Dienstag, 5. November 2013

Neuer Skandal in Göteborg

Wie die Tageszeitung Göteborgs-Posten aufdecken konnte, ist die Situation beim städtischen Unternehmen Grefab, das für 7300 Bootsplätze an der Göteborger Küste zuständig ist, eine einzige Katastrophe, die jedoch nur der Geschäftsführer des Unternehmens mit einer Entlassung bezahlen musste. Wie bereits üblich in Göteborg will der Aufsichtsrat, der sich aus städtischen Politikern zusammensetzt, von nichts etwas gewusst haben, sondern versteckt sich hinter dem Vertrauen zum ehemaligen Geschäftsführer.


Auch die neue Geschäftsführerin scheint die Situation nicht grundlegend ändern zu wollen, denn sie spricht in vielen Punkten von einem Verfahren, das bis in die „Geschichtsepochen“ zurückreicht. Genau genommen meint Anna-Christine Alkner-Dahl, dass man den Beschäftigten selbstverständlich unmittelbar einen kostenlosen Bootsplatz geben muss, während es normal ist, dass ein „gewöhnlicher“ Bootsbesitzer jahrelang auf eine Anlegestelle warten muss.

Wenn heute die Spitzenpolitiker der Stadt davon sprechen, dass viele Probleme bei Grefab unhaltbar sind, so vergessen sie ganz nebenbei, dass sie seit zwei Jahren versprechen innerhalb der städtischen Unternehmen aufzuräumen, Schwarzgeld zu verhindern und Bestechungen auszurotten. Selbst als der Bericht der Buchprüfer und Revisoren zu den Problemen bei Grefab zu Beginn des Jahres bei der Stadt einging, dauerte es noch Monate bis man nur den Geschäftsführer entließ. Selbstverständlich hat die neue Geschäftsführung keinerlei Erfahrung mit Freizeithäfen, denn Fachkräfte zu suchen ist in Göteborg nicht geplant. Immerhin hat Alkner-Dahl seit 2011 den Auftrag Methoden gegen die Korruption im städtischen Getriebe vorzugehen.

Copyright: Herbert Kårlin

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