Montag, 12. April 2010

Der Bau einer Moschee in Göteborg weckt Gefühle

Geplante Moschee (Modell der Architekten)

Bereits seit 16 Jahren soll eine zweite Moschee in Göteborg erbaut werden. Diese Woche erfolgt nun der erste Spatenstich, da die Finanzierung endgültig gesichert ist. Wegen der hohen muslimischen Bevölkerung in Göteborg wurde diese zweite Moschee geradezu eine Notwendigkeit. Zum einen liegt die bereits existierende Nasir Moschee in Höbsbo wenig zentral, sie ist zu klein, und zum anderen wird die dortige Lehre von der Mehrheit der Moslems in Göteborg nicht als klassische Lehre akzeptiert.

Während die Entscheidung zum Bau einer weiteren Moschee auf Hisingen eine gute Entscheidung war, so war die Platzwahl vermutlich eine Fehlentscheidung, die rechtsextremen Parteien die Karten in die Hände spielt und zukünftige Auseinandersetzungen geradezu einkalkuliert. Direkt zu Fuße des Rambergets im Keillers Park wird die neue Moschee stehen, an und teilweise in einem der schönsten historischen Parks Göteborgs und besser sichtbar als jedes andere religiöse Bauwerk Göteborgs.

Kein Wunder daher, dass rechte Gruppen Göteborgs am Sonntag zu einer Demonstration aufriefen und 150 Personen zu Füßen des Parkes sammeln konnten. Ebenso normal, dass sich dann eine 400 Personen starke Gegendemonstration bildete und die Polizei alle Hände zu tun hat die beiden Gruppen auseinander zu halten. Die Platzwahl für die Moschee führte jedoch dazu, dass die rechten Gruppen keine rassistischen Motive benutzen mussten, sondern sich für die Erhaltung des Parkes einsetzen, was ihnen zahlreiche Sympathisanten zuführt, die eine religiöse oder rassistische Auseinandersetzung meiden würden.

Herbert Kårlin

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