an der Volkshochschule verschiedenen Kursen zu folgen, die ihre Sprachfähigkeiten verbesserten, ihr Ausbildungsniveau erhöhten und ihnen damit die Möglichkeit gab zu studieren oder eine Arbeit zu finden.

Für Frauen aus Kulturen, in denen sie nur dazu da waren um zu kochen und Kinder zu bekommen, war die Volkshochschule oft die einzige Möglichkeit aus der Isolation zu kommen. Nun wird diese Schule, wegen Sparmaßnahmen, geschlossen, wobei zwei Lehrern bereits gekündigt wurde, obwohl die schwedische Regierung, die Region Västra Götaland und die Stadt Göteborg auf Integration setzen, zumindest so lange es sich nicht um eingewanderte Frauen handelt.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 20. Mai 2010

Apéro Géant in Göteborg geplant

Seit dem Jahre 2007 findet man in Göteborg das Netzwerk Flashmob GBG, bei dem eine große Anzahl an Personen sich auf öffentlichen Plätzen der Stadt trifft um an einer, bisweilen künstlerisch orientieren, Aktion teilzunehmen. Bisher wurden ein spontanes Catchmeeting organisiert, aber auch eine große Schneeballschlacht oder die Aktion Freeze in Nordstand, wo 400 Personen zu Statuen erstarrten. Die Ereignisse von Flashmob GBG gehören mittlerweile zum Stadtbild und gelten als gut organisiert.

Zum 6. Juni ruft nun eine unbekannte Facebookgruppe zu einem Apéro Géant im Zentrum Göteborgs auf, einem gemeinschaftlichen Treffen bei dem man gemeinsam Alkohol trinkt, genauer genommen einen Aperitif nimmt. Bisher konnte die Facebookgruppe bereits 9000 Mitglieder sammeln, was in Tatsache bedeutet, dass mindestens 1000 Personen bei diesem Fest erscheinen werden.

Behörden und Polizei sind über diese, aus Frankreich importierte Aktion, sehr beunruhigt, da es für dieses Fest, im Gegensatz zu Flashmob GBG, keinen klar definierten Veranstalter gibt und entsprechende Feste bisher bereits mehrmals ausarteten und in Nantes, Frankreich, auch ein Toter zu beklagen war. Die Polizei fürchtet vor allem, dass in Göteborg auch Extremgruppen und Hooligans bei diesem ersten Apéro Génat erscheinen werden.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 19. Mai 2010

Fischereiwerk in Göteborg verärgert Freizeitfischer


Nach einer EU-Direktive, die gegenwärtig diskutiert wird, dürfen Hobby- und Freizeitfischer in Zukunft ihren Fang nicht mehr verkaufen, sondern nur noch privat genießen. Bereits dieser Plan wurde von den Fischern der schwedischen Westküste sehr negativ aufgenommen, da so manche mit Fischfang ihre mageren Einkünfte aufbessern konnten. Nun legt das Fischereiwerk noch nach.

Um Berufsfischern bessere Voraussetzungen zu bieten, sollen Freizeitfischer in Zukunft nur noch sechs Hummerkörbe ins Wasser lassen, statt den bisher 14, womit im Schnitt sieben bis zehn Hummer an Land gezogen wurden, die dann auch zum Teil weiterverkauft wurden. Falls die Pläne von EU und des Fischereiwerks umgesetzt werden, so kann ein Freizeitfischer in Zukunft während einer Saison noch zwei bis fünf Hummer an Land ziehen, die er dann auch nicht mehr verkaufen kann.

