Samstag, 10. November 2012

Probleme mit neuen Straßenbahnen in Göteborg

Die Stadtverwaltung in Göteborg hat aus den bisherigen Problemen mit den neuen Straßenbahnen des italienischen Herstellers Ansaldobreda nichts gelernt und dabei auch gleichzeitig jede Idee zu einem energiesparenden Göteborg außer Acht gelassen. Entscheidend ist nach wie vor, dass das Unternehmen die billigsten Straßenbahnen liefert, auch wenn die Folgekosten, die Ausfälle und die Lieferverzögerungen enorme Kosten verursachen. Vom hohen Stromverbrauch der neuen Straßenbahnen will die Stadt gar nicht erst sprechen.

Mittlerweile müssen die neuen Wagen auch vermehrt auf Hisingen, der Insel Göteborgs, eingesetzt werden, wobei sich deren Anzahl nach Einführung der Maut am 1. Januar 2013 und nach den kommenden Lieferungen der Wagen, die alte Straßenbahnen ersetzen sollen, noch weiterhin erhöhen wird. Nach der Tageszeitung GP verkraftet jedoch das Stromnetz der Insel den enormen Strombedarf dieser Wagen nicht, was bereits zu erheblichen Problemen führte. Nun müssen alle Bahnen umprogrammiert werden, damit sie langsamer anfahren und dabei Strom sparen, eine Änderung, die kaum vor 2014 erledigt sein wird, dann wenn noch zusätzliche Wagen dieser Art auf Hisingen verkehren werden, die ebenfalls Strom fressen.

Trotz aller Probleme, die bisher schon bekannt sind, hat sich die Stadt entschlossen bis zu 100 weitere Straßenbahnen des gleichen Herstellers zu kaufen um alle alten Bahnen ersetzen zu können und dem höheren Bedarf nach Einführung der Citymaut gerecht zu werden. Da es jedoch auch nicht möglich ist die neuen Wagen gegenwärtig in Göteborg unterzubringen, muss auch eine neue Halle für 80 Straßenbahnen auf Ringö gebaut werden, was die Kleinigkeit von mindestens einer Milliarde Kronen kosten wird, Geld das dann wieder bei Schulen, Kindergärten sowie sozialen und kulturellen Einrichtungen fehlen wird.

Herbert Kårlin

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