Donnerstag, 3. April 2014

Schwedische Verteidigung will Schären Göteborgs dominieren

Während auf der einen Seite der Tourismus in den Schären vor Göteborg gefördert werden soll und die Stadt den Wert dieses Freizeitgebietes als immer bedeutender sieht, besteht die schwedische Verteidigung darauf in Zukunft 115 Tage im Jahr im Gebiet Styrsö, Brännö, Donsö und Känsö scharf schießen zu dürfen und dabei 1,3 Millionen Schüsse abgeben zu dürfen, was nicht nur eine extreme Belästigung für die Bewohner ausmacht, sondern auch die Ökologie der Inseln in Frage stellt.


Während der gestrigen Anhörung aller betroffenen Parteien zeigte sich sehr deutlich, dass die Verteidigung touristische und menschliche Aspekte auf den Schären unbeachtet lässt und selbst darauf dringt die Insel Känsö zu enteignen damit dort das bedeutendste militärische Übungsfeld in der schwedischen Küstenlandschaft werden kann, auch wenn die Bedrohung wohl eher von der Ostküste des Landes zu erwarten ist. Nachdem die Regionalregierung die Pläne der Verteidigung bereits gut geheißen hat, kann nun nur noch die Regierung das Projekt stoppen.

Dabei zeigte sich die Stadt Göteborg sogar zu einem Kompromiss bereit und wollte 50 Übungstage mit 300.000 abgefeuerten Schüssen akzeptieren, was die Verteidigung geradezu als lächerlich bezeichnet. Selbstverständlich gibt es für den Oberbefehlshaber in Göteborg nur ein Reichsinteresse, nämlich die militärische Verteidigung des Landes, auch wenn dabei andere Reichsinteressen wie Ökologie, Freizeit der Bevölkerung und Tourismus auf der Strecke bleiben müssen. Stellt sich lediglich die Frage, warum die Verteidigung Göteborg als Übungsgebiet wählte und nicht Stockholm, das im Ernstfall weitaus mehr bedroht ist.

Copyright: Herbert Kårlin

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