Donnerstag, 28. Februar 2013

Papiere zum Kauf der Rost-Straßenbahnen bleiben heimlich


Als die Tageszeitung GP (Göteborgs Posten) die Unterlagen einsehen wollte auf Grund derer die rostenden Straßenbahnen des italienischen Unternehmens Ansaldobreda gekauft wurden, machten die Journalisten eine seltsame Entdeckung, denn sie durften, nach sehr langen Diskussionen nur die Unterlagen zur Ausschreibung einsehen, da alle Verträge, Übereinkünfte und selbst der endgültige Preis als Top Secret behandelt werden und nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden dürfen, so der Wunsch der städtischen Politiker.

In einem Land, in dem jede öffentliche Handlung, bis auf wenige Ausnahmen, öffentlich zugänglich sein muss, gibt diese Geheimniskrämerei zu denken, zudem die Journalisten feststellten, dass beim ersten Angebot andere Anbietet billiger waren als das italienische Unternehmen Ansaldobreda und ein, etwas teureres Angebot, weitaus besser war. Es stellt sich deshalb die Frage warum nicht Siemens, Alstrom oder auch Fiat den Auftrag erhielten, sondern ausgerechnet Ansaldobreda. Und es stellt sich die Frage, warum immer neue Wagen gekauft wurden, obwohl bereits die erste Lieferung nur Probleme verursachte.

Wenn man die Liste der bisherigen Probleme auflistet, so stellt man jedenfalls fest, dass dieser Kauf der unsinnigste war, den die Stadt in den letzten Jahrzehnten tätigte. Nur zwölf der anfangs 40 bestellten Straßenbahnen kamen innerhalb der angegebenen Frist und bei diesen musste die Klimanlage sowohl für den Sommerbetrieb als auch für den Winterbetrieb ergänzt werden, da sie nicht für die Göteborger Verhältnisse angepasst war, Reserveteile waren über Jahre hinweg kaum zugänglich, die Türen müssten geändert werden, die Rampen für Rollstühle mussten verstärkt werden, die Batterien verursachten Probleme beim Bremsen und bis zur Entdeckung der Rostschäden und der Probleme mit Schimmel konnte man noch eine Hand voll andere Probleme finden. Bei gesundem Menschenverstand wäre nicht eine einzige Straßenbahn nachbestellt worden, es sei denn in den versteckten Verträgen steht eine Passage, die man der Öffentlichkeit lieber nicht zeigen will, also von Beginn an zu denken gab.


Herbert Kårlin

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