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Montag, 30. Juni 2014

Verstärkte Drogenkontrollen in Göteborg

Um vorbeugend gegen mögliche Unruhen Jugendlicher in Göteborg vorzugehen, die in den vergangenen Jahren zu den regelmäßigen Sommerphänomenen gehörten, haben sich die Stadt Göteborg und die Polizei dazu entschlossen den Kampf gegen Drogen in mehreren Stadtteilen als Priorität zu behandeln, da die Polizei davon ausgeht, dass ein Großteil der Unruhen mit Drogenkonsum und Drogenhandel in Verbindung zu bringen sind.

Bereits in den letzten Wochen hat die Polizei Göteborgs ihre Einsätze in den Stadtteilen Hammarkullen und Angered verstärkt, Stadtteilen mit einem hohen Anteil an Migranten in dem mehrmals bedeutendere Mengen an Drogen gefunden wurden, insbesondere Marihuana. Als Drogenhändler konnte die Polizei dabei überwiegend Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren identifizieren, auch wenn die jüngsten Drogenhändler dort noch einige Jahre jünger sind.

Auch wenn Drogenprobleme und der Drogenhandel von vielen Bewohnern dieser Stadtteile und der Polizei als problematisch gesehen werden und mit Unruhen und Kriminalität verbunden werden, so ist es zu früh zu sagen ob mit einem verstärkten Polizeieinsatz auch Autobrände, Schulbrände oder andere Sommerunruhen verhindert werden können. Mit größter Wahrscheinlichkeit wird die Überwachung eines Stadtteils nur bedeuten, dass sämtliche Probleme in den nächsten Stadtteil verlagert werden, die mit der Straßenbahn in nur zehn Minuten zu erreichen sind.

Copyright: Herbert Kårlin

Visit Göteborg!

Dienstag, 28. Februar 2012

Trotz Wohnungsnot Baustopp in Göteborg

Obwohl die Stadt Göteborg seit 2009 eine Baugesellschaft sucht, die im Göteborger Stadtteil Hammarkullen 1000 Wohnungen baut, interessiert sich keine Gesellschaft für die bereits erschlossenen Bauplätze. Nicht einmal die städtischen Unternehmen sind daran interessiert der Idee des Göteborger Bauamts zu folgen, auch wenn die Nachfrage an Wohnungen in Hammarkullen sehr stark ist und die Wohnungsnot in Göteborg steigt.

Das Problem dürfte dem Göteborger Bauamt jedoch schon bei der Planung der Wohngegend bekannt gewesen sein, denn Hammarkullen hat den größten Ausländeranteil Göteborgs, die schlechteste Infrastruktur der Stadt und die höchste Quote an Arbeitslosen, was erwarten lässt, dass der Bauherr nur sehr schlecht an seine Miete kommen wird und das Projekt sich sehr schnell als unrentabel zeigen wird.

Das nächste Problem besteht darin, dass das Göteborger Bauamt dort vor allem auf Wohnungen nach dem Bostadsrätt hofft, einer Wohnart, die nur für jene in Frage kommt, die ein höheres Einkommen haben, einen gewissen Standard suchen und kaum geneigt sind nach Hammarkullen zu ziehen, einen Stadtteil, der nur wegen seiner internationalen Karnevalsveranstaltung bekannt ist, von vielen Göteborgern jedoch als Ghetto für Einwanderer aus südamerikanischen und arabischen Ländern betrachtet wird.

Herbert Kårlin

Samstag, 28. Mai 2011

Karneval in Göteborg

Seit 1974 findet in Göteborg jährlich der Hammarkullekarnevalen statt, der größte Karneval Skandinaviens, der sehr viele Elemente eines südamerikanischen Karnevals beinhaltet und vermutlich der multikulturellste Karnelval weltweit ist, wo afrikanische Gruppen ebenso teilnehmen wir Kurden, Schweden oder Brasilianer. Dieses Wochenende erhält Hammarkullen nun erneut sein farbenprächtiges Schauspiel.

Auch wenn der Hauptteil des Hammarkullekarnevalen der mehrstündige Karnevalsumzug am Samstag um 12 Uhr ist, bei dem man sich sehr zeitig einen guten Platz suchen muss, um auch viel von den Tänzern zu sehen, so finden man bereits ab Freitag Abend zahlreiche andere Vorstellungen auf den im Göteborger Stadtteil Hammerkullen aufgebauten Bühnen.

Zu den Tänzen, der Musik und anderer Unterhaltung aus den verschiedenen Teilen der Welt lädt Hammarkullen an diesem Tag auch zu einem Volksfest mit Jahrmarktsattraktionen für Kinder ein und bietet einen Markt auf dem man sowohl afrikanische, mexikanische, arabische oder bolivianische Spezialitäten kosten kann. Der Karneval endet jeweils am Sonntag Nachmittag.

Herbert Kårlin

Mittwoch, 11. Mai 2011

Hohe Einkommensunterschiede in Göteborg

Eine Untersuchung von Sveriges Radio zeigt, dass die Unterschiede zwischen den Einkommen der Bewohner in Göteborg allein am Stadtteil abzulesen sind. Während in Hammarkullen, mit hohem Ausländeranteil, das Monatseinkommen von durchschnittlich 5300 Kronen nicht einmal für die täglichen Ausgaben reicht, verdient jemand, der in Brottkärr wohnt sieben Mal das Einkommen eines Bewohners aus Hammarkullen, nämlich 38.000 Kronen.

