Montag, 16. Januar 2012

Göteborger Klinik in der Grauzone

Obwohl alle schwedischen Schönheitskliniken bereits im Jahre 2010 aufgefordert wurden Patientinnen, die die stark diskutierten Brustimplantate PIP eingesetzt bekommen hatten, über die Gefahren dieser Implantate zu informieren, hat die Göteborger Art Clinic bisher nicht eine der betroffenen Frauen kontaktiert. Auch die teils beängstigenden Berichte aus anderen Ländern konnten die Klinik bisher nicht dazu bewegen die Frauen direkt anzusprechen.

Im Gegensatz zu einigen anderen Kliniken in Schweden, behaupten die Verantwortlichen der Art Clinic, dass die Gesetze des Landes ihnen jede Kontaktaufnahme verbieten, da jede Klinik unter der Geheimhaltungspflicht steht. Weder des Gesundheitsamt noch das Arzneimittelamt, die die Kliniken voriges Jahr über das Verbot des Implantats in Schweden informierten, stimmen diesen Aussagen zu, sondern bestätigen, dass sie jede Klinik aufforderten die Frauen unmittelbaren über die Gefahren von PIP-Implantaten zu informieren.

Obwohl das Brustimplantat bereits im März 2010 in Schweden verboten wurde, begnügte sich die Göteborger Art Clinic damit nur eine kurze Information auf ihrer Homepage zu veröffentlichen. Frauen, die ihren Arzt bei der Art Clinic konsultieren, werden nun bei ihrer Ankunft gebeten unter sechs Alternativen zwischen einer jährlichen Kontrolle und einem Austausch des Implantats gegen 17.000 Kronen zu wählen, was man nahezu so betrachten kann, dass die Klinik jede Verantwortung auf die betroffenen Frauen übertragen will.

Herbert Kårlin

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