Da an der schwedischen Westküste das Hummerfischen mit der Elchjagd in anderen Teilen Schwedens vergleichbar ist und auf eine lange Tradition zurückgreift, mobilisieren sich Fischer entlang der Küste und konnten in wenigen Tagen eine Liste mit 1200 Namen beim Fischereiwerk vorlegen, die damit gegen die Einschränkungen protestieren. Die Liste umfasst ausschließlich Personen, die Hummer zum Eigenbedarf fangen.
Herbert Kårlin

Dienstag, 18. Mai 2010

Ein neuer Fisch in den Kanälen Göteborgs

Beim diesjährigen Vallgravsmete in Göteborg, das jährlich zu Christi Himmelfahrt stattfindet und vor allem jungen Leuten das Angeln als Hobby näher bringen soll, wurde dieses Jahr an der Feskekôrka ein unerwarteter Fang an Land gezogen, der erneut beweist, dass sich das Wassermilieu Schwedens ändert.

Einer der Fischer hatte eine Schwarzmund-Grundel (Neogobius melanostomus) an der Angel, einen Fisch, der ursprünglich nur im Kaspischen Meer und dessen Flussmündungen vorkommt und am Grunde der Gewässer lebt. Der bis zu 25 cm lange Speisefisch ernährt sich vor allem von kleinen Krebsen, Würmern und Fischeier. Falls sich der Fisch vermehrt und permanent im Rosenlundskanal in Göteborg ansiedelt, ist zu befürchten, dass dort einheimische Fischarten verdrängt werden.

Veränderungen im Meeresmilieu, die einheimische Arten bedrohen, wurden während der letzten Jahren immer häufiger an der schwedischen Westküste entdeckt. Die japanische Auster (Crassostrea gigas) ist dabei einheimische Austern völlig zu verdrängen, die Chinesische Wollhandkrabbe (Eriocheir sinensis) bevölkert immer grössere Strecken der schwedischen Küste und die Rippenqualle (Mnemiopsis gardeni) bedroht bereits Fischbestände Skandinaviens.

Herbert Kårlin

Montag, 17. Mai 2010

Krogängsparken in Göteborg bedroht

Der Krogängsparken mit seinen hundert Jahre alten Eichen und den tausenden an Buschwindröschen gehört zu den grünen Oasen Göteborgs. Rote Bänder an den Bäumen beunruhigen nun die Bewohner des Stadtteils Hisingen, da sie befürchten, dass diese Anlage für den Bau der Hafenbahn geopfert wird.

Heute verkehren auf der Hafenbahn täglich etwa 70 Güterzuge, teilweise mit gefährlichen Waren. Während der nächsten zehn Jahre wird sich nach einer Prognose die Anzahl der Züge nahezu verdoppeln, was den Ausbau der Strecke zu einer Doppelspur verlangt. Und gerade diese Spur kann in Zukunft durch den Park und 50 Meter neben der Bräckeschule vorbeiführen.

Das Bahnunternehmen prüft zur Zeit mehrere Alternativen und erwägt, aus Kostengründen, die Hafenbahn entweder durch den Krogängsparken zu führen oder per Tunnel unter dem Park Beide Alternativen beunruhigen die Bewohner der Umgebung erheblich, da eine Bahn durch den Park nicht nur das Ökosystem der Anlage zerstört und eine bedeutende Grünfläche in der Mitte trennt, sondern auch wegen dem Gefahrengut, das täglich in großer Menge mit der Bahn transportiert wird und Tunnelbauten in Göteborg, wegen dem lehmigen Untergrund, immer ein gewisses Risiko bergen.

Herbert Kårlin

Sonntag, 16. Mai 2010

Schüler in Göteborg veröffentlichen Buch

Am 19. Mai präsentieren die Schüler des Burgårdens Ausbildungszentrums im Stadtmuseum Göteborg ihr Buch „Vad du inte vet om mig“ (Was du nicht über mich weißt). Das sehr persönliche Buch schildert das Leben Jugendlicher in Göteborg, deren Suche nach Liebe, das Gefühl anders zu sein, die Schwierigkeit zu seinen Ansichten zu stehen und berichtet, was Jugendliche ihren Eltern nicht sagen.

