Samstag, 12. Juni 2010

Stadtteil und Schulleistungen hängen in Göteborg zusammen

Der Wohnort, und vor allem der Ausländeranteil eines Stadtbezirks in Göteborg, entscheidet maßgeblich über die Zukunft der Schüler. Während in den teureren, privilegierten Stadtteilen nur zwischen 1,5 und 8% des neunten Schuljahrs den Schulabschluss nicht schaffen, der die Voraussetzung für den Zugang zum Gymnasium ist, liegt die Quote bei unterprivilegierten Stadtteilen zwischen 29,5 und 47%.

Die größten Schwächen zeigen Schüler in den Fächern Schwedisch, Englisch und Mathematik, wobei diese Mängel oft auch erst zu spät entdeckt werden, da Schüler während der ersten Jahre keinerlei Noten bekommen und auch keinem Test unterworfen sind. Es liegt daher an den Eltern und einzelnen Lehrern Schwächen zu entdecken und dann entsprechende Hilfe anzubieten, was mangels Lehrkräften und oft sehr unterschiedlichen Muttersprachen der Schüler in der Regel kaum oder nicht möglich ist.

Die hohe Quote an Schülern in Bergsjön, Gunnared, Kortedala oder auch Frölunda-Högsbo, denen der Zugang zu einer höheren Ausbildung verwehrt ist, liegt auch daran, dass etwas wohlhabendere Eltern dieser Stadtteile ihre Kinder in Freischulen oder Schulen anderer Stadtteile einschreiben. Im jüngsten Budget der Stadtverwaltung Göteborg soll nun mehr Geld an Schulen fließen, ohne dass jedoch ein klares Programm vorliegt wie der Schulunterricht in Zukunft aussehen soll und welche Maßnahmen geplant sind, dass auch Schüler mit ausländischer Herkunft die Gymnasialreife erreichen können.

Herbert Kårlin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen