Dienstag, 19. November 2013

Vogelsterben wegen falschem Lärmschutz

In Göteborg und seinen Randgemeinden liebt man große Glasflächen, egal ob es sich um den Bau von Büroräumen, Wohnungen oder einem Lärmschutz an Autobahnen und Schnellstraßen handelt. Was jedoch für den Menschen in vielen Fällen als ideal betrachtet wird, kann für die Natur verheerende Folgen haben, insbesondere wenn Stadt- und Straßenplaner das Denken verlernt haben und nur nach ihrer Vorstellung von Ästhetik suchen.

So entstand auch neben der E20 bei Göteborg eine Glaswand, die den Bewohnern Partilles den größten Lärm der Schnellstraße abhalten soll. Zwei Vogelschützer entdeckten nun die fatale Wirkung dieser durchsichtigen Mauer, denn sie fanden an nur einem Morgen rund 70 tote oder schwer verletzte Seidenschwänze entlang des Glasschutzes, den ein Vogel natürlich nicht sehen kann. Die Verantwortung will nun natürlich niemand übernehmen, denn das Straßenverkehrsamt sieht den Fehler bei der Gemeinde und diese schiebt den Fehler auf das Amt, das nun einmal Erfahrung mit dem Bau von Lärmschutz hat und nach eigenen Anweisungen an Vögel denken soll.

Wenn es nur um die Glaswand gegangen wäre, so wären sicher auch Vögel gestorben, aber dass auf einer kurzen Strecke so viele toten Seidenschwänze lagen, lag vor allem daran, dass man eine Seite der unsichtbaren Mauer mit Ebereschen bepflanze, die im Herbst die herrlich roten Vogelbeeren tragen, die bevorzugte Nahrung der Seidenschwänze um diese Zeit. Man hatte daher nicht nur eine unsichtbare Gefahr für die Vögel aufgebaut, sondern diese auch noch mit der entsprechenden Bepflanzung angezogen. Nachdem die GöteborgsPosten über den Vorfall berichtete, wollen sich nun Partille und das Straßenverkehrsamt zusammensetzten um nach einer Lösung zu suchen.

Copyright: Herbert Kårlin

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