Montag, 2. Dezember 2013

Keine Rehabilitation im Universitätskrankenhaus in Göteborg

Als zwei leitende Ärzte des Universitätskrankenhauses Sahlgrenska in Göteborg verzweifelt nach einer Rehabilitationsmöglichkeit für einen Mann, der erst kurz zuvor am Rücken operiert worden war und ohne unmittelbarer Rehabilitation mit größter Wahrscheinlichkeit im Rollstuhl landen sollte, suchten, stellten sie fest, dass die Universitätsklinik keinerlei Plätze frei hatte, denn die Einsparung der wirtschaftlichen Geschäftsführung interessiert sich kaum für das Schicksal der Kranken, sondern nur für die Rentabilität.

Die beiden Ärzte entschieden sich daher kurzerhand ihrem Patienten zu helfen und schickten ihn, auf Kosten des Sahlgrenska Universitätskrankenhauses in eine Privatklinik, die nicht unter den gleichen Platzproblemen litt wie die eigene Klinik. Die Kosten in Höhe von 93.000 Kronen für die Rehabilitation dort waren mit Sicherheit höher als jene, die die eigene Abteilung hätte aufbringen müssen, wurde jedoch letztendlich, wenn auch widerwillig, vom Sahlgrenska bezahlt.

Bei schweren Rückenoperationen ist es wichtig unmittelbar mit der Rehabilitation einzusetzen, da die Chancen wieder gehen zu können mit jedem Tag Verzögerung geringer wird. Die einmonatige Rehabilitation in der Privatklinik liegt bereits mehrere Monate zurück, der Patient kann wieder gehen, aber der Wunsch der Ärzte, dass ihre Überweisung an eine Privatklinik auch die Leitung des Krankenhauses zum Nachdenken bringen würde, scheiterte, denn bis heute ist absolut nichts in der Abteilung für Rehabilitation des Sahlgrenska geschehen.

Copyright: Herbert Kårlin

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