Freitag, 30. September 2011

Göteborger Blasorchester bekommt Probleme

Die gestrige Entscheidung des Göteborger Stadtrates kam für das Göteborg Wind Orchestra (Göteborger Blasorchester) wie ein Schock, denn die Stadt entschied, dass das Orchester in Zukunft noch weniger Geld erhalten wird als bisher, obwohl das Blasorchester bereits heute unter finanziellen Problemen leidet und daher auf Subventionen angewiesen ist.

Bisher wurde das GWO (Göteborg Wind Orchestra) jährlich mit 5,775 Millionen Kronen subventioniert, im nächsten Jahr erhält es noch 5,4 Millionen, im Jahr 2013 dann noch 4,5 Millionen und anschließend 4 Millionen, eine Summe, die das Ende des Blasorchesters bedeuten kann, das seine Wurzeln im Blasorchester der Göteborger Straßenbahnen im Jahre 1905 hat und seit 1992 ein professionelles Blasorchester ist.

Nach der Stadtverwaltung Göteborg werden die Gelder für andere kulturelle Aktivitäten benötigt und das Göteborg Wind Orchestra soll entweder nur noch aus Teilzeitmusikern bestehen, sich auflösen oder in den Göteborgssymfonikern aufgehen. Weiterhin meint die Stadt, das das Göteborger Blasorchester auch auf eigenen Beinen stehen kann, wenn es private Investoren sucht.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 29. September 2011

Eltern wird in Göteborg Auskunft verweigert

Als sich vor einem Monat ein Vierzigjähriger mit Selbstmordtendenz und psychischer Instabilität nach acht Monaten Haft das Leben im Gefängnis nahm, forderten die Eltern von der Haftanstalt die Papiere über seine Behandlung durch das Personal und die medizinische und psychologische Überwachung ihres Sohnes an um sich Klarheit über den Verlauf der letzten Wochen vor dem Selbstmord machen zu können.

Die Haftanstalt verweist indes auf das Gesetz zur Gewährleistung der Geheimhaltung, die besagt, das medizinische und persönliche Daten von lebenden und toten Personen geschützt sind und nicht herausgegeben werden dürfen, da sie dem Betroffenen auch nachträglich noch schaden könnten, eine Aussage, die auch bedeuten kann, dass das Gefängnis in Göteborg in diesem Fall etwas zu verbergen hat und die Selbstmordgefahr des Gefangenen nicht ernst nahm.

Die Leitung des Göteborger Gefängnisses weist weiterhin darauf hin, dass erst die Politik neue Gesetze schaffen muss, wenn sie als geheim eingestufte Dokumente herausgeben soll und legt das Gesetz mit eigenen Worten aus, denn in der Tat ist der Wortlaut nicht eindeutig, zumal das Oberlandesgericht in Jönköping dort bereits entschied, dass in diesem Fall Angehörigen die entsprechenden Papiere ausgehändigt werden müssen.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 28. September 2011

Göteborg hat die sichtbarste Universität Schwedens

Es gibt mehrere Statistiken über die Universitäten, angefangen von jenen, die die Menge der Nobelpreisträger, die sie hervorbrachten zählen bis zu der Anzahl und der Qualität der Ausbildung, die sie anbieten. Eine der Statistiken misst die Sichtbarkeit der Universitäten auf Internet, indem sie berechnet, wie oft auf eine der Seiten der Universitäten gelinkt wird und wie gut sie daher in den Suchmotoren zu finden ist.

Das spanische Cybermetrics Lab bestätigt nun bei ihrem Ranking der Göteborger Universität die beste Sichtbarkeit auf Internet unter den schwedischen Universitäten. Die Universität konnte innerhalb eines Jahres 123 Plätze überspringen und landet nun auf Platz 120 der Weltrangliste, neun Stellen vor Uppsalas Universität, die bisher die schwedische Liste anführte.

Wie zu erwarten, liegen die amerikanischen Universitäten auch nach der spanischen Liste auf den Topplätzen, angeführt von MIT und Harvard. Die am besten sichtbare europäische Universität wurde, was ebenfalls wieder zu erwarten war, das britische Cambridge. Die anderen schwedischen Universitäten, inklusive der Technischen Hochschule Chalmers, sind auch bei dieser Liste nur als „unter ferner liefen“ zu finden.

Herbert Kårlin

Dienstag, 27. September 2011

Hummer kostete in Göteborg 31.600 Kronen

Mit großer Spannung wurden in der Göteborger Fischauktion auf die Angebote für die ersten Hummer der Saison gewartet. Während man gestern noch rätselte, ob der Rekordpreis des vorigen Jahres, nämlich 7.300 Kronen pro Kilo, überboten werden kann, blieben die Münder während der Auktion am frühen Morgen jedoch offen, denn die ersten fünf Hummer wurden für 31.600 Kronen pro Kilo verkauft, was bisher der absolute Rekordpreis für die ersten schwedischen Hummer ist.

Auch wenn die kommenden Hummer weitaus billiger gehandelt werden, so zeichnet sich dennoch bereits am ersten Verkaufstag von westschwedischem Hummer ab, dass dieses Jahr Höchstpreise gefordert werden, da das Angebot, auf Grund der Fischpolitik, nicht steigt, sich die Nachfrage nach Schaltieren während der letzten Jahre jedoch nahezu verdoppelte, zumal der westschwedische Hummer mittlerweile als der beste weltweit gilt.

Die ersten Hummerkörbe durften gestern morgen um sieben Uhr zu Wasser gelassen werden, wobei die Saison nun bis zum 30. April fortsetzt. Die Küste vor Göteborg war zur Eröffnung der Saison voll mit Booten privater und kommerzieller Fischer, wobei viele bereits die Nacht in ihren Booten verbracht hatten, um sich einen bestimmten Fangplatz zu sichern. Hobbyfischer dürfen ihren Fang allerdings nicht verkaufen, sondern können das teure Tier nur bei sich zu Hause genießen.

