Freitag, 9. November 2012

Schlechte Schulleistungen in Göteborg

Nach dem schwedischen Schulamt erreichen immer weniger Schüler der neunten Klasse eine Punktezahl, die ihnen den Zugang zu einem Gymnasium erlaubt. Während jedoch landesweit noch 87,5 Prozent der Schüler ein Gymnasium besuchen können, sind es in Göteborg gerade einmal 82 Prozent, also 5,5 Prozent weniger als im Landesschnitt, was auch bedeutet, dass in Göteborg bereits 18 Prozent der Jugendlichen mit größter Wahrscheinlichkeit arbeitslose Sozialempfänger werden.

Diese Entwicklung setzt sich nun bereits seit sieben Jahren permanent fort, wobei die Quote der schlechten Resultate in Göteborg allein von 2011 auf 2012 um 0,3 Prozent anstieg. Auch hier handelt es sich landesweit nur um 0,2 Prozent, was bereits sehr beunruhigend ist. Nach einer Untersuchung der Tageszeitung GP ist diese Entwicklung allerdings nur die Spitze des Eisbergs, denn Tatsache ist, dass im gesamten Raum Göteborg kaum noch ein Schüler zu finden ist, der in allen Fächern das nationale Ziel erreicht, unabhängig davon um welche Schule es sich dabei handelt.

Robert Hammarstrand, der Verantwortliche des Ausbildungsausschusses Göteborgs, sucht die Probleme der schlechten Leistungen allerdings nicht in einem grundsätzlichen strukturellen Problem der Schulen in Göteborg und dem Mangel an individueller Förderung, sondern an der Zuwanderung, dem Unterschied im Einkommensniveau und der Zusammensetzung der Bevölkerung. Ohne jedoch die Basis zu ändern und Schüler punktuell zu fördern, wird sich die Situation nicht verbessern, sondern nur noch weiterhin verschlechtern.

Copyright: Herbert Kårlin

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