Freitag, 9. April 2010

Wasserwerk in Göteborg eine Falle für Vögel

Als eine weitere Stufe des Wasserwerkes im Naturreservat Rya Skog in Göteborg geplant wurde, wollte der Architekt an alles denken. Ästhetik, Ergonomie und moderne Architektur sollten das Werk auszeichnen, das, als letzte Stufe des Wasserwerkes, Phosphorreste entfernt, damit nur gutes Wasser in die Leitungen gerät.

Wie so häufig in unserer Zeit, war eines der wichtigsten Bauelemente Glas. Da das Gebäude mitten im Wald steht, so ist es auch völlig normal, dass eine Glasfront den Wald spiegelt und leider ebenso normal ist, dass Architekten zwar sichere Glasfronten integrieren können, von Natur aber meist wenig Ahnung haben und sich lieber zwischen Beton und Glas bewegen als zwischen Bäumen. Auch die Stadtverwaltung betrachtete das Gebäude nur als Modell ohne die zahlreichen Vögel, die in einem Naturreservat nun einmal leben.

Als das Gebäude denn Mitte 2009 eingeweiht wurde, kam es, wie es kommen musste. Zahlreiche Vögel, vor allem Raubvögel und Eulen, aber auch Amseln und andere Bewohner des Waldes flogen gegen die Scheiben, was für einige ein fatales Ende hatte. Auch wenn nun Gegenmaßnahmen angegangen werden, so befürchtet der Architekt, der sich nur im Internet etwas informieren müssen hätte, dass die Schönheit des Gebäudes durch Sicherheitsvorkehrungen für Vögel verloren geht. Nicht eine Sekunde kommt er auf die Idee, dass man sich bei Bauten in der Natur auch mit der umgebenden Natur und seinen Lebewesen auseinandersetzen sollte bevor man sich an eine Zeichnung macht.

Herbert Kårlin

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