Das Buch „Vad du inte vet om mig“ wird im Rahmen einer Ausstellung mit Tanzveranstaltung, wo sieben Texte des Buches von den Tänzern des Alströmergymnasiets interpretiert werden vorgestellt. Der Abend setzt sich dann mit einer Publikumsdiskussion zum Thema fort.

Das Buchprojekt entwickelte sich aus einer Zusammenarbeit des Ausbildungszentrums Burgården mit dem künstlerischen Leiter des Theaters Spira, Jonas Fröberg, der sich bereits seit dem Jahre 2003 für den Aspekt interessierte, wer in Vororten wohnt und wer die Innenstadt bewohnt und warum selbst in der Schule die Gruppenbildung vom Wohnort abhängig ist.

Herbert Kårlin

Samstag, 15. Mai 2010

Neue Verkehrszeichen in Göteborg


Ab dem 15. Mai 2010 findet man vier neue Verkehrszeichen in Göteborg und dem Västra Götaland, wobei drei davon Hinweisschilder sind und eines den tatsächlichen Stadtverkehr betrifft. Autofahrer müssen ab dem 1. Oktober diesen Jahres vor allem das rechte Schild beachten, das das Befahren einer Straße mit Spikes verbietet.

Die anderen drei neuen Verkehrsschilder sollen vor allem auf Einkaufsmöglichkeiten oder Kunsthandwerk hinweisen und dem Touristen helfen. Der Einkaufswagen weist auf ein kleineres oder größeres Einkaufszentrum hin, die Gårdsbutik gilt für Cafés und Verkaufsstellen auf dem Land und das dritte Schild können Kunsthandwerker beantragen.

Die drei Hinweisschilder bedeuten jedoch nicht, dass man an anderen Stellen keine Geschäfte oder Kunsthandwerker findet, denn die betreffenden Unternehmer müssen die Schilder beim Verkehrsamt oder der Kommune selbst bestellen und dafür rund 800 Euros bezahlen. Es ist daher zu erwarten, dass vor allem etablierte Unternehmen beschildert sein werden und kleinere Künstler nach wie vor nur durch Zufall entdeckt werden können, da die neuen Schilder der Beginn dafür sind die privaten kleineren Schilder am Straßenrand zu verbieten.

Herbert Kårlin

Freitag, 14. Mai 2010

Erfolg für Volvos Hybridbusse in Göteborg

Seit einem Jahr ist nun ein Testbus von Volvo mit Hybridtechnik in Göteborg unterwegs. Nach 12 Monaten liegen nun die ersten Werte vor, die belegen, dass der Dieselverbrauch bei diesem zukunftsweisenden Verkehrsmittel um über 30% geringer ist als bei sonst üblichen Bussen und Feinstaub-, sowie Stickoxidwerte (NO) sich um die Hälfte reduzierten.

Die Technik der Busse ist im Verhältnis relativ einfach, da ein kleiner Dieselmotor und ein Elektromotor koordiniert zusammenarbeiten. Bei jedem Bremsmanöver läd sich dabei die Batterie auf, an den Haltestellen schaltet der Dieselmotor ab, wobei der Elektromotor dann anfährt und die Beschleunigung bis auf etwa 20 km/h übernimmt, bevor sich der Dieselmotor wieder zuschaltet.

Insgesamt waren im letzten Jahr zwölf dieser Busse in Schweden, Norwegen, Dänemark, Deutschland, der Schweiz und in England unterwegs und wiesen überall die gleichen Ergebnisse auf, wobei die bisherigen Werte durch ein verändertes Fahrverhalten und eine Schulung der Fahrer noch verbessert werden kann. Auf Grund dieses positiven Ergebnisse wird Volvo nun in kurzer Zeit mit der ersten Standardserie der Busse beginnen.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 13. Mai 2010

Radfahren wird in Göteborg belohnt

Das Verkehrsamt in Göteborg will mehr Autofahrer zu Radfahrern machen und hat daher im Rahmen von „Nya Vägvanor“ eine besondere Aktion in die Wege geleitet, die zumindest reklamemäßig, bereits seine Erfolge zeigt. Das Verkehrsamt verspricht den hundert schlechtesten Ausreden zum Thema, warum man das Fahrrad nicht nimmt, eine kostenlose Hilfe.

