Freitag, 19. September 2014

Schreckromantische Landschaften im Göteborger Kunstmuseum

In seiner Ausstellung „Schreckromantische Landschaften“ zwischen dem 20. September 2014 und dem 25. Januar 2015 schlägt das Kunstmuseum in Göteborg eine Brücke von der Romantik zur teilweise surrealistischen Kunst, die man heute auf einigen Plattencovers, in Videospielen und Serienalben findet. Die Besucher des Museums können auf diese Weise Parallelen finden an die sie vermutlich nie dachten, da sie Kunst nur in chronologischer Ordnung vor sich sahen.

Döende urskog von August Cappelen (1827 - 1852), Nationalmuseum Oslo

Wer sich für Literatur interessiert, wird keine Sekunde daran zweifeln, dass Victor Hugos „Der Glöckner von Notre-Dame oder Mary Shelley‘s Frankenstein die Natur und Architektur mit Symbolen der Angst verbinden um Schreck zu verbreiten und gerade dadurch einen immensen Erfolg hatten, aber nur wenige Kunstliebhaber denken daran, dass Lars Hertervig, Marcus Larson und viele andere Künstler des 19. Jahrhunderts die gleiche Symbolik in der Kunst verwendeten und damit moderne Künstler der Gothic wie Kristian Wåhlin beeinflussten.

Wer die „Schreck-Werke“ aus zwei Jahrhunderten im Kunstmuseum Göteborg etwas genauer betrachtet, stellt sehr schnell fest, dass es bereits Künstlern der Romantik nicht immer wichtig war die Natur als Ideal zu sehen, sondern diese als drohende Gefahr darstellten in der schwarze Vögel ein Unglück ankündigen und ein Gewitter den Tod und der Untergang mit sich bringt. Dem Göteborger Museum ist es, dank einiger Leihgaben, gelungen diese Stimmung mit der Kunst der Gegenwart zu verbinden und Kunst zu einem zeitlosen Geschehen zu machen bei dem es unwichtig wird ob ein Bild in Öl gemalt wird oder am Computer entsteht, ob eine existierende Landschaft als Quelle gilt oder der Künstler die Idee in seinen Gedanken sucht.

Copyright: Herbert Kårlin

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