Herbert Kårlin

Montag, 26. September 2011

Überfüllte Kindergärten in Göteborg

Obwohl die Göteborger Regierung vor der letzten Wahl zusagte eine schnelle Lösung für übervolle Kindergärten und Kinderkrippen zu finden und nach dem Wahlsieg den verschiedenen Stadtteilen sogar 200 Millionen Kronen für diese Zwecke überwies, hat sich die Situation für die Kinder innerhalb des letzten Jahres noch verschlechtert.

Da die Führung der Stadt den Weg der Gelder nicht verfolgt und die einzelnen Stadtteile die 200 Millionen verantwortungslos einfach für Dinge verwenden, die sie für wichtig halten, bleiben Kinder in Göteborg auf der Strecke. Gegenwärtig sind in manchen Gruppen bereits mehr als 30 Kinder zu finden und jeder Vorschullehrer trägt die Verantwortung für 5,2 Kinder, was sich zweifellos auf die Qualität der Erziehung auswirken muss.

Die Ergebnisse in der Grundschule zeigen daher deutlich die Folgen, denn jedes Jahr erreichen weniger Kinder das vorgegebene Niveau. Die bürgerliche Opposition fordert nun, dass die Stadtführung die Verantwortung für Kinderhorte und Kindergärten selbst übernimmt und dadurch dafür sorgt, das die Gelder auch für das Ziel angewendet werden für das sie bestimmt sind und nicht mehr in den verschiedenen Kanälen der Stadtteile verschwinden können, was die sozialistische Führung der Stadt jedoch ablehnt.

Herbert Kårlin

Sonntag, 25. September 2011

Ausstellung schwedischer Äpfel in Göteborg

Wie jedes Jahr, so eröffnete Ende September der Botanische Garten in Göteborg eine Fruchtausstellung bei der schwedische Äpfel im Vordergrund stehen. Wer daher den Stolpboden bis zum 2. Oktober besucht, kann dieses Jahr 240 Sorten Äpfel aus aller Nähe betrachten, die alle in Schweden angebaut werden, auch wenn einige Arten unter ihnen nur der Zierde dienen und nicht gegessen werden können.

Der feuchte Sommer führte dieses Jahr dazu, dass die Äpfel in Schweden eine Rekordgröße nachweisen. Der größte Apfel der Ausstellung wiegt dieses Jahr ganze 782 Gramm und schlägt damit den Rekord des Vorjahres, auch wenn er noch weit vom Weltrekord entfernt ist, da in Japan bereits ein Apfel geerntet wurde, der ganze 1,8 Kilogramm wog. Man muss wohl nicht hinzufügen, dass es bei dieser Art von Ausstellungen auf eine Gesamtheit ankommt und nicht auf Nährwerte oder chemische Behandlung.

Allerdings richtet sich die Fruchtausstellung, bei der man auch 40 Birnenarten und einige Pflaumen findet, auch an die jugendlichen Besucher und Schulen, indem auf Ausstellungstafeln über Nährwerte gesprochen wird oder in welcher Weise Äpfel eine Rolle für die Gesundheit spielen. Das Ziel dabei ist natürlich, dass Kinder und Jugendliche wieder mehr Früchte essen sollen, eine Entwicklung, die in ganz Schweden rückläufig ist.

Herbert Kårlin

Samstag, 24. September 2011

Künstler Lars Vilks besucht Göteborg

Die Veröffentlichung der Werbezeitschrift Metro, nach der der schwedische Künstler Lars Vilks das Opfer des geplanten Mordes während der Göteborger Kunstbiennale sein sollte, führte die Göteborger Buchmesse zwar dazu Lars Vilks die Teilnahme an einer Diskussionsrunde aus Sicherheitsgründen zu verbieten, konnte den Künstler jedoch nicht von einem Besuch Göteborgs und der Messe abhalten.

Foto: Herbert Kårlin

Am gestrigen Freitag tauchte Lars Vilks, begleitet von vier Sicherheitspolizisten der Säpo, unangekündigt bei der Göteborger Buchmesse auf und stellte sich bereitwillig den Fragen von Journalisten und präsentierte ungehindert sein neues Buch „Konstteoretiska Bok Art“. Auf Druck der Säpo musste Lars Vilks allerdings in eine kugelsichere Weste schlüpfen, was nach dem Künstler, erstmals der Fall war.

Lars Vilks wirkte während seinem Besuch in Göteborg so ruhig wie immer, was man von seinen vier permanenten Begleitern weniger sagen konnten, denn die unübersichtliche Volksmenge auf der Messe flößte ihnen wenig Sicherheit ein. Da der Besuch nicht angekündigt war, wurde der Künstler allerdings auch kaum von der Masse beachtet und die Presse, unter der das Gerücht seiner Ankunft sich sehr schnell verbreitete, wirkte wie ein weiterer Schutzmantel für Lars Vilks.

Herbert Kårlin

Freitag, 23. September 2011

Autofreier Tag fällt in Göteborg aus

Bereits im Juli des Jahres gab der Göteborger Stadtrat bekannt, dass Göteborg am 22. September wieder am internationalen autofreien Tag teilnimmt, wenn auch nicht damit, dass in der Stadt weniger Autos verkehren sollten, sondern damit, dass das Straßenverkehrsamt die Bewohner darüber informieren sollte, dass sie mehr zu öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrräder greifen sollen.

Wer nun am gestrigen Tag nach einem einzigen Zeichen zum autofreien Tag in Göteborg suchte, musste sehr lange suchen, ohne jedoch fündig zu werden, denn nicht an einer einzigen Stelle der Stadt waren Plakate oder andere Hinweise zu finden, die man als zusätzliche Information oder als Aufruf betrachten konnte. Der autofreie Tag war in Göteborg ein Tag wie jeder andere.