Mittlerweile gingen bereits über Tausend, allerdings teils lächerliche Ausreden, beim Verkehrsamt ein, aber 78 Göteborger erhielten bereits einen Brief mit Gutschein oder ein kleines Päckchen nach Hause, das das geschilderte Problem löst. So bekam eine Mutter, die ihr Kind jeden Morgen mit dem Auto in den drei Minuten entfernten Kindergarten fährt einen Gutschein, damit sie ihrem Kind ein Fahrrad kaufen kann und dann beide zum Kindergarten radeln können.

Mittlerweile hat das Verkehrsamt in Göteborg bereits Haarspray verschickt, damit die Frisur nicht verstört wird, eine Säge und ein neues Schloss, damit das alte festgerostete ausgetauscht werden konnte, einen weichen Sattelschutz, ein Päckchen mit einem Gepäckträger oder einem Fahrradhelm. Aber auch Luftpumpen, Fahrradschlösser und Helme gingen bereits an die Gewinner der schlechtesten Ausreden. Bleibt abzuwarten, ob man auch bald 100 weitere Fahrradfahrer auf den Fahrradwegen Göteborgs trifft.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 12. Mai 2010

Göteborg bekommt im Kvillebäcken einen neuen Stadtteil

Nach einem halben Jahr an Vorbereitung erfolgt heute im Kvillebäcken auf Hisingen der erste Spatenstich, der zu 1600 neuen Wohnungen führen wird und als ökologischer, sozialer neuer Stadtteil Göteborgs bezeichnet wird. Die Bauten sollen in Grünflächen eingebettet werden, von Spielplätze umgeben werden und innerhalb des Wohngebiets sollen Restaurants, Cafés und Geschäfte entstehen, die den Bewohnern eine gewisse Autonomie gewähren.

Das Bauprojekt stieß auf sehr wenig Widerstand innerhalb der Göteborger Bevölkerung, da die Gegend bereits seit Jahren von den Industrieunternehmen und den letzten Bewohnern verlassen wurde, der Asphalt von Löchern übersät ist und überall Wildgras sprießt. In der Vorbereitungsphase wurde daher die Gesamtfläche eingeebnet, damit heute der Bau von Straßen, Leitungen und Wassersystemen beginnen kann.

Auch wenn die Zukunft des Kvillebäcken grün und freundlich scheint, so darf man jedoch nicht vergessen, dass hier früher teils milieuschädliche Industrie zu finden war, unter anderem eine Farbenfabrik und dass selbst Sanierungsarbeiten keine Garantie geben, dass alle Schadstoffe aus dem Boden, wo bald Kinder spielen werden, auch tatsächlich beseitigt wurden.

Herbert Kårlin

Dienstag, 11. Mai 2010

Viertes HBT-Festival in Göteborg


Vom 12. bis zum 16. Mai findet das vierte HBT-Festivalen in Göteborg statt, ein Festival, das Homosexualität, Bi-Sexualität und Transsexualität ins Zentrum setzt. Das Stadtzentrum Göteborgs wird während diesen Tagen völlig in die Farben eines Regenbogens getaucht.

Das HBT-Festival wird am 12. Mai um 19. Uhr in den Gothia Towers mit einem großen Fest eröffnet an dem zahlreiche Künstler des HBT-Kreises auftreten und endet am 16. Mai um 14. Uhr mit einem großen Umzug, der von der Göteborger Oper zum Götaplatsen führt. Leider wollte die Mehrheit der Göteborger Parteien nicht öffentlich an dieser Parade teilnehmen und stellen damit ihre Solidarität mit Homosexuellen, Bi-Sexuellen, Transsexuellen und Travestiten in Frage.

