Dienstag, 9. April 2013

Cafékette in Göteborg unter Druck

Als die Göteborger Tageszeitung GP am gestrigen Montag veröffentlichte, dass die Cafékette Le Pain Français ihren Reichtum dadurch erwirtschaftet, indem sie Angestellte ausbeutet und von staatlichen Unterstützungen bezahlen lässt, reagierten die Bürger der Stadt sehr schnell und die gegenwärtig acht Cafés der Brüder Samuelsson waren plötzlich nur noch zur Hälfte besetzt. Nach den Aufrufen in Twitter und Facebook wird die Anzahl heute und in den nächsten Tagen allerdings weiter sinken.

Die Brüder Samuelsson hatten die Kette Le Pain Français vor acht Jahren übernommen, sie ausgebaut und den Umsatz während der letzten sechs Jahre von zehn Millionen Kronen auf 60 Millionen Kronen erhöht, was wie eine Erfolgsstory klingt, wenn die Kette ihren Angestellten auch die Zulagen bezahlt hätte und nicht nur, mit Hilfe eines Sachbearbeiters des Göteborger Arbeitsamts, „schwer vermittelbare Personen“ rücksichtslos ausgenutzt hätte um sich zu bereichern, also mit etwas weniger Gewinn zufrieden gewesen wären.

Auch wenn Le Pain Français der Brüder Samuelsson jede Möglichkeit nutzten zum Wohlstand zu gelangen, so wäre dies ohne den Sachbearbeiter Leif Ståhl des Arbeitsamts in Gamlestaden, einem Stadtteil Göteborgs, nicht möglich gewesen, denn nahezu alle Vermittlungen liefen über die gleiche Person, die subjektiv festlegen konnte wer mit Steuergeldern bezahlt wird und welche Firma davon profitieren darf. Während jedoch die Brüder Samuelsson nun vielleicht ihr neuntes Luxuscafé an der Avenyn nicht mehr zu öffnen brauchen, sitzt Ståhl weiterhin im Arbeitsamt und muss nur mit seinem Gewissen zurecht kommen.

Herbert Kårlin

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