Mittwoch, 17. Oktober 2012

Wenig Respekt von historischem Gut in Göteborg

Nach Sveriges Radio P4 in Göteborg wurde in Rödbo im Stadtteil Hisingen auf einem Gräberfeld aus der Steinzeit ein Treffpunkt geschaffen ohne dass die Verantwortlichen über die notwendigen Genehmigungen verfügten. Einige Personen haben an der betroffenen Stelle Erde abgetragen und dann mit Kies gefüllt um eine gleichmäßige und stabile Fläche zu schaffen. Da die Arbeiten privat und archäologische Hilfe erfolgten, besteht nun das Risiko, dass historisches Kulturgut unwiederbringlich zerstört wurde.

Die Situation ist indes nicht sehr einfach zu sehen, da es sich bei diesem Gräberfeld um Flachgräber handelt, die auf der Oberfläche nicht sichtbar sind, jedoch Skelette, Urnen und andere Gegenstände enthalten können. Das vandalisierte Gräberfeld war von den Ämtern auch nicht durch Hinweisschilder ausgezeichnet, sondern lediglich auf Generalstabskarten vermerkt, die rechtlich die Voraussetzung dafür liefern, dass der Ort als geschützt betrachtet werden muss.

Theoretisch kann man an solchen Stellen auch einen Treffpunkt einrichten, vorausgesetzt, man beantragt vorher eine Genehmigung und ein Archäologe ist während der Arbeiten vor Platz, der überwachen kann, dass am Gräberfeld selbst keinerlei Schäden entstehen. Diejenigen, die die Arbeiten in Göteborg unternahmen haben diesen speziellen Platz vielleicht nicht gekannt, aber es kann ihnen dennoch ein Vergehen vorgeworfen werden, da bekannt ist, dass Rödbo reich an Fundstellen ist, die zum Teil nicht mit bloßem Auge sichtbar sind. Es ist daher notwendig immer vorher die offen zugänglichen Karten zu konsultieren.

Herbert Kårlin
 

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