Bereits wer die beiden Gebiete Göteborgs betritt, sieht den Kontrast, denn während man in Hammarkullen einen Wohnblock am anderen sieht, viele Fenster mit dicken Stoffen gegen jeden Einblick geschützt sind und zahlreiche Kinder auf den Straßen spielen, herrscht in Brottkärr Vogelgezwitscher und das Wasser schlägt in einem Stadtteil mit gut gepflegten Villen gegen die Boote an den Stegen.

Die Ursache ist mehrschichtig, denn zum einen mischen sich unterschiedliche gesellschaftlichen Gruppen nicht ohne dass sie dazu gezwungen sind, was selbst dazu führt, dass sich ethnische Gruppen in der Regel in gleichen Gebieten zusammenschließen, und zum anderen fehlt jeder politische Versuch Stadtgebiete auch architektonisch zu mischen, was die Integration verschiedener Gruppen vereinfachen würde.

Herbert Kårlin

Freitag, 19. November 2010

Gustavo Dudamel wird Göteborger des Jahres

Seit 1993 wählt jedes Jahr eine Jury den Göteborger des Jahres, eine Person, die sich durch sein Wirken auszeichnete, etwas schuf, das für viele von Bedeutung ist, der ein Botschafter für Göteborg ist und sich als gutherzige Person auszeichnet. In der Liste der Preisträger findet man bisher vor allem Künstler, die in Göteborg aktiv sind.

Dieses Jahr wurde Gustavo Dudamel, der Chefdirigent der Göteborger Symphoniker zum Göteborger des Jahres (Ehrenbürger) ernannt. Gustavo Dudamel kam 2007 aus Venezuela nach Göteborg und hat in diesen wenigen Jahren das Göteborger Symphonieorchester zu ungeahnten Höhen geführt und europaweit bekannt gemacht.

Seine besondere Leistung ist jedoch auch seine Aktivität in Hammarkullen, wo er nach dem venezolanischen Modell El Sistema Jugendlichen Musik näher bringt. Höhepunkt in Hammarkullen war bisher der Besuch von Kronprinzessin Victoria und Prinz Daniel, die einem Konzert beiwohnten bei dem 170 Kinder und Jugendliche aus 20 verschiedenen Länder die Hauptakteure waren. Die Ehrenzeremonie findet am 22. November in Nordstan statt.

Herbert Kårlin

Montag, 6. September 2010

Rockschule im Göteborger Stadtteil Hammarkullen

Ab 15. Oktober 2010 kann man im Music College im Göteborger Stadtteil Hammarkullen, der vor allem für den Hammarkullekarnevalen bekannt wurde, erstmals ein Jahr lang moderne Musik wie Rock, Hiphop oder elektronische Musik studieren. Dieser Studiengang richtet sich vor allem an Studenten, die anschließend an der Hochschule für Theater und Musik ein Studium anschließen wollen.

Das Modell des Hammarkullen Music College wurde nach einem Konzept in Venezuela aufgebaut, einer Schule, die auch der Dirrigent Gustavo Dudamel des Göteborger Konzerthauses absolviert hat. Wie auch in Venezuela, ist in Hammarkullen eines der Auswahlkriterien der Wunsch der Studenten in Zukunft professioneller Musiker zu werden.

Studenten des Music College in Göteborg haben, parallel zu ihrer musikalischen Ausbildung, auch die Möglichkeit, sich in Fächern, in denen Sie bisher nicht die notwendige Punktzahl für eine Hochschulausbildung errungen haben, diese Fächer zu studieren, um den Mangel auszugleichen. Der letzte Tag für die Bewerbung des ersten Kurses für zehn Studenten ist der 15. September.

Herbert Kårlin

Sonntag, 7. März 2010

Die Hochschule Chalmers in Göteborgs zieht in die Vororte

Die Technische Hochschule Chalmers in Göteborg findet man heute vor allem im Zentrum Göteborgs und im Stadtteil Lindholmen, weit entfernt von den Randbezirken mit hoher Einwandererzahl. Diese Tatsache wird auch in Zusammenhang gezogen mit dem geringen Anteil von Einwanderern, die in Göteborg eine Ausbildung an einer Universität oder Hochschule suchen.

Die Technische Hochschule Chalmers will diese Problematik nun lösen und in Hammarkullen mit dem Aufbau zusätzlicher Ausbildungseinrichtungen beginnen, die alle maßgeblichen Studienrichtungen beinhalten und vor allem auch Studenten aus Hammarkullen und Angered anziehen, den beiden Stadtteilen mit der bedeutendsten Einwanderungsquote Göteborgs.

Auch die Hochschule für Szene und Musik hat ähnliche Pläne und will ihre Aktivitäten in Angered ausbauen und mit dem Studio Angered ein Bindeglied zwischen Gymnasium und Hochschule schaffen. Mit beiden Plänen hofft man auch Studenten mit Einwandererhintergrund aus anderen Teilen Schwedens anziehen zu können, indem man ihnen die Schwellenangst nimmt, da ein Studium im Zentrum Göteborgs immer noch den Ruf trägt für die schwedische Elite und reiche ausländische Studenten zu dienen.

Herbert Kårlin