Das HBT-Festival in Göteborg ist mit den zahlreichsten Ereignissen verbunden und bietet Theateraufführungen, Konzerte, Filme, Ausstellungen, ein Queer-Transfestival im Världskulturmuseum, Drag-Shows, zahlreiche Seminare und unterschiedlichen anderen Ereignissen in ganz Göteborg. Die meisten Veranstaltungen während des HBT-Festivals, sowie der Eintritt in die teilnehmenden Museen sind kostenlos.

Herbert Kårlin

Montag, 10. Mai 2010

Immer mehr Schrebergärten Göteborgs gehen an Familien

Nachdem über Jahrzehnte hinweg vor allem Personen über 50 in den Schrebergärten Göteborgs zu sehen waren, die dort ihre Gemüse und Blumen anpflanzten, hat mittlerweile eine Trendwende eingesetzt und junge Familien mit mehreren Kindern, aber auch eine Schicht zwischen 18 und 25 sucht nun einen kleinen Garten in der Stadt zu mieten.

Oft warten Familien mehrere Jahre bevor einer der gesuchten Schrebergärten frei wird und sie beginnen können ihr Gemüse selbst anzubauen. Während kinderreiche Familien jedoch nicht immer gern gesehene Mieter sind, da Kinder die engen Grenzen und Regeln der Koloniegärten bisweilen wenig achten, finden junge Mieter sehr schnell nützliche Hilfe und Ratschläge bei ihren Nachbarn.

Ursprünglich sollten die Schrebergärten in Göteborg dazu dienen, dass weniger bemittelte Stadtbewohner ihre Haushaltskasse etwas entlasten können. Heute gehen die Ansprüche der Mieter jedoch mehr zum Wunsch gesundes Essen auf den Tisch zu bringen und biologische Nahrung bieten zu können.

Herbert Kårlin

Sonntag, 9. Mai 2010

Baummörder bei den beiden Delsjön in Göteborg

Im Jahr 2007 entdeckte man zum ersten Mal, dass ein oder mehrere Unbekannte im Naturschutzgebiet um die beiden Delsjön in Göteborg Tannen mit einem Rundschnitt so beschädigten, dass sie abstarben und daher geschlagen werden mussten. Obwohl manche der Bäume selbst in der Nähe von Wanderwegen standen, konnte man den oder die Täter nicht ausfindig machen.

In den folgenden Jahren setzte, jeweils ab Frühjahr, die Aktion fort und 2009 waren bereits 2300 Bäume des bedeutendsten Naturschutzgebietes Göteborgs geschlagen, da diese Art von Verletzungen immer zum Tode einer Tanne führt. Selbst berittene Polizei konnte bisher keine Verdächtigen im Delsjögebiet finden.

Im Mai 2010 setzt nun die Tötungsaktion erneut fort und zerstört Schritt für Schritt die Schutzaktionen in diesem Naturschutzgebiet, das auch das bedeutendste Ausflugsgebiet der Bewohner Göteborgs ist. Der oder die Täter benutzen Sägen mit dünnen Blättern um die Stämme in Brusthöhe rundum einzusägen, damit die Versorgung der Bäume unterbrochen wird und die Tannen absterben. Bisher sind von diesem Massaker ausschließlich Tannen betroffen.

Herbert Kårlin

Samstag, 8. Mai 2010

Verschrottungsprämie in Göteborg dient Neukauf

Um die Überfischung von Kattegatt, Skagerrak und Ostsee zu verhindern, muss die Fischereiflotte Schwedens reduziert werden. Mehrere Maßnahmen wurden gleichzeitig in Gang gesetzt, die diesem Ziel dienen sollen, unter anderem wurde Fischern, die ihre alten Fahrzeuge verschrotten eine europäische Verschrottungsprämie zugesagt, die ihnen den Abschied vom Fischfang erleichtern soll.

