Donnerstag, 3. Juni 2010

300 Tote in Göteborg wegen schlechter Luft

Jedes Jahr sterben in Göteborg vorzeitig 300 Personen wegen ungewöhnlich hohen Schadstoffen in der Luft. In Westschweden sind es insgesamt sogar 1000 Personen. Am meisten betroffen sind die Bewohner des Stadtteils Hisingen, wie der jüngste Repport des Umweltmedizinischen Zentrums im Västra Götaland belegt.

Fünf Prozent der Bewohner des Västra Götaland klagen offen über die schlechte Luft und ihre hohe Belastung durch Schadstoffe. Längst ist es erwiesen, dass diese Luftverunreinigung die Anzahl der Herz- und Kreislauferkrankungen maßgeblich erhöht, ohne dass Göteborg oder die Region daran denken, diese Situation zu verbessern, zum Beispiel durch den Bau einer Umgehungsstraße oder den zwingenden Einbau von Spezialfiltern bei der vom Hafen abhängigen Industrie. Seit 1999 weist die Göteborger Luft bereits nahezu das gleiche Schadniveau auf.

Wie der Rapport ebenfalls beweist, leiden rund 300.000 Westschweden unter Lärm, der zum Großteil von Durchgangsstraßen kommt, die direkt an Wohngebieten vorbeiführen. Auch hier sind die Bewohner von Hisingen am meisten betroffen, wobei jedoch die Stadt Göteborg nun auch plant im Stadtteil Gårda direkt neben einer Hauptdurchgangsstraße Wohnungen zu bauen. An Stelle an einer generellen Verbesserung der Infrastruktur zu arbeiten, denkt die Stadtplanung ausschließlich an überholte Projekte wie den Västlänken, der nur geringe Verbesserungen an Lebensqualität mit sich bringen.

Herbert Kårlin

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