Freitag, 3. August 2012

Hilfsbedürftige in Göteborg müssen mit Einschränkungen rechnen

Nachdem der Göteborger Stadtteil Majorna-Linné dieses Jahr mit einem Unterschuss von 20 Millionen Kronen rechnen muss, sucht die Verwaltung Gelder in möglichst zahlreichen Abteilungen zu sparen, wobei natürlich jene ohne starke Lobby und Öffentlichkeitsarbeit am meisten von den Maßnahmen betroffen sein werden. Im Falle Majorna-Linné wird es daher vor allem ältere Bewohner und Behinderte betreffen.

Personen, die in diesem Bezirk auf Hilfe beim Ankleiden, beim Baden und beim Essen angewiesen sind, werden wegen der Einschränkung an Personal voraussichtlich ihr Frühstück oft erst zur Mittagszeit erhalten, müssen immer wieder auf ein Bad verzichten und sind gezwungen mehrere Stunden auf den Pflegedienst zu warten um dann im Laufe des Tages angekleidet zu werden, eine Situation, die in einem Sozialstaat eigentlich nicht vorkommen dürfte und Schweden zu einem Entwicklungsland herabstuft.

Da der Stadtteil vor allem die Vikariate reduzieren will und zusätzliche Gelder weder von der Stadt noch von der Regierung zu erwarten sind, werden alle Dienste auf die Minimalleistung zurückgeschraubt, was bedeutet, dass ein gelegentlicher Spaziergang mit Pflegepersonal oder auch einmal ein Gespräch gegen die Einsamkeit von 30 Minuten nur noch der bekommt, der es sich finanziell auf privater Ebene leisten kann, denn der offizielle Pflegedienst wird die Zeit für diesen Luxus nicht mehr aufwenden können. Immerhin wird vorerst noch nicht bei der medizinischen Versorgung dieser Gruppe gespart.

Herbert Kårlin

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