Als nun die Sprecherin der Grünen Göteborgs, Kia Andreasson, das Straßenverkehrsamt nach den Aktionen zum Tag fragte, so bekam sie zur Antwort, dass man in einzelne Maßnahmen keine Gelder stecken kann, das Straßenverkehrsamt jedoch täglich daran arbeitet den Autoverkehr zu reduzieren. Man könnte natürlich auch mit anderen Worten sagen, dass sich das städtische Straßenverkehrsamt nicht für Entscheidungen des Stadtrates interessiert, sondern, wie so üblich in Göteborg, eben arbeitet wie es genehm scheint.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 22. September 2011

Die 27. Buchmesse in Göteborg

Um 10 Uhr morgens öffnen sich die Türen zur 27. Buchmesse in Göteborg, die dieses Jahr unter dem Thema „tre länder, ett språk“ steht, drei Länder, eine Sprache. Gemeint ist damit die Literatur der drei deutschsprachigen Länder Schweiz, Österreich und Deutschland. Während der vier Tage werden 50 der rund 3000 Programmpunkte ausschließlich der deutschsprachigen Literatur gewidmet sein.

Auf 170 Quadratmeter Ausstellungsfläche bieten 62 deutschsprachige Verlage ihre Produkte an, die das gesamte Spektrum zwischen Belletristik und Kinderbuch bis zu Kochbüchern und Büchern für den Unterricht abdecken, insbesondere jedoch die junge Garde der deutschsprachigen Literaten in Schweden bekannt machen soll, denn bisher werden jedes Jahr etwa fünfmal soviel schwedische Bücher ins Deutsche übersetzt als umgekehrt, eine Situation, die sich nach allen vier Ländern ändern soll.

Auch wenn Elfriede Jelinek nicht an der Göteborger Buchmesse teilnehmen wollte, so spielt die Nobelpreisträgerin Herta Müller eine doppelt so wichtige Rolle, denn sie wird am heutigen Donnerstag nicht nur die Messe eröffnen, sondern sie wird am Freitag um 13 Uhr, gemeinsam mit dem Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa, auch für die Befreiung des seit zehn Jahren gefangenen Dawid Isaaks eintreten. Gleichzeitig werden am Eingang zu den Messehallen 5000 Bücher des Buches „Hopp“ von Dawid Isaaks verteilt.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 21. September 2011

Göteborgs Politiker erhalten nach 12 Jahren Vorzeitpension

Während ein Arbeitsloser, egal welchen Alters, landesweit eine neue Arbeitsstelle suchen muss nur um sein Arbeitslosengeld ausbezahlt zu bekommen, können sich Kommunalpolitiker des Västra Götalands und Politiker Göteborgs bereits nach 12 Jahren politischer Tätigkeit auf ihren 50. Geburtstag freuen, weil sie dann für den Rest ihres Lebens ihren Hobbys nachgehen können.

Rund 30 ehemalige Politiker im Västra Götaland (über 450 in ganz Schweden), die mittlerweile 50 Jahre alt wurden, erhalten ihr Vorzeitpensionsrecht, vorausgesetzt, dass sie mindestens zwölf Jahre lang hauptberuflich als Politiker tätig waren, ohne dass sie eine neue Tätigkeit suchen müssen oder in das frühere Berufsleben zurückkehren müssen. Die Politiker erhalten monatlich mindestens 40.000 Kronen ausbezahlt, rund doppelt so viele wie die viele Verwaltungsangestellte, die dafür täglich und bis zum 65. Geburtstag am Arbeitsplatz erscheinen müssen.

Die Vorzeitpension für die politische Tätigkeit wird jedoch nicht nur ausbezahlt, wenn der entsprechende Politiker bei den Wählern seine Gunst verloren hat, sondern auch, wenn der Politiker freiwillig auf seine Ämter verzichtet oder zurücktritt. Mit dem Eintritt ins Pensionsalter wird diese Vorzeitpension natürlich aufgestockt, je nach Pensionsabkommen und den Berufsjahren. Wichtig ist in Göteborg daher nur spätestens mit 37 in die Welt der Politik umzusteigen. Den schwedischen Steuerzahler kostete dieses Privileg im Vorjahr bereits rund 70 Millionen Kronen.

Herbert Kårlin

Dienstag, 20. September 2011

Lehrer in Göteborg wollen höheren Gehalt

Kurz bevor das nächste Regierungsbudget für Schulen präsentiert wird, gefolgt von den neuen Verhandlungen über die zukünftigen Gehälter für Lehrer, haben gestern Abend am Gustav Adolf Torg in Göteborg mehrere hundert Lehrer demonstriert und fordern eine bedeutende Aufwertung ihres Gehaltes. Nach Aussagen von Gewerkschaften und Lehrern liegt das Gehalt heute um rund 10.000 Kronen im Monat unter dem Normalniveau.

Die Lehrer betrachten bei diesen Zahlen ihr Gehalt im Verhältnis zur Ausbildung, der zu erbringenden Leistung und dem Gehalt anderer, die ähnlichen Studien folgten. Natürlich ist allen Teilnehmern der Demonstration klar, dass sie nicht bereits in naher Zukunft 10.000 Kronen mehr auf ihrem Bankkonto finden werden, aber sie sehen diese Gehaltserhöhung als Ziel an. Gegenwärtig verdient ein 40jähriger Lehrer mit zehn Jahren Berufserfahrung knapp über 25.000 Kronen brutto im Monat.

Sowohl Lehrer, als auch die Verbände und Gewerkschaften für Lehrer sehen die Satzung in das Schulsystem als extrem wichtig an, insbesondere in Hinsicht auf die extrem hohe Arbeitslosigkeit Jugendlicher. Nur eine sehr gute Ausbildung mit hohem Bildungsniveau kann, nach der mehrheitlichen Meinung der Lehrer, diese Situation ändern. Es ist daher wichtig, dem Lehrerberuf auch die Möglichkeit zu bieten Schüler entsprechend auszubilden.

Herbert Kårlin

Montag, 19. September 2011

Fußball geht in Göteborg vor Nachtruhe

Wenn heute Abend im Gamla Ullevi IFK Göteborg gegen Häcken spielt, so werden erneut die Wohnungen in der Umgebung durch das rhythmische Hüpfen der Fußballfans in Schwingungen versetzt und alle, die Kleinkinder haben, die um diese Zeit schlafen wollen, sollten sich für die Zeit des Spiels eine andere Bleibe suchen. Allerdings ist es dieses Jahr nicht der erste Abend, den sich viele fern der Wohnung aufhalten sollten, sondern es handelt sich bereits um das neunte Mal.