Im Jahr 2010 sollen nun in Göteborg 24 Fischkutter verschrottet werden, wobei jedoch auch ein Neukauf genehmigt war. Die erste Verschrottungsprämie des Jahres diente jedoch nicht dazu, dass sich die Equipe des Bootes zur Ruhe setzte oder einer anderen Aktivität nachging, sondern diente dem Kauf eines neuen, modernen Fischkutters im Ausland.

Da Boote ab einer Länge von 10 Meter auch die Zuteilung von Fangtagen benötigen, die bei der Verschrottung auf kein neues Boot übergehen, kauften sich die Fischer in Fiskebäck ein modernes Boot, das gerade noch unter der zugelassenen Länge liegt und damit, auch auf Grund der modernen Ausstattung, weitaus mehr Fisch an Land ziehen kann als das alte Boot. Dass Fischer zu diesem Trick greifen ist verständlich. Unverständlich ist jedoch, dass das Göteborger Fischereiwerk wusste, wozu das Geld Europas diente.

Herbert Kårlin

Freitag, 7. Mai 2010

Ungewollter Crashtest mit Volvo S60 in Göteborg


Als am Donnerstag Volvo seinen verkehrssicheren Volvo S60 weltweit als Sicherheitsauto vorstellen wollte, das in der Lage ist beim Auftauchen von Hindernissen selbständig zu bremsen und damit Unfälle zu verhindert, fuhr das Fahrzeug auf dem Volvo-Testgelände ungebremst auf einen stehenden Lastwagen auf. Da eine Puppe als Fahrer diente, kam es zu keinen Verletzten.

Nachdem bereits rund 400 Tests erfolgreich endeten und der S60 dabei immer rechtzeitig zum Stehen kam, bleiben nun viele Fragen offen. Sicher ist, dass dieser Test vor der Weltpresse beweist, dass man mit absoluter automatischer Sicherheit auch beim Volvo S60 nicht rechnen kann und ein Fahrer immer noch Reaktionsfähigkeit haben muss und für Fahren und Bremsen selbst verantwortlich ist. In dieser Hinsicht kann man diesen Test daher selbst als erfolgreich betrachten.

Die Ursache für den Crash ist unbekannte, zumal nur ein Kleinigkeit bei der Vorbereitungen des Tests ungewöhnlich war. Da die Batterie des S60 vor dem Test entladen war, wurde sie im Schnellverfahren geladen, was unter Umständen zur Funktionsstörung führen konnte. Ob die rote Lampe am Armaturenbrett, die den Fahrer auf Störungen im elektronischen System hinweist, funktionierte, konnte die Puppe leider nicht beantworten.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 6. Mai 2010

Impfstoff gegen Schweinegrippe wird in Göteborg gelagert

Der großzügig bestellte Impfstoff gegen die Schweinegrippe zeigt nun seine negativen Folgen. Obwohl der Hersteller des Mittels, Glaxo Smith Kline, nun bereit ist 25% weniger Impfstoff zu liefern als bestellt, lagern nun im Västra Götaland, und vor allem den Krankenhäusern Göteborgs, nun 1,1 Millionen Dosen.

Der Impfstoff kann, nach Herstellerangaben, drei Jahre lang angewandt werden. Sollte jedoch in dieser Zeit keine neue Schweinegrippeepidemie auftauchen, so müssen im Västra Götaland Vakzine für fast 80 Millionen Kronen vernichtet werden. Da jedoch der Virus der Schweinegrippe mutieren kann, ist es nicht sicher, ob der gelagerte Impfstoff in Zukunft noch irgend einen Nutzen haben wird.

