Dienstag, 22. Januar 2013

Unvorhergesehen Probleme mit der Göteborger Citymaut

Während die Citymaut die Prestigeobjekte wie das Infrastrukturpaket des Stadtrats finanzieren soll, zeigen sich nun bereits nach den ersten drei Wochen mehrere Probleme, die in den mathematischen Modellen nicht eingerechnet wurden, von den Fachkräften vergessen wurden oder an die man schlichtweg nicht dachte, da man nur den Gewinn aus der Zusatzsteuer im Auge hatte.

Eines der größten Probleme wurden Straßen, die außerhalb des Zahlbereichs liegen, denn beim bereits vorher stark belastete Landvättervägen stieg die Anzahl der  Fahrzeuge bisher um 31 Prozent, was bedeutet, dass die Strasse zu einer Gefahrenstelle wurde. Der Ausbau der Straße ist jedoch weder vorgesehen, noch wird er sehr einfach, da diese Straße in einem Gebiet liegt, das von den Anwohnern als Naturschutzgebiet betrachtet wird und daher gegen jede Entscheidung Einspruch erheben wird.

Das zweite Problem wird die Stadt allerdings noch weitaus mehr treffen, denn nach Einführung der Citymaut suchen jene, die bisher nur für einen Kaffee oder einen kurzen Kaufhausbummel nach Göteborg kamen, nun Zentren außerhalb der Stadt. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass die Parkgebühren in nur einer Woche um 30 Prozent zurückgingen, was im Jahr etwa 50 Millionen Kronen entspricht. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass sehr viele Geschäfte starke Einbussen hinnehmen müssen und auch weniger Steuern bezahlen werden, so kann sich der Verlust pro Jahr auf mehrere hundert Millionen Kronen erstrecken und selbst die Arbeitslosigkeit negativ beeinflussen.

Herbert Kårlin

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