Auch wenn die Regionalregierung zu Beginn der Fußballsaison festlegte, dass die Normwerte nur zweimal im Jahr überschritten werden dürfen, so will weder Regionalregierung noch das Umweltamt in Göteborg weitere Schritte einleiten, die dazu führen könnten, dass bei jeder weiteren Überschreitung des Pegels eine Strafe fällig ist. Nur die Strafe würde jedoch dazu dienen, dass das städtische Bauunternehmen Higab auch seriöse Schutzmaßnahmen für die Anwohner einleiten würde.

Hinzu kommt, dass das städtische Unternehmen Higab die Entscheidung der Regionalregierung angefochten hat und hofft in der nächsten Instanz zu gewinnen, damit Fußball in Göteborg über jede gesundheitliche Belästigung der Anwohner des Stadions gestellt werden kann. Die Situation ist doppelt erstaunlich, weil die Stadt gegen ein städtisches Unternehmen vorgehen müsste, das bereits bei der Planung des Gamla Ullevi die Rechte der Bürger nicht berücksichtige.

Herbert Kårlin

Sonntag, 18. September 2011

Familien mit Kindern in Göteborg ohne Dach über dem Kopf

Nach den Unterlagen des Göteborger Gerichtsvollziehers wurden dieses Jahr bereits neun Familien mit Kindern auf Grund einer kommunalen Zwangsräumung auf die Straße gesetzt, obwohl die Stadtverwaltung seit Jahren betont, dass dies bei stadteigenen Wohnungen nicht mehr der Fall sein soll und Mitglieder der Stadtverwaltung in den Aufsichtsräten der Wohnungsverwaltungen sitzen.

Da es sich bei den Zahlen nur um jene handelt bei denen der Gerichtsvollzieher die Zwangsräumung unternahm, ist völlig unbekannt wie viele Familien mit Kindern in sich Göteborg ohne Dach über dem Kopf befinden, zumal private Vermieter meist in keinerlei Statistiken eingehen und bisweilen auch sehr persönliche Methoden der Zwangsräumung unternehmen. Die Situation des vorigen Jahres wiederholt sich auch dieses Jahr erneut.

Obwohl die Vorsitzende des Göteborger Stadtrates, Anneli Hulthén, betont, dass es nicht Wille der Stadt ist Familien mit Kindern auf die Straße zu setzen, will sie nicht versprechen, dass dies nicht auch in Zukunft selbst bei städtischen Wohnungen der Fall sein wird, da die Stadt die Entscheidungen weiterhin den einzelnen städtischen Verwaltern überlassen will. Schon heute ist jedoch klar, dass die Zwangsräumungen insbesondere in bestimmten Stadtteilen vorkommen und gewisse städtische Unternehmen dabei am aktivsten sind.

Herbert Kårlin

Samstag, 17. September 2011

Talentjagd im Göteborger Hotelgewerbe

Das Clarion Hotel, das demnächst im alten Posthuset am Drottningtorget in Göteborg eröffnet wird, geht nun in die Endphase der Vorbereitung und sucht nun die 150 Angestellten, die im Luxushotel arbeiten werden. 3000 Bewerber konnte das Arbeitsamt registrieren, wobei jedoch nur knapp die Hälfte dann auch tatsächlich eine Stelle im Clarion suchte, da sich jeder Bewerber einer Talentjagd unterwerfen musste.

Die Geschäftsleitung hatte sich dazu entschlossen die Methode aus dem Showbusiness anzuwenden bei der jeder Bewerber auch zeigen muss, was er leisten kann. Zimmermädchen oder Putzfrauen mussten sich lediglich vor einer vierköpfigen Jury präsentieren und erklären, warum gerade sie die idealen Bewerber sind. Entscheidend war daher persönliches Auftreten, Sicherheit, Kleiderwahl und Sprachgewandtheit.

Wer jedoch an der Bar, dem Empfang oder anderen Stellen mit Kundenkontakt arbeiten wollte, musste auch seine praktischen Fähigkeiten unter Beweis stellen und musste beweisen, dass er auch mit den anspruchvollsten Kunden zurecht kommt und sofort auf Sonderwünsche reagieren kann. Das Göteborger Arbeitsamt begrüßte die neue Art der Rekrutierung, auch wenn damit nur noch die besten und selbstsichersten Bewerber einen Arbeitsplatz finden können.

Herbert Kårlin

Freitag, 16. September 2011

Militär sucht U-Boot in den Schären Göteborgs

Nach militärischen Angaben wurde von einer ungenannten Privatperson in den nördlichen Schären vor Göteborg ein mutmaßliches U-Boot beobachtet, das sich nicht in schwedischen Gewässern aufhalten sollte. Diese Beobachtung wurde von der militärischen Führung so ernst genommen, dass sich mehrere Marineeinheiten unmittelbar auf den Weg Richtung Göteborg machten und nun seit Tagen Spuren dieses U-Boots suchen.

Eine feindliche U-Boot-Aktivität wurde seit den 80er Jahren nicht mehr in Schweden mit Sicherheit festgestellt, so dass es auch ungewöhnlich wäre, wenn sich nun erneut eine U-Boot zu Spionagezwecken vor Göteborg aufhalten würde und dann auch noch seinem Einsatz noch gewartet hätte bis, nach der Entdeckung, die schwedische Marine mit Spezialeinheiten in der entsprechenden Gegend ankommt.

Doppelt erstaunlich ist natürlich, dass ein feindliches U-Boot genau in der Gegend entdeckt wird, das schwedisches und internationales Militär für internationale Übungen auserkoren haben und der nahe Hafen Göteborgs als Sicherheitshafen eingestuft wurde, von dem aus Waren direkt in die USA transportiert werden können. Sicher machen jedoch die militärischen Einheiten, wie schon der übertriebene Einsatz der Sicherheitspolizei Säpo in der letzten Woche, Göteborg in der ganzen Welt bekannt, wenn auch als die unsicherste Stadt Schwedens.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 15. September 2011

Göteborg klagt über polizeiliche Ausweisung Prostituierter

Die Stadt Göteborg lässt die Arbeit der Polizei des Västra Götalands überprüfen, da diese, entgegen der gültigen Gesetze, mehrere rumänische Prostituierte in ihr Heimatland abschob, obwohl die Ausübung der Prostitution in Schweden nicht strafbar ist und Rumänien zur Europäischen Gemeinschaft gehört, also die Frauen sich frei in Schweden bewegen dürfen.

Die ausgewiesenen Frauen waren über ein kriminelles Netzwerk nach Göteborg gelockt und zur Prostitution gezwungen worden. Als die Polizei in dieses Frühjahr zuschlug, konnte sie neun Zuhälter und Menschenhändler greifen. Die ausgenutzten Frauen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, die alle im Gebiet Rosenlund in Göteborg arbeiteten, wurden von der Polizei aus Schweden zwangsweise ausgewiesen.

Die Polizei argumentiert bei den Ausweisungen, dass die Frauen sich nicht über eine ehrenhafte Weise versorgen können, obwohl in Schweden nichts dagegen spricht, dass eine Frau von ihren sexuellen Diensten leben kann und darf. Nun muss der staatlich Beauftragte für Rechtsfragen die Angelegenheit überprüfen und entscheiden, ob sich die Gerichte mit den Zwangsausweisungen beschäftigen müssen oder nicht.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 14. September 2011

Göteborger Hafen gilt als Sicherheitshafen

Nach dem Attentat am 11. September 2001 verlangte die USA, dass die europäischen Häfen ihren Sicherheitsstandard erhöhen müssen, wenn die Schiffe, die die europäischen Häfen verlassen, Amerika als Direktroute anlaufen wollen. Der Göteborger Hafen war, auch auf Grund der eigenen erhöhten Sicherheit, einer der ersten Häfen Europas, die den Forderungen der USA gerecht wurden.

Eine Doktorarbeit von Mattias Wengelin an der Universität in Lund belegt nun, dass diese Sicherheitsvorkehrungen, über die bisher nur sehr wenige europäische Häfen verfügen, auch ein bedeutender Konkurrenzvorteil ist. Da Waren, die in Göteborg verladen werden, direkt in die USA geliefert werden können, wählen immer mehr Unternehmen Göteborg für die Verschiffung.

Die Sicherheitsvorkehrungen am Göteborger Hafen beruhigen jedoch nicht nur die amerikanischen Behörden und machen Göteborg daher zu einem seriösen Partner, sondern auch die skandinavischen Unternehmen bevorzugen für ihre Lieferungen einen Hafen, der ihnen einen hohen Sicherheitsstandard garantiert. Dies ist umso bedeutender, wenn man bedenkt, dass 90 Prozent des internationalen Handels zu See erfolgt.

Herbert Kårlin

Dienstag, 13. September 2011

Göteborg Schwedens teuerste Hotelstadt

Auf Grund der zahlreichen Konferenzen und Messen konnten die Hotels in Göteborg ihre Preise im letzten Jahr im Durchschnitt um acht Prozent erhöhen, was die Hotelnächte in Göteborg nun zu den teuersten in ganz Schweden macht. Ein Doppelzimmer kosten mit durchschnittlich 1183 Kronen pro Nacht mittlerweile 22 Kronen mehr als in der Hauptstadt Stockholm und 79 Kronen mehr als in Umeå, der drittteuersten Hotelstadt Schwedens.

Da die Hotelpreise in Schweden von Angebot und Nachfrage gesteuert werden, werden kurzfristig geplante Hotelnächte in Göteborg, insbesondere im Sommer oder während der jährlichen Buchmesse und bei internationalen Kongressen auch weitaus teurer und die Durchschnittspreise gelten dann selbst für die einfachsten Unterkünfte. Der Bau weiterer Hotels der obersten Kategorie wird die Preissituation für Übernachtungen in Göteborg eher noch nach oben korrigieren.

Während in mehreren hochverschuldeten Euroländer die Übernachtungen in Hotels im letzten Jahr erheblich billiger wurden, stiegen die Hotelnächte in ganz Schweden im Durchschnitt um zwei Prozent. Ein Doppelzimmer in den fünf billigsten Hotelstädten Schwedens (Västerås, Växjö, Malmö, Helsingborg und Örebro) kostet immer noch zwischen 913 und 967 Kronen, also über 100 Euro, wenn keine besonderen Ereignisse stattfinden.

Herbert Kårlin

Montag, 12. September 2011

Göteborg unter terroristischer Bedrohung

In der Nacht von Samstag auf Sonntag musste das Eröffnungsfest zur Göteborger Kunstbiennale Pandemonium abgebrochen werden, weil die Veranstaltung von Terroristen für einen Anschlag ausgewählt war, so zumindest die Aussagen von der schwedischen Sicherheitspolizei Säpo und der Polizei im Västra Götaland. Vor der Kunsthalle Röda Sten wurden bei der Aktion vier Personen festgenommen und erst nach mehreren Stunden konnte die Kunsthalle wieder betreten werden.

Am Sonntag wurden die vier festgenommenen Personen dem Haftrichter in Göteborg vorgeführt, der einen verhärteten Verdacht auf die Vorbereitung einer terroristischen Handlung feststellte. Da die Sicherheitspolizei und die Staatsanwaltschaft keinerlei Informationen Preis geben, weder die Identität oder Nationalität der Festgenommenen noch erklären um welche Bedrohung es sich handelte, wachsen die Spekulationen in der ganzen Welt, nicht zuletzt, weil es sich um den 11. September handelt.

Einige Journalisten vermuten einen Zusammenhang mit der Organisation Al Quaida, andere glauben, dass der angekündigte Besuch von Lars Vilks eine Rolle spielen kann und wieder andere glauben, dass das Attentat einen direkten Zusammenhang mit der Kunstbiennale hat. Aber das Schweigen der Staatsanwaltschaft kann auch bedeuten, dass mit weiteren Verhaftungen zu rechnen ist, auch wenn die Behörden versichern, dass keine Gefahr für die Allgemeinheit vorliegt.

--- Mittags teilte das Amtsgericht in Göteborg mit, dass es sich bei den Festgenommenen um Göteborger im Alter zwischen 23 und 26 Jahren handelt.

Herbert Kårlin

Sonntag, 11. September 2011

Göteborger Integrationsausschuss ohne Jugendliche

Die Junge Linke Göteborgs kritisiert die Zusammensetzung des Integrationsausschusses der Stadt, da unter den 16 Mitgliedern des Ausschusses gerade einmal zwei Personen unter 35 Jahre alt sind. Die Zusammensetzung des Ausschusses und die Exklusion der jugendlichen Mitgliedern wurde von der rot-grünen Regierung der Stadt gemeinsam mit den Christdemokraten beschlossen.

Der Integrationsrat in Göteborg soll dem Stadtrat Ratschläge geben, die die Integration von Asylanten und Einwanderern in Göteborg vereinfachen und ein brauchbares Ergebnis zeigen. Einig sind sich die Mitglieder des Ausschusses, dass dies insbesondere über Jugendliche erfolgt, da diese die schwedische Sprache schneller lernen und assimilieren als ältere Einwanderer. Die Erfahrung der Jugendlichen sollen im Ausschuss jedoch nicht in kommunikativer Weise aufgegriffen werden.

Im Ausschuss für Integration sind insbesondere Geschäftsführer, Professoren und städtische Angestellte, die sich mit kulturellen Aufgaben beschäftigen, vertreten, aber auch jeweils ein Vertreter des Göteborger Sportklubs IFK und des Angereder Boxklubs. Da die im Rat vertretene und bezahlte Führungsschicht gute Erfahrungen bei der Arbeit mit Jugendlichen haben, hält es die rot-grüne Mehrheit der Stadt und der Christdemokraten nicht mehr für notwendig auch einen einzigen Jugendlichen zu Wort kommen zu lassen. Für viele jüngere Göteborger und Einwanderer verstärkt dies den Eindruck, dass die Stadt bevorzugt keinen demokratischen Ausschuss zu suchen, sondern die Lösungen unter sich selbst auszumachen.

Herbert Kårlin

Samstag, 10. September 2011

Hilfe kommt in Göteborg an zweiter Stelle

Das Unglück am 8. September, als eine Straßenbahn in ein vorausfahrendes Fahrzeug fuhr und 27 Verletzen verursachte, die im Krankenhaus behandelt werden mussten, wobei zwei unter ihnen sehr schwer verletzt sind, zeigt die Veränderung der Göteborger Gesellschaft, die, wie überall, mehr von Facebook dominiert wird als dem Willen Verletzten zu helfen.

Als nach dem Unfall zahlreiche Verletzten, die sich aus den Waggons retten konnten neben den Gleisen lagen, so war der erste Gedanke der Zuschauer möglichst viele Fotos zu machen und mit ihren Handys zu filmen, um dann ihre Werke auf Facebook zu verbreiten, ohne sich den geringsten Gedanken darüber zu machen, dass die Verletzten Hilfe brauchen. Das negative Wort Paparazzi muss mittlerweile auf fast alle angewendet werden, die sich in einem Unfallort befinden.

Dass viele bei einem Unfall nicht helfen, weil sie nicht wissen in welcher Weise sie nützlich werden können, liegt an der geringen Vorbereitung der Mehrheit auf entsprechende Fälle, aber wenn nach einem schweren Straßenbahnunglück die geringen Helfer erleben müssen, dass sich die Mehrheit an der Unglücksstelle aufhält oder zu ihr eilt, um Verletzte so schnell wie möglich auf Facebook zu veröffentlichen, verschwindet jeder Respekt vor menschlichem Leben.

Herbert Kårlin

Freitag, 9. September 2011

Strandschutz in Göteborg soll ausgedehnt werden

Seit 2009 ist in Schweden ein Strandschutz von bis zu 300 Metern vorgesehen, der sich sowohl auf 300 Meter an Land als auch auf 300 Meter im Wasser ausdehnt. Allerdings bleibt diese Schutzzone nur erhalten, wenn die Regionalregierung und die Kommunen Schwedens diese Bestimmungen in lokalen Verordnungen aufnehmen. Sollten Regionen und Gemeinden innerhalb der Zeit keine Entscheidung fällen, so reduziert sich anschließend der Strandschutz wieder auf 100 Meter.

In Göteborg wurde der ausgedehnte Strandschutz von bis zu 300 Metern von der Bevölkerung äußerst positiv bewertet, weshalb das städtische Bauamt nun alle Gebiete untersucht bei denen der ausgedehnte Schutz von allgemeinem Interesse sein kann um diese Gebiete, mit Zustimmung der Regionalregierung, unter den ausgedehnten Schutz stellen zu können.

Innerhalb eines Strandschutzgebietes, das Meere, Seen und Flüsse betrifft, ist jede Bautätigkeit und jede Anlage, die die Allgemeinheit am Zutritt hindert verboten. Allerdings wird der Strandschutz an sehr vielen Stellen des Landes, unter anderem auf den Schären, regelmäßig unterhöhlt, da Kommunalpolitiker und Regionalregierung Unternehmen und finanzstarken Personen sehr häufig eine Ausnahmegenehmigung erteilen.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 8. September 2011

Straßenmusik in Göteborg nun geregelt

Gestern hat sich der Stadtrat Göteborgs einstimmig dazu entschlossen in Zukunft wieder Straßenmusik zuzulassen, ohne dass die Musiker vorher eine polizeiliche Genehmigung einholen müssen. Wer sich daher mit Straßenmusik etwas Geld verdienen will, darf in Zukunft an Nachmittagen an (nahezu) allen Stellen der Stadt den Passanten wieder seine Kunst anbieten.

Ob die getroffene Lösung jedoch alle Interessen wahrt, ist weniger sicher, da einige Teile der neuen Bestimmung dehnbar sind und andere überhaupt nicht gelöst wurden. Nach der neuen Verordnung, die in etwa einem Monat unterschrieben wird, darf ein Straßenmusiker jeweils eine Stunde am gleichen Platz spielen, jedoch keine Verstärker benutzen und dabei mit der Lautstärke die Besucher der anliegenden Geschäfte nicht stören.

Es bleibt dabei die Frage offen, ob nach einer Stunde ein anderer Straßenmusiker die gleiche Stelle einnehmen darf, wann die Lautstärke eines Musikers störend wird und wie man die neuen Bestimmungen kontrollieren kann. Es ist daher auch kein Wunder, dass nach der Entscheidung die Präsidentin des Stadtrats, Anneli Hulthén, meinte, dass sie hofft, dass die neue Regelung alle Parteien befriedigen werde.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 7. September 2011

Observatorium in Göteborg langfristig gerettet

Nach mehreren Monaten der Unsicherheit hat sich die Region Västra Götaland, die seit rund zehn Jahren die Verantwortung für das Göteborger Observatorium im Slottsskogen übernommen hat, nun entschlossen nicht nur dieses, sondern auch in den kommenden Jahren den regelmäßigen Verlust der Einrichtung auszugleichen und damit die Zukunft des Observatoriums zu sichern.

Seit die Region das Observatorium übernommen hat, hat die Einrichtung, die überwiegend von Schulen benutzt wird, jedes Jahr einen Verlust zwischen 40.000 und 80.000 Kronen erwirtschaftet, was unter anderem auch daran liegt, dass die Aktivitäten des Observatoriums für die Bevölkerung Göteborgs nahezu unbekannt sind, da weder der astronomische Verein, noch die Stadt oder die Region die Aktivitäten bewerben.

Im Göteborger Observatorium kann tagsüber die Sonne und nachts der Sternhimmel mit mehreren Hochleistungsteleskopen beobachtet werden. In den Räumen findet man auch eine ausführliche Ausstellung, die die Welt der Astronomie mit all seinen Aspekten erklärt, sowie Unterrichtsräume, die auch für Konferenzen zu astronomischen Themen verwendet werden.

Herbert Kårlin

Dienstag, 6. September 2011

Västtrafik will Bezahlsystem verbessern

Obwohl das neue Zahlsystem der Göteborger Verkehrsbetriebe Västtrafik bereits im Jahre 2009 eingeführt wurde, konnten die Probleme bis heute nicht behoben werden. Die Anzeige in den Automaten ist bisweilen falsch, das GPS-System funktioniert schlecht und derjenige, der zonenüberschreitend reist wird oft mit einer zu hohen Gebühr belastet.

Nachdem diese Probleme bereits bekannt waren bevor Västtrafik sein Bezahlsystem umstellte, ist es verwunderlich, dass nun zwar die Software aktualisiert werden soll, damit die Fehler geringer werden, aber nicht einmal die Rede davon ist, dass in Zukunft ein fehlerfreier Dienst garantiert werden kann. Wer jedoch, auf Grund eines Systemfehlers, ohne gültigen Fahrschein angetroffen wird, riskiert bei einer Kontrolle 1200 Kronen Zuschlag bezahlen zu müssen.

Da mittlerweile die Verwaltung von Västtrafik auf die Region Västra Götaland überging, wird nun erwogen das gesamte Bezahlsystem bei Västtrafik neu zu überdenken und dafür zu sorgen, dass die Kunden nicht mehr betrogen werden. Allerdings werden diese Verbesserungen noch einige Jahre auf sich warten lassen, da bisher noch keine Lösung in Sicht ist.

Herbert Kårlin

Montag, 5. September 2011

Der Havstensfjorden wird Naturschutzgebiet

Gestern wurde der Havstensfjorden vor den Schäreninseln Orost und Tjörn im Bohuslän offiziell zum Naturschutzgebiet erklärt indem Ann-Christin und Lars Bäckström auf der M/S Sunningen die Knoten eines Seiles öffneten. Der Wunsch dieses Gebiet im Västra Götaland zum Schutzgebiet zu erklären geht bis auf die 60er Jahre zurück, als der Ornithologische Verein begann dort die Vögel zu zählen und feststellte, dass vor allem Eiderenten eine Vorliebe für den Havstensfjorden zeigen.

Nach den Umweltverbänden des Västra Götaland war der Schutz seit dem 90er Jahren sogar eine Notwendigkeit geworden, als nicht nur der Bestand der Eiderenten drastisch zurückging, sondern die Enten dort immer weniger Junge aufzogen. Während in den 80er Jahren noch 4000 Enten auch 4000 Junge aufzogen, konnte man bei der letzten Zählung gerade noch 1800 Eiderenten zählen, die 186 Junge hatten.

Eine ähnliche Entwicklung konnte man beim Dorsch (Kabeljau) feststellen, der früher für die Fischer der Umgebung ein wichtiges Einkommen war. Die Fische konnten in den letzten Jahren im Havstensfjorden kaum noch Laichplätze finden und ihr Bestand geht erschreckend stark zurück. Es ist jedoch zu befürchten, dass der Schutz des Fjordes für einige Vogel- und Fischarten bereits zu spät kommt, da der Fjord immer mehr vom Tourismus entdeckt wird, der mit ihren Freizeitbooten den Tieren sicher nicht die notwendige Ruhe und Sicherheit bringt.

Herbert Kårlin

Sonntag, 4. September 2011

Zu hohe Gehälter in Göteborgs Unternehmen

Zu den bisherigen Skandalen in den städtischen Unternehmen Göteborgs kommt ein weiterer Skandal hinzu, der direkt oder indirekt vom früheren Chef des Unternehmens Göteborg Energi, Anders Hedenstedt, mit veranlasst wurde. Auch der Chef des Subunternehmens Din El wurde vom Hedenstedt mit einem Vertrag versehen, der gegen die Policy der Stadt verstößt und ihm ein Einkommen garantiert, das weit über der zulässigen Höhe von städtischen Spitzenangestellten liegt.

