Sonntag, 17. Juni 2012

Göteborger Polizei interessiert sich für Bettler

Nachdem rumänische und bulgarische Bettler nicht mehr wegen ihrer Tätigkeit als solches ausgewiesen werden dürfen, findet man im Göteborger Stadtbild immer mehr Bettler, die die Passanten teilweise passiv, teilweise auch aggressiv um Kleingeld bitten. Ein Teil der Bevölkerung fühlt sich gestört, andere haben Mitleid, aber alle sind sich einig darüber, dass dies kein vorteilhaftes Bild von Göteborg bietet, zumal Bettelei im heutigen Europa nicht mehr nötig sein sollte.

Nachdem die Tageszeitung GP (Göteborgs-Posten) in einer Reportage um die Bettelei in Göteborg Hinweise dazu lieferte, dass es sich hierbei um organisierte Bettelei handeln könnte, also auch um Menschenhandel, will die Göteborger Polizei nun einen genaueren Blick auf ihre Aktivität in der Stadt werfen und in erster Linie ihr Bewegungsschema im Zentrum erfassen, das unter Umständen wertvolle Hinweise auf ein organisiertes Verhalten bieten kann.

Als erstaunlich betrachtet es die Polizei in jedem Fall, dass sehr viele der Bettler aus Bulgarien in Autos schlafen, die am Ullevi geparkt sind und sich dort jeden Morgen große Gruppen an Bettlern treffen, die sich anschließend getrennt auf den Weg in die Innenstadt machen. Gleichzeitig will die Polizei ihre Erfahrungen mit Stockholm und Malmö austauschen um Menschenhandel besser auf die Spur kommen zu können, falls es sich um einen solchen handelt.

Herbert Kårlin

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