Als im letzten Jahr die Schweinegrippe ausbrach und alle Risikofälle im Västra Götaland vorsorglich geimpft wurden, benötigte man weniger als die Hälfte der zur Verfügung stehenden Impfstoffe, wobei man bis heute nicht weiß welche Gefahr vom Virus der Schweinegrippe überhaupt ausging und welche Nebeneffekte der Impfstoff tatsächlich mit sich führt.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 5. Mai 2010

Hotels und Svenska Mässan von Streik bedroht

Nachdem sämtliche Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft der Hotel- und Restaurantangestellten HRF (Hotell- och restaurangfacket) und dem Arbeitgeberverband SHR (Sveriges Hotell- och restaurangföretagare) gescheitert sind droht nun zum 17. Mai ein Streik, der mehrere Hotels in Göteborg betrifft, aber auch Einrichtungen in Stockholm und Malmö.

In Göteborg wurde die Svenska Mässan und die Hotels Gothia Towers, Scandic Hotell Europa, Scandic Opalen sowie das Elite Park Avenue Hotell von der Fachgewerkschaft HRF über den Streik informiert, der nur noch abgewendet werden kann, wenn die Arbeitgeberseite zu Kompromissen bereit ist und der bereits eingeschaltete Vermittler eine Lösung erzielt.

Streitpunkte sind vor allem die geforderte Lohnerhöhung und die Ablösung zahlreicher prekärer Arbeitsverträge durch eine feste Anstellung. Hotels und Restaurants nutzen häufig die nur im Hotel- und Restaurantbereich mögliche Anstellung „extra anställning“, was bedeutet, dass Angestellte nur auf Abruf arbeiten und dann für jeweils mindestens drei Stunden arbeiten müssen. Tatsächlich arbeiten jedoch viele Halbtags oder gehen einer 40-Stunden-Woche nach ohne die Absicherung ihrer Kollegen zu haben.

Herbert Kårlin

Dienstag, 4. Mai 2010

Probleme mit Fundgut bei Västtrafik

Wem kann es nicht passieren, dass ein Handy, ein MP3-Player oder eine kleine Digitalkamera aus der Tasche rutscht und dann im Bus, der Straßenbahn oder auf einer Fähre liegen bleibt und dann als Fundgut bei der Zentrale von Västtrafik am Slussplatsen in Göteborg landet. Selbst wenn der Verlust bereits wenig Minuten später entdeckt wird, so kann es ein weiter Weg sein bis man sein Lieblingsstück wieder in Händen hat.

Sicher kann der Besitzer bei einem Handy mit einer Beschreibung, dem PIN-Code und Angaben zu seiner Agenda aufwarten oder die Musikstücke seines MP3-Players aufzählen oder beschreiben welche Bilder mit einer Kamera gemacht wurden und damit, theoretisch, beweisen, dass er der Eigentümer des Kleinods ist, falls Västtrafik der gleiche Meinung wäre.

Um ein Handy ausgehändigt zu bekommen, fordert die Fundstelle bei Västtrafik, dass man nicht nur eine genaue Beschreibung liefern kann, sondern auch, dass man die Seriennummer kennt, die meist hinter der Batterie versteckte IMEI-Nummer zur Hand hat und den Kauf des Gerätes an Hand einer Quittung belegen kann. Nur bei Lieferung sämtlicher Details ist auch die Rückgabe eines Geräts garantiert, wobei Seriennummer und Quittung immer notwendig sind.

Herbert Kårlin

Montag, 3. Mai 2010

Schlafmittelmissbrauch bei Göteborgs Schülern

Während der letzten drei Jahren hat sich der Verkauf von Schlaftabletten und Beruhigungsmittel (Psychopharmaka) an Jugendliche im Göteborger Raum verdoppelt. Jährlich werden allein in den Apotheken im Västra Götaland mittlerweile 522.000 Tagesrationen verkauft, fast ein fünftel mehr als im Stockholmer Raum.

Betroffen von diesem Missbrauch an Schlaftabletten und Beruhigungsmittel sind Kinder und Jugendlichen jeden Alters, was bedeutet, dass gerade Eltern und Ärzte sehr schnell zu Tabletten greifen statt die Ursache der Schlafstörungen zu suchen um gezielt helfen oder eingreifen zu können.

Die Folgen des hohen Konsums an beruhigenden Mitteln sind vielseitig. Eine Untersuchung des Sahlgrenska Universitätskrankenhauses zeigt, dass Jugendliche mit hohem Konsum an Beruhigungsmitteln häufiger Selbstmord begehen und auch einfachen Zugang zu einer Überdosis haben. Aber auch die schulischen Leistungen sinken, da der häufige Gebrauch von Schlaftabletten dazu führt, dass die Reaktionsschwelle herabgesetzt wird und Kinder einen Tag mehr wie im Traum erleben.

Herbert Kårlin

Sonntag, 2. Mai 2010

Bauprojekte in Göteborg werden unter die Lupe genommen

Nachdem die Fernsehsendung Uppdrag granskning unter Umständen eine der größten Bestechungsfälle bei öffentlichen Aufträgen in Göteborg aufdeckte, was bisher von allen Beteiligten abgestritten wird, werden nun alle letztjährigen Bauvergaben und die Relationen der betroffenen Beamten zum Bauunternehmer Stefan Allbäck von unabhängigen Fachkräften, darunter Ernst & Young, überprüft.

Tatsache ist bisher, dass mehrere Ungereimtheiten zwischen dem Bauunternehmer und zwei mittlerweile pensionierten Beamten festgestellt werden können. Bauaufträge wurden zu hoch berechnet (und bezahlt), bestimmte Leistungen nicht erbracht, persönliche Vorteile wurden nachgewiesen und es können persönliche Verbindungen zwischen den beiden Beamten und dem Bauunternehmer festgestellt werden.

Die aktuelle Stadtverwaltung versucht nun den Schaden vor den Wahlen im Herbst zu begrenzen und will nun Fehler aufzudecken, Routinen ändern und vor allem Verantwortliche finden, da bei der Stadt bereits im Jahre 2006 anonyme Briefe eingingen, die auf die Bestechungsaffäre hinwiesen, ohne dass die Stadt jedoch maßgeblich reagierte oder den Angelegenheiten nach ging. Für viele Göteborger stellt sich daher die Frage, ob ohne Uppdrag granskning nicht die ganze Affäre unter den Tisch gekehrt worden wäre und Bestechungen in der Verwaltung üblicherweise einfach unter Toleranz fallen.

Herbert Kårlin

Samstag, 1. Mai 2010

Internationales Tanzfestival in Göteborg

Seit 1994 findet in Göteborg alle zwei Jahre ein internationales Tanzfestival statt, das die gegenwärtige Szenekunst in den Fokus setzt. Das diesjährige Tanzfestival wird zwischen dem 20. und 28. August stattfinden und dem Göteborger Publikum die besten und interessantesten Vorstellung aus den Bereichen Theater, modernem Zirkus und Performance bieten.

In den verschiedensten Foren Göteborgs werden kleinere und größere Aufführen dem interessierten Publikum die neuesten Entwicklungen bei Tanz und Theater vorstellen. Außer den Aufführungen selbst werden auch Seminare, Frühstücksgespräche, Filmvorführungen und runde Tische mit Künstlern aus der ganzen Welt Teil des diesjährigen Theaterfestivals sein.

Obwohl das Göteborger Theaterfestival erst in rund vier Monate eröffnet wird, liegt das Basisprogramm bereits vor. Das Festival wird von der Gruppe Dorky Park mit der Choreographin Constanza Macras eröffnet werden. Als besondere Ereignisse gelten auch die Vorstellungen von Hell on Earth, die die Szene der Göteborger Oper einnehmen werden und das Ballett C de la B, das während der gesamten Festivalepoche in Göteborg anwesend sein wird.

Herbert Kårlin