Dienstag, 16. Oktober 2012

Linden in der Göteborger Vasagatan mit Gnadenfrist

Das Abholzen der Linden in der Vasagatan geht weniger schnell voran als geplant, da die Parkverwaltung, trotz monatelanger Vorbereitung, vergessen hatte eine entsprechende Genehmigung einzuholen. Nach einer knappen Stunde Arbeit mussten Maschinen und Arbeiter daher wieder abziehen und nun auf die Genehmigung warten, eine Situation, die erneut zeigt mit welcher Sorglosigkeit man in Göteborg offizielle Angelegenheiten vorbereitet und durchführt.

Nach Angaben der Parkverwaltung beginnt das Holz in den Spitzen der zur Zeit etwa 100 Jahre alten Linden zu verfaulen, wodurch das Risiko besteht, dass Äste Passanten, Fahrradfahrer und Autos beschädigen könnten. Auch wenn diese Aussage durch keine Gutachten bestätigt sind, so fragt sich natürlich warum man nun Ahorn an den gleichen Stellen pflanzen will, da damit die zukünftigen Probleme nur vergrößert werden können und das Leben in den Bäumen durch den Austausch des Gesamtbestands bedeutend verändert wird und insbesondere die Insekten- und die Vogelwelt betrifft.

Eine Linde wird in der Regel 500 Jahre alt, ein Ahorn nur 150. Beide verkraften Abgase, riskieren jedoch durch Streusalz in Leidenschaft gezogen zu werden. Wenn man davon ausgeht, dass die Linden auf Grund der Luft- und Bodenprobleme in Göteborg nur 20 Prozent ihres Alters erreichen können, so gilt dies auch für Ahorn, was bedeutet, dass die Bäume bereits nach 30 Jahren wieder ausgetauscht werden müssen, lange bevor sie wirklich erwachsen sind. Und es stellt sich die Frage, warum man keinen Plan für die kommenden 50 Jahre aufstellt, damit die Allee erhalten bleiben kann und nur in regelmäßigem Abstand einzelne Bäume ausgetauscht werden, was ökologisch eine sinnvolle Lösung für eine umweltbewusste Stadt wäre.

Herbert Kårlin

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