Lennard Hansson wurde durch den Vertrag nicht nur ein Einkommen von rund 1,8 Millionen Kronen im Jahr garantiert, ein Dienstfahrzeug und ein Bonus, sondern auch als Chef des städtischen Unternehmens Din El behielt er auch seinen Posten als Vorstand des Energieunternehmens seiner Frau. Weder der frühere Chef von Göteborg Energi, noch der Vorstand und am wenigsten Lennard Hansson sahen bei dieser Regelung ein Problem, was, auf Grund der zahlreichen Skandale der letzten Monate, auch auf die Mentalität in der Leitung Göteborgs schließen lässt.

Wie bereits typisch bei entsprechenden Situation wird nun alle Verantwortung auf den früheren Chef Anders Hedenstedt, der mittlerweile mit vorteilhafter Absprache in Frühpension ging, geschoben, und niemand will von den aktuellen Verträgen etwas gewusst haben. Für Lennard Hansson, den selbst der neue Vorstand von Göteborg Energi, die Grüne Kia Andreasson behalten will, muss sich als Opfer natürlich nichts an der Absprache ändern, da er den neuen Arbeitsvertrag in gutem Glauben unterschrieben hat und die merkwürdige Situation, dass er auch in einem Konkurrenzunternehmen aktiv ist, als Nebensache betrachtet wird.

Herbert Kårlin

Samstag, 3. September 2011

Die Grünen Göteborgs wollen Müllimport stoppen

Die Sprecherin der Grünen Göteborgs, Kia Andreasson, will bei der Sitzung in der nächster Woche den Müllimport stoppen, da dies im Widerspruch zur Politik der Stadt steht, nach der der Abfall pro Person permanent reduziert werden soll. Sie beschreibt es als Irrsinn, dass man den Abfall pro Bewohner reduziert, um letztendlich jedes Jahr mehr in den Verbrennungsanlagen zu verbrennen.

Gegenwärtig importiert die städtische Müllverwertung Renova jedes Jahr 100.000 Tonnen Müll aus Norwegen, der in den den Verbrennungsanlagen zu Fernwärme und Strom umgewandelt wird. Der norwegische Müll entspricht rund 20 Prozent der Menge, die in den Göteborger Anlagen verbrannt werden und ist eine Notwendigkeit, wenn die Wärmeproduktion für Wohnanlagen im heutigen Niveau aufrecht gehalten werden soll.

Die Grünen wollen nächste Woche gleichzeitig die Pläne von Stena Recycling im Göteborger Raum blockieren, einem privaten Unternehmen, das Müll aus Neapel im großen Stil importieren will um ebenfalls Wärme gewinnen zu können. Die Blockade würde allerdings lediglich bedeuten, dass Wärme in Göteborg teurer als in anderen Städten wird, da Stena Recycling in ganz Schweden arbeitet und die Verbrennung des italienischen Mülls dann anderen Orten zu Gute käme.

Herbert Kårlin

Freitag, 2. September 2011

Göteborger Schulen mit schlechtem Resultat

Nahezu 30 Prozent der Schüler, die voriges Jahr eine städtische Schule in Göteborg besuchten erreichten nicht das notwendige Niveau um ihre Ausbildung im Gymnasium fortzusetzen, was bedeutende Folgen hat, da sie damit auch keine Berufsausbildung auf normalem Weg erringen können und überwiegend als unausgebildete Hilfsarbeiter auf den Arbeitsmarkt kommen.

Aber selbst unter jenen, die in kommunalen Grundschulen noch das Gymnasiumniveau erreichten, ist die erfolgreiche Zukunft nicht gesichert, denn rund 20 Prozent der Gymnasiasten errangen dann weder Abitur, noch schlossen sie die ans Gymnasium geknüpfte Ausbildung mit zufriedenstellendem Erfolg ab, was auch diese Schüler als schwer vermittelbar abstempelt und zu Niedriglöhnen führt, die bei Einzelverdienern kaum zum Überleben reichen.

Da die aktuellen Zahlen rein statistische Werte sind, so geben sie natürlich keine Auskunft über die Ursachen des Versagens des kommunalen Schulsystems in Göteborg. Spekulationen führen daher dazu die Schuld bei der Zulassung zu zahlreicher Freischulen zu suchen, beim hohen Ausländeranteil in städtischen Schulen oder auch bei den permanenten Einsparungen der Stadt Göteborg.

Herbert Kårlin

Donnerstag, 1. September 2011

Meros Camping wird zu Schrebergärten

Im Jahre 1985 schuf der Pfarrer Jean-Erik Mårtensson auf einem eigenen Grundstück, das an den Göteborger Strand in Askim angrenzt, einen Campingplatz für alle Personen, die von der Gesellschaft ausgegrenzt wurden und dort eine Heimat fanden. Die Anlage wurde von der Stadt Göteborg vom ersten Tag an negativ betrachtet und bald als Herberge für Verbrecher bezeichnet, wobei es sich die letzten Jahre vor allem um Roma handelte, die dort ein Dach über dem Kopf fanden. Im Februar 2009 musste Jean-Erik Mårtenson auf starken Druck den Grund dann an die Stadt verkaufen.

Der Pfarrer hatte jedoch zur Auflage gemacht, dass die Stadt allen Bedürftigen von Meros Camping eine Unterkunft verschaffen muss und dass das Gebiet anschließend allen Göteborgern für ihre Freizeit zur Verfügung stehen soll. Annelie Hulthén sah beim Verkauf jedoch die Chance das Gebiet in ein luxuriöses Wohngebiet zu verwandeln, was die Lokalregierung in Askim allerdings nicht unterstützte.

Die Stadtverwaltung hat nun dennoch beschlossen das Gebiet zu privatisieren und plant nun eine Schrebergartenkolonie auf dem ehemaligen Campingplatz zu errichten, da das Ziel der Stadt nicht ist die Grünflächen der Stadt für die Allgemeinheit auszudehnen oder den Badestarand Askim zu erweitern, da dies für die städtische Kassen nur Ausgaben bedeutet und für den linken Stadtrat jede Art von Einnahmen Vorrang haben. Aus der Fläche, die Jean-Erik Mårtensson für die Allgemeinheit retten wollte, wird nun Kapital geschlagen.

